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[Tag 2] Raumstation Bazaar
Megan:
"....beten..." Ein Stirnrunzeln... Dann sah Megan etwas im Gesicht des Mannes aufblitzen, als er, sie nicht beachtend vielleicht mit einer Spur von Hast davonging. Er weinte! Ras Chandra rührte sich nicht.
Megan starrte abwechselnd dem Bekutteten hinterher, dann auf den Hauptmann.
Was hatte das zu bedeuten? Eigentlich ging es sie nichts an, aber eine fast brennende Neugier stieg in ihr auf.
Zögernd trat sie auf ihn zu. "Hauptmann?"
Elisabeth Hawkwood:
Sie war schneller fertig als gedacht, das Mädchen war zwar viel zu unsicher, aber ganz gut. Mit einer Handbewegung entliess sie sie, nahm sich die Zeit mit einer Tasse Tee am Fenster zu sitzten, blicklos an Lieutenant Rahmhorst zu denken. Warum muss er gerade jetzt gehen, hier auf der Station hätte ich ihn und seinen untrueglichen Instinkt gebraucht, besonders gegenueber diesem Decados-Grafen. Und dann dieser alberne Heldenmut, bloss nichts anmerken lassen, auch wenn man schon auf der Totenbahre liegt. Naja, wahrscheinlich bin ich nicht besser. Warum werden wir alle so merkwuerdig erzogen? Darf man sich keine Gefuehle erlauben? Politik und Fuehlen scheint sich auszuschliessen, warum ist das alles so unmenschlich? Duerfen nur einfache Menschen trauern, lieben, verzweifeln, weinen, lachen? Ich sollte...
Es klopfte und Sophia trat ein. Sorgfältig schloss sie die Tuer hinter sich, nachdem sie umständlich den Gang hinter sich gemustert hatte. Dann verbeugte sie sich und begann mit leiser, eiliger Stimme:
"Mylady, verzeiht, dass ich Euch störe, aber... Bitte seid vorsichtig! Er ist ein Graf und Decados, wir wissen nicht wieviel er weiss, wie seine Verbindungen sind, wieviel sie ihm verraten. Wenn... Ihr wisst, was ich meine!"
Die Baronin winkte ab: "Ja, ich weiss, aber Du hast mehr Grund vorsichtig zu sein als ich. Wenn das Jemand herausfindet..., mir können sie nicht soo viel anhaben, bei Dir sieht das etwas anders aus..."
Sophia nickte: " Ich weiss, trotzdem wollte ich Euch bitten auf Euch aufzupassen! Besonders nun, da Lieutenant Rahmhorst nicht mehr da ist."
Kaum hatte Sophia ihren Satz beendet, als es schon wieder klopfte. Sophia zuckte erschrocken zusammen, während Baronin Elisabeth sich wie imemr nichts anmerken liess.
Gast:
Sie verließ das Schiff, sobald es angedockt hatte, ohne die Freigabe zum Öffnen der Schleusen abzuwarten. Der schwache Protest des Subcommanders verebbte unter dem drohenden Blick des Soldaten, der ihr folgte.
"Schleuse öffnen!" kam der knappe Befehl. Sie stürzte hinaus.
Sie hatten mehrere Zwischenstopps eingelegt, auf der Reise von Malignatius her, zu dieser schäbigen Station. Die Nachrichten, die ihr im Vorfeld über diese Station zugetragen worden waren klangen nicht gerade erquicklich - ein im Raum treibender Schrotthaufen - immerhin besser als ein Schiff. Von Öl- und Kraftstoffdämpfen geschwängerte Luft ließ ihren Atem stocken, und sie zog den dunkelgrünen Seidenschal vor ihren Mund.
Nichts an dieser Reise gefiel ihr - Dauer, Route, Ziel, Auftrag. Sie schauderte leicht vor Widerwillen und empfindlicher Kälte. Wochen im Raum - sie hasste Systemsprünge, sie hasste Raumschiffe, sie hasste Piloten und aufmüpfiges Gildenpack.
"Hauptmann!" Ihr Tonfall klang gereizt und eine leichte Rauhheit lag in der akzentdurchsetzten Stimme.
Ein braunbärtiger Mann, der sie um mindestens zweieinhalb Köpfe überragte trat augenblicklich an ihre Seite. Er trug eine dunkle Uniform, die mit ihren Abzeichen die breiten Schultern betonte. Sein Tonfall war zackig, während er sich so positionierte, dass sie nicht zu ihm aufblicken musste..
"Baroness?"
Sie starrte den Gang hinunter, der sich stachelartig in die Tiefen der Station zu bohren schien.
"Das übliche und informieren Sie den werten Grafen über meine Ankunft."
Sie sprach langsam und bedächtig, das "R" rollte sanft zwischen den gedehnten Vokalen. Einen Moment blickte sie in seine Richtung. Man hätte die zierliche Frau für hübsch halten können, doch ihr Unterkiefer schien stets zu arbeiten, während die dunklen Augen unruhig taxierten, umherhuschten, bohrten.
Die grün behandschuhte Hand wedelte ungeduldig.
"Hauptmann, mich begleiten Sie nicht, um Löcher in die Luft zu starren."
Hauptmann Vadin salutierte und verschwand schnellen Schrittes den Korridor hinab, während sich eine ihrer Damen daran machte, Anweisungen für das Gepäck zu geben.
"Agatha!" Ohne ihre engste Dienerin eines Blickes zu würdigen wandte sich die Baroness zum Gehen. Mit jedem Schritt ins Innere Bazaars verdüsterte sich ihre Stimmung.
Enkidi Li Halan (N.A.):
Das Keshit Nebula war nicht gerade das, was er sich für ein paar Stunden der Erholung gewünscht hatte, aber noch immer um Klassen besser als die übrigen Absteigen die sich auf dem Vergnügungsdeck aneinander reihten. Der Tee war wider Erwarten genießbar und dampfte in einem in sich gedrehten Glas vor ihm auf einem von innen beleuchteten Tischchen. Er hatte es sich auf einer purpurfarbenen Sitzgruppe im oberen Stockwerk der Bar bequem gemacht und ließ seinen Blick über die wenigen Gäste gleiten, die sich schon zu so früher Stunde hier eingefunden hatten– oder immer noch da waren. Zur rechten Seite hin öffnete sich ein ovales Panoramafenster, das sich über beide Stockwerke der Bar erstreckte. Man hatte einen guten Blick auf die Arkaden, auch wenn dort nur der Pöbel und ein paar armselige Pilger ihren Geschäften nachgingen.
Ein leicht bekleidetes Barmädchen brachte ihm einen Drink und lächelte unterwürfig. Er legte den Kopf schräg und beobachtete, wie sich ihr helles Fleisch unter dem knappen Stoff bewegte, sie eine Haarsträhne fast schüchtern hinters Ohr strich. Zu schüchtern, um echt zu sein. Zu wohl überlegt. Sie erinnerte ihn an jemanden, jemanden, der ihm erst kürzlich über den Weg gelaufen war, aber er konnte das Bild nicht recht in einen Zusammenhang bringen.
Obwohl er der Zerstreuung weiblicher Gesellschaft nicht abgeneigt gewesen wäre, scheuchte er das Mädchen mit einer abfälligen Handbewegung aus seinem Blickfeld. Nicht jetzt. Später vielleicht.
Den Blick auf die Arkaden gerichtet nippte er an dem Drink. Prüfte für einen Augenblick den Geschmack und nahm dann einen tiefen Zug. Mit einem zufriedenen Seufzen ließ er sich in die weichen Kissen zurücksinken und ließ seine Gedanken wandern.
Jack Hawkins:
Etwa fünf Minuten später erreichte Jack keuchend den Hangar, in dem die Azara angedockt lag – im Schlepptau vier Mann von der Stationssicherheit, die trotz ihrer massigen Uniformen weit weniger außer Atem waren als er. Zwei von ihnen gingen sofort neben der Hauptschleuse des Schiffes in Aufstellung, die Waffen im Anschlag. Die anderen beiden blieben bei Jack, der sich hastig umschaute und im hinteren Teil des Hangars Commander Lindsey erspähte. Er bedeutete den Männern, beim Schiff zu bleiben, setze zu einem weiteren Spurt an und sprintete zu ihr.
"Commander", stieß er japsend und mit hochrotem Gesicht hervor. "Da.......ist........noch.....jemand..drin. Im Schiff.. meine ich." Er beugte sich leicht vor, die Hände in die stechenden Seiten gestemmt und holte tief nach Luft. Erst dann viel sein Blick auf die massige Gestalt des Kossacken neben ihr. Instinktiv wich Jack einen Schritt zurück, noch immer vorrangig mit atmen beschäftigt.
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