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Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?

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Caranthir:

--- Zitat von: HEXer am 11.06.2019 | 12:42 ---Es gibt aber auch Leute, die Fate sehr gut verstehen, aber feststellen, dass das was Fate im Kern anbietet etwas ist, was sie ohnehin schon in anderen/allen Spielen tun. Oft sogar ohne die Punkteökonomie und den abstrakten Regel-Unterbau (aka Balancing). Wenn man ohnehin impro und player empowerment gewohnt ist, dann bietet Fate halt wenig neues und die genannten Regelelemente können dann sogar eher hinderlich als hilfreich sein.

--- Ende Zitat ---

Stimmt, diese Gruppe habe ich völlig unterschlagen. Ich gehörte wahrscheinlich auch dazu. Nur fand ich es echt anregend, das dann auch mal so in Regelform präsentiert zu bekommen. Klar ist es immer auch ein Gruppenkonsens, ob man so spielt. Greife ich aber zu Fate, sollte eine Gruppe aber ungefähr wissen, dass es in genau die Richtung geht.

@ "Ein Statement, Fate zu spielen": Ja, genauso wie es ein Statement ist, jedes andere Rollenspiel zu spielen, oder eben auch nicht. Ich habe ja geschrieben, dass ich auch andere Sachen zocke. Was sagt das jetzt über mich? Mmmh, vielleicht dass ich Abwechslung mag und ich nicht glaube, dass es "das eine, beste Rollenspiel"TM überhaupt gibt.

Kreggen:
Ich habe 6 Monate Fate gespielt. Mit einer versierten Spielleiterin, die ich sehr schätze, die Fate sehr gut "drauf" hat und auch viel erklären konnte sowie mehreren Spielern am Tisch, die ebenfalls im System "drin" waren. Es war für mich eine gute Erfahrung, da ich bis dahin noch keine Berührungen mit Spielen mit Player Empowerment hatte.
1) es hat Spaß gemacht und ich hatte auch Spaß daran, wenn mich die SL aufgrund meiner Aspekte "in die Scheiße geritten" hat
2) ich habe den Mechanismus der Fate-Punkte trotz mehrfacher Erklärung nicht verstanden, wann bekommt man welche, wann muss man wie viele ausgeben um was zu bewirken, wie geht das mit den Stunts (wann muss ich da was zahlen, wann nicht, wer sagt mir, wie viele Fate Punkte der Stunt "wert" ist?).

Die Charaktererschaffung funktioniert nur, wenn man Spieler mit viel Phantasie hat. Gleiches gilt für die Geschichte, die erzählt wird. Wenn man ein stilles phantasieloses Mäuschen am Tisch hat, solle man am besten was anderes spielen.

Ich würde Fate auf jeden Fall noch mal ausprobieren, aber nur, wenn mir das jemand nochmal detailliert erklärt (und nein, während des SPiels quer über den Tisch rufen "DU musst jetzt dies und das machen, damit jenes passiert, und nimm den Aspekt vom Gelände noch mit, den ich gerade erschaffen habe, da liegen noch 2 Fate Punkte drauf!" ist KEIN Erklären  ;D ).

Ich habe mich dann mit Dungeon World beschäftigt und komme damit erheblich besser zurecht. Vermutlich, weil die Fate Punkte Metaebene fehlt.

Caranthir:
@ Kreggen: Schöner Bericht, danke! Wenn du konkret etwas zu den Regeln wissen möchtest, gibt hier im Unterforum den Regelfragen-Faden. Da bekommt man eigentlich immer sehr schnell konstruktive Antworten.

Was die Geschichte und die Einflussmöglichkeiten angeht, gebe ich dir recht. Fate setzt darauf, dass man proaktive Figuren spielt, die etwas verändern möchten. Ironischerweise gilt das auch für die Spieler. Hinsetzen und sich berieseln lassen, ist da deutlich schwieriger, da man systemseitig ständig dazu aufgefordert wird, Entscheidungen zu treffen.

Das fängt bei der Charaktererschaffung an und geht während des Abenteuers mittels Reizen und Fakten erschaffen weiter. Wie gesagt, frag einfach!

Slokmig:

--- Zitat von: Kreggen am 11.06.2019 | 15:39 ---2) ich habe den Mechanismus der Fate-Punkte trotz mehrfacher Erklärung nicht verstanden, wann bekommt man welche, wann muss man wie viele ausgeben um was zu bewirken, wie geht das mit den Stunts (wann muss ich da was zahlen, wann nicht, wer sagt mir, wie viele Fate Punkte der Stunt "wert" ist?).

--- Ende Zitat ---

Erholungsrate legt die Anzahl der Fate Punkte in deinen Besitz zu Beginn der Sitzung fest, 1 Fate Punkt ausgeben um einen Aspekt (Charakteraspekt oder Sonstige) zu nutzen (+2 auf Würfelwurf oder neu würfeln), 1 Fate Punkt an Spieler geben wenn du einen seiner Aspekte reizen möchtest; willst du ein Reizen, dass auf dich gewirkt wird verhindern musst du 1 Fate Punkt zahlen. Außerdem kann man einen Fate Punkt bezahlen, um der Szene ein Detail hinzuzufügen (ob man das als Aspekt formuliert liegt beim SL). Das war's.  ;)


--- Zitat von: Kreggen am 11.06.2019 | 15:39 ---Die Charaktererschaffung funktioniert nur, wenn man Spieler mit viel Phantasie hat. Gleiches gilt für die Geschichte, die erzählt wird. Wenn man ein stilles phantasieloses Mäuschen am Tisch hat, solle man am besten was anderes spielen.

--- Ende Zitat ---

DAS ist leider wahr. Da braucht man schon sehr aktive Spieler. Ist bei den Runden mit meinen Neulingen mir auch stark aufgefallen: Da fehlte es stellenweise total an Kreativität, die aber für Fate einfach benötigt wird.

EDIT:
Caranthir war schneller.  ;) Proaktive Figuren und Spieler sind das A und O.

Sgirra:
Kleiner Nebenritt:


--- Zitat von: Kreggen am 11.06.2019 | 15:39 ---Ich habe mich dann mit Dungeon World beschäftigt und komme damit erheblich besser zurecht. Vermutlich, weil die Fate Punkte Metaebene fehlt.

--- Ende Zitat ---
Dungeon World mag ich auch, da ist es mir bei der Charaktererschaffung allerdings zu ›ready-made‹. Für mich super für mal eben zwischendurch und ein losspielen ohne Vorbereitung, auf Dauer sind mit die Playbooks aber zu statisch und eigene zu schaffen ein zu großer Aufwand.

Daher liebe ich City of Mist, das für mich das Beste aus pbtA und Fate in sich vereint.

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