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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D4E => Thema gestartet von: Eulenspiegel am 23.02.2009 | 19:39

Titel: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2009 | 19:39
Wie in anderen Threads auch angeklungen ist, finde ich D&D4 grundsätzlich toll, habe aber ein Problem damit, dass es zu wenig Immersion bietet.
Um das zu ändern, werde ich in meiner D&D4-Runde folgende Hausregeln vorschlagen. Schreibt mir doch bitte, was ihr davon haltet und welche Verbesserungsvorschläge ihr habt. (Disclaimer: Es bringt nichts zu sagen: Probiere doch erstmal die Regeln RAW aus. - Das habe ich bereits und sie machen mir/uns so keinen Spaß.)

1) Es gibt keine Powerslots mehr, sondern nur noch eine Ressource namens Ausdauer.
- Eine At-Will Power kann man ohne Ausdauerverlust einsetzen.
- Eine Encounter-Power kann man einsetzen und verliert 1 Ausdauerpunkt.
- Eine Daily-Power kann man einsetzen und verliert 3 Ausdauerpunkte.

(Bei der Utility-Power hängt es davon ab, ob sie Encounter oder Daily Power ist.)

2) Wieviele Ausdauerpunkte hat ein Char und wieviele regeneriert man?
Um die maximalen Ausdauerpunkte zu bestimmen, addiert man einfach alle Daily-Powers multipliziert mit 3, addiert alle Utility-Power multipliziert mit 2 und addiert die Anzahl der Encounter-Power.
Wenn man mindestens 6 Stunden schläft, dann werden die Ausdauerpunkte auf das Maximum aufgefrischt.

Nach einer 5 Minuten Rast gilt folgendes:
- Wenn du weniger Ausdauerpunkte hast als Anzahl an "Encounter-Powers", dann hast du nach der Rast so viele Ausdauerpunkte, wie du Encounter-Powers und 2*Utility-Powers hast.
- Wenn du mehr Ausdauerpunkte hast, ändert sich durch eine Rast nichts.

Beispiel:
Ein Stufe 1 Char hat normalerweise 1 Encounter-Power und 1 tägliche Power. Das heißt er hat insgesamt 4 (1+3) Ausdauerpunkte.
Auf seinem Charakterbogen steht also:

Ausdauer: 1/4.

Das bedeutet: Wenn er weniger als 0 Ausdauerpunkte hat, dann kann er nach einer 5 Minuten rast seine Ausdauer auf 1 auffüllen.
Wenn er 6 Stunden schläft, dann kann er seine Ausdauer auf 4 auffüllen.

Ein Stufe 2 Char hat Ausdauer: 3/6. (1 Encounter power + 1 Utility Power macht 3. Und 1 Encounter+1 Utility+1 Daily macht 6.)

Ein Stufe 9 Charakter hat Ausdauer: 7/16. (3+2*2= 7 und 3+3*3+ 2*2 = 16)

3)
Jeder Char kann auch Powers einsetzen, die er selber nicht beherrscht, sofern sie unmagisch ist. (Ob eine Power magisch oder unmagisch ist, legt im Zweifelsfall der SL fest.)
a) Wenn ein Char eine Power einsetzt, die er nicht beherrscht, dann bekommt er ein -4 auf den Angriffswurf.
b) Wenn die Power normalerweise automatisch gelingt oder einen "Miss-Effekt" besitzt, dann muss der Char mindestens eine 10 würfeln, damit dieser Effekt eintritt.

4) "Sicherer Treffer"
Wenn man einen Ausdauerpunkt mehr ausgibt, dann bekommt man einen +4 Bonus auf den Angriff. (Gilt sowohl für den normalen Angriff als auch beim benutzen von Powers oder Manövern.)

5) Eher eine Stilfrage:
Kann man mit Healing Surges auch Knochenbrüche heilen oder verlorene Gliedmaßen nachwachsen lassen? (Bei uns hatte letztens ein Mafiosi den Finger eines SCs gebrochen. Und der hatte dann vor den Augen des verdutzten Mafiosis den Finger wieder gerade wachsen lassen. - Der SL hat es dieses Mal zugelassen, aber wir sind momentan am überlegen, ob wir das jetzt generell zulassen oder Healing Surges auf das Heilen von Fleischwunden beschränken.)

In dieser Hinsicht bin ich noch unentschlossen. (Stylisch war es auf alle Fälle, als der Char seinen Finger genommen hat, ihn eingerenkt hat und nach einem kurzen Knacken wieder voll funktionsfähig war. - Andererseits erinnert mich das dann doch etwas an die Troll-Regeneration aus D&D 3.)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 6 am 23.02.2009 | 19:50
1) kann man sicher so machen. (ist ja im Prinzip nichts anderes als das Psionik-System aus 3.X ;)) Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, statt Ausdauer die Healing Surges noch etwas aufzubohren und die dann die Aufgabe der Ausdauer auch noch mitzuübernehmen.
3) fände ich persönlich nicht so prickelnd, weil das meiner Meinung nach durch DMG S.42 abgehandelt ist, aber da waren wir ja sowieso nicht einer Meinung
4) Wir haben bei uns die Sonderregel, dass Actionpoints dafür verwendet werden können, um Würfelwürfe zu wiederholen. Vielleicht wäre das mit den Ausdauerpunkten auch so regelbar.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 1of3 am 23.02.2009 | 19:52
Also die Idee an mit den Kraftpunkten ist so übel nicht. Aber das man Kräfte, die man nicht kann, improvisieren kann, halte ich für keinen guten Plan.

Was die Heilschübe angeht: Selbstverständlich kann man mit Heilschüben keine Knochenbrüche heilen. Charaktere erleiden einfach keine Knochenbrüche.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 23.02.2009 | 20:03
1. Die Stufe der Power spielt also nirgends rein?
Was hindert dann die Leute die Ausdauer nur noch fuer mehrfache Einsaetze der hoeherstufigen (und damit besseren) Powers einzusetzen?
Stufe 1 haut das System ja vielleicht noch hin, aber spaetestens Stufe 3 hinkt es.

2. Da es nicht nur Encounter und Daily sondern auch At-Will Utility Powers gibt wuerde jeder der eine solche Power nimmt gleich mal zwei "kostenlose" Einsaetze irgendwelcher (z.B. der hoechsttufigen) Encounterpower kriegen, oder?

Regeneration=Encounter+2*Utility? Das heisst also, wer daily Utility Powers hat kann diese mit diesem System oefter einsetzen (da man ja 1.5 kurze Rasten - also nichtmal einen Milestone - braucht um die Ausdauer dafuer wiederzukriegen)

Im selben Rahmen kann man nach dem System uebrigens jede Encounter-Utility Power gleich zweimal pro Short Rest einsetzen...

3. Warum die Abgrenzung der Power Source Martial? (Oder ist mit "nicht magisch" alles ausser Arcane gemeint?) Welchen Einfluss hat die Power Source auf die Moeglichkeit eine nicht "gemeisterte" Faehigkeit (denn sowas waeren die "gelernten" Powers ja) einzusetzen?

4. Dir ist klar, dass du mit der Moeglichkeit den -4 aus 3) komplett umgehen kannst indem du einfach einen Ausdauer mehr einsetzt? (Z.B. eine "ungelernte" Utility Encounter Power anstelle zwei der "gelernten"?)

5. Ehe du nachfragst wie sich Healing Surges auf Knochenbrueche und verlorene Gliedmassen auswirken solltest du Knochenbrueche und verlorene Gliedmassen erstmal in 4e definiert haben... In den RAW steht dazu (absichtlich) nix drin...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2009 | 20:22
@ Christian Preuss
Mein Punkt 3) spielt genau auf DMG Seite 42 an.
Imho lässt DMG Seite 42 den SL nämlich im Dunkeln stehen.

Metaphorisch gesprochen sagt DMG S. 42 nämlich: "Du befindest dich zwar in einem dunklen Raum, aber keine Sorge, es befinden sich hier überall Lichtschalter."

Und mein Punkt 3) sagt nun, wo genau sich die Lichtschalter befinden.

(Oder anders ausgedrückt: DMG S. 42 sagt zwar, dass ich Power simulieren kann. Sie sagt aber nicht, wie groß denn die Erschwernis dafür ist. Das müsste der SL ad hoc entscheiden und kann zu Unmut führen, wenn der SL -6 sagt, der Spieler aber der Meinung ist, dass eine -2 Probe ausreichend wäre. - Wenn man sich jetzt verbindlich auf -4 einigt, dann entfällt die SL-Willkür und die Probe wird schon vorher einschätzbarer: Der Spieler muss nicht andauernd fragen: "Um wieviel ist es erschwert, wenn ich das mache?" ... "Aha. Und um wieviel ist es erschwert, wenn ich stattdessen xyz versuche?")

@ 1of3
Der Char hat nunmal einen Mafiaboss extrem verärgert. (Strenggenommen war es kein Mafiaboss, sondern der Chef einer Diebesgilde. - Aber die Diebesgilde wurde extrem Yakuza-mäßig geführt.)

Der Char konnte den Mafiaboss nun durch viel betteln (und SL-Gnade) davon überzeugen, den Char nicht zu töten. - Um ein Exempel zu statuieren, haben aber seine Bodyguards den Arm des SCs festgehalten und der Mafiaboss hat den Finger gebrochen. (Eigentlich wollte er den Finger abschneiden, aber es war gerade nichts Scharfes vorhanden.)

Wie hättest du diese Szene ausgespielt?

@ Selganor
zu Punkt 1:
Stimmt. Das habe ich übersehen. Das muss ich noch überarbeiten.

2. Da es nicht nur Encounter und Daily sondern auch At-Will Utility Powers gibt wuerde jeder der eine solche Power nimmt gleich mal zwei "kostenlose" Einsaetze irgendwelcher (z.B. der hoechsttufigen) Encounterpower kriegen, oder?
Ja richtig.

Zitat
Regeneration=Encounter+2*Utility? Das heisst also, wer daily Utility Powers hat kann diese mit diesem System oefter einsetzen (da man ja 1.5 kurze Rasten - also nichtmal einen Milestone - braucht um die Ausdauer dafuer wiederzukriegen)
Ab Stufe 2 ja:
Ab Stufe 2, kann man theoretisch pro Encounter eine daily Power einsetzen. (Und dafür keine Encounter-Power.) Das ist aber auch so beabsichtigt.

Zitat
Im selben Rahmen kann man nach dem System uebrigens jede Encounter-Utility Power gleich zweimal pro Short Rest einsetzen...
Oder man wendet die Utility-Power überhaupt nicht an und verwendet stattdessen lieber zwei normale Encounter-Powers.

Du musst es so sehen: Du bekommst auf Stufe 2 genau zwei zusätzliche Ausdauerpunkte. Wofür du diese zwei zusätzlichen Ausdauerpunkte benutzt, ist dir überlassen:
Du kannst damit 2 Encounter-Power benutzen oder du kannst damit 2 Encounter Utility-Powers benutzen. Oder du kannst dank ihnen die Daily-Power auch ein drittes Mal einsetzen.

Formal sind das zwei völlig verschiedene Sachen:
a) Du bekommst auf Stufe 2 zwei zusätzliche Ausdauerpunkte.
b) Du bekommst auf Stufe 2 eine Utility-Power. (Ob At-Will, Encounter oder Daily ist dir im Prinzip freigestellt und hängt teilweise von der Klasse ab.)

Zitat
3. Warum die Abgrenzung der Power Source Martial? (Oder ist mit "nicht magisch" alles ausser Arcane gemeint?) Welchen Einfluss hat die Power Source auf die Moeglichkeit eine nicht "gemeisterte" Faehigkeit (denn sowas waeren die "gelernten" Powers ja) einzusetzen?
Ich finde es nicht sehr immersiv, wenn der Krieger der Gruppe plötzlich einen Feuerball schleudert.
Im Augenblick ist mit "nicht magisch" alles außer Divine und Arcane gemeint. Aber ich kenne halt nicht alle Powers. Daher habe ich es extra schwammig formuliert. (Wenn es also eine Power gibt, die irgendwie magisch wirkt, aber weder Arcane noch Divine ist, hätte der SL die Möglichkeit, diese Power für Ungelernte zu verbieten. - Gibt es so eine Power? Keine Ahnung.)

Zitat
4. Dir ist klar, dass du mit der Moeglichkeit den -4 aus 3) komplett umgehen kannst indem du einfach einen Ausdauer mehr einsetzt? (Z.B. eine "ungelernte" Utility Encounter Power anstelle zwei der "gelernten"?)
Das war im Prinzip sogar der Grund für 4).
Ursprünglich hatte ich mir bei 3) überlegt: - 4 oder 1 Ausdauerpunkt.

Das habe ich dann bei 4) allgemeiner formuliert.

Über Punkt 1 werde ich nochmal nachdenken und eine überarbeitete Version hier posten.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 6 am 23.02.2009 | 20:28
@Eulenspiegel:
Auf der Seite 42 gibt es eigentlich nur eine Erschwernis: -2. Der große Unterschied zwischen einer Power und DMG S.42 ist, dass eine Power, die "simuliert" werden kann, aus zwei Vorteilen/Aktionen besteht. Aber das hatten wir ja schon im anderen Thread.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 23.02.2009 | 20:31
Ich finde es nicht sehr immersiv, wenn der Krieger der Gruppe plötzlich einen Feuerball schleudert.
Ach so... Es ist Charakteren nach der Methode sogar moeglich Powers anderer Klassen einzusetzen?
Warum werden Martial Classes dann "bestraft" dass Arcane/Divine-Classes deren Powers "simulieren" koennen, aber nicht ungekehrt?
Und wie immersiv ist es dann wenn sich der Magier auf einmal eine vorher nie auch nur ansatzweise verwendete "Kampftechnik" (z.B. einen Stance der bis zum Ende des Encounters haelt) einsetzt, sonst aber nichtmal weiss wie er einen Dolch halten muss um sich nicht zu verletzen (um es mal uebertrieben zu schildern)

Zitat
Im Augenblick ist mit "nicht magisch" alles außer Divine und Arcane gemeint.
Also: Elemental, Martial, Ki, Primal, Psionic, Shadow (die sind afaik inzwischen genannt und bestaetigt)
Zugegeben, bisher gibt es nur "offizielle" Werte zu Arcane, Divine, Martial und Primal, aber "alles ausser" ist dann doch etwas vage gehalten...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2009 | 21:42
1) OK, über die Kosten habe ich nochmal nachgedacht:

At Will Power: 0
Encounter-Power: 1*Aufrunden(Level/3)
Daily-Power: 3*Aufrunden(Level/3)

2) Auf Stufe 1 hat man 4 Ausdauerpunkte.
Wenn man eine Stufe aufsteigt, bekommt man wie folgt Ausdauer hinzu:
2* Aufrunden(neues Level/2)

Was bedeutet das nun genau, wenn man versucht, jede Power genau einmal einzusetzen:
Stufe 1 und Stufe 2: Es geht genau auf.
Stufe 3: 1 AP bleibt übrig.
Stufe 4: 3 AP bleiben übrig.
Stufe 5: 1 AP fehlt.
Stufe 6: 1 AP fehlt.
Stufe 7: Es geht genau auf.
Stufe 8: 4 AP bleiben übrig.
Stufe 9: 1 AP fehlt.
Stufe 10: 5 AP fehlen.
Stufe 11: 3 AP fehlen.

Damit bleibt alles imho noch ungefähr im Rahmen und es wird nicht allzusehr an der Balance geändert.

4) Damit gibt es wesentlich mehr AP als ursprünglich geplant.
Ich würde den sicheren Treffer daher leicht abändern:
Für je 1 AP, die man ausgibt, erhält man +1 auf den Trefferwurf. (Bis zu einem Maximum von +4.)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 23.02.2009 | 21:51
Was bedeutet das nun genau, wenn man versucht, jede Power genau einmal einzusetzen:
Stufe 1 und Stufe 2: Es geht genau auf.
Stufe 3: 1 AP bleibt übrig.
Stufe 4: 3 AP bleiben übrig.
Stufe 5: 1 AP fehlt.
Stufe 6: 1 AP fehlt.
Stufe 7: Es geht genau auf.
Stufe 8: 4 AP bleiben übrig.
Stufe 9: 1 AP fehlt.
Stufe 10: 5 AP fehlen.
Stufe 11: 3 AP fehlen.
Von was fuer einem Powertyp an Utility Power gehst du aus?

BTW: Was ist mit Racial Powers, Class Features als Powers, Powers durch Feats, Paragon Paths, ...?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Malicant am 23.02.2009 | 22:28
Wenn man etwas nicht mag, warum versucht man es zu verändern, um es dann mehr zu mögen, statt gleich etwas zu tun, was man mag?

Soll heissen: Warum spielst du nicht ein Spiel, das tut was du willst, statt eins, dass es nicht tut zu zerbrechen?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 23.02.2009 | 22:39
@ Selganor
Bei Utility Power bin ich durchschnittlich von 2 Punkten ausgegangen. (Das stimmt natürlich in keine Richtung, bildet aber einen guten Durchschnitt.)

Bei Racial Powers sehe ich keinen großen Handlungsbedarf:
Diejenigen, die eine Rassen-Power haben, können diese ganz normal alle 5 Minuten einsetzen. (Und zwar ohne Ausdauerverlust.)

immersive Begründung:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Power durch Feats:
Die Power kostet ganz normal Ausdauerpunkte. - Du bekommst jedoch keine zusätzlichen Ausdauerpunkte durch den Feat.

Beim Paragon Path bin ich mir noch nicht sicher.
Da könnte ich mir vorstellen, dass man beim Paragon Path einmalig einen kleinen Ausdauerbonus bekommt.
Die Paragon-Power selber kosten ganz normal Ausdauer. (Außerdem gelten alle speziellen Einschränkungen, falls solche evtl. bei einer Power angegeben sind.)

PS:
Ich habe mir nochmal Gedanken über die Erschwernis gemacht und mir folgendes überlegt:
Wenn man eine Power simuliert, die man nicht beherrscht, ist das um '2*Stufe der Power' erschwert.
Manöver, die nicht durch eine Power simuliert werden, werden vorerst noch über DMG S. 42 abgehandelt. (DMG S. 42 ist mir persönlich zu allgemein gefasst, ich werde das beizeiten noch konkretisieren.)

@ Malicant
Wie ich schon schrieb: Ich mag D&D 4 nicht nicht: Es gibt durchaus gute Ideen in D&D 4, die mich an dem Spiel fesseln.
Und ich will ja das System nicht komplett durchkrempeln, sondern nur Kleinigkeiten verändern.

Imho zerbrechen meine Regeln das System nicht.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 24.02.2009 | 00:23
Eulenspiegel, könntest du mir kurz erklären wieso du meinst das deine Hausregeln das Spiel immersiver machen? Sehe es nämlich nicht, aber vielleicht haben wir auch einfach nur unterschiedliche Auffassungen davon was Immersion bedeutet...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Enpeze am 24.02.2009 | 00:47


@ Malicant

Und ich will ja das System nicht komplett durchkrempeln, sondern nur Kleinigkeiten verändern.

Imho zerbrechen meine Regeln das System nicht.

Das mußte ich dann zweimal lesen. :) Einfach geschwind mal ein 4e-Kernelement (und das sind die Powerslots) durch eigens gestrickte "Ausdauerpunkte" zu ersetzen? Wahrlich keine Kleinigkeit.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2009 | 01:03
@ Drudenfusz
1) Grundsätzlich sollte man alles machen können. Wenn man es nicht gelernt hat, ist es schwieriger. Aber prinzipiell sollte der Char zumindest die Möglichkeit haben, es zu probieren. Das wird durch mein Vorschlag abgebildet.

2) Spieler denkt sich: "Wenn ich jetzt einen brutalen Schlag mache, dann kann ich nachher keinen Brute Strike machen, da ich ihn ja nur einmal täglich ausführen kann." So eine Überlegung fördert imho nicht die Immersion.

Folgende Überlegung ist auch nicht Immersionsfördernd: "Wow, diese Aktion hat richtig reingehauen. Leider kann ich sie in diesem Kampf nicht nochmal verwenden, sondern muss jetzt erstmal etwas anderes probieren."

Wenn ein Spieler eine nichtmagische Aktion kann, dann sollte er sie auch andauernd einsetzen können.
Ein Grund dafür, dass er sie nicht andauernd einsetzen kann, ist höchstens, dass sie ziemlich anstrengend ist und er nach einer Weile zu erschöpft wäre, sie anzuwenden. - Das lässt sich über die Slots direkt aber nicht simulieren:
"Komisch: Ich bin zu erschöpft, Power x nochmal anzuwenden. Aber Power y kann ich ohne Probleme anwenden. Und im nächsten Kampf dann: Komisch, ich bin zu erschöpft, um Power y nochmal anzuwenden. Aber Power x kann ich ohne Probleme anwenden."
Das ist in meinen Augen überhaupt nicht immersiv. Wenn man aber Ausdauer hat und man entweder genügend Ausdauer hat, um eine Aktion durchzuführen oder zu erschöpft ist, um irgendeine Aktion durchzuführen, dann ist das in meinen Augen plausibler/immersiver.

@ Enpeze
In meinen Augen sind die Grundlagen von D&D 4 eher:
1) Aufteilung im Kampf in bestimmte Aufgabengebiete. (Controller, Tank, Damage Dealer, Leader)
2) Einerseits oldschoolmäßiges HP runterkloppen aber andererseits, dass Effekte zu erzeugen vor allem auf höheren Stufen wichtiger wird als HP runterzukloppen. (Lieber eine Sache, die weniger HP erzeugt, aber dafür mehrere Zustände generiert.)
3) Relativ hohe Bedeutung der Battlemap. (Vor allem dank Flächeneffekten und Pusheffekten.)
4) Geniale Powers. (Ich meine nicht die Powerslots. Die finde ich dämlich. Aber die Powers selber finde ich cool.)

Das sind in meinen Augen die Sachen, die D&D 4 ausmachen und wegen denen ich D&D 4 spiele.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Malicant am 24.02.2009 | 01:19
Deine Augen sind so voller Licht, kein Wunder, dass du geblendet bist. Ne, mach nur. Und nenn das Ergebnis "Immersiv". Ist eh ein albernes Wort, und wenn jemand "Immersion" in Regeln sucht, macht es die Sache noch viel lustiger.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 24.02.2009 | 01:30
Deine Augen sind so voller Licht, kein Wunder, dass du geblendet bist. Ne, mach nur. Und nenn das Ergebnis "Immersiv". Ist eh ein albernes Wort, und wenn jemand "Immersion" in Regeln sucht, macht es die Sache noch viel lustiger.
Er sucht Realismus, nicht Immersion.
Für mich entsteht Immersion wenn mir genau ein versuch zu Verfügung steht und jetzt der Moment der Entscheidung da ist...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 24.02.2009 | 01:47
Was zum Henker ist mit "Immersion" eigentlich gemeint? Was hat das mit Powers zu tun? wtf?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Enpeze am 24.02.2009 | 01:59

@ Enpeze
In meinen Augen sind die Grundlagen von D&D 4 eher:
1) Aufteilung im Kampf in bestimmte Aufgabengebiete. (Controller, Tank, Damage Dealer, Leader)
2) Einerseits oldschoolmäßiges HP runterkloppen aber andererseits, dass Effekte zu erzeugen vor allem auf höheren Stufen wichtiger wird als HP runterzukloppen. (Lieber eine Sache, die weniger HP erzeugt, aber dafür mehrere Zustände generiert.)
3) Relativ hohe Bedeutung der Battlemap. (Vor allem dank Flächeneffekten und Pusheffekten.)
4) Geniale Powers. (Ich meine nicht die Powerslots. Die finde ich dämlich. Aber die Powers selber finde ich cool.)

Das sind in meinen Augen die Sachen, die D&D 4 ausmachen und wegen denen ich D&D 4 spiele.

Das von Dir aufgezählte ist sicher Grundlage von 4e. Aber eben auch das Prinzip der dailies und der encounter powers. alle module (ich mein die von wotc) sind von ihrer balancierung darauf ausgelegt, daß die die spieler xx encounterpowers und 1 daily haben und nicht irgendwelche ausdauerpunkte. Wenn Du also dieses wohlüberlegte und trotzdem minimalistische Slotsystem "mal so kurz änderst", mußt Du schätz ich sämtliche encounter in reihenfolge und besetzung ebenso "mal so kurz" an Deine neuen regeln anpassen. sonst hast dauernd nen tpk oder auch ein fades über-die-monster-drüberrollen. Jedes Modul zu ändern wär mir zuviel arbeit, vor allem für einen nicht nachvollziehbaren effekt. (was soll an punkten besser sein als an slots? - sieht mir eher nach mehr micromanagement aus)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2009 | 07:26
Er sucht Realismus, nicht Immersion.
Für mich entsteht Immersion wenn mir genau ein versuch zu Verfügung steht und jetzt der Moment der Entscheidung da ist...
Nein, mir geht es nicht um Realismus, sondern um Illusion.
Es ist unrealistisch, dass jemand einen Sprung aus 30 Meter Höhe überlebt. Aber ich kann es mir vorstellen. Es stört also nicht die Immersion.
Es ist unrealistisch, dass ein Feuerball einem Wesen vollen Schaden zufügt und ein Mensch, der 20 cm daneben steht überhaupt keinen Schaden bekommt. Aber ich kann es mir vorstellen und es stört daher nicht die Immersion.
Es ist unrealistisch, dass ein mensch eine halbe Stunde unter Wasser überleben kann. Aber auch das stört nicht die Immersion.

Wenn ich mir aber überlege "Wenn ich diesen Schlag jetzt einsetze, dann kann ich ihn nachher nicht einsetzen.", dann stört das komplett die Immersion.

Was zum Henker ist mit "Immersion" eigentlich gemeint? Was hat das mit Powers zu tun? wtf?
So erklärt verlässt der Spieler in diesem Augenblick die Spielerebene um als übergeordnete Instanz festzulegen, das dieser Schlag potentiell dem Gegner eine besonders schwere Wunde zufügen wird - Schicksal, Glück, Göttliche Intervention.
Immersion ist es, wenn man nicht die Spielerebene verlässt, sondern ständig in ihr drin bleibt.

@ Enpeze
Wir probieren es einfach mal aus. Im anderen Systemen haben wir es auch gut ohne Encounter Level geschafft, ohne dass die Gegner zu leicht oder zu schwer waren.
Aber ich glaube auch nciht,d ass sich durch meine Veränderung allzuviel am Encounterlevel ändert.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Ein am 24.02.2009 | 09:04
Ich finde nicht, dass es irgendetwas bringt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Mellic Wickedberry am 24.02.2009 | 10:15
Hmm, wenn das mir Immersion gemeint ist, dann würde ich einmal sagen, dass die nicht in den Regeln zu finden ist, sondern individuell am Spieltisch!
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2009 | 10:31
@ Mellic Wickedberry
Was meinst du, nicht in den Regeln zu finden sind?
Regeln alleine können keine Immersion hervorrufen, das stimmt. Aber sie können es unterstützen, dem neutral gegenüber sein oder es behindern.

Und gerade, dadurch, dass einem die regeln von D&D 4 dazu zwingen, andauernd aus der Charakterperspektive rauszugehen und Metagame Überlegungen anzustellen, wird die Immersion nunmal gehindert.

Wenn die Regeln einem also nicht mehr dazu bringen, Metagame- Überlegungen anzustellen, erleichtert das die Immersion ungemein.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 24.02.2009 | 11:40
Wenn ich mir aber überlege "Wenn ich diesen Schlag jetzt einsetze, dann kann ich ihn nachher nicht einsetzen.", dann stört das komplett die Immersion.
Immersion ist es, wenn man nicht die Spielerebene verlässt, sondern ständig in ihr drin bleibt.
Also ist das Rechnen von Ausdauerpunkten viel immersiver? Wohl kaum!

Hmm, wenn das mir Immersion gemeint ist, dann würde ich einmal sagen, dass die nicht in den Regeln zu finden ist, sondern individuell am Spieltisch!
Regeln können durchaus bei immersion helfen, aber einen Abstrakten Mechanismus durch einen anderen zu ersetzen hilft da nicht unbedingt. Muß sagen das immersive Momente meist auch intesive momente im Rollenspiel sind, Situationen in denen die Zukunft des Charakters und vielleicht der ganzen Kampagne entschieden werden. So etwas ist hauptsächlich im Abenteuer, aber wenn die Regeln sagen das man es nur jetzt kann und dieser eine Wurf der folgt die Entscheidung in Stein meiselt, dann können auch die Regeln halfen (deshalb ist das System mit welchem 4E ausgestatet ist für intensives Rollenspiel besser als Ausdauer, den bei Ausdauer regelungen wird es zum Reinen Ressourcenspiel, je nachdem wieviele Versuche man hat).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Mellic Wickedberry am 24.02.2009 | 11:52
Ich stimme dir zu, dass 4e mit seiner taktischen Auslegung sehr zum Metagamen einläd. Aber ich bin dennoch der Meinung, dass man sich als Rollenspieler individuell drüber erheben kann.
Die Regeln sind das, was auf der Battlemap stattfindet, die Immersion dagegen findet bei mir im Kopf statt. Ich habe mir deswegen ein paar Ingame-Erklärungen für meine Fähigkeiten erfunden, die mich von technokratischen Überlegungen fernhalten. Dabei spielt für mich nicht nur die Frage nach meiner Stamina im Sinne von "Ich kann das nur einmal am Tag, weil mir sonst die Puste ausgeht" eine Rolle, sondern auch die nach Situation und Umgebung.

Ein paar Beispiele:

Meta: ich habe eine besonders mächtige Kraft, die ich einmal am Tag in einer mir mehr oder weniger taktisch klug erscheinenden Situation einsetzen kann
Ingame: Mein Charakter befindet sich mitten im Kampf, sein gegner schon durch ein paar mächtige Hiebe geschwächt. Da plötzlich lässt dieser seine Deckung in einem unachtsamen Moment fallen, eine günstige Gelegenheit, ihm einen mächtigen Hieb zu versetzen (den Rest des Tages habe ich halt das Pech, dass sich diese Situation nicht mehr bietet)

Meta: ich habe eine burst encounter power, mit der ich alle um mich herumstehenden feinde angreifen kann, deswegen sollte ich warten, bis mich genügend Gegner umkreisen
Ingame: Mein Charakter befindet sich mitten im Getümmel, geschickt haben seine Gegner ihn eingekreist und bearbeiten ihn immer wieder mit schmerzhaften attacken; in die Enge getrieben steigt langsam Panik in ihm auf, die ihm einen Kraftschub gewährt, mit dem er einen vernichtenden Rundumschlag ausführen kann

Vielleicht auch noch ein Wort zu den Healing Surges:
Ich sehe meine HP auch nicht als bloße Zusammenraffung von Nichtverwundungen. Für mich drücken sie eher meine Ausdauer und meinen Durchhaltewillen aus. Ich sammle also nicht Wunden, sondern Erschöpfung und Kampf zehren an mir. einmal kann ich durch pure Willenskraft mich zum Durchhalten zwingen, ein anderes Mal werde ich von einem Gefährten angetrieben oder durch meine Schläge baue ich mir ein Polster auf, um die Angriffe auf mich wegzustecken (Temporary HP). Gerade dein Beispiel von oben zeigt ja, dass hinter den HP und HS mehr steckt als Verwundungsregeln. Der Gildenchef will euch einschüchtern und bricht einem den Finger. Der kann aber noch den harten Hund spielen, weil noch einiges an Ausdauer und Durchhaltewillen in ihm steckt, und renkt sich vor den Augen seiner Feinde das Ding einfach wieder ein. Ein super Beispiel für Immersion, die über die Regeln erhaben ist. Wenn der Finger abgeschnitten worden wäre, dann hätte man auch andere Konsequenzen ziehen können. Ich hätte wahrscheinlich keinen Schaden gemacht, aber einen HS abgezogen, da HP für mich nicht Wunden darstellen, und der Verlust eines Gliedes an den Nerven zehrt. Entweder hätte der Charakter ohne Finger weiterleben müssen (mit -1 auf alle Würfe bis zwei Milestones erreicht worden sind, um die Gewöhnung an eine vierfingrige Hand zu simulieren) oder ich hätte den Kleriker ein Ritual imrpovisieren lassen, das den Finger nachwachsen lässt (mit geringen Kosten).

Die Regeln sind halt immer nur das Gerüst, was man draus macht, da kommt die Immersion ins Spiel!
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: gunware am 24.02.2009 | 12:29
Wenn ich es richtig verstehe, dann siehst Du, Mellic Wickedberry, die Eintragungen auf dem Charakterbogen nicht als etwas, was Dein Charakter kann, sondern als etwas, was Dir als Spieler erlaubt, in die Erzählung des Spielleiters einzugreifen? Die Spielwelt mitzugestalten?
(Laut Deines Beispiels: Metakraft 1×Tag, die Gegner lassen ihre Deckung fallen, Dein Charakter macht mehr Schaden -> Du bestimmst, wann die Gegner die Deckung fallen lassen, nicht der SL.)
Habe ich es richtig verstanden?
Ich finde, dass dieser Einsatz gar nicht so übel ist.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Mellic Wickedberry am 24.02.2009 | 12:36
Ja, ich denke so könnte man es ausdrücken.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 24.02.2009 | 13:52
Ich stimme dir zu, dass 4e mit seiner taktischen Auslegung sehr zum Metagamen einläd. Aber ich bin dennoch der Meinung, dass man sich als Rollenspieler individuell drüber erheben kann.
Die Regeln sind das, was auf der Battlemap stattfindet, die Immersion dagegen findet bei mir im Kopf statt. Ich habe mir deswegen ein paar Ingame-Erklärungen für meine Fähigkeiten erfunden, die mich von technokratischen Überlegungen fernhalten. Dabei spielt für mich nicht nur die Frage nach meiner Stamina im Sinne von "Ich kann das nur einmal am Tag, weil mir sonst die Puste ausgeht" eine Rolle, sondern auch die nach Situation und Umgebung.

Ein paar Beispiele:

Meta: ich habe eine besonders mächtige Kraft, die ich einmal am Tag in einer mir mehr oder weniger taktisch klug erscheinenden Situation einsetzen kann
Ingame: Mein Charakter befindet sich mitten im Kampf, sein gegner schon durch ein paar mächtige Hiebe geschwächt. Da plötzlich lässt dieser seine Deckung in einem unachtsamen Moment fallen, eine günstige Gelegenheit, ihm einen mächtigen Hieb zu versetzen (den Rest des Tages habe ich halt das Pech, dass sich diese Situation nicht mehr bietet)

Meta: ich habe eine burst encounter power, mit der ich alle um mich herumstehenden feinde angreifen kann, deswegen sollte ich warten, bis mich genügend Gegner umkreisen
Ingame: Mein Charakter befindet sich mitten im Getümmel, geschickt haben seine Gegner ihn eingekreist und bearbeiten ihn immer wieder mit schmerzhaften attacken; in die Enge getrieben steigt langsam Panik in ihm auf, die ihm einen Kraftschub gewährt, mit dem er einen vernichtenden Rundumschlag ausführen kann

Vielleicht auch noch ein Wort zu den Healing Surges:
Ich sehe meine HP auch nicht als bloße Zusammenraffung von Nichtverwundungen. Für mich drücken sie eher meine Ausdauer und meinen Durchhaltewillen aus. Ich sammle also nicht Wunden, sondern Erschöpfung und Kampf zehren an mir. einmal kann ich durch pure Willenskraft mich zum Durchhalten zwingen, ein anderes Mal werde ich von einem Gefährten angetrieben oder durch meine Schläge baue ich mir ein Polster auf, um die Angriffe auf mich wegzustecken (Temporary HP).

Die Regeln sind halt immer nur das Gerüst, was man draus macht, da kommt die Immersion ins Spiel!

Ja! Ja! Ganz genau das meine ich! Das unterschreibe ich dir sofort! Mit Siegel!
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 24.02.2009 | 13:56
Mellic Wickedberry sie sind ein Held! Sie haben sich einen Orden verdient da sie D&D4 vor den Ungläubigen gerettet haben!
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Enpeze am 24.02.2009 | 14:55
Mellic Wickedberry sie sind ein Held! Sie haben sich einen Orden verdient da sie D&D4 vor den Ungläubigen gerettet haben!

Da gibts nix mehr zu retten.  Man quatscht sich solange ein für das rollenspiel ungeeignetes System schön, bis man selbst dran glaubt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2009 | 16:57
b]Meta:[/b] ich habe eine besonders mächtige Kraft, die ich einmal am Tag in einer mir mehr oder weniger taktisch klug erscheinenden Situation einsetzen kann
Ingame: Mein Charakter befindet sich mitten im Kampf, sein gegner schon durch ein paar mächtige Hiebe geschwächt. Da plötzlich lässt dieser seine Deckung in einem unachtsamen Moment fallen, eine günstige Gelegenheit, ihm einen mächtigen Hieb zu versetzen (den Rest des Tages habe ich halt das Pech, dass sich diese Situation nicht mehr bietet)
Wenn der SL sagt, dass sich die Deckung des Charakters öffnet, kann ich tatsächlich ingame bleiben.

Wenn ich jedoch selber entscheiden muss: "Öffnet sich die Deckung des Gegners jetzt oder erst später? Oder soll doch lieber die Deckung von Gegner 2 fallen?" dann ist das eine Meta-Überlegung, die ich fällen muss.

Wie gesagt: Es geht NICHT darum, dass die Powerslots unrealistisch sind. - Es geht darum, das man bei ihrem Einsatz aus der Ingame-Wahrnehmung wechseln muss.

Wenn sich mein Char überlegt: "Benutze ich das Manöver jetzt oder später?", dann bleibe ich in der Ingame-Perspektive.
Wenn ich mir als Spieler aber überlege: "Öffnet sich die Deckung des Gegners jetzt oder später?", dann wechsel ich in die Meta-Ebene.

Zitat
Meta: ich habe eine burst encounter power, mit der ich alle um mich herumstehenden feinde angreifen kann, deswegen sollte ich warten, bis mich genügend Gegner umkreisen
Ingame: Mein Charakter befindet sich mitten im Getümmel, geschickt haben seine Gegner ihn eingekreist und bearbeiten ihn immer wieder mit schmerzhaften attacken; in die Enge getrieben steigt langsam Panik in ihm auf, die ihm einen Kraftschub gewährt, mit dem er einen vernichtenden Rundumschlag ausführen kann
1) In Panik kämpft man nicht unbedingt effektiver. (Panik wirkt sich darin aus, dass man die Defensive aufgibt und vollkommen offensiv kämpft oder im Gegenteil die Offensive aufgibt und vollkommen defensiv kämpft.)
2) Auch hier gilt: Wenn ich mir überlegen würde: "Verdammt, da hinten sind drei Gegner aufgetaucht und einer ist entsetzlich verstellt. Mein Char sollte langsam Panik bekommen.", dann ist das immersiv und ich habe die Charakter-Ebene nicht verlassen.
Wenn ich mir jedoch überlege: "Es stehen drei Gegner um mich herum und alle drei sind angeschlagen. Wenn ich jetzt in Panik verfalle, könnte ich alle drei Gegner ausschalten.", dann ist das eine Meta-Überlegung, die die Immersion stört.

Ist der Unterschied klar oder soll ich noch ein paar Beispiele nennen, um den Unterschied deutlich zu machen? (Wiegesagt: Es geht NICHT um Realismus.)

Zitat
Ich sehe meine HP auch nicht als bloße Zusammenraffung von Nichtverwundungen. Für mich drücken sie eher meine Ausdauer und meinen Durchhaltewillen aus. Ich sammle also nicht Wunden, sondern Erschöpfung und Kampf zehren an mir. einmal kann ich durch pure Willenskraft mich zum Durchhalten zwingen, ein anderes Mal werde ich von einem Gefährten angetrieben
Du wirst im ganzen Kampf kein einziges Mal verwundet? Kein einziges Wesen landet einen Treffer?

Na OK, wenn du so spielen willst...

Zitat
Der kann aber noch den harten Hund spielen, weil noch einiges an Ausdauer und Durchhaltewillen in ihm steckt, und renkt sich vor den Augen seiner Feinde das Ding einfach wieder ein.
Finger ausrenken ungleich Finger brechen!

Sich etwas ausgerenktes wieder einrenken, ist mit etwas Übung durchaus möglich und hat nichts mit harter Hund zu tun. Aber einen gebrochenen Finger kann man nicht wieder einrenken.

Wenn ich es richtig verstehe, dann siehst Du, Mellic Wickedberry, die Eintragungen auf dem Charakterbogen nicht als etwas, was Dein Charakter kann, sondern als etwas, was Dir als Spieler erlaubt, in die Erzählung des Spielleiters einzugreifen? Die Spielwelt mitzugestalten?
(Laut Deines Beispiels: Metakraft 1×Tag, die Gegner lassen ihre Deckung fallen, Dein Charakter macht mehr Schaden -> Du bestimmst, wann die Gegner die Deckung fallen lassen, nicht der SL.)
Ich bin zwar nicht Mellic Wickedberry, aber genau darin sehe ich halt das Problem: Dadurch, dass auf dem Charbogen nicht steht, was der Char kann, sondern was der Spieler kann, wird man andauernd aus der Immersion (also aus der Char-Perspektive) gerissen.

Mit ein wenig Hausregelei, kann man die Sachen auf dem Bogen aber so uminterpretieren, dass sie angeben, was der Char kann.

EDIT:
Also ist das Rechnen von Ausdauerpunkten viel immersiver? Wohl kaum!
Doch!
Weil Ausdauerpunkte sind etwas, die mein Char kennt. Hier kann mein Char denken: "Wenn ich jetzt den Schlag ausführe, dann bin ich zu erschöpft, um später einen anderen Schlag auszuführen."
Ich bleibe länger auf der Charakter-Ebene und muss nicht so stark auf die Spielerebene wechseln.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: alexandro am 24.02.2009 | 18:19
 Es geht nicht darum: "Ist es realistisch, dass man in Panik so kämpft?", sondern "Ist es (unter Kenntnis des Quelltextes) nachvollziehbar?" und das ist gegeben.
Außerdem ist es keine wirkliche Meta-Entscheidung: die Lücke in der Verteidigung des Gegners öffnet sich ja nur, wenn der Angriff gelingt.

Überhaupt kein Unterschied zu: "Ich schlage eine Finte, so dass der Gegner nach links unten abtaucht und ich ihm meinen Parierdolch in den Rücken rammen kann!". Auch hier gibt der Spieler eine Meta-Information (der Gegner taucht nach links unten ab, um der Finte auszuweichen) vor, ohne die Immersionsebene zu verlassen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 24.02.2009 | 18:34
EDIT:Doch!
Weil Ausdauerpunkte sind etwas, die mein Char kennt. Hier kann mein Char denken: "Wenn ich jetzt den Schlag ausführe, dann bin ich zu erschöpft, um später einen anderen Schlag auszuführen."
Ich bleibe länger auf der Charakter-Ebene und muss nicht so stark auf die Spielerebene wechseln.
Dem kann ich irgendwie nicht zustimmen. Lassen wir mal kurz die Magier bei Seite und versetzen uns in die Lage eines Kriegers. Ausdauer ist keine Ammo, der Krieger hat kaum eine Anzeige mit seinen Konstitutionswerten am Oberarm. Auch wenn man lernen kann sich seine Kraft einzuteilen, im Kampf mit einem Langschwert schlägt der Krieger immer so fest zu wie notwendig um den Gegner niederzustrecken, ohne dabei durch den Schwung selbst zu Fall zu kommen - es geht in diesem Kampf vermutlich um Leben und Tod. Der andere versucht mich gerade umzubringen - sorgfältiges Kalkulieren über Überanstrengung dürfte da ein ganz klein wenig ins Hintertreffen geraten. Ausserdem kostet jeder Schlag Kraft. Daher ergibt es überhaupt keinen Sinn, wenn ein Schlag so viel Kraft aufbraucht, dass er ihn später nicht mehr einsetzen kann und zehntausend anderer Schläge überhaupt nicht. Das Gewicht der Waffe muss ja ständig bewegt werden. Das ist mindestens genau so Abstrakt wie Power-Slots und hilft kaum jemandem "in Charakter" zu bleiben. Natürlich steht es jedem frei das anders zu empfinden, aber bei mir würde das nicht funktionieren.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2009 | 19:15
Es geht nicht darum: "Ist es realistisch, dass man in Panik so kämpft?", sondern "Ist es (unter Kenntnis des Quelltextes) nachvollziehbar?" und das ist gegeben.
Außerdem ist es keine wirkliche Meta-Entscheidung: die Lücke in der Verteidigung des Gegners öffnet sich ja nur, wenn der Angriff gelingt.
Es geht weder um Realismus noch um Nachvollziehbarkeit. Es geht um Immersion! Das ist etwas vollkommen anderes.

Und natürlich ist das eine Meta-Entscheidung: Es ist ja schließlich nicht der Char, der überlegt: "Setze ich jetzt die Power ein oder hebe ich sie mir auf?" Es ist der Spieler der diese Entscheidung trifft. (Disclaimer: Mir ist klar, dass der Spieler immer die Entscheidung trifft. Aber bei einem immersiven Spielstil trifft der Spieler die Entscheidungen aus dem Blickwinkel des Chars. Das ist bei Powerslots nicht gegeben.)

Zitat
Überhaupt kein Unterschied zu: "Ich schlage eine Finte, so dass der Gegner nach links unten abtaucht und ich ihm meinen Parierdolch in den Rücken rammen kann!". Auch hier gibt der Spieler eine Meta-Information (der Gegner taucht nach links unten ab, um der Finte auszuweichen) vor, ohne die Immersionsebene zu verlassen.
1) Alleine die Überlegung "Mache ich jetzt eine Finte oder nicht?" ist eine Überlegung, die auch der Char anstellt. (Disclaimer: Natürlich überlegt der Spieler sich das auch. Aber diese Überlegung, ob er eine Finte ansetzt oder nicht, ist etwas, was Spieler und Char gleichzeitig denken. Der Spieler denkt sozusagen aus der Sicht des Chars.)

2) Erstmal denkt der Char: "Ich täusche nach rechts oben und hoffe dass der Gegner nach links unten abtaucht." Das ist erstmal die ingame Überlegung des Chars, wenn er die Finte ansetzt.
(Wobei die Hauptüberlegung erstmal wäre: "Der Gegner ist zu schwer zu treffen. Ich sollte versuchen, ihn mit Finten zu verwirren, damit ich ihn leichter treffen kann.")
Wenn die Finte dann gelingt, dann taucht der Gegner nach links unten ab. - Aber auch das erfordert keine Meta-Überlegung oder gar Meta-Entscheidung des Spielers: Der geglückte Würfelwurf nimmt ihm die Entscheidung ab und es ist relativ klar, dass das, was der Char sich vorgestellt hat auch klappt, wenn der Würfelwurf klappt. Also keinerlei Meta.

Bei dem Powerslot gilt: Die Entscheidung ob ich den Powerslot jetzt verbrauche oder nicht: DIE ist Meta. Diese Entscheidung reißt einem aus der Immersion.
Sobald man sich entschieden hat, den Powerslot zu verbrauchen und die Power dann selber anwendet, ist man nicht mehr Meta. Dann würfelt man und entweder passiert das Ereignis oder es passiert nicht. Keinerlei Meta.
Das Meta liegt in der Entscheidung, ob ich die Power nun einsetze oder nicht.

Lassen wir mal kurz die Magier bei Seite und versetzen uns in die Lage eines Kriegers. Ausdauer ist keine Ammo, der Krieger hat kaum eine Anzeige mit seinen Konstitutionswerten am Oberarm.
Wieso nicht?
Es wäre zwar unrealistisch, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Krieger eine kleine Anzeige im Arm haben.
Oder ich könnte mir vorstellen, dass Spitzensportler und Spitzenkrieger auf einer Fantasywelt instinktiv wissen, wieviel Ausdauer sie noch genau haben. Das ist zwar in der Realität nicht so, aber auf einer Fantasywelt durchaus möglich.

Klar: Wenn du davon ausgehst, dass der Krieger nicht weiß, wieviel Ausdauer er hat, stört es die Immersion, wenn du selber auf deinen Ausdauerbalken nachschaust. - In diesem Fall würde ich raten, die Ausdauer vom SL verwalten zu lassen.
Oder aber man sagt, es ist eine Fantasywelt und die Krieger wissen instinktiv (oder durch jahrelanges Training), wieviel Ausdauer sie noch haben. (Es geht wiegesagt um Immerison und nicht um Realismus.)

Zitat
Ausserdem kostet jeder Schlag Kraft. Daher ergibt es überhaupt keinen Sinn, wenn ein Schlag so viel Kraft aufbraucht, dass er ihn später nicht mehr einsetzen kann und zehntausend anderer Schläge überhaupt nicht.
Wieso? It's Fantasy!
ich schrieb schonmal, dass es mir nicht um Realismus, sondern um Immersion geht. - Ich habe immer mehr den Eindruck, dass du diese beiden Begriffe verwechselst.

Ja, es ist unrealistisch. Aber das stört mich nicht: Es kann relativ unrealistisch sein, solange es immersiv ist.

In diesem Setting gibt es nunmal Schwertschläge, die keinerlei Kraft oder Ausdauer kosten, aber nicht so effektiv sind. - Und es gibt Schwertschläge, die extrem viel Ausdauer kosten und dafür auch furchtbar effektiv sind. (Ist zum wiederholten Male nicht realistisch, aber das ändert nichts daran, dass es Teil der Settingrealität sein kann, über die der Char nunmal auch Bescheid weiß.)

[OT, da es hier um Realismus und nicht um Immersion geht.]
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
[/OT]
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Klingenbrecher am 24.02.2009 | 20:03
Eigentlich fürchte ich mich vor der dem Post den ich jetzt setze aber ich kann nicht wiederstehen.

@ Eulenspiegel
Wozu kaufe/spiele ich ein Regelwerk wenn ich diese Regeln scheiße finde und diese Umhausregeln muss?

Es ist ja bekannt das ich dieses Sch.... System nicht leiden kann jedoch muss ich mal meine Hände schützend über diesen Krüppel halten. Leider ist das System spieltauglich zwar in einer richtung die ich nicht mag aber sehr gut spielbar ohne viel Umänderung wenn man auf Powergaming und schnelles Rp mit Tabletop Elementen steht.

Oh Gott ich sterbe..... :puke:

Immersion wird von D&D 4 nicht im kampf unterstützt. Aber ich glaube das hat schon jemand hier gesagt...


Bevor das Gemecker beginnt früher war alles besser. Nein bei 3.5 war das gleiche Prob.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2009 | 20:32
Wozu kaufe/spiele ich ein Regelwerk wenn ich diese Regeln scheiße finde und diese Umhausregeln muss?
Weil ich 90% der D&D4 Regeln super finde und nur einen winzig kleinen Prozentteil bescheuert.

Und anstatt selber ein eigenes System zu basteln, in dem ich 90% der guten Ideen von D&D 4 reinnehme, erscheint es mir einfacher, das originale D&D 4 System zu nehmen und dort die störenden 10% rauszuschneiden.

Zitat
Immersion wird von D&D 4 nicht im Kampf unterstützt. Aber ich glaube das hat schon jemand hier gesagt...
Ja, ICH habe das gesagt.
Und genau diese Problem will ich mit meinen Hausregeln beheben.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: alexandro am 24.02.2009 | 20:44
Du hast Immersion nicht verstanden (bzw. verwechselst es mit Method Acting).

Ob ich das ganze über Fortune (wenn der Wurf gelingt, dann taucht der Gegner nach links weg) oder Karma (wenn ich eine Ressource einsetze, dann taucht der Gegner nach links weg) auflöse ist relativ Rille, in BEIDEN Fällen sind es letztlich die Fähigkeiten des Charakters, die ihn zum Ziel bringen. Ob Wurf oder Ressource...das ist nur das System, welches drübergestülpt wird (und ich kenne einige Spieler, welche der Meinung sind, dass (zuviel) Würfeln ihre Immersion stört - es geht dann ja nicht mehr um die Fähigkeiten des Charakters, sondern darum ein höheres Ergebnis als der Gegner zu erzielen).

Zitat
2) Erstmal denkt der Char: "Ich täusche nach rechts oben und hoffe dass der Gegner nach links unten abtaucht." Das ist erstmal die ingame Überlegung des Chars, wenn er die Finte ansetzt.
Das ist die implizite Annahme. Aber trotzdem beschreibst du erstmal, was passiert, wenn der Wurf gelingt (statt auf den SL zu warten). Dass das nicht unbedingt so klappen muss ist natürlich (bei Fortune Systemen) klar, aber trotzdem kann man das ja so beschreiben. Spieler die so doof-immersiv spielen, dass sie nur beschreiben, was ihr Charakter macht und nicht einmal ansatzweise daran denken, was diese Handlung bewirken könnte, das sind Spieler mit denen ich nicht spielen will. Railroading-Opfer.

Zitat
Es geht weder um Realismus noch um Nachvollziehbarkeit.
Und doch gehst du davon aus, dass in die Ecke gedrängte Kämpfer niemals wirkliche "Panikreserven" mobilisieren, sondern IMMER (und zwar UNABHÄNGIG davon, was der Spieler für eine Idee von Persönlichkeit und Kampftaktik des Charakters hat) "entweder nur defensiv oder nur offensiv" kämpfen. Klingt für mich nach einem Realismusargument.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.02.2009 | 21:21
Du hast Immersion nicht verstanden (bzw. verwechselst es mit Method Acting).
Nein, Method Acting ist nach außen gerichtet. Es kommt darauf an, den Anderen etwas vorzuschauspielern.

Aber mir geht es nicht um Begriffe. Mir geht es um ein Gefühl. Ich möchte möglichst lange incharakter bleiben und meine Entscheidungen incharakter treffen bzw. sie beruhen meine Entscheidungen beruhen auf den Vorstellungen des Chars.

Ob du diese Spielweise jetzt Immersion oder Method Acting oder Gummibärchen nennst, ist mir egal. Um diese Spielweise geht es mir und die möchte ich erreichen.

Zitat
Ob ich das ganze über Fortune (wenn der Wurf gelingt, dann taucht der Gegner nach links weg) oder Karma (wenn ich eine Ressource einsetze, dann taucht der Gegner nach links weg) auflöse ist relativ Rille, in BEIDEN Fällen sind es letztlich die Fähigkeiten des Charakters, die ihn zum Ziel bringen.
Jain.
Beim ersten Teilsatz stimme ich dir uneingeschränkt zu. Beim zweiten Teilsatz ist es etwas komplizierter:
Prinzipiell gibt es vier Möglichkeiten:
1) Es hängt vom Würfelwurf ab ob es gelingt und der Würfelwurf repräsentiert die Fähigkeiten des Chars.
2) Es hängt vom Einsatz einer Ressource ab, ob es gelingt, und die Tatsache, dass ich die Ressource einsetzen kann, repräsentiert eine Eigenschaft des Chars.
3) Es hängt vom Würfelwurf ab, ob es gelingt, aber der Würfelwurf repräsentiert eine Outtime Ressource des Spielers, die nichts mit dem Char zu tun hat.
4) Es hängt vom Einsatz einer Ressource, ob es gelingt, aber diese Ressource existiert nur outtime und nicht ingame.

Bei 1) und 2) sind es die Fähigkeiten des Chars, die zum Ziel führen. Bei 3) und 4) sind es jedoch nicht die Fähigkeiten des Chars, die zum Ziel führen. (sondern Outtime Eigenschaften, die auf dem Charakterblatt stehen.)

Und bei den ersten beiden Sachen ist Immersion auch problemlos möglich. Ich kann als Spieler die ganze Zeit ingame Überlegungen anstellen, ohne großartig auf der Meta-Ebene Überlegungen anzustellen.
Bei 3) kann man auch noch größtenteils Immersion betreiben. (Problematisch wird es bei 3) nur, wenn der Char eine Handlung tun könnte, von dem der Spieler weiß, dass sie gelingt, weil ja noch die outtime Ressource da ist, aber der Char selber annehmen müsste, dass die Aktion scheitert.)

Das große Problem tritt erst bei 4) auf: Hier muss ich outtime entscheiden, ob ich die Ressource jetzt oder später einsetze. Dadurch, dass ich aber eine outtime Entscheidung treffen muss, werde ich aus der Immersion gerissen.

Zitat
Ob Wurf oder Ressource...das ist nur das System, welches drübergestülpt wird (und ich kenne einige Spieler, welche der Meinung sind, dass (zuviel) Würfeln ihre Immersion stört - es geht dann ja nicht mehr um die Fähigkeiten des Charakters, sondern darum ein höheres Ergebnis als der Gegner zu erzielen).
Zu viel würfeln kann einen auch aus der Immerison treiben. Das stimmt.
Aber das ist hat eine andere Ursache:
Beim outtime Ressourceneinsatz, stellst du Überlegungen an und überlegst dir Wahrscheinlichkeiten auf einer Grundlage, von die dein Char nichts weiß. Du planst quasi outimme.

Bei zu vielen Würfeln ist es nur eine motorische Handlung, die outtime durchgeführt wird. Du kannst mit deinen höheren Gehirnregion quasi ingame bleiben, während du nebenbei mal würfelst und das Ergebnis vergleichst.

Zitat
Das ist die implizite Annahme. Aber trotzdem beschreibst du erstmal, was passiert, wenn der Wurf gelingt (statt auf den SL zu warten). Dass das nicht unbedingt so klappen muss ist natürlich (bei Fortune Systemen) klar, aber trotzdem kann man das ja so beschreiben. Spieler die so doof-immersiv spielen, dass sie nur beschreiben, was ihr Charakter macht und nicht einmal ansatzweise daran denken, was diese Handlung bewirken könnte, das sind Spieler mit denen ich nicht spielen will.
Natürlich muss man sich überlegen, was der Wurf bewirken kann. Das macht mein Char doch auch ingame.

Ich meine, kein Char ist so blöd und rennt einfach auf gut Glück auf den Gegner zu. Auch der Char wird sich ingame irgendetwas dabei denken, was er sich erhofft. (zum Beispiel denkt der Char: "Mit genügend Anlauf schupse ich die Wache den Abhang hinunter.") Wichtig hierbei ist, dass das eine ingame Überlegung des Chars ist. Der Char selber ist es, der das denkt und die Aktion mit diesem Ziel ausführt.
Und wenn die Aktion erfolgreich war (wegen Ressourceneinsatz oder wegen Würfelglück ist Rille), dann tritt dieses Ereignis auch ein.
Das heißt, der SL muss nicht beschreiben, was passiert. Das weiß ich auch selber. Aber ich weiß es, ohne jemals in der Meta-Ebene gewesen zu sein.

Anders sieht es aus, wenn die Ressource eben keine Eigenschaft des Chars repräsentiert, sondern eine reine outtime Eigenschaft ist. (z.B. hat der SL dir einen Bennie wegen gutem Rollenspiel gegeben, der bewirkt, dass du für2-3 Kampfrunden nicht getroffen wirst.)
Dann passieren gleich zwei Sachen, die dich aus der Immersion reißen:
1) Du überlegst dir, ob du den Bennie jetzt einsetzt oder nicht. Dein Char stellt diese Überlegung aber nicht an. - Das heißt, du denkst intensiv über eine Sache nach, an die dein Char nicht eine Überlegung verschwendet.
2) Der Char sagt zum Char des Mitspielers: "Nicht du solltest auf die Geschützstellung zurennen, das sollte lieber ich tun." (Weil outtime weiß der Spieler, dass sein Char dank des Bennies fast sicher überlebt, während ein Char ohne Bennie fast sicher sterben würde.) Der Char macht also eine Handlung, die ingame keinen Sinn macht. (Outtime macht diese Aktion Sinn, weil es ja eine outtime Ressource gibt, die ihn schützt. - Aber ingame weiß der Char ja nichts von der Ressource.)

Zitat
Und doch gehst du davon aus, dass in die Ecke gedrängte Kämpfer niemals wirkliche "Panikreserven" mobilisieren, sondern IMMER (und zwar UNABHÄNGIG davon, was der Spieler für eine Idee von Persönlichkeit und Kampftaktik des Charakters hat) "entweder nur defensiv oder nur offensiv" kämpfen.
Klar kann man in einem Setting auch definieren, dass Panik dazu führt, dass man extrem effektiv kämpft und leute mit niedrigem Mutwert die besten Kämpfer sind. - Ist zwar nicht realistisch, aber kann man durchaus so machen udn istd ann Teild er Settingrealität.

Aber das war auch nur eine Nebenbemerkung. (Sorry, hätte ich vielleicht genauer hinschreiben sollen.) Das eigentliche Argument war folgendes:
Wenn ich mir überlegen würde: "Verdammt, da hinten sind drei Gegner aufgetaucht und einer ist entsetzlich verstellt. Mein Char sollte langsam Panik bekommen.", dann ist das immersiv und ich habe die Charakter-Ebene nicht verlassen.
Wenn ich mir jedoch überlege: "Es stehen drei Gegner um mich herum und alle drei sind angeschlagen. Wenn ich jetzt in Panik verfalle, könnte ich alle drei Gegner ausschalten.", dann ist das eine Meta-Überlegung, die die Immersion stört.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: alexandro am 25.02.2009 | 01:33
Zitat
Nein, Method Acting ist nach außen gerichtet.
Nein, Method Acting ist nach INNEN gerichtet (du denkst so, wie dein Charakter denken würde).

Immersion bedeutet eintauchen in die SpielWELT (was auch einschließt "hey, NSC XY könnte jetzt das und das machen...")
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 25.02.2009 | 02:32
Da gibts nix mehr zu retten.  Man quatscht sich solange ein für das rollenspiel ungeeignetes System schön, bis man selbst dran glaubt.
Hatte vor etwa 4 bis 5 Jahren gehofft das D&D eines Tages mir gefallen könnte, habe viele Hausregeln in 3.X eingebaut die in die Richtung gingen wie nun 4E geworden ist, nur das 4E selbst meine Träume noch übertroffen hat; bin so unglaublich begeistert wie Geil das spiel geworden ist, brauche mir da überhaupt nichts schön reden (Leite das Spiel mit leidenschaft zweimal die Woche und habe mit über 40 verschiedenen Leuten 4E bereits gespielt, was vielleicht einen Einblick gewährt wie gut mir 4E gefällt).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Jestocost am 25.02.2009 | 10:07
Mir geht's ja auch so ähnlich wie Drudenfusz: Das Spiel am Spieltisch rockt. Aber ein wenig mehr Immersion hätte ich bei meinen Spielern schon gern...

Auch wenn's doof klingt: Zum einen helfen Miniaturen und Battlemap gut bei der Visualisierung. Ich hatte am Anfang noch die Bodenpläne aus Descent und später Dungeon Tiles verwendet, bin aber mittlerweile auf ein  Whiteboard mit karierter Folie und farbigen Markern umgestiegen - da kann ich besser improvisieren und einfach Zeug auf das auf dem Tisch liegende Whiteboard malen... Zusätzlich kann man die Folien einrollen und später wiederverwenden, wenn die Charaktere zwischen Teilen des Dungeons hin und her laufen...

Im Gegensatz zu Eulenspiegel haben wir kein Problem mit dem Wechseln zur Metaebene. Aber meine Spieler, teilweise gestandene Rollenspielkerls, machen sich nur gelegentlich wirklich Mühe, ingame zu springen. Obwohl Entscheidungen schon aus der Sicht der Charaktere getroffen werden - das haut schon hin...

Hat also jemand ein paar Tipps, wie man das Gefühl, in einer spürbaren fantastischen Welt zu sein, noch verstärken kann? Auf der einen Seite klar durch Beschreibungen, die alle Sinne einfließen lässt, durch ingame Sprech oder durch Körpersprache...

Was gäb's denn sonst noch? Aufwendige Handouts oder die wirklich passende Soundtrack-Untermalung sind mir zu viel Arbeit... Her mit den Tipps!
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Mellic Wickedberry am 25.02.2009 | 10:40
Eine kleine, oft übersehene Regel dient doch wirklich der Immersion: Sprechen als Free Action (die ich auch verwenden kann, wenn ich nicht dran bin). Gerade bei den Leader-Charakteren eröffnet das zumindest gute Ansätze zur Immersion.

Meine Spieler machen auch großen Gebrauch davon, da wird ziemlich viel Ingame während den Kämpfen gesprochen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 25.02.2009 | 12:52
Im Kampf sprechen hilft wirklich. Und natürlich können auch NSCs ihre Handlungen oder die Actionen der SCs kommentieren, oder besondere Dinge tun (die Tabelle für was Kobolde tun, wenn sie doch mal ein SC umprügeln aus dem Dracomomicon, Seite 227, ist ein schönes Beispiel dafür).

Ansonsten hilft es, wenn man sich gedanken macht wo die Encounter spielen und viele kleinigkeiten in den Raum packt, so das Spieler dann Statuen umschmeißen, Teppische wegziehen, an Kronleuchtern rumschwingen und weiß der Teufel was noch alles.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 25.02.2009 | 13:17
das ingame Sprechen in Kampfszenen versuche ich im Moment auch mühsam ins Spiel zu installieren, weil das meisstens durch das Beschäftigen mit kampfregeln wärhend des Spiels vollkommen untergeht. OT wird allerdings bei uns viel geplant, was der Immersion natürlich nicht viel gutes tut. Vielleicht sollte man ein Sprechverbot einführen, damit nicht Infos die Runde machen, die die Charaktere gar nicht wissen könenn.

Zitat
Ansonsten hilft es, wenn man sich gedanken macht wo die Encounter spielen und viele kleinigkeiten in den Raum packt, so das Spieler dann Statuen umschmeißen, Teppische wegziehen, an Kronleuchtern rumschwingen und weiß der Teufel was noch alles.
Das ist grundsätzlich richtig und liest man immer mal wieder. In D&D4 ist sowas über den Basic Attack und Attributsproben ja sogar eingebaut.
Aber wie vielen RPGs fehlt auch D&D4 der Anreiz dafür so zu handeln, weil man häufig keinen Gegenwert bekommt.
Am schnellsten beendet man die Kämpfe dann eben in dem man so viel Schaden mit möglich in kurzer Zeit austeilt und das geht nunmal schlechter wenn man da mit Tischen und Stühlen herumkaspert und sich womöglich noch Abzüge aufhalst.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 25.02.2009 | 13:24
Also ich versteh das Problem nicht. Wir spielen mittlerweile 1x pro Woche und sind eigentlich immer in-Charakter.

Ich habe mich die letzte Zeit häufig gefragt, warum Eulenspiegel so vehement auf den Unterschied von Realismus und Immersion pocht. Jetzt habe ich tatsächlich das Gefühl, dass er seine eigene Argumentation ad absurdum geführt hat. Warum?

Nun, wenn man "Ausdauerpunkte" wie Ammo verwaltet, dann funktioniert das genau so auch mit Slots. Its Fantasy! Um hier mal beim Wortlaut zu bleiben. Ich habe 80 Ausdauerpunkte, die ich nach belieben ins Magazin füllen und verballern kann... dann ist es vom Prinzip her das Selbe wie "ich habe 1 Daily (1x 44.) und 2 Encounter (2x 38.) und beliebig viele At-Wills (9mm). Das einzige was sich ändert, ist das der Fighter drei seperate und nicht eine Anzeige am Oberarm hat... und eine Anzeige sich wieder auffüllt nach dem Kampf (38. Kugeln werden nachgeliefert).
Immersionsunterstützung? Nee, sorry, sehe ich hier nicht. Jedenfalls nicht mehr und nicht weniger als beim Slot-System. Ich denke ein Punktesystem würde dir, Eulenspiegel, einfach gefühlt besser gefallen. Vielleicht weil es flexibler ist oder so... aber mit Immersion (wer hat eigentlich diesen blöden Begriff in die Welt gesetzt?) hat das nun wirklich nichts zu tun.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 25.02.2009 | 13:35
Das Spiel am Spieltisch rockt. Aber ein wenig mehr Immersion hätte ich bei meinen Spielern schon gern...

Ohne deine Runde jetzt in Aktion gesehen zu haben, ist das natürlich schwer. Ein Punkt, den ich aber bei sehr vielen Runden und bei sehr vielen Spielern gesehen habe... war dass die große Anzahl an Regeln und Spielwerten dazu führte, dass man dem Umgang mit den Regeln mehr Aufmerksamkeit widmete. Vielleicht trifft das ja auf deine Gruppe zu, vielleicht aber auch nicht.

Aber dieser Herangehensweise kann man nicht durch Hausregeln oder irgendwelche Tricks am Spieltisch beeinflussen. Man muss bewusst darauf achten wie stark man seine Entscheidungen von Regelmechanismen statt von Spielwelt-gründen beeinflußen lässt. Das ist wie einen SF-Film schauen und dabei immer zu überlegen, ob das nach den physikalischen Gesetzen möglich ist. Oder ein historisches Melodrama und immer zu vermuten, was davon auf Fakten basiert und was nicht. Das kann man dem Film vorwerfen, weil er nicht "immersiv" genug ist. Aber Immersion hat auch immer was damit zu tun, wie sehr man sich auf etwas einlassen will.

Bei Rollenspielen ist das ähnlich. Wer erwartet, dass er sich in einem Rollenspiel primär mit der Spielwelt auseinandersetzt, der muss das nicht nur wollen, sondern auch tun. Wer "immersiv" spielen will, der muss auch den Regeln nur so viel Einfluß geben, wie es seine Immersion erlaubt. Das hat nichts mit den Regeln zu tun oder wie sehr sie Immersion unterstützen. Es hat allein damit zu tun, ob man in die Regeln oder in die Spielwelt eintauchen will.

Das gilt sowohl für die Spieler als auch für den SL. Ein SL, der immer nur nach Regeln Entscheidungen fällt und die Spielwelt anpasst, damit sie den Regeln gehorcht... dessen Spieler werden wohl kaum davon überzeugt sein den Regeln weniger Aufmerksamkeit zu geben als der Spielwelt. In solchen Runden ist Immersion meist nur in IC-Gesprächen, aber selten außerhalb davon zu finden. 
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 25.02.2009 | 13:37
wenn man wirklich sagen wir 3Daily, 5Encounter, inf.At-will Slots hätte und man seine Powers verbrauchen kann, dann wäre es wirklich mit Ausdauer zu vergleichen (ich bin jetzt zu Schwach um einen Megadailystrike durchzuführen, aber für einen Encounter-Trip reichts noch).
Wenn Eulenspiegel von Realismus redet, dann meint er Nachvollziehbarkeit der Charakterhandlungen (immersion). Wenn mein Krieger 10mal BruteStrike machen will, dann tut er das eben - so nach dem Motto.

in D&D4 geht das aber leider nicht, da sind nicht nur die Slots begrenzt, was kein Problem wäre, weil man sie mit Ausdauer übersetzen kann, sondern auch noch der Inhalt der slots ist festgelegt, so daß sich die Nachvollziehbarkeit der Handlung nur aus der Story ergibt (tja, mein Krieger hat halt keine Gelegenheit mehr einen Brutestrike durchzuführen <- storyfokkussiert). Das gibt MIR auch nicht das Gefühl, daß ich die Handlungen des Charakters beeinflussen kann, sondern nur die Storyentwicklung.

D&D4 hätte es sicher bei Weitem besser getan, wenn sie zwar die Sloteinteilung gemacht hätten (geile Idee) aber dem Spieler selber überlassen wird womit er die Slots verbraucht). So herum hat man jetzt 3Daily Powers aber kann jeden davon nur einmal tun obwohl die Anzahlder Slots ja suggeriert, das der Charakter mehr könnte.
Mal ganz davon abgesehen, daß die Powers Teilweise von der Art her überhaupt nicht mit Ausdauer zu beschiieben sind (warum sollte ein Passing attack [encounter] mehr Energie verbrauchen als ein crack the shell [daily], erstmal sind das nur zwei einfache Hiebe).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 25.02.2009 | 14:07
Das eine macht genau so wenig Sinn wie das andere. Wie wir bereits mehrmals festgestellt haben geht es nicht um Realismus. Lassen wir also Realismus raus. Realismus wird komplett aus der Diskussion gestrichen.

Dann ist es genau so sinnvoll bzw. sinnlos in-Charakter zwischen drei Slots zu wählen und einen zu streichen wie 30 Punkte zu investieren. Warum kann ich die selbe Aktion nicht vier mal hintereinander machen?
Wir stellen uns die Szene vor. Der Krieger macht viermal hintereinander exakt die selbe Aktion: Sieht irgendwie echt bescheuert und total langweilig aus, nicht wahr?

Verlasse ich bei dem einen System die Spielerebene häufiger als beim andern? Naja, beim Punktesystem muss ich den Überblick über meine Punkte behalten und habe konstant zwischen der selben Anzahl an Powers die Wahl.
Sobald ich meine Powers abstreiche als "used", reduziert sich die Auswahl und ich muss nicht mit Punkten rechnen. Reduzierte Rechenzeit = Mehr Zeit fürs tatsächliche Spiel.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 25.02.2009 | 14:50
ich weiss zwar nicht an wen der Post jetzt ging aber ich benutze nachvollziehbares Handeln, nicht "Realismus".

@vier mal hintereinander: natürlich ist das bescheuert. Aber die Freiheit über die Handlungen des eigenen Charakters jederzeit selber bestimmen zu können wird bei Rollenspielern in Hinblick auf Immersion gewichtiger bewertet als tatsächlich plausibel zu handeln. Das ist für mich eine Altlast der DSA Gehirnwäsche, weit verbreitet und stammt eben vom phantastischen Realismus (wir leben in einer fiktiven Welt und kontrollieren jeden Atemzug unseres Charakters selber, wat sind wir für gute Rollenspieler).

@Georgies: hast du ein paar Tipps/Techniken, wie man es leichter umsetzt ingame zu spielen und zu entscheiden?
Ich kann schon gar nicht mehr zählen wie oft wir uns sagten "so, jetzt aber mal richtig ingame". Früher oder später wird mandurch die Regeln immer rausgerissen, der reine Wille scheint also nicht zu reichen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Blechpirat am 25.02.2009 | 15:07
Ich hätte mit den Ausdauerpunkten i.Ü. sofort das Problem, dass die nicht an den Konstitutionswert geknüpft sind. Warum hat ein Kämpfer mit hoher Konstitution nicht mehr davon als ein Magier mit geringer? Oder ein anderer Kämpfer mit anderer Konstitution?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 25.02.2009 | 16:58
Damit hätte ich jetzt kein Problem:
Weil Spellcaster ihre Powerpunkte (bzw. Kraftpunkte, was mir ein geeigneterer Begriff erscheint) aus magischer Energie beziehen: ihre Körperliche Verfassung ist beim Wirken ihrer Zauber irrelevant.

So eine Attributsverknüpfung würde ausserdem das Konstitutionsattribut über Gebür gewichten und damit das Balancing umwerfen... und zum dritten haben wir Realismus aus der Diskussion entfernt! :D
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Blechpirat am 25.02.2009 | 17:53
Eigentlich geht es doch darum, wie weit man mit Suspension of disbelief kommt. Und der OP hat offenbar mit dem Daily Powers ein Problem, mit dem er weitgehend alleine darsteht. Ich hätte mit seiner Regel (die auch noch den Nachteil hat, komplizierter zu sein) mehr Probleme.

Aber wenn es ihn und seine Gruppe glücklich macht.. :)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2009 | 18:35
Obwohl Entscheidungen schon aus der Sicht der Charaktere getroffen werden - das haut schon hin...
Das heißt, bei euch entscheidet der Charakter, ob er jetzt einen Brute Strike einsetzt oder ihn für einen anderen Gegner aufhebt?  wtf?

@ Surtur
Zu Beginn hätte ich erstmal eine Verständnisfrage an dich:
- Siehst du das mit den Powern und den Powerslots so wie Mellic Wickedberry: Es sind reine outtime Eigenschaften und keine Charaktereigenschaften?
- Oder siehst du es so wie Alexandro: Die Powers und Powerslots sind Eigenschaften des Chars?

Weil bei deinen Posts habe ich teilweise den Eindruck, du würdest Mellics Sichtweise teilen und kurze Zeit darauf würdest du dann Alexandros Sichtweise teilen.

Nun, wenn man "Ausdauerpunkte" wie Ammo verwaltet, dann funktioniert das genau so auch mit Slots. Its Fantasy!
Natürlich ist in Fantasy alles möglich. Es könnten auch Raumschiffe landen und die Heldengruppe mit Wattebällchen grillen, weil sich der Heimatplanet der Aliens superschnell dreht und ein Tag dort nur 2 Minuten dauert. Dementsprechend wenden die Aliens ihre Daily Powers alle 2 Minuten an und machen die armen SCs fertig. (Die Aliens sind leicht psychotisch drauf, da sie ihre Daily Powers häufiger einsetzen können als ihr Encounter-Powers.)

Die Frage ist weniger, ob so etwas möglich ist, sondern ob so etwas sinnvoll ist. (Möglich ist in Fantasy alles.)

Zitat
Um hier mal beim Wortlaut zu bleiben. Ich habe 80 Ausdauerpunkte, die ich nach belieben ins Magazin füllen und verballern kann... dann ist es vom Prinzip her das Selbe wie "ich habe 1 Daily (1x 44.) und 2 Encounter (2x 38.) und beliebig viele At-Wills (9mm). Das einzige was sich ändert, ist das der Fighter drei seperate und nicht eine Anzeige am Oberarm hat... und eine Anzeige sich wieder auffüllt nach dem Kampf (38. Kugeln werden nachgeliefert).
1) Es gibt nicht drei Ammo-Anzeigen, sondern so viele Ammo-Anzeigen, wie es Powers gibt.

2) Die Frage ist nicht, ob es möglich ist, dass die Helden Powerslotanzeigen haben (es ist möglich, da Fantasy), sondern ob es sinnvoll ist.
Ich gebe mal ein paar Beispiele für Settings, wo das sinnvoll ist:
Das wären Settings, wo Powerslots sinnvoll wären. Wenn ich mir aber die Standard-Setting von D&D anschaue, dann sehe ich nichts davon. In den Standard-Settings von D&D sind Powerslots nicht sinnvoll.
Ausdauerpunkte, die sich bei besonders waghalsigen Manövern aufbrauchen, sind jedoch auch in Standard D&D Settings sinnvoll.

Man muss bewusst darauf achten wie stark man seine Entscheidungen von Regelmechanismen statt von Spielwelt-gründen beeinflußen lässt.
Aber gerade diese "bewusst darauf achten" stört imho die Immersion.

Zitat
Bei Rollenspielen ist das ähnlich. Wer erwartet, dass er sich in einem Rollenspiel primär mit der Spielwelt auseinandersetzt, der muss das nicht nur wollen, sondern auch tun. Wer "immersiv" spielen will, der muss auch den Regeln nur so viel Einfluß geben, wie es seine Immersion erlaubt. Das hat nichts mit den Regeln zu tun oder wie sehr sie Immersion unterstützen. Es hat allein damit zu tun, ob man in die Regeln oder in die Spielwelt eintauchen will.
Ich will in die Spielwelt eintauchen. Und ich will, dass mich die Regeln dabei unterstützen.
Wenn ich den Regeln ausweichen muss, um in die Spielwelt einzutauchen, dann sind die Regeln Mist.

Oder mal metaphorisch gesprochen:
Du bist am Anfangspunkt eines Weges. Ganz am Ende siehst du das Ziel: "Das Eintauchen in den Charakter (bzw. die Spielwelt)."
Jetzt gibt es zwei Arten von Regeln:
1) Hindernisse, die auf dem Weg herumliegen, und denen man ausweichen muss, um ans Ziel zu kommen.
2) Autos und Fahrräder, die am Wegesrand stehen: Man muss nur einsteigen und das Auto fährt dich selbstständig zum Ziel. Beziehungsweise du steigst auf das Fahrrad und erreichst viel einfacher das Ziel.

Regeln nach 1) sind für mich unbrauchbar: Sie helfen mir nicht das Ziel zu erreichen. Also sollte man auf solche Regeln nach Möglichkeit verzichten.
Regeln nach 2) dagegen sind extrem brauchbar: Sie erleichtern mir das Ziel zu erreichen.

Zitat
Ein SL, der immer nur nach Regeln Entscheidungen fällt und die Spielwelt anpasst, damit sie den Regeln gehorcht... dessen Spieler werden wohl kaum davon überzeugt sein den Regeln weniger Aufmerksamkeit zu geben als der Spielwelt.
Immersionsfördernde Regeln bilden daher die Spielwelt ab: Man muss sich dann nicht mehr überlegen "Handhabe ich das jetzt nach den Regeln oder nach der ingame Logik?", weil beides das gleiche ist.

Und nein: Das Setting muss nicht realistisch sein. Von mir aus kann es auch Settings geben, wo es eine eingebautes Kill-Limit gibt: Man kann nur maximal 20 Gegner töten, danach ist man erstmal für 24 Stunden auf Standby geschaltet. (Ja, Futurama lässt grüßen. :))
Ist zwar total unrealistisch, aber wenn das Setting dies vorgibt, dann kann sollen die Regeln das auch wiedergeben.

Aber wenn ich mir die Standard D&D Settings durchlese, dann finde ich nirgendwo Hinweise darauf, dass in einem ganz gewöhnlichen Kampf jede Fähigkeit nur einmal eingesetzt werden kann. (Falls ich etwas überlesen habe und es von den Settings her tatsächlich so gedacht ist, dass Kämpfer bestimmte Manöver nur einmalig verwenden können, dann sorry. Dann würde ich gerne diese Textstelle sehen und dann würde ich in diesem Setting auch mit den Powerslots spielen.)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 25.02.2009 | 20:01
hast du ein paar Tipps/Techniken, wie man es leichter umsetzt ingame zu spielen und zu entscheiden?

Üben, üben, üben. Klingt komisch, ist aber so. ;)

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Immersion muss jeder für sich selbst hinbekommen. Es hat mir geholfen viele Brettspiele zu spielen, in denen ich dieses regelnahe Spiel ausgiebig ausleben konnte. Da fiel es mir um einiges leichter bei Rollenspielen auf die Spielwelt zu achten. Denn was die Regeln angeht, kenne ich kaum ein Rollenspiel, dass regeltechnisch annähernd so interessant ist wie einige Brettspiele.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2009 | 20:16
Aber immersionsfördernde Regeln sind Mummpitz. Sowas gibt es nicht.
Du würdest also behaupten, dass du mit den Schachregeln genau so immersiv einen Kampf ausspielen kannst wie mit den Arcana Regeln von Engel?

Du glaubst nicht, dass die Arcana-Regeln von Engel da ein klitzekleines bisschen förderlicher wären?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 25.02.2009 | 20:24
Du würdest also behaupten, dass du mit den Schachregeln genau so immersiv einen Kampf ausspielen kannst wie mit den Arcana Regeln von Engel?

Du glaubst nicht, dass die Arcana-Regeln von Engel da ein klitzekleines bisschen förderlicher wären?

Nein, würde ich nicht. Ich bin da eher komisch. Ich sage auch Sachen wie dass man mit einem Auto besser Autofahren kann als mit einem Fahrrad.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2009 | 20:32
Das man mit einem Fahrrad nicht autofahren kann, liegt in der Definition des Wortes autofahren.
Ein Vergleich ist daher schlecht möglich, da ich mit einem Fahrrad nicht nur schlecht autofahren kann: Nein, ich kann mit dem Fahrrad überhaupt nicht Auto fahren.

Mit Schachregeln ist das anders: Ich kann durchaus immersive Kämpfe mit Schach haben. Ich kann mich mit einzelnen Figuren aus dem Schachbrett identifizieren. Ich kann auch ein Rollenspiel betreiben und bei Kämpfen kommen dann die Schachregeln zum tragen.
Im Gegensatz zum "mit Fahrrad autofahren", ist dies also durchaus möglich.
Es ist imho aber halt extrem schlecht.

Ein passenderer Vergleich wäre also: "Ich behaupte auch Sachen wie, dass man mit einem Jeep besser Off-road fahren kann als mit einem Rennwagen."

Denn prinzipiell kann ich mit dem Rennwagen off-Road fahren. Es ist nur wesentlich schlechter als mit einem Jeep, der extra dafür designt wurde.

Und das widerspricht dann deiner These, dass es nicht auf den Wagen ankommt, um off-road zu fahren. Man muss nur das Gelände kennen und kräftig üben. Aber es gebe keinen Wagen, der off-road fördernd wäre.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 25.02.2009 | 20:38
Regeln unterstützen vielleicht das Spiel, weil sie Elemente aus dem Spiel schön umsetzen, aber die Immersion macht man schon selbst. Nebenbei, Eulenspiegel, wie sollen Arcana Karten den Immersion unterstützen (erkläre mir jetzt nicht Engel, hab es schon häufiger gespielt, sehe aber nichts was die Arcana Karten machen was mit Würfeln nicht auch geht).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 25.02.2009 | 20:42
@Eulenspiegel:
Wie wär's wenn du mir nicht versuchst zu erklären, was ich "wirklich" sage und warum das was ich "wirklich" sage falsch ist?

Falls dir die Metapher zu kompliziert war: Schach ist ein Brettspiel. Engel ist ein Rollenspiel. Wenn deiner Meinung nach diese Dinge gleich sind und sich nur darin unterscheiden wie man an sie herangeht, dann weiß ich auch nicht was ich dir darauf antworten soll. Dann gibt es da keine gemeinsame Grundlage auf der wir uns unterhalten können.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2009 | 21:04
@ Drudenfusz
Ich habe nie gesagt, dass die Arkana-Karten die Immersion stärker unterstützen als Würfel.
Ich sage, dass die Arkana-Regeln die Immersion stärker unterstützen als die Schachregeln.

Wenn wir das jetzt auf einer Immersions-Skala anlegen, dann habe ich nur die folgende Aussage getroffen:
Arkana > Schach

Wo jetzt ein konkretes Spiel auf der Skala ist, habe ich offen gelassen. Es könnte einer der folgenden Beziehungen gelten:
D&D 4 > Arkana > Schach
D&D 4 = Arkana > Schach
Arkana > D&D 4 > Schach
Arkana > D&D 4 = Schach
Arkana > Schach > D&D 4

Das wären die 5 Beziehungen, die theoretisch möglich sind. Wo nun D&D 4 steht, darüber habe ich nichts ausgesagt. Ich habe nur gesagt: Arkana ist immersiver als Schach.
Wenn ich Arkana jetzt mit anderen Spielen vergleichen müsste, würde ich sagen:
Auf der Immersions-Skala hätten wir also:
klassisches RPG = Arkana > Inspectres > "Erzählrollenspiele" = D&D 4 > Skirmisher TableTop > großflächiges TableTop > German-Style Board Games > Schach = Malefiz > Go > Kniffel = 0.

D&D 4 ist also relativ weit oben, aber noch lange nicht ganz oben.

Falls dir die Metapher zu kompliziert war: Schach ist ein Brettspiel. Engel ist ein Rollenspiel.
Falls dir meine Aussage von oben zu kompliziert war: Stell dir ein Rollenspiel mit Schachregeln vor:
Das heißt, man spielt ganz normal. Und sobald es zu einem Problem kommt, wo man klassischerweise würfeln würde, holt man das Schachspiel heraus und spielt darum.

Also anstatt zu sagen: "Würfel mal, ob du die Tür aufbekommst", sagt man "Spielen wir drum, ob du die Tür aufbekommst."
Anstatt zu sagen:" Würfeln wir aus, ob du den Kampf gewinnst." sagt man "Spielen wir drum, ob du den Kampf gewinnst."

Wir haben also kein Brettspiel mehr, sondern ein Rollenspiel mit Schachregeln.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 25.02.2009 | 21:32
Wir haben also kein Brettspiel mehr, sondern ein Rollenspiel mit Schachregeln.

Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass es nichts bringt wenn wir miteinander reden.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 25.02.2009 | 21:35
Eulenspielgel, was versprichst du dir von dem Quatsch den du so schreibst? Schach hat nichts mit Rollenspiel zu tun, aber man kann in Schach genauso eintauschen wie in Rollenspiel (wenn man nichts anderes mehr wahrnimmt erlebt man Immersion). Arkana Karten sind ein Mittel um zu sehen wie dem Charakter Actionen gelingen, genauso kann man auch POwers nehmen, sehe da nicht den geringsten Unterschied.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: MarCazm am 25.02.2009 | 21:37
Also wer mit Schach immersiv spielen kann, der kann das auch mit D&D 4. Also warum der ganze Aufruhr? >;D
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Purzel am 25.02.2009 | 21:58
[...] aber man kann in Schach genauso eintauchen wie in Rollenspiel (wenn man nichts anderes mehr wahrnimmt erlebt man Immersion)

Ich spreche da lieber gerne allgemeiner von Flow (http://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)) als von Immersion.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 25.02.2009 | 21:59
Ich spreche da lieber gerne allgemeiner von Flow (http://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie)) als von Immersion.
Ist aber etwas völlig anders...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2009 | 22:01
Eulenspielgel, was versprichst du dir von dem Quatsch den du so schreibst?
Es geht um meine Hausregeln und um Tipps, wie ich diese verbessern kann.
Um solche Tipps aber abzugeben, muss man natürlich wissen, was mir und meiner Gruppe wichtig sind und worauf wir wert legen.
Ursprünglich dachte ich, wenn ich "immersiv" schreibe, ist allen klar, was ich meine. Dem ist aber scheinbar nicht so. Also habe ich das anhand von Beispielen und anderen Sachen auch erklärt.

Die letzten Post gingen darum, Georgios Behauptung "Es kommt nicht auf die Regeln an." zu widerlegen.

Zitat
Schach hat nichts mit Rollenspiel zu tun, aber man kann in Schach genauso eintauschen wie in Rollenspiel
Normalerweise werden die Schachregeln zum Brettspiel verwendet.
Bei einem rollenspielerischen Kampf verwendet man keine Schachregeln. Und wieso nicht? Weil die Schachregeln nicht sehr immersionsfördernd sind. Deswegen verzichtet man bei Rollenspiel-Kämpfen auf Schachregeln.

Bei Infinity ist das zum Beispiel nicht der Fall: Normalerweise ist Infinity ein astreines TableTop ohne irgendwelche Rollenspiel-Ansätze.
Da die Regeln aber sehr immersionsfördernd sind, werden die Infinity-Regeln nicht nur beim TableTop eingesetzt, sondern auch bei Rollenspielen.

Das ist bei Schach jedoch nicht der Fall. Daher werden diese Regeln auch nicht von RPGs adaptiert.

Und ja, man kann auch bei Schach ingame spielen und sich einen SIS vorstellen und in diesen eintauchen und sich vorstellen, man wäre der König auf dem Schlachtfeld. Aber das ist nicht so leicht möglich, wie bei anderen Regelsystemen.

Zitat
Arkana Karten sind ein Mittel um zu sehen wie dem Charakter Actionen gelingen, genauso kann man auch Powers nehmen, sehe da nicht den geringsten Unterschied.
Wie ich schon zigmal in diesem Thread sagte: Die Powers sind NICHT das Problem. Die Powers sind hervorragend und mit eines der besten Sachen an D&D 4.
Das Problem sind die Powerslots!

Und das Problem ist, dass man hier OC gehen muss, um etwas abzuschätzen. Bei D&D 4 muss ich mir outtime die Frage stellen: "Nutze ich diese Power jetzt oder hebe ich sie für später auf?" Diese Frage wird sich der CHAR niemals stellen. Für den Char macht diese Frage keinen Sinn. Es ist der Spieler und nicht der Char, der sich diese frage stellt.
DAS ist das Problem.
(Ob ich die Wirkung der Power nun auswürfeln oder mittels Arkana-Karten bestimme, ist egal.)

Beim Arkana-System habe ich das Problem nicht: Wenn sich hier der Spieler de Frage stellt: "Probiere ich jetzt einen Sturzflug auf die Häretiker oder warte ich erstmal ab?" Dann ist es auch immer der Char, der diese Gedanken hat.
Wir haben im Arkana-System also nie den Fall, dass der Spieler über etwas nachdenkt, an das der Char keine Gedanken verschwendet.

Also wer mit Schach immersiv spielen kann, der kann das auch mit D&D 4.
Scahu dir doch bitte auf der Immersions-Skala an, wo ich Schach und wo ich D&D 4 eingeordnet habe. Ja?

Natrülich kann man D&D 4 immersiver spielen als Schach. Das wird aus der Skala doch ganz klar ersichtlich. Und natürlich kann ich Schach immersiver spielen als Go. Auch das wird aus der Skala ersichtlich.
Aber 2°C ist wärmer als 0°C. Und 3°C ist sogar noch wärmer als 2°C. Und 5°C ist sogar noch wärmer. Trtozdem würde ich 5°C nicht als warm bezeichnen und suche nach Tipps, wie ich es noch weiter erwärmen kann.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: MarCazm am 25.02.2009 | 22:16
Scahu dir doch bitte auf der Immersions-Skala an, wo ich Schach und wo ich D&D 4 eingeordnet habe. Ja?

Nö. Is mir zu doof. :P

Natrülich kann man D&D 4 immersiver spielen als Schach. Das wird aus der Skala doch ganz klar ersichtlich. Und natürlich kann ich Schach immersiver spielen als Go. Auch das wird aus der Skala ersichtlich.
Aber 2°C ist wärmer als 0°C. Und 3°C ist sogar noch wärmer als 2°C. Und 5°C ist sogar noch wärmer. Trtozdem würde ich 5°C nicht als warm bezeichnen und suche nach Tipps, wie ich es noch weiter erwärmen kann.

Zünds doch einfach an. Vielleicht hilft dir das weiter. ;)

Warum willst du tipps für etwas haben, über dass du ja anscheinend besser Bescheid zu wissen scheinst als alle anderen? >;D

Bisher ist hier nur viel Wind um nichts.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 25.02.2009 | 22:27
Es gibt genug Leute, die behaupten D&D4 sei ein Brettspiel, also kein Rollenspiel.
Und es gibt Leute die sagen Schach ist ein Brettspiel und kein Rollenspiel oder auch ein Rollenspiel.
wer legt das eigentlich fest, frage ich mich?

denn es gibt Leute, die behaupten mit D&D4 immersiv zu spielen. Wenn nun aber diejenigen Recht haben, die aus D&D4 ein Brettspiel machen, dann müssen wir Eulenspiegels Einwand ernst nehmen und die Frage mit einbeziehen ob man mit Schach genauso immersiv spielen kann, wie mit einem Rollenspiel?
Dagegen versucht aber niemand mit Fahrrädern Auto zu fahren, mit dem Brettspiel D&D4 aber schon, also ist der Vergleich zu nichts nutze.

zu kompliziert? sorry, weiss im moment nicht, wie ich es anders ausdrücken soll

@immersive Regeln: ich glaube eigentlich auch nicht, daß es immersionsfördernde Regeln gibt aber was es definitiv gibt sind immersionsbehindernde Regeln. Im Prinzip zählt jede Regel dazu (egal ob Brett oder Rollenspiel) aber manche eben mehr als andere.
Also ists nicht verkeht wenn Eulenspiegel diejenigen aus dem Spiel nimmt, die besonders hinderlich sind.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 25.02.2009 | 22:30
Es geht um meine Hausregeln und um Tipps, wie ich diese verbessern kann.
Mein Ratschlag: Tritt es in die Tonne, daß ist das Beste was du mit deinen Hausregeln tun kannst, sie scheinen nur für deine verdrehte Vorstellung von Immersion zu taugen

Die letzten Post gingen darum, Georgios Behauptung "Es kommt nicht auf die Regeln an." zu widerlegen.
So sehr Georgios ein aufgeblasener Selbstdarsteller machmal ist, in diesem Punkt hat er recht...

Natrülich kann man D&D 4 immersiver spielen als Schach. Das wird aus der Skala doch ganz klar ersichtlich. Und natürlich kann ich Schach immersiver spielen als Go. Auch das wird aus der Skala ersichtlich.
Deine Skala ist Müll, und meine Wenigkeit hat mehr immersion beim Go spielen als beim Schach spielen, warum, weil es mich nach Jahren Schach mehr in den Bann zieht.

Nö. Is mir zu doof. :P
Nur verständlich!

Zünds doch einfach an. Vielleicht hilft dir das weiter. ;)
Sicher, aber vielleicht sollte Eulenspiegel sich noch mal hinsetzen und seine Hausaufgaben machen, denn Immersion scheint er nicht verstanden zu haben, will aber jedem erzählen das alle anderen es nicht geblickt hätten...

Bisher ist hier nur viel Wind um nichts.
Wir sind im Internet, da ist so etwas nicht verwunderlich...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 25.02.2009 | 22:56
wer legt das eigentlich fest, frage ich mich?

Du gehst von der falschen Seite ran, denke ich. Es geht nicht darum Brettspiele auszuklammern. Es geht darum sich deutlich zu machen was Rollenspiele ausmacht; nicht darum was alles kein Rollenspiel ist.

Im Vergleich zum Brettspiel lässt sich das zum Beispiel so betrachten, dass Brettspiele den Kern des Spiels durch die Regeln bilden. Monopoly etwa dreht sich darum durch das Durchlaufen der Regeln den anderen Spielern möglichst viel Geld abzunehmen. Bei einem Rollenspiel wird das worum es geht eben nicht durch die Regeln definiert, es geht nicht darum die Regeln zu durchlaufen um irgendetwas zu erreichen was nur durch den Einhalt der Regeln erhalten werden kann.

Bei einem Rollenspiel (wenn man es so wie ich hier einem Brettspiel gegenüberstellt) geht es darum in der Spielwelt zu interagieren und spielerisch diese zu erweitern, verändern und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Mit Hilfe der Regeln und des Abenteuers kann diese Auseinandesetzung mit der Spielwelt in eine greifbarere und direktere Form gebracht werden (z.B. "Ihr sollt die Prinzessin aus der Gewalt des Drachens befreien." oder "Befreit diese Town von ihren Dämonen" oder "Bringt eure Charaktere mit ihren Issues in Konflikt." etc...). Aber es sind nicht die Regeln (Powers, At-Wills, etc.), die das Spiel definieren. Die Regeln sind lediglich eine Sammlung an Bedingungen, die das Spielkonzept veranschaulichen und greifbar machen. Regeln machen lediglich aus dem diffusen und unklaren Spielkonzept des gemeinsamen Vorstellens und Interagierens etwas klar umrissenes und erkennbares. Sie verleihen dem Rollenspiel Fokus, aber sie machen das Rollenspiel nicht aus.

Deshalb hält sich ja die Vorstellung, dass Rollenspiel ohne Regeln irgendwie "wahrhaftiger" oder intensiver ist. Weil Regeln eben nur eine Hilfe sind, aber das Rollenspiel nicht dadurch entsteht. Im Gegensatz zu einem Brettspiel wie Monopoly.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2009 | 22:56
Mein Ratschlag: Tritt es in die Tonne, daß ist das Beste was du mit deinen Hausregeln tun kannst, sie scheinen nur für deine verdrehte Vorstellung von Immersion zu taugen
1) Meine Vorstellung von Immerison ist nicht verdreht. Aber ich vergaß: Du bist ja der wahre Rollenspieler(tm)  ::)

2) Angenommen, ich hätte eine verdrehte Vorstellung von Immersion und diese Regeln würden für meine verdrehte Vorstellung von Immersion taugen, dann wäre doch alles wunderbar: Wieso sollte ich sie dann in die Tonne treten?  wtf?

3) Ich habe eher die Vorstellung, für dich ist D&D 4 eine heilige Kuh und sobald jemand etwas dran zu kritisieren hat, bekommst du einen irrationalen Beißreflex.

Zitat
So sehr Georgios ein aufgeblasener Selbstdarsteller machmal ist, in diesem Punkt hat er recht...
Georgios hat sich doch selber ins Abseits geschossen, indem er erst behauptet, er könne mit allen Regeln Immersion erreichen und danach zugibt, dass er keine Immersion hinbekommt, wenn die Rollenspielregeln an Schach angelehnt sind.  ::)

Zitat
Deine Skala ist Müll, und meine Wenigkeit hat mehr immersion beim Go spielen als beim Schach spielen, warum, weil es mich nach Jahren Schach mehr in den Bann zieht.
Ich rede nicht von "in den Bann ziehen". Ich rede von "in den SIS eintauchen" und "sich in Charakter fühlen" und "Entscheidungen aus den Blickwinkel der Figuren treffen"

Hey, ich bin selber ein begeisterter Go-Spieler. Go ist eines der besten Brettspiele, die es gibt und zieht mich ebenfalls kräftig in den Bann. - Aber von Immersion ist da keine Spur.

BTW: Ich dachte es wäre klar. Aber scheinbar hast du mich da missverstanden: Ich rede nicht von "Immersion in das Spiel." ich rede von "Immersion in die Spielwelt." (bzw. noch besser: "Immersion in einen Charakterd er Spielwelt.")

Zitat
Sicher, aber vielleicht sollte Eulenspiegel sich noch mal hinsetzen und seine Hausaufgaben machen, denn Immersion scheint er nicht verstanden zu haben, will aber jedem erzählen das alle anderen es nicht geblickt hätten...
Sorry, ich wusste nicht, dass du die Bedeutungshoheit über diesen Begriff inne hast.
Aber bevor du heir irgendwleche falschen Behauptungen vond ir gibst, solltest du dir ncohmal diesen thread genauerd urchlesen. Dann wäre dir vielleicht folgende Textstelle aufgefallen:
Nein, Method Acting ist nach außen gerichtet. Es kommt darauf an, den Anderen etwas vorzuschauspielern.

Aber mir geht es nicht um Begriffe. Mir geht es um ein Gefühl. Ich möchte möglichst lange incharakter bleiben und meine Entscheidungen incharakter treffen bzw. sie beruhen meine Entscheidungen beruhen auf den Vorstellungen des Chars.

Ob du diese Spielweise jetzt Immersion oder Method Acting oder Gummibärchen nennst, ist mir egal. Um diese Spielweise geht es mir und die möchte ich erreichen.
Wie du diesen Begriff nennst, ist mir vollkommen egal. Was du unter Immersion verstehst, ist mir ebenfalls vollkommen egal.
Ich denke, ich habe hier (und auch später) deutlich gemacht, um welches Spielgefühl es mir geht.

Abschließend noch einen großen Dank an drei Personen, die mir mit ihrer konstruktiven Kritik weitergeholfen haben:
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 25.02.2009 | 22:58
Machst du den Thread jetzt zu?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.02.2009 | 23:04
Nö. Ich bin ein großer Gegner von Threadschließungen.
Wenn jemand noch etwas zu diskutieren hat, dann kann er es gerne tun.

Und ich werde den Thread auch weiterverfolgen und falls noch etwas Konstruktives zu meinen Regeln kommt, werde ich dies in meinen Überlegungen mit aufnehmen.
Ich denke halt bloß, dass die aktuelle Diskussion (zum Thema "Hängt die Immersion von den Regeln ab?") zu nichts mehr führen wird. Dazu sind die Fronten zu festgefahren.

Falls aber jemand der Meinung ist, dass Regeln die Immersion fördern können, und falls jemand diesbezüglich noch Tipps hat: Nur her damit.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 25.02.2009 | 23:13
@Georgies: eben. Deswegen wird ja gerne gesagt Rollenspiel ist nur eine Methode und kein Spielsystem.
Und was man dafür verwendet ist völlig egal (geht auch mit Karotten).
Also kann Eulenspiegel auch die Frage stellen ob man mit Schach immersiver Rollenspiel spielen kann als mit D&D4.

Nicht weil Regeln (die Bedingungen) das fördern, sondern weil bestimmte Bedingungen die Immersion unterschiedlich stark behindern (Schach imho z.b. mehr als D&D4.)
Es geht ja gerade darum das es die Trennung "ab hier ist Spiel X kein Rollenspiel mehr" nicht gibt, also kann Eulenspiegel jeden Vergleich anstellen den er will, denn mit allem kann man RPG spielen (aber niemals mit Fahrrädern Auto fahren ;) ).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 25.02.2009 | 23:30
Deswegen wird ja gerne gesagt Rollenspiel ist nur eine Methode und kein Spielsystem.
Und was man dafür verwendet ist völlig egal (geht auch mit Karotten).

Genau das eben nicht. "Rollenspiel wird nicht über die Regeln definiert" ist nicht gleichbedeutend mit "Regeln sind fürs Rollenspiel irrelevant oder austauschbar". (Gerade letzteres würde ich nicht behaupten.)

Erst recht nicht, wenn die Regeln, die man benutzt eben etwas gänzlich anderes sind und womöglich eine eigene Funktionsweise und Benutzungsweise haben. Wenn die Regeln nicht dafür da sind dem Rollenspiel Fokus zu geben oder die Interaktion zu veranschaulichen oder greifbar zu machen, dann sind es keine Rollenspielregeln.

Dann hat man es lediglich mit Rollenspiel mit Unterbrechungen zu tun. Wenn die Unterbrechungen ein eigenes Spiel sind (z.B. Monopoly) dann sollte das eigentlich noch deutlicher werden.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 25.02.2009 | 23:37
3) Ich habe eher die Vorstellung, für dich ist D&D 4 eine heilige Kuh und sobald jemand etwas dran zu kritisieren hat, bekommst du einen irrationalen Beißreflex.
Nö, wenn mir eines Tages D&D5 besser gefällt wird gewechselt, und bisdahin besteht meine Welt auch nicht nur aus 4E (welches von mir auch schon einige kleine Hausregeln bekommen hat). Und was du mit D&D4 machst kann mir eigentlich auch total egal sein, es ging mir nur darum festzuhalten das deine angebene Motivation nicht wirklich die Ursache für deine Hausregeln sein kann.

Hey, ich bin selber ein begeisterter Go-Spieler. Go ist eines der besten Brettspiele, die es gibt und zieht mich ebenfalls kräftig in den Bann. - Aber von Immersion ist da keine Spur.
Immersion, bedeutet eintauschen oder aufgehen in das was man tut, man kann auch das mit fast allem im Leben haben, das müssen nicht unbedingt Geschichten sein (Film oder Bücher, wo der Begriff eigentlich mal herkam).

BTW: Ich dachte es wäre klar. Aber scheinbar hast du mich da missverstanden: Ich rede nicht von "Immersion in das Spiel." ich rede von "Immersion in die Spielwelt." (bzw. noch besser: "Immersion in einen Charakterd er Spielwelt.")
In den Charakter eintauschen kann immersiv sein, aber deine Regelungen sollen wohl her Method Acting unterstützen, denn wie gesagt Immersion kommt aus einem selbst und nicht aus den Regeln.

Sorry, ich wusste nicht, dass du die Bedeutungshoheit über diesen Begriff inne hast.
Dir ist aber schon aufgefallen das dir hier ständig wiedersprochen wird, wie du denn Begriff verwendest (nicht nur von mir)?

Nö. Ich bin ein großer Gegner von Threadschließungen.
Das ehrt dich, bin auch kein Freund von Threadschließungen, denn manchmal kommt tatsächlich doch noch etwas sinnvolles.

Es geht ja gerade darum das es die Trennung "ab hier ist Spiel X kein Rollenspiel mehr" nicht gibt, also kann Eulenspiegel jeden Vergleich anstellen den er will, denn mit allem kann man RPG spielen (aber niemals mit Fahrrädern Auto fahren ;) ).
Halte von absurden Vergleichen nichts, die führen immer dazu das die Leute sich dann nur darüber streiten wie absurd die Vergleiche sind. Also sollte man viellecht lieber versuchen konkret beim Thema zu bleiben und darlegen wie man glaubt seine Ideen hilfreich sein können.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 25.02.2009 | 23:40
@Georgies: also entscheidest du wann ein Regelset sich als Rollenspiel bezeichnen kann?

wie gesagt, es gibt auch Leute, die behaupten D&D4 sei ein Brettspiel. Dürfen die das entscheiden?

ist schon schwer zu sagen wo ein Fokus bei einer Sache liegt.

Ich versuche RPG daher gar nicht über die Regeln abzugrenzen. Sonst gerät man in die Wushufalle (wieviele Schreie gab es damals, daß das ja kein Rollenspielsystem sei?).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 25.02.2009 | 23:56
also entscheidest du wann ein Regelset sich als Rollenspiel bezeichnen kann?

???

Ich entscheide wann ich ein Regelset als Rollenspiel bezeichne. Was andere damit machen, darauf hab ich keinen Einfluß. Offensichtlich, denn schließlich hält Eulenspiegel ja Schach auch für ein Rollenspiel und diese völlig irrsinnige Behauptung hat mir deutlich gemacht, dass es keinen Sinn hat, dass ich weiter mit ihm über irgendwas rede.

Ich versuche RPG daher gar nicht über die Regeln abzugrenzen. Sonst gerät man in die Wushufalle (wieviele Schreie gab es damals, daß das ja kein Rollenspielsystem sei?).

Tu ich ja auch nicht. Aber das hab ich doch auch geschrieben. Ich bin wirklich verwirrt, wo hier die Missverständnisse herkommen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 26.02.2009 | 00:03
@verwirrt:
irgendwie blicke ist da sowieso nicht ganz durch, weil sich deine Aussagen irgendwie widersprechen. Du sagst Rollenspiel wird nicht über die Regeln definiert, gut, das sage ich auch. Aber du schreibst auch:
Zitat
Wenn die Regeln nicht dafür da sind dem Rollenspiel Fokus zu geben oder die Interaktion zu veranschaulichen oder greifbar zu machen, dann sind es keine Rollenspielregeln.
woraus ich schliesse, daß Regeln bei dir doch definieren was ein Rollenspiel ist.

also wenn jeder für sich entscheidet wann etwas ein Rollenspiel ist kann man darüber natürlich schlecht diskutieren (bei dir z.b.  nicht über die Regeln aber irgendwie dann doch). Man kann dann auch nicht über Immersion im Rollenspiel reden, weil der Diskussionspartner einfach nur sagen muss: "das ist kein Rollenspiel, darüber rede ich nicht, das bestimmt jeder für sich" (genau wie das mit dem Schachspiel passiert ist, das Eulenspiegel einbrachte, siehe oben).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.02.2009 | 00:08
@ Georgios
1) Könntest du aufhören, andere Behauptungen als irrsinnig darzustellen.

2) Ich habe nicht geschrieben, dass Schach ein Rollenspiel ist, ich habe geschrieben, dass man Rollenspiel mit Schachregeln spielen kann. Großer Unterschied!

Tu ich ja auch nicht. Aber das hab ich doch auch geschrieben. Ich bin wirklich verwirrt, wo hier die Missverständnisse herkommen.
Komisch. Es kommt also nicht auf die Regeln an. Aber kaum benutzt jemand Schachregeln, ist es plötzlich kein Rollenspiel mehr.  ::)

Wenn du wenigstens so ehrlich wärst und zugeben würdest, dass die Frage, ob etwas RPG ist oder nicht bei dir auch vom Regelsystem abhängt, dann wäre das ja ein erster Schritt.

Aber zu behaupten:
1) Ob etwas Rollenspiel ist oder nicht, hängt nicht von den Regeln ab.
2) Wenn man etwas mit Schachregeln spielt, ist es kein Rollenspiel.
hat etwas Bigottes an sich.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 26.02.2009 | 00:13
@Eulenspiegel: ich glaube er meint damit nur die Immersion.
Er KÖNNTE, wenn er WOLLTE sich also in den Turm hineinversetzen, weil die Regeln dafür egal sind, daß heisst aber nicht, das Schach ein Rollenspiel ist, weil es einen anderen Fokus hat und Immersion nicht = Rollenspiel ist, denn fürs Rollenspiel sind Regeln ja wichtig, wobei Schach in diesem Fall keines wäre, das entscheidet aber jeder willkürlich für sich selber. Allerdings definiert sich Rollenspiel nicht über die Regeln.
oder so ähnlich.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 26.02.2009 | 00:43
Du sagst Rollenspiel wird nicht über die Regeln definiert, gut, das sage ich auch.

Ich versuch's mit einem anderen Vokabular.

In einem Brettspiel wird der Spielgegenstand durch die Regeln konstituiert. Ohne diese Regeln gibt es keinen Spielgegenstand und damit auch kein Brettspiel.

In einem Rollenspiel wird der Spielgegenstand durch das Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt konstituiert. Er wird aber durch die Regeln veranschaulicht und die spielerische Interaktion strukturiert. Ohne diese Regeln kann es Rollenspiel geben, aber es nimmt eine andere Form an als mit.

Deshalb kann es Regeln geben, die in einem Rollenspiel benutzt werden und nichts mit Rollenspiel zu tun haben. Das wären Regeln, die eben das Rollenspiel nicht veranschaulichen und die Interaktion nicht strukturieren. Wenn man diese Regeln dann benutzt, spielt man eben nicht das Rollenspiel, sondern unterbricht es um diese andere Spiel zu spielen, das man auf das Rollenspiel gepfropft hat.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 26.02.2009 | 00:52
Ja, jetzt ist es schon klarer. Mir ist nur nicht klar welche Schlussfolgerung man daraus ziehen soll, denn es ging eigentlich ja nur um das Hineinversetzen in einen Charakter (immersion) und bleiben wir nur bei den Spielweltregeln (also den Rollenspielregeln), dann gibts es imho welche, die die Immersion mehr stören als andere.

Wobei du völlig aussen vor lässt, daß es kein Gesetz gibt wozu man ein Regelsystem benutzen soll.
Wenn ich also bei Monopoly sage "wenn ich es schaffe die Königsallee zu kaufen, hat mein Heer die Orks besiegt" oder "wenn ich ins Gefägnis komme ist meinen Charakter etwas in der Spielwelt passiert, daß ihn ins Gefängnis bringt" usw.. daß kann man bis zu einzelnen Charakteraktionen treiben (wenn ich auf blau lande habe ich einen kritischen Treffer), dann hast du wieder die Rollenspielregeln, deswegen habe ich gesagt "das geht auch mit Karotten" bzw. "Rollenspiel ist nur eine Methode". Deswegen können Leute auch Wushu als RPG bezeichnen ohne rot zu werden, weil man mit allem eine Spielwelt abbilden kann. Regeln sind dafür völlig irrelevant, manche Regeln sind nur etwas ... bedienungsfreundlicher.
Ich kann mit Monopoly zwar kein Brettspiel mehr spielen wenn mir der Spielplan fehlt, aber immer noch RPG ;)
Also alle Brettspielregeln sind auch Rollenspielregeln (wie überhaupt alles andere auch) aber nicht alle Rollenspielregeln sind Brettspielregeln.

du kannst Brettspiel und RPG also nur durch die Zielsetzung unterscheiden bzw. wofür man die Regeln benutzt, eben die Unterscheidung, die du gemacht hast (aber nicht durch die Regeln selber, man sieht es ihnen nicht an, ob man damit Rollenspielen kann, deswegen "Methode". Das ist auch der Grund warum manche Leute nicht sehen können, daß man mit D&D4 RPG spielen kann).

EDIT Korrekturen
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 26.02.2009 | 01:19
Mir ist nur nicht klar welche Schlussfolgerung man daraus ziehen soll, denn es ging eigentlich ja nur um das Hineinversetzen in einen Charakter (immersion) und bleiben wir nur bei den Spielweltregeln (also den Rollenspielregeln), dann gibts es imho welche, die die Immersion mehr stören als andere.

Nur wenn du Immersion als Folge der Regeln verstehst. Ich sehe Immersion lediglich als Eigenschaft des Rollenspiels. Weshalb ich es für irreführend halte, Immersion über Regeln erreichen zu wollen.


du kannst Brettspiel und RPG also nur durch die Zielsetzung unterscheiden bzw. wofür man die Regeln benutzt, eben die Unterscheidung, die du gemacht hast (aber nicht durch die Regeln selber, man sieht es ihnen nicht an, ob man damit Rollenspielen kann, deswegen "Methode". Das ist auch der Grund warum manche Leute nicht sehen können, daß man mit D&D4 RPG spielen kann).

Du machst es dir mit dieser "Methode" zu einfach. Ein Rollenspielregelwerk kann dich nicht zwingen es wie ein Rollenspiel zu zwingen. Das ist so. Auch kann dich ein Brettspielregelwerk nicht dazu zwingen es nicht wie ein Rollenspiel zu spielen. Das stimmt auch.

Aber deshalb den Einfluss den diese Unterscheidungen auf das Spielverhalten haben gänzlich zu ignorieren, halte ich für etwas zu bequem gedacht. Denn es doch nun mal so, dass die meisten Leute Brettspiele nicht wie Rollenspiele spielen. Diese groben Kategorien in die wir Gesellschaftsspiele unterteilen können, sind eben nicht nur rein pro-forma. Sie lenken uns auch darauf ein, für welchen Zweck sie benutzt werden sollen. Wenn wir diese Hinweise ignorieren wollen oder genau das Gegenteil machen wollen, dann können wir das natürlich. Aber die Tatsache, dass wir das können... beweist noch nicht, dass diese Unterteilungen keine Wirkung haben. Die Wirkung lässt sich lediglich leicht abschütteln.

Wenn ich dir etwas in die Hand gebe, was du nicht erkennen kannst und ich sage es ist ein Musikinstrument... dann wirst du vermutlich versuchen es auch entsprechend zu benutzen. Du wirst nicht versuchen damit zu fahren oder damit zu essen.

Deshalb nerven mich ja auch diese "D&D(4) ist kein Rollenspiel"-Kommentare immer. Wenn man es wie eins benutzt, dann funktioniert es auch wie eins. Wenn man es nicht wie ein Rollenspiel benutzt (und eben nur die Regeln durchläuft um mehr XP und mehr Levels zu bekommen), dann funktioniert es auch nicht wie ein Rollenspiel.

Ich stimme dir zu, dass man als Spieler diese "Methode" anwenden muss. Sie wendet sich nicht von alleine an, und sie zwingt einen auch nicht dazu sie anzuwenden. Aber das heißt nicht, dass es nicht genug Anzeichen gibt welche "Methode" für ein Spiel angemessen ist.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 26.02.2009 | 01:35
Zitat
Ich sehe Immersion lediglich als Eigenschaft des Rollenspiels. Weshalb ich es für irreführend halte, Immersion über Regeln erreichen zu wollen.
Ja das sehe ich genauso, wobei die Immersionsaussage eigentlich eine Nullausage ist, ähnlich wie "Stifte sind eine Eigenschaft von Rollenspiel", denn es ist auch eine Eigenschaft von vielem anderen und es ist keine zwingende Eigenschaft von Rollenspiel (auf der Bühne oder beim Film gibts ja wohl auch Immersion). Wobei viele Dinge von der Immersion ablenken.

@Brettspiele und co. Ich wollte damit auch nur sagen, daß sich eben nichts kategorisch ausschliesst fürs Rollenspielen. Aber die Dinge machen es einem unterschiedlich schwer Rollenspiel zu spielen (und die, die es einem leicht machen erkennt man in der Regel auch sofort). Und die Regeln, die es mir am leichtesten machen RPG zu spielen (Handlungen in einer Spielwelt abbilden) werden auch die sein, mit denen man am ehesten Immersion erreichen kann.
(das können auch mal keine Regeln sein). Das heisst nicht, daß die Regeln es fördern, sie verhindern es nur am wenigsten.

naja, eigentlich ist das alles nur Blabla, denn mir gehts ja nur darum "Immersion trotz Regeln" zu bekommen. Wobei mir Spielaltmosphäre schon völlig ausreichen würde.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.02.2009 | 02:16
Deshalb kann es Regeln geben, die in einem Rollenspiel benutzt werden und nichts mit Rollenspiel zu tun haben. Das wären Regeln, die eben das Rollenspiel nicht veranschaulichen und die Interaktion nicht strukturieren.
Vergleichen wir doch mal die Powerslot-Regel von D&D 4 mit den Schachregeln:
Bei D&D4 hat die Regel keinerlei ingame Begründung. Aber wenn ich die Regel anwende, dann wird eine Sache im SIS konkretisiert und die Interaktion wird strukturiert.

Stellen wir uns jetzt mal vor, dass wir einen Kampf nicht nach D&D4 Regeln auskämpfen, sondern mit Schachregeln, wobei jeder SC halt durch eine Schachfigur symbolisiert wird.
Hier gibt es auch keinerlei ingame Begründung, warum eine Figur jetzt nur so und nicht anders laufen kann. Aber wenn ich die Regel anwende, dann wird eine Sache im SIS konkretisiert: Vorher stand meine Figur am Punkt x. Nachdem ich sie gezogen habe, steht sie am Punkt y. Innerhalb des SIS hat sich die Person also von Punkt x nach Punkt y bewegt. Klar kann man sich auch fragen, wieso die Person nur senkrecht gerannt ist, anstatt diagonal zu rennen. Aber da gilt es halt für den Spieler, sich eine Begründung einfallen zu lassen, wieso es dem Turm-SC vernünftiger erschien, senkrecht zu rennen, während der Läufer-SC lieber diagonal gerannt ist. (Die gleiche Begründung, die man sich bei D&D4 einfallen lassen muss, um zu überlegen, wieso man jetzt Power A einsetzt, beim nächsten Gegner aber nicht.)

Und wenn man dann den König Schachmatt setzt, ist der Kampf gewonnen. Klar gibt es dafür keine ingame Begründung. Aber die muss man sich halt überlegen. (Vielleicht hat der Sieg über diese Person die restlichen Figuren so demoralisiert, dass sie jetzt aufgeben oder abhauen.)

Du siehst: Mit Schachregeln kann man genau so gut (oder schlecht) Rollenspiel während eines Kampfes betreiben wie mit D&D4.

Ein Rollenspielregelwerk kann dich nicht zwingen es wie ein Rollenspiel zu zwingen.
Nein. Aber es gibt Regeln, mit denen kann man leichter Rollenspiel spielen (z.B. Arkana oder klassisches RPG). Und es gibt Regeln, mit denen kann man schwerer RPG betreiben (z.B. D&D 4 oder Schach).

Natürlich KANN ich auch mit D&D 4 oder mit Schach Rollenspiel betreiben. Es ist möglich. Aber es wird eben nicht von den Regeln unterstützt.

Wenn ich also sage: "D&D4 und Schach sind keine Rollenspiele.", dann meine ich damit: "Es gibt Regeln, mit denen ist es wesentlich leichter, Rollenspiel zu betreiben."
Ich räume aber ein, dass es möglich ist, auch mit D&D 4 Regeln und mit Schachregeln RPG zu betreiben. - Es ist halt nur etwas schwerer.

Zitat
Denn es doch nun mal so, dass die meisten Leute Brettspiele nicht wie Rollenspiele spielen.
Richtig!
Und hast du dich schonmal gefragt, warum das so ist?

Warum nehmen Leute, die begeistert Schach spielen, nicht plötzlich die Schachregeln, um RPG zu spielen? Wahrscheinlich, weil die Schachregeln das Rollenspiel erschweren. (Natürlich ist es möglich auch mit Schachregeln RPG zu betreiben. Aber es ist halt extrem schwer.)
Wenn der 08/15 User Schachregeln spielt, wird er sie eben sehr brettspielig spielen. Das liegt daran, dass die Schachregeln extrem brettspielig sind.
Und wenn der 08/15 User D&D4-Regeln spielt, wird er sie ebenfalls sehr brettspielig spielen. Das liegt daran, dass die D&D4-Regeln auch etwas brettspielig sind. (Zugegebenermaßen nicht ganz so extrem wie bei Schach. Aber schon in die Richtung tendierend.)

Disclaimer: Das heißt natürlich nicht, dass man das auch muss. Man kann auch mit D&D4 Regeln und mit Schachregeln wunderbares Rollenspiel betreiben. - Aber die Regeln unterstützen das nunmal nicht.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 26.02.2009 | 02:30
Hmmm... also für mich gehts bei der ganzen Sache um einen gesunden Mix aus cooler Story, cooler In-Head Grafik, ein bisschen Entscheidungskinffelei und Spaß am Würfeln. Ich verstehe zwar, was Immersion ist, ich verstehe aber nicht wirklich wem das nützt. Mit dieser Erkenntnis wird mir auch endlich klar, warum diese ganze Diskussion mich von Seite 1 an nur verwirrt hat: Ich habe anscheinend eine komplett andere Beurteilung dessen was Rollenspiel ist und was es machen soll.
Mir ist auch nach wie vor nicht klar, wie diese hier vorgestellten Hausregeln zur sogenannten Immersion beitragen sollen - aber da ich nur einer von 82 Millionen bin ist es wohl vollkommen okay, wenn ich mal was nicht verstehe.
Trotzdem finde ich das irgendwie befremdlich.

@ Eulenspiegel: Weil du mich irgendwo auf einer der vergangenen Seiten gefragt hast wie ich Powers sehe:
Ich sehe Powers grundsätzlich als Fähigkeiten, die ein Charakter hat, die er aber nur nutzen kann, wenn sich die Gelegenheit ergibt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 26.02.2009 | 20:00
Ja das sehe ich genauso, wobei die Immersionsaussage eigentlich eine Nullausage ist, ähnlich wie "Stifte sind eine Eigenschaft von Rollenspiel", denn es ist auch eine Eigenschaft von vielem anderen und es ist keine zwingende Eigenschaft von Rollenspiel (auf der Bühne oder beim Film gibts ja wohl auch Immersion).

Dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit, dass Immersion* aus dem Rollenspiel erwächst und nicht aus den Regeln. Das bedeutet auch, dass Regeln, die der Immersion im Weg stehen würden, vorher dem Rollenspiel im Weg stehen müssen. Aber wenn sie dem Rollenspiel im Weg stehen  - also dem Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt - sind es keine Rollenspielregeln mehr.

Deshalb ist ja auch die Behauptung die Monopoly-regeln würden in einem Rollenspiel die Immersion stören so absurd. Oder wie du es vermutlich sagen würdest: eine Nullaussage. Regeln, die nichts mit Rollenspiel zu tun haben, verhindern Rollenspiel und damit auch Immersion. Genauso wie alles was man am Spieltisch tut, was nicht mit Rollenspiel zu tun hat, Rollenspiel verhindert und damit auch Immersion stört. Zum Beispiel laut Furzen oder seinem Sitznachbar eine Zuckerzange mit den Worten "Nimm das, du schmieriger Freimaurer-arsch" wuchtig ins Nasenloch rammen.

Die große Preisfrage scheint nun zu sein, wie man die D&D4 Regeln fürs Rollenspiel (dem Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt) benutzen kann um dadurch Immersion zu erreichen, und eben nicht der Versuchung unterliegen sie für irgendwas anderes zu benutzen. Wie XP scheffeln, Max-Damage-Output kalkulieren oder was auch immer damit gemacht wird, was Rollenspiel und damit auch Immersion bei einigen Leuten verhindert.

Aber ausser der Antwort, die Regeln halt fürs Rollenspiel zu benutzen und nicht für irgendwas anderes... fällt mir ehrlich gesagt nicht so viel ein.


*- Nicht jegliche Form der Immersion, sondern die konkrete Immersion die im Zusammenhang mit Rollenspielen gemeint ist. Sicherlich kann man auch immersiv reflektieren (das nennen viele Leute dann aber Meditation), aber es geht hier um Immersion im Rollenspiel. Da ist es egal, wo man sonst noch alles Immersion finden kann.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.02.2009 | 20:22
Also Monopoly (zumindest das Original) ist in der Tat recht immersiv und man kann damit wunderbar Rollenspiel betreiben:

Setting: Gegenwart
Core-Story: Die SCs sind Immobilienmakler, die versuchen, in einer Stadt ein Monopol zu errichten.
Dazu hören sie sich immer nach Grundstücken um, die zum Verkauf stehen und fahren hin, um sich den Ort genauer anzuschauen.

Regeln: Ja, sollten wohl jedem klar sein: Mit 1W6 würfelt man, wo man den nächsten hinweis auf ein zu verkaufendes Grundstück bekommt. (Bzw. in speziellen Situationen, bekommt man halt keinen Hinweis, sondern es passiert etwas besonderes.)
Immer, wenn man über das Startfeld kommt, erhält man einen kleinen Betrag aus Investitionen, die man außerhalb der Stadt getätigt hat.

Die Regeln fördern also durchaus Rollenspiel (dem Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 26.02.2009 | 20:41
Also Monopoly (zumindest das Original) ist in der Tat recht immersiv und man kann damit wunderbar Rollenspiel betreiben:

Setting: Gegenwart
Core-Story: Die SCs sind Immobilienmakler, die versuchen, in einer Stadt ein Monopol zu errichten.
Dazu hören sie sich immer nach Grundstücken um, die zum Verkauf stehen und fahren hin, um sich den Ort genauer anzuschauen.

Regeln: Ja, sollten wohl jedem klar sein: Mit 1W6 würfelt man, wo man den nächsten hinweis auf ein zu verkaufendes Grundstück bekommt. (Bzw. in speziellen Situationen, bekommt man halt keinen Hinweis, sondern es passiert etwas besonderes.)
Immer, wenn man über das Startfeld kommt, erhält man einen kleinen Betrag aus Investitionen, die man außerhalb der Stadt getätigt hat.

Die Regeln fördern also durchaus Rollenspiel (dem Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt).
Aber bei Monoploy kan man seine Hotels nicht von der Mafia bauen lassen, Schwarzgelder abzweigen und was sonst noch alles, es ist und bleibt ein Brettspiel, alles was du dir dazu ausdenkst ist nicht im Spiel an sich enthalten. Eulenspiegel, vielleicht solltest du aufhören ständig irgendwelche Brettspiele für deine Argumentation rannzuholen, denn es nervt...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.02.2009 | 21:05
Natürlich kannst du dein Haus von der Mafia bauen lassen. - Das ist halt der Teil des freien Rollenspiels. Die Regeln regeln nur, wieviel die Häuser kosten. - Ob du die Häuser dann legal oder schwarz kaufst oder die Mafia vorbeischaut und den Hausbesitzer "überzeugt" zu verkaufen, wird halt ausgespielt und wird nicht von den Regeln abgedeckt. (Aber wie heißt es so schön: Die Regeln müssen ja nicht jede Kleinigkeit abdecken. - Man kann auch vieles frei ausspielen.)

Eulenspiegel, vielleicht solltest du aufhören ständig irgendwelche Brettspiele für deine Argumentation rannzuholen, denn es nervt...
1) Wieso? D&D 4 ist nunmal ein Brettspiel. - Und daher sind Vergleiche von D&D 4 mit Brettspielen passender als mit Rollenspielen.

Vielleicht solltest du endlich aufhören, für deine Vergleiche mit D&D 4 Rollenspiele heranzuziehen. Das nervt.

Oder aber, du erklärst mir, warum D&D 4 mehr Ähnlichkeit mit einem Rollenspiel als mit einem Brettspiel hat. (Speziell auf die Powerslot-Regelung bezogen. bei den anderen regeln erkenne ich durchaus rollenspielerische Ansätze.)
Und wenn du deine rosarote Brille absetzt und aufhörst, D&D4 zu vergöttern, dann wird dir auffallen, dass D&D 4 sehr viel Ähnlichkeit mit Spielen wie Stratego, Monopoly oder Warhammer hat.

Aber einfach zu behaupten, D&D 4 sei ein Rollenspiel, während man seinen regellähnlichen Kollegen diese Eigenschaft abspricht, nervt gewaltig.

2) Woran erkennt man, ob eine Regel eher für Brettspiele oder für Rollenspiele geeignet ist?

Diese Frage liegt in der Luft. Und Georgios hatte folgende Definition vorgeschlagen:
Regeln, die "dem Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt" helfen, sind fürs Rollenspiel geeignet.

Und falls Georgios Recht hat, dann sind die Regeln von Monopoly für Rollenspiel geeignet.
Und falls die regeln von Monopoly nicht fürs RPG geeignet sind, dann hätte Georgios Unrecht.

3) Sage mir doch bitte, wieso du glaubst, dass die Powerslotregel von D&D 4 fürs Rollenspiel geeignet ist und KEINE Brettspielregel darstellt und warum die Monopolyregeln sich nicht fürs Rollenspiel eignen.

4) Nicht  ich habe das Monopoly-Beispiel gebracht. Das hatte jemand weiter oben eingeführt.

5) Es geht ja auch um die Frage, ob die Powerslotregelung nun eine Rollenspielregel ist oder eher brettspielig.
Um dies aber entscheiden zu können, muss man die Regelung doch notgedrungen sowohl mit Rollenspielen als auch mit Brettspielen vergleichen und dann entscheiden, wo diese Regelung mehr Ähnlichkeit hat.

Wenn du ein Objekt X hast und feststellen möchtest, ob es eher zur Kategorie A oder zur Kategorie B gehört, dann hilft es der Anschauung nunmal ungemein, wenn man Beispiele aus den beiden Kategorien nimmt und diese mit dem Objekt X vergleicht.

6) Anstatt das Monopoly-Beispiel also abzulehnen, weil es ja ein "Brettspiel" ist, solltest du mal darüber nachdenken. Ich habe das Beispiel schon aus einem bestimmten Grund aufgegriffen. Und der Grund war nicht, dich zu nerven. (Also versuche bitte zu verstehen, was ich dir mit diesem Beispiel sagen will. - Und wenn du es nicht verstehst, dann sage nicht "Ich verstehe das Beispiel nicht, also ist das Beispiel doof.", sage stattdessen: "Ich verstehe das Beispiel nicht, kannst du mir es vielleicht näher erklären?".)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Bastian am 26.02.2009 | 21:30
Wieso? D&D 4 ist nunmal ein Brettspiel. - Und daher sind Vergleiche von D&D 4 mit Brettspielen passender als mit Rollenspielen.

Bin auch dafür das man endlich nen D&D4 Board unter /andere Spiele/Brettspiele einrichtet.  ::)
Da hat man vieleicht endlich seine Ruhe.  :d


Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 26.02.2009 | 21:32
Nur weil D&D einige recht abstakte Regeln hat, ist es deshalb kein Brettspiel (da kannst du dies noch solange behaupten). Bin immer noch der Meinung das du versuchst Realismus zu bekommen, dies bietet D&D nicht und damit kommst du nun nicht klar. D&D4 ist ein Rollenspiel, weil man das tut was man in jedem anderen Rollenspiel auch tut (ohne etwas aufzupflanzen was nicht in der Packung war). Der Trick ist du schaust aus der falschen Perspektive, Rollenspiele waren schon immer auch Spiele, das heißt sie arbeiten nach dem Maßstab nur das sie zusätzlich um eine Welt und das erleben darin gehen. Zusagen die Welt ist wichtiger als die Regel ist genauso falsch wie zu sagen die Regeln sind wichtiger als die Welt. Man erspielt sich eine Geschichte, dafür hat man Regeln, fertig!

Zu einem Brettspiel wird es nur in deinem Kopf, und da ändern auch die Hausregeln die du unternimmst nichts. Denn für mich sind beides Regelmechanismen, aber mir gefällt der von 4E einfach besser. Habe vielleicht zulange eher Geschichten-Orientierte Spiele gezockt um in Abstrakten-Mechanismen irgendwas reininterpretieren zu wollen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 26.02.2009 | 22:13
Georgies schrieb:
Zitat
Dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit, dass Immersion* aus dem Rollenspiel erwächst und nicht aus den Regeln. Das bedeutet auch, dass Regeln, die der Immersion im Weg stehen würden, vorher dem Rollenspiel im Weg stehen müssen. Aber wenn sie dem Rollenspiel im Weg stehen  - also dem Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt - sind es keine Rollenspielregeln mehr.
Naja, das ist aber tierisch subjektiv (hattest du vermutlich schon erwähnt). So kann der eine behaupten DSA habe keine Rollenspielregeln, weil sie das Rollenspiel massiv stören und für den anderen ist es eine Offenbarung. Das ist jetzt keine allgemein brauchbare Grundlage.

Ich meine, nach der Definition gibt es nur perfekte Rollenspielregeln, denn alle, die ein wenig stören, sind ja keine mehr; und das auch noch nur individuell festgelegt.


georgies schrieb:
Zitat
Die große Preisfrage scheint nun zu sein, wie man die D&D4 Regeln fürs Rollenspiel (dem Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt) benutzen kann um dadurch Immersion zu erreichen, und eben nicht der Versuchung unterliegen sie für irgendwas anderes zu benutzen.
Insgesamt scheint mir die ganze Vorstufe "ich brauche Rollenspiel, dann kriege ich Immersion" irgendwie unnötig zu sein. Klar, du entziehst dich der Behauptung, daß man keine Immersion durch Regeln erreichen kann, in dem du einfach eine Vorstufe setzt.
Wenn jetzt aber einer daher kommt und das einfach anders kategorisiert, sagen wir z.b. es gibt "Immersives Rollenspiel" und andere Rollenspielarten, dann kann ich das durch Regeln erreichen und zwar direkt.

@Monopoly: Es gibt durchaus Rollenspiele, die so einengend sind wie Monopoly (von Fertigabenteuern wollen wir gar nicht reden), Eulenspiegels Einwand ist also nicht völlig absurd. Komischweise beschwer sich bei denen aber niemand.
Zur Not kann der Indiefanatiker (in ewiger Wiederholungsschleife) immer noch sagen: Die Inhalte muss man in die freien Regeln hineininterpretieren (z.b. die Mafia), man wir haben ja so ein tolles Freeform RPG.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.02.2009 | 23:18
Nur weil D&D einige recht abstakte Regeln hat, ist es deshalb kein Brettspiel (da kannst du dies noch solange behaupten).
Dann erkläre mir mal bitte, was das D&D Regelwerk vom Monopoly-Regelwerk unterscheidet?

Mit beidem kann ich Rollenspiel betreiben. In beiden Fällen erschweren mir die Regeln aber das Rollenspiel.
In beiden Fällen zeigen die Regeln aber einen ingame Sachverhalt an.

Wo ist also der Unterschied?

Zitat
Bin immer noch der Meinung das du versuchst Realismus zu bekommen, dies bietet D&D nicht und damit kommst du nun nicht klar.
Nein, es geht mir nicht um Realismus. Du kannst mir ruhig glauben, wenn ich das schreibe.

Es geht mir darum, möglichst lange in charakter zu bleiben und keine outtime Überlegungen anzustellen.

Zitat
D&D4 ist ein Rollenspiel, weil man das tut was man in jedem anderen Rollenspiel auch tut (ohne etwas aufzupflanzen was nicht in der Packung war).
Du musst D&D 4 als Regelwerk und D&D 4 als Verkaufsprodukt unterscheiden.

Nehmen wir mal als Beispiel hochprozentigen selbstgebrannten Alkohol:
- Man kann ihn als Getränk verkaufen.
- Man kann ihn als Putzmittel verkaufen.
- Man kann ihn als Desinfektionsmittel verkaufen.

Die Anwendungen sind vielfältig. Aber letztendlich ist es immer der gleiche Alkohol.
Und nehmen wir jetzt zwei selbstgebrannte Alkoholika: Der eine wird das Getränk verkauft und der andere als Putzmittel.
Als Verkaufsprodukt sind sie grundverschieden. Ihre offensichtliche Anwendung ist grundverschieden. Aber trotzdem können sich die beiden Alkoholika doch sehr ähnlich sein. Man kann den Alkohol, der als Getränk verkauft wird, auch als Putzmittel verwenden. Und man kann den Alkohol, der als Putzmittel verwendet wird, auch als Getränke verkaufen. (Disclaimer: Falls es sich beim Alkohol um Ethanol handelt.)

Obwohl die beiden Alkohole also fast identisch sind, werden sie normalerweise vollkommen unterschiedlich genutzt. Das liegt aber nicht an der Eignung der beiden Alkoholsorten, sondern an ihrer Vermarktung.

Und das gleiche ist zum Beispiel auch mit D&D und Monopoly: Diese beiden Spiele sind sich recht ähnlich, werden aber unterschiedlich genutzt. Dass sie so unterschiedlich genutzt werden, liegt aber nicht an ihren unterschiedlichen Eigenschaften, sondern an der Vermarktung.
Stell dir vor, man nimmt die D&D4 Regeln und verkauft das als ein Brettspiel: Die Leute würden das Spiel mit Doom oder mit HeroQuest vergleichen. Aber sie kämen nicht auf die Idee, das es eigentliche in Rollenspiel ist. (Außer natürlich sie kennen das D&D Rollenspiel.)
Oder stell dir vor, man schreibt zu Monopoly noch ein bisschen Fluff dazu, schmückt die CoreStory aus und verkauft das Teil als Rollenspiel, in dem es um Immobilienspekulation und Monopole geht. - Dann würden wir diese Diskussion hier nicht über D&D 4, sondern über Monopoly führen. Einige Leute würden sich beschweren, dass das Monopoly-RPG zu brettspielig ist und andere würden das Spiel verteidigen, indem sie sagen, dass die Regeln halt abstrakt sind.

Der Unterschied zwischen D&D 4 und Monopoly liegt also nicht auf der Regelebene, sondern in der Vermarktungsstrategie. (Noch deutlicher wird, es, wenn man D&D4 zum Beispiel mit Infinity (http://www.fantasyladen.de/infinity/inffaq.htm) vergleicht.)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 27.02.2009 | 00:42
Ich meine, nach der Definition gibt es nur perfekte Rollenspielregeln, denn alle, die ein wenig stören, sind ja keine mehr; und das auch noch nur individuell festgelegt.

Man kann jeder Behauptung Fehler oder Absurditäten bescheinigen, wenn man sie weit genug in ein Extrem drückt. Wer redet denn von "perfekten Rollenspielregeln" oder davon "sobald etwas stört, ist es keine Rollenspielregel mehr"?

Da unterstellst du mir aber viel bösen Willen und Unaufrichtigkeit.

Ich sage doch nicht, dass man die Qualität einer Regel von ihrer "Rollenspieligkeit" abhängig machen soll oder kann. Ich sage, dass man beim Thema Rollenspiel nur sinnvoll über Regeln reden kann, die auch direkt auf die "Fiktion" (um mal diese umständliche Formulierung zu vereinfachen) wirkt. 

Ich sage es ist sinnlos darüber zu reden, ob abstrakter Mechanismus #1 "rollenspieliger" ist als abstrakter Mechanismus #2. Wenn der Mechanismus nur auf andere Mechanismen, statt auf die Fiktion wirkt... dann ist jede Diskussion hinfällig. Monopoly-regeln verweisen nur auf Monopoly-regeln und Spielinhalte, deshalb ist das eben kein sinnvoller Einwand.

Man kann aber sehr wohl qualitative Unterschiede zwischen Rollenspielregeln machen, aber halt nicht daran ob sie auf die Fiktion wirken oder nicht. Sondern nur daran wie sie auf die Fiktion wirken, welche Folgen sie auf den Spielverlauf haben und (je nach Vorliebe) ob sie mehr oder weniger Raum für eigene Ideen lassen.

Insgesamt scheint mir die ganze Vorstufe "ich brauche Rollenspiel, dann kriege ich Immersion" irgendwie unnötig zu sein.

Ich bin ja sehr gespannt wie du Immersion im Rollenspiel ohne Rollenspiel/Fiktion hinbekommen willst, aber dafür mit Regeln. Das wäre mal ein semiotischer Super-coup. ;)

Zur Not kann der Indiefanatiker (in ewiger Wiederholungsschleife) immer noch sagen: Die Inhalte muss man in die freien Regeln hineininterpretieren (z.b. die Mafia), man wir haben ja so ein tolles Freeform RPG.

Was hat das denn jetzt mit irgendwas zu tun?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.02.2009 | 01:34
Wenn der Mechanismus nur auf andere Mechanismen, statt auf die Fiktion wirkt... dann ist jede Diskussion hinfällig. Monopoly-regeln verweisen nur auf Monopoly-regeln und Spielinhalte, deshalb ist das eben kein sinnvoller Einwand.
Falsch!!!
Rate mal, warum Monopoly so erfolgreich war? Bestimmt nicht, weil es so tolle taktische Regeln hat.
Monopoly wurde so erfolgreich, weil es das erste Spiel war, das im Ansatz immersive Regeln einsetzte. Das war das erste Familienspiel (für die Allgemeinheit), wo man sich mit seiner Figur identifizieren konnte und quasi eine Geschichte erzählt wurde.

Frühere Spiele waren extrem abstrakt und die Regeln hatten keine Auswirkungen auf das Vorstellungsvermögen. Monopoly war das erste Spiel, wo man hier konkret wurde: Es gab keine abstrakten Siegpunkte, sondern es gab GELD. Man setzte seine Figur nicht auf abstrakte Felder, sondern auf Straßen. Man wertete die Straßen nicht einfach so auf, sondern man baute Häuser. Wenn man eine Runde aussetzte, dann nicht einfach so, sondern weil man im Gefängnis gelandet ist. Man hat verloren, sobald man Pleite ist und seine Schulden nicht bezahlen kann.
Monopoly war somit eines der ersten Spiele, wo es nicht irgendwelche abstrakten Regeln gab, sondern wo die Regeln sehr konkret die Vorstellungskraft der Spieler beflügelte.

Und diese Neuheit (die für heutige Rollenspieler und TableTopper und German Style Board Gamer selbstverständlich ist,) war es, die das Spiel zu einem Erfolg machte. (Denn schauen wir uns das Spiel mal an: Abgesehen von der Vorstellungskraft, Geld zu verdienen und die Mitspieler in den Abgrund zu reißen, hat das Spiel nicht viel zu bieten.)

Aber zu behaupten, die Monopoly-Regeln würden nicht auf die Fiktion wirken, ist einfach lächerlich und beweist, dass du dich mit der Geschichte von Monopoly kein bisschen auskennst. (Ja, die verweise auf die Fiktion sind für heutige Verhältnisse extrem primitiv. - Aber damals um 1910 herum war das ein absolutes Novum. Man kann Monopoly imho zu Recht als die Oma aller Rollenspiele bezeichnen.)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: carthinius am 27.02.2009 | 02:16
Monopoly wurde so erfolgreich, weil es das erste Spiel war, das im Ansatz immersive Regeln einsetzte. Das war das erste Familienspiel (für die Allgemeinheit), wo man sich mit seiner Figur identifizieren konnte und quasi eine Geschichte erzählt wurde.
(Denn schauen wir uns das Spiel mal an: Abgesehen von der Vorstellungskraft, Geld zu verdienen und die Mitspieler in den Abgrund zu reißen, hat das Spiel nicht viel zu bieten.)
Man kann Monopoly imho zu Recht als die Oma aller Rollenspiele bezeichnen.)

Ohne jetzt groß etwas zum eigentlichen Thema sagen zu wollen (dafür kenne ich D&D4 nicht gut genug):
Eulenspiegel, mal ganz davon ab, dass du dir mit den ersten beiden von mir zitierten Passagen selbst widersprichst (und du mir gleich vermutlich ausführlichst darlegen wirst, warum das nicht der Fall ist), wird mir nicht klar, warum du auf die Idee kommst, das Monopoly IRGEND EIN immersives Element bietet, das andere Spiele so nicht haben und das man nicht auf alle Gesellschaftsspiele ausdehnen könnte.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass sich das "Gewinnen"-Thema von Monopoly ganz klar mit dem ewigen Credo der meisten Rollenspiele beißt, dass es keinen Gewinner und damit viele Verlierer gibt bzw. dass man miteinander, nicht gegeneinander spielt.
Und warum man mit normalen Gesellschaftsspielen Rollenspiel betreiben können soll, erschließt sich mir auch nicht, und auch dein Verständnis von Immersion ist sehr... seltsam. Warum meinst du, dass man Schach-"kämpfe" total immersiv spielen kann, indem man sich mit einzelnen Spielfiguren identifiziert, gleichzeitig behindern dich aber Power-Slots an der Immersion bei einem Spiel, bei dem du über deine Spielfigur soviel mehr machen kannst als "Ziehe 1 Feld vor"? Hat der Turm jetzt andere Powers als ein Bauer und kann sich deswegen anders bewegen, oder stellt sich diese Frage nicht? Ist eine Rochade jetzt immersionsfördernd oder frage ich mich, warum mein cooler Springer nicht auch sowas kann und falle damit aus der Immersion? Und wie immersiv kann ein Spiel sein, bei dem ich in jedem Zug eine andere Person bin, im Vergleich zu einem, in dem ich die ganze Zeit einen einzelnen Charakter verkörpere?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 27.02.2009 | 02:43
georgies schrieb:
Zitat
Man kann jeder Behauptung Fehler oder Absurditäten bescheinigen, wenn man sie weit genug in ein Extrem drückt. Wer redet denn von "perfekten Rollenspielregeln" oder davon "sobald etwas stört, ist es keine Rollenspielregel mehr"?

Da unterstellst du mir aber viel bösen Willen und Unaufrichtigkeit.

Ich sage doch nicht, dass man die Qualität einer Regel von ihrer "Rollenspieligkeit" abhängig machen soll oder kann.
von Böswilligkeit will ich nicht reden, auch ging es nicht um Qualität der Regeln.
Du hast geschrieben:
Zitat
Aber wenn sie dem Rollenspiel im Weg stehen  - also dem Vorstellen, Verändern und Entwickeln der Spielwelt - sind es keine Rollenspielregeln mehr.
Das heisst für mich: Das lässt sich allgemein erstmal gar nicht sagen, sondern nur individuell, damit hat sich der ganze Qualitätsvergleich über die Einwirkung auf die Fiktion eigentlich schon erledigt sobald mehr als eine Person beteiligt ist (dafür können diese beiden Personen aber wunderbar darüber reden welche Regel "rollenspieliger" ist). Was für den einen eine Rollenspielregel ist, ist für den anderen eben keine (ob eine Regel die Fiktion beeinflusst ist zum großen Teil auch Auslegungssache, wie Eulenspiegel mit dem Monopolybeispiel ja die ganze Zeit versucht zu erklören). Deswegen macht es auch keinen Sinn zu sagen "lasst uns mal über Regeln reden, die die Fiktion beeinflussen". Deswegen meinte ich, daß ist keine vernünftige allgemeine Grundlage.
Diese Aussage "Wenn es das Rollenspiel stört ist es keine Rollenspielregel" war nur so verwirrend, weil es mich an Schrödingers Katze erinnerte. Ist die Katze tot? gucken wir mal nach. Es ist ja gar nicht fesgelegt bis es jemand zu einer Rollenspielregel macht. Und mit der Macht kann man sich natürlich jede Xbeliebige Regel in eine Diskussion holen oder herauslassen.

Zitat
Ich bin ja sehr gespannt wie du Immersion im Rollenspiel ohne Rollenspiel/Fiktion hinbekommen willst, aber dafür mit Regeln. Das wäre mal ein semiotischer Super-coup.
Das ist es ja eben. Das ist ja nur bei deiner Definition so. Ich muss das nicht mehr können, ich sage einfach, entweder spiele ich "immersives Rollenspiel" (als Gesamtbegriff) oder eine andere Form von Rollenspiel, ohne das zu trennen und wende damit den gleichen Trick an wie du, nur umgekehrt, weil du RPG und Immersion einfach getrennt hast um zu sagen, "siehste, die Regeln beziehen sich alle nur auf das Rollenspiel". Ist ja klar, wenn man die Immersion raustrennt. Für mich gehört das aber schon irgendwie zusammen, wenn keine fiktive Welt da ist, kann ich auch nicht eintauchen.
Es ist also nicht weniger falsch wenn jemand sagen würde "ich spiele immersives Rollenspiel und mit diesen Regeln da setze ich es um".


Zitat
Was hat das denn jetzt mit irgendwas zu tun?
Das hat einfach alles damit zu tun. Das ist nämlich das Totschlagargument der Indiegemeinde, mit der sich alles zum RPG erheben lässt (während du ja offensichtlich andere Kriterien hast). Und genau den Trick wendet Eulenspiegel bei Monopoly an.

Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.02.2009 | 03:35
Eulenspiegel, mal ganz davon ab, dass du dir mit den ersten beiden von mir zitierten Passagen selbst widersprichst (und du mir gleich vermutlich ausführlichst darlegen wirst, warum das nicht der Fall ist),
Der Satz in Klammer stimmt. Ich verstehe nicht, wo du da einen Widerspruch siehst:
1) Die Regeln von Monopoly sind eigentlich schlecht.
2) Das einzig Gute an den Regeln ist das immersive Element.

Ich weiß nicht, wo du hier einen Widerspruch siehst: Ohne das immersive Element würde niemand Monopoly kaufen. Einfach, weil die Regeln so furchtbar schlecht sind. Aber weil die Regeln ein immersives Element haben, ist das Spiel so beliebt geworden.

Ich will jetzt eigentlich kein Beispiel bringen, um ein Beispiel zu erklären. Aber vielleicht hilft dir dieses Beispiel besser, es zu verstehen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

So, ich werde jetzt nicht weiter auf das Auto-Beispiel eingehen: Entweder du verstehst das Autobeispiel und kannst daraus schließen, wie die beiden obigen Sätze zu Monopoly gemeint sind (und warum sie kein Widerspruch sind.) Oder du verstehst das Beispiel nicht. In dem Fall würde ich das Auto-Beispiel trotzdem sein lassen und direkt an Monopoly erklären, wieso die Regeln eigentlich schlecht sind und nur die immersive Eigenschaft der Regeln das Regelwerk rettet.

Zitat
wird mir nicht klar, warum du auf die Idee kommst, das Monopoly IRGEND EIN immersives Element bietet, das andere Spiele so nicht haben und das man nicht auf alle Gesellschaftsspiele ausdehnen könnte.
Wiegesagt: HEUTZUTAGE im Jahre 2009, also gute 100 Jahre nach Erfindung von Monopoly, haben die meisten Spiele diese immersiven Elemente. Heutzutage ist es sozusagen Standard, dass man Spiele nur noch mit immersiven Regeln rausbringt. (Zumindest die Spiele, die sich hier in Deutschland gut verkaufen.)

Aber damals im Jahre 1904 war es ein absolutes Novum. Damals kannte es noch niemand.
HEUTZUTAGE sind immersive Regeln bei Gesellschaftsspielen "Standard". Aber DAMALS war es eine absolute Neuheit, die es vorher nicht gab.

Zitat
Im übrigen bin ich der Meinung, dass sich das "Gewinnen"-Thema von Monopoly ganz klar mit dem ewigen Credo der meisten Rollenspiele beißt, dass es keinen Gewinner und damit viele Verlierer gibt
Du musst zwischen definierendem Element und normalen Element unterscheiden.

Es stimmt vielleicht, dass 99% alle Rollenspiele kooperativ sind. Das ist aber nur eine Korrelation und keine Kausalität. Wenn man einem Rollenspiel die kooperative Basis wegnimmt, dann hört es nicht auf ein RPG zu sein. Es bleibt auch ohne kooperative Basis ein RPG. Damit ist "Kooperation" kein definierendes Element von RPG. (Aber durchaus ein normales, zu erwartendes Element.)

Zitat
Und warum man mit normalen Gesellschaftsspielen Rollenspiel betreiben können soll, erschließt sich mir auch nicht, und auch dein Verständnis von Immersion ist sehr... seltsam. Warum meinst du, dass man Schach-"kämpfe" total immersiv spielen kann, indem man sich mit einzelnen Spielfiguren identifiziert, gleichzeitig behindern dich aber Power-Slots an der Immersion bei einem Spiel, bei dem du über deine Spielfigur soviel mehr machen kannst als "Ziehe 1 Feld vor"?
Ganz einfach: Weil "total immersiv" relativ ist.
Ein Mann steht in der Sauna bei 50° C. Und der andere badet im eiskalten Wasser bei 5°C.
Anschließend gehen beide raus und springen in ein Schwimmbad mit 20°C.
Der Kerl aus der Sauna wird sagen: "Das Wasser ist kalt."
Der Mann aus dem Eiswasser wird aber sagen: "Das Wasser ist warm."

Wer von beiden  hat nun recht?
Es kommt nunmal auf den Standpunkt an.

Genau das gleiche hat man auch bei Schach: Wenn man die ganze Zeit Go oder klassische Brettspiele spielt, dann kommt einem Schach auf einmal furchtbar immersiv vor.
Wenn man jedoch die ganze Zeit klassische Rollenspiele spielt, dann kommt einem Schach überhaupt nicht immersiv vor.

Und um genau das zu veranschaulichen, hatte ich bereits in # 58 (http://tanelorn.net/index.php/topic,46247.msg882564.html#msg882564) auch die xyz-Skala* gepostet:
klassisches RPG = Arkana > Inspectres > "Erzählrollenspiele" = D&D 4 > Skirmisher TableTop > großflächiges TableTop > German-Style Board Games > Schach = Malefiz > Go > Kniffel = 0.

Diese Relationen hatte ich nicht zum Spaß aufgeschrieben, sondern es steckte durchaus ein Gedanke dahinter.
Und wenn man sich mal diese Skala anschaut, dann stellt man fest: Schach ist mehr xyz als Go. - Jemand, der die ganze Zeit Go spielt, wird Schach plötzlich furchtbar xyz finden.
Schach ist jedoch weniger xyz als klassisches RPG. Jemand, der die ganze Zeit klassisches RPG spielt, wird Schach viel weniger xyz finden.

*Für xyz kann man Immersion, Method Acting, rollenspielerisch oder Gummibärchen einsetzen. Ich verwende hier mal xyz um Definitionskriege und um Gefechte "wie lautet das Wort richtig"zu vermeiden.

Zitat
Ist eine Rochade jetzt immersionsfördernd oder frage ich mich, warum mein cooler Springer nicht auch sowas kann und falle damit aus der Immersion? Und wie immersiv kann ein Spiel sein, bei dem ich in jedem Zug eine andere Person bin, im Vergleich zu einem, in dem ich die ganze Zeit einen einzelnen Charakter verkörpere?
Ja, Schach ist, wie du richtig erkannt hast, weniger immersiv als ein Spiel, bei dem man immer die gleiche Person spielt. (Immersiv bezüglich einem Charakter und nicht der Spielwelt.) Aber wenn du dir mal meine Immersionsskala von #58 (http://tanelorn.net/index.php/topic,46247.msg882564.html#msg882564) anschaust (dich ich der Übersichtlichkeit halber hier auch nochmal gepostet habe,) dann fällt dir auf, dass Spiele, wo man mehrere Figuren steuert prinzipiell schlechter auf der Skala abschneiden, als Spiele, wo man nur eine Person verkörpert. (Solche Missverständnisse zu vermeiden war mitunter ein Grund, dass ich die Skala gepostet habe.)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: carthinius am 27.02.2009 | 12:07
Eulenspiegel, du kannst nicht sagen, dass Sachen auf den Standpunkt ankommen, aber gleichzeitig auf deine Skala verweisen, die durch nichts untermauert wird als deinen Standpunkt, um Sachen zu belegen. Sie wird dadurch nicht allgemeingültiger, sondern bleibt genauso subjektiv wie vorher. Da bringt auch mehrfaches Posten nichts.

Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass du kein immersives Element vor Monopoly findest. Nimm zum Beispiel War Games. Die gibt es schon deutlich länger, und da verkörpert jeder Spieler einen Feldherrn, der seine Männer in Form von kleinen Figuren ins Gefecht schickt. Das finde ich schon sehr immersiv, denn es gibt definitiv eine Rolle, in die ich mich einfinden kann!
Hingegen finde ich in Monopoly immer noch kein immersives Element, und ich kenne auch keinen, der sagt: "Lass uns Monopoly spielen, da kann man so schön in der Fiktion versinken!" Nein, Monopoly wird gespielt, weil man so schön einfach im Immobiliengeschäft seine Freunde über den Tisch ziehen und ausnehmen kann und beweisen kann, dass man kapitalistisch-wirtschaftlich eine dicke Hose hat. Mehr ist da nicht. Und um das zu erfüllen, sind die Regeln völlig ausreichend und keinesfalls schlecht. Wenn man dem Spiel aber deine Motivation unterstellt, wären sie das hingegen schon. Also, was glaubst du, welche Option stimmt eher: Monopoly ist ein schlecht gemachtes Immersionsspiel? Oder ist es ein gutgemachtes Zieh-deinen-Mitspielern-das-letzte-Hemd-aus-Spiel, das sich einen Dreck schert um Immersion?
(Und im übrigen sollte dir auffallen, dass die Regeln für ein Spiel, bei dem du ständig auf sein Alter verweist, keineswegs schlecht sind; im Vergleich zu heutigen Spielen vielleicht, aber das ist das ja wieder ein Messen mit Zweierlei Maß!)


Du musst zwischen definierendem Element und normalen Element unterscheiden.
Es stimmt vielleicht, dass 99% alle Rollenspiele kooperativ sind. Das ist aber nur eine Korrelation und keine Kausalität. Wenn man einem Rollenspiel die kooperative Basis wegnimmt, dann hört es nicht auf ein RPG zu sein. Es bleibt auch ohne kooperative Basis ein RPG. Damit ist "Kooperation" kein definierendes Element von RPG. (Aber durchaus ein normales, zu erwartendes Element.)

Also wenn 99% aller Rollenspiele diese Bedingung erfüllen, wäre ich schon geneigt, sie als Kriterium mitaufzunehmen und nicht nur als Korrelation zu betrachten.
Was mich aber zu der Frage bringt: Wenn das so ist, muss das dann nicht auch für Immersion gelten? Demnach kann man nicht sagen "D&D4 ist kein Rollenspiel, weil (Grund einfügen, z.B. Immersion) fehlt!" - ganz einfach, weil das nur ein Nebeneffekt ist, aber kein Ausschlusskriterium. Demnach wäre D&D auch ohne Immersion ein Rollenspiel.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 27.02.2009 | 12:55
Deswegen macht es auch keinen Sinn zu sagen "lasst uns mal über Regeln reden, die die Fiktion beeinflussen".

Ich verstehe nicht warum das keinen Sinn ergeben soll.

Man nehme Rollenspiel X. Da es ein Rollenspiel ist, wissen wir dass die Fiktion im Mittelpunkt steht. Es gibt diese gemeinsame Vorstellungswelt, mit der wir umgehen und die Regeln sollen uns dabei helfen bzw. diesen Umgang strukturieren.

Anschließend wird geschaut inwieweit die Regeln direkt auf die Fiktion wirken, sie also verändern und inwieweit sie es nicht tun. Vergleiche Punktekauf zur Charaktererschaffung mit einer beliebigen Power bei D&D4. Eine davon wirkt direkt auf die Fiktion ("Wenn man diese Power benutzt, dann passiert in der Fiktion folgendes..."), die andere wirkt lediglich auf weitere Regeln ("Wenn man diese Punkteverteilung wählt, dann hat man mehr Attributspunkte als Skillpunkte, mit denen man sich Charakterwerte kauft.") Das ist keine Frage der Argumentation. Entweder etwas verändert die Fiktion direkt, oder es tut es nicht.

Aber wer über Immersion reden will, dem kann das doch alles am Arsch vorbei gehen. Immersion ergibt sich aus der Welt und nicht daraus ob man z.B. seinen Charakter mit Punkten kauft oder erwürfelt.

Es ist ja gar nicht fesgelegt bis es jemand zu einer Rollenspielregel macht. Und mit der Macht kann man sich natürlich jede Xbeliebige Regel in eine Diskussion holen oder herauslassen.

Und wenn jemand so einen Mist abzuziehen versucht, der offensichtlich jede Diskussionsgrundlage aushebelt... was tut man dann? Richtig, man schreibt das Gespräch ab und ignoriert solche Leute. Was glaubst du denn warum ich nur noch auf deine Kommentare antworte?

Ich habe keine x-beliebige Regel ausgeklammert. Ich habe Regeln ausgeklammert, die per Definition keine Rollenspiele sind. Es gibt keine Regel aus dem D&D4 Buch, die ich ausgeklammert habe, um irgendwelche Argumente auszubremsen. Ich habe mich nur dagegen geweigert mit Leuten zu diskutieren, die sogar Schach noch als Rollenspiel durchboxen wollen. Denn das wirkt auf mich viel mehr wie ein unaufrichtiges und böswilliges Diskutieren, dass nur darauf aus ist "Recht zu haben und alle anderen Lügner zu strafen", als irgendwie Verständnis oder Erkenntnis zu vermitteln oder zu erreichen.

Für mich gehört das aber schon irgendwie zusammen, wenn keine fiktive Welt da ist, kann ich auch nicht eintauchen.

Nichts anderes sage ich doch. Ohne Spielwelt, keine Immersion. Aber Immersion ist nicht gleich Spielwelt. Was wir daran erkennen können, dass man auch sehr gut Rollenspiel spielen kann ohne Immersion zu haben.

Und deshalb sage ich dass Regeln auf die Fiktion wirken und ich denke nicht, dass Regeln auf etwas wirken können, was erst durch den Umgang mit der Fiktion entstehen kann.

Das hat einfach alles damit zu tun. Das ist nämlich das Totschlagargument der Indiegemeinde, mit der sich alles zum RPG erheben lässt (während du ja offensichtlich andere Kriterien hast).

Aber wir reden doch nicht über die Totschlagargumente und Kriterien dieser ominösen "Indiegemeinde". Warum das also in ein Gespräch einbringen, in dem wir beide uns zu verständigen versuchen?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 27.02.2009 | 13:29
hatte einen Crash deswegen erstmal Post zu Eulenspiegel:

@Eulenspiegel: ich weiss nicht ob du siehst, daß die Leute sich aus deinen Argumenten herausretten in dem sie sagen es gibt Rollenspielregeln und es gibt keine Rollenspielregeln und Rollenspielregeln bräuchte man um im RPG Immersion zu erreichen, so daß sie deine Skala einfach aufbrechen.

ICH bin ja grundsätzlich der Meinung, daß man quasi jede Regel dazu benutzen kann eine Spielwelt darzustellen. Das was zählt, ist wie einfach sich eine Welt mit einer Regel darstellen lässt, also wie "rollenspielig" sie ist. Und selbst das ist ja subjektiv aber 100% zuzuordnen, "das ist eine RPG Regelm die beeinflusst die fiktive Welt und die da nicht" ist quasi Auslegungsache.

Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 27.02.2009 | 14:00
@Georgies: Eulenspiegel hatte weiter oben etwas ähnliches gesagt wie: "wenn jemand ein Spiel als Rollenspiel verkauft dann ist es eins" oder so.

Ich finde Eulenspiegels Argumente über Monopoly sehr schlüssig. Wenn es jemand als "Monopoly, das Rollenspiel" verkauft hätte in dem man Markler spielt und es zig Seiten an Ausführungen gibt wie man die freien Regeln in der Spielwelt interpretieren kann (viele Rollenspieler halten sich meistens aber für so gut, daß sie solche Seiten gar nicht lesen, wie z.b. in D&D4 oft passiert), dann würden wir uns jetzt über ein anderes Brettspiel streiten von dem jemand sagt "das ist ein Brettspiel, weil da keine Rollenspielregeln drin sind".

Was ist denn eine Rollenspielregel? "Eine Regel, die die fiktive Welt direkt beeinflusst". Schön, das ist aber keine objektive Definition, die pure Absicht genügt schon um mit einer Regel eine fiktive Welt zu beeinflussen. Deswegen gibt es ja auch so viele völlig Banane Rollenspiele wie z.b. Reign oder PtA, die sich fast gar nicht mehr von manchen Brettspielen unterscheiden. Und deswegen habe ich auch das Totschlagargument gebracht (nebenbei unterhalte ich mich parallel auch mit Eulenspiegel), denn genau damit rechtfertigen sie sich als Rollenspiel.

Bei Monopoly könnte man auch mit dem Freiheitsgegenargument kommen ("aber ich könnte jetzt nicht einfach auf die Königsallee gehen und reiche Bonzen überfahren , deswegen ist das kein Rollenspiel"). Beinahe richtig. Eigentlich müsste man sagen ein Rollenspiel zeichnet sich dadurch aus, daß man alles tun kann, was einem Charakter in einer Spielwelt möglich ist. Das Ulkige, daß ist bei Monopoly ja genau festelegt. Die Spielwelt von Monopoly ist sehr begrenzt, du kannst aber alles tun, was in der Spielwelt möglich ist (aber eben z.b. nicht die Strassen rückwärts laufen, das ist in dieser Welt nicht möglich ;) ). Das ist sogar bei Schach so. Ob etwas als RPG durchgeht ist eine schwammige subjektive Grenze bis zu der ein Spieler (meistens die Mehrheit aller) es als RPG akzeptiert. Aber von Brettspielen trennen kann man das nicht, wie man ja an D&D4 SIEHT. Die Community ist ja nichtmal einig ob es ein Brett- oder Rollenspiel ist.
Jedes Brettspiel setzt alle für sein Thema nötigen Regeln fest, du kannst mit den Regeln alles tun, was in der Brettspielwelt möglich ist. Beim RPG ist das auch so, zumindest möchten viele RPGs das, denn sie zeichnen sich äufig dadurch aus, daß man viele Dinge tut, die nicht durch Regeln festgelegt sind. Das Argument, daß man bei Monopoly nicht rückwärts die strassen entlang gehen kann könnte ich genau SO alle 2Min. bei einem Xbeliebigen Rollenspielabend mit... sagen wir DSA bringen, da ist schliesslich auch nicht alles verregelt sondern man interpretiert einfach so frei herum. Man hat die ABSICHT sich über das Regelgerüst hinwegzusetzen um " echtes RPG" zu spielen. Man könnte also sagen: Ein Brettspiel wird zu einem Rollenspiel wenn man die Regelebene verlässt und sich darüber hinweg setzt, ansonsten ist es nämlich gar nicht von einem Brettspiel zu unterscheiden. Und deswegen mache ich Rollenspiele nicht an Regeln fest, es ist nur eine Absicht etwas zu tun.
Gäbe es ein Spiel das alle, ich meine wirkliche Alle möglichen Handlungen in der Forgotten Realmswelt RAW verregelt, dann könnten wir Rollenspiel von Brettspiel nicht unterscheiden.

georgies schrieb:
Zitat
Nichts anderes sage ich doch. Ohne Spielwelt, keine Immersion. Aber Immersion ist nicht gleich Spielwelt. Was wir daran erkennen können, dass man auch sehr gut Rollenspiel spielen kann ohne Immersion zu haben.

Und deshalb sage ich dass Regeln auf die Fiktion wirken und ich denke nicht, dass Regeln auf etwas wirken können, was erst durch den Umgang mit der Fiktion entstehen kann.
da stimme ich dir ja zu. Mit dem Unterschied, daß so gut wie jede Regel eine fiktive Welt darstellt, mal mehr mal weniger.

was bringt uns das jetzt? Wir können keine Immersion mit Regeln erreichen, wir können nur Regeln machen, die eine Welt gut darstellen, wobei das schon wieder vielfach Ansichtsache ist.
Aber ich denke genau das will Eulenspiegel ja machen: Er will regeln machen, die er leichter in der Spielwelt interpretieren kann.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 27.02.2009 | 14:17
Eulenspiegel, du kannst nicht sagen, dass Sachen auf den Standpunkt ankommen, aber gleichzeitig auf deine Skala verweisen, die durch nichts untermauert wird als deinen Standpunkt, um Sachen zu belegen.
1) Ob 20°C jetzt warm oder kalt ist, kommta uf den Standpuunkt an. Das ist subjektiv.
Aber man kann objektiv sagen, dass 20°C wärmer ist als 5°C. Und man kann objektiv sagen, dass 20°C kälter ist als 50°C. Das ist ebenfalls objektiv.
Das einzige, was subjektiv ist, ist ob 20°C nun warm oder kalt ist.

Das gleiche bei meiner Skala:
Man kann relativ klar (ich will nicht behaupten objektiv) sagen, dass Schach immersiver ist als Kniffel.
Und man kann ebenfalls sagen, dass Schach weniger immersiv ist als zum Beispiel DSA.

Was man halt nicht direkt sagen kann ist, ob Schach nun immersiv ist oder nicht.

2) Ja, die Skala gibt meine Meinung an. Aber sie ist trotzdem hilfreich, um meine Aussage im richtigen Kontext zu lesen.
Wenn ich also sage "Schach ist immersiv." und du dich wunderst, was ich damit meine, dann kannst du auf die Skala schauen und sagen "Ach so, das hat Eulenspiegel damit gemeint."

Klar kann es sein, dass du eine komplett andere Immersions-Skala hast als ich. Das ist nicht vollkommen auszuschließen. (Wobei ich bezweifle, dass dem so ist. - Wenn du mal deine Immersions-Skala posten würdest, dann würden wir wahrscheinlich feststellen, dass sie bis auf Details meiner doch recht ähnlich ist.)

Zitat
Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass du kein immersives Element vor Monopoly findest. Nimm zum Beispiel War Games. Die gibt es schon deutlich länger, und da verkörpert jeder Spieler einen Feldherrn, der seine Männer in Form von kleinen Figuren ins Gefecht schickt.
1) Mit War Games meinst du jetzt kein konkretes Spiel, sondern die Sparte der Kosims, oder?
Es stimmt, dass es Kosims schon deutlich länger gibt. Allerdings waren diese Spiele früher nur in Militärkreisen bekannt und man hatte gar nicht erst den Versuch unternommen, diese Spiele einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

2) Es ist müßig darüber zu streiten, ob Monopoly oder War Games nun die ersten Spiele mit immersiven Regeln waren. Festzuhalten ist, dass beide Spiele immersive Regeln benutzen.
Womit wir also auch immersive Regeln außerhalb des Rollenspiels hätten. Womit es, wenn es um Immersion geht also durchaus zulässig ist, D&D4 mit Nichtrollenspielen zu vergleichen. (Da immersive Regeln, wie du am beispiel War Games ja selber gesagt hast, keine Domäne des RPGs ist.)

Zitat
Das finde ich schon sehr immersiv, denn es gibt definitiv eine Rolle, in die ich mich einfinden kann!
Richtig!
War Games sind KEINE Rollenspiele. Aber Wargames besitzen immersive Regeln. (Und wenn ich mir Wargames wie zum Beispiel Infinity anschaue, dann sind die Regeln teilweise immersiver als von D&D.)

Zitat
Hingegen finde ich in Monopoly immer noch kein immersives Element, und ich kenne auch keinen, der sagt: "Lass uns Monopoly spielen, da kann man so schön in der Fiktion versinken!"
1) Also ich kenne auch keinen, der sagt: "Lass uns War Games spielen, da kann man so schön in der Fiktion versinken."
Das hat mehrere Gründe:
Zum einen sind sich viele Leute nicht bewusst, weshalb sie so ein Spiel spielen. Zum anderen liegt es auch am Marketing: Monopoly wurde nunmal als Brettspiel und nicht als Rollenspiel vermarktet. Das sorgt nochmal für eine andere Wahrnehmung.

Zum anderen ist Monopoly zwar immersiver als Schach, aber halt weniger immersiv als zum Beispiel DSA. - Wenn also jemand wirklich immersiv spielen will, dann wird er sich nicht das 20° warme Monopoly raussuchen, sondern er nimmt ein 50° warmes klassisches Rollenspiel.

2) Die immersiven Elemente von Monopoly habe ich doch schon aufgezählt. Aber für dich poste ich sie gerne nochmal:
Es gab keine abstrakten Siegpunkte, sondern es gab GELD. Man setzte seine Figur nicht auf abstrakte Felder, sondern auf Straßen. Man wertete die Straßen nicht einfach so auf, sondern man baute Häuser. Wenn man eine Runde aussetzte, dann nicht einfach so, sondern weil man im Gefängnis gelandet ist. Man hat verloren, sobald man Pleite ist und seine Schulden nicht bezahlen kann.

Das sind alles doch immersive Elemente. Man vergleiche diese Regeln mal mit folgenden:
- Es gibt Zahlen von 1 bis 40.
- Jeder Spieler hat eine Figur, die den Wert 1 hat.
- Jetzt ist jeder SPieler reihum dran. Jeder Spieler der dran ist, macht folgendes:
a) Er würfelt und erhöht den Wert seiner Figur um die entsprechende Augenzahl. (Es wird modulo 40 gerechnet. Das heißt, wenn man einen Wert größer 40 erreicht, wird 40 abgezogen.)
b) Wenn der Figurenwert eine Zahl entspricht, die jemanden anderen gehört, verliert man Siegpunkte entsprechend der Tabelle und die Siegpunkte des Besitzers erhöhen sich um die gleiche Zahl..
c) Wenn der Figurenwert einer Zahl entspricht, die noch frei ist, kann diese Zahl in Besitz nehmen, verliert dafür aber ebenfalls Siegpunkte.
d) Solle eine Modulo-Rechnung notwendig werden (man also einen Wert über 40 mit der Figur haben), dann kriegt man 200 Siegpunkte. Wenn man genau 41 (bzw. 1) als Figurenwert hat, erhält man sogar 400 Siegpunkte.

Das sind im Prinzip die gleichen Regeln wie bei Monopoly, nur ohne immersiven Anteil.

Zitat
Nein, Monopoly wird gespielt, weil man so schön einfach im Immobiliengeschäft seine Freunde über den Tisch ziehen und ausnehmen kann und beweisen kann, dass man kapitalistisch-wirtschaftlich eine dicke Hose hat.

Ich hätte es nicht besser ausdrücken können: Du hast in einem Satz gleich 3 immersive Elemente von Monopoly genannt.

Zitat
Monopoly ist ein schlecht gemachtes Immersionsspiel? Oder ist es ein gutgemachtes Zieh-deinen-Mitspielern-das-letzte-Hemd-aus-Spiel, das sich einen Dreck schert um Immersion?
Monopoly ist ein immersives Zieh-deinen-Mitspielern-das-letzte-Hemd-aus-Spiel.

Zitat
Also wenn 99% aller Rollenspiele diese Bedingung erfüllen, wäre ich schon geneigt, sie als Kriterium mitaufzunehmen und nicht nur als Korrelation zu betrachten.
Nein. Du musst zwischen definierendem Element und zwischem normalen Element unterscheiden.

99% aller Menschen können menschliche Laute ausstoßen. (Und weniger als 1% ist stumm.) Aber trotzdem ist "menschliche Laute ausstoßen" kein definierendes Merkmal von Mensch: Man verliert seine Menschlichkeit nicht, wenn man seine Stimme verliert. - Und ein Wesen wird nicht plötzlich zu einem Menschen, nur weil es menschliche Laute ausstoßen kann (z.B. Papageien).
"menschliche Laute" ist also ein normales, aber kein definierendes Element vom Menschen.

Und das gleiche gilt beim Rollenspiel mit der Kooperation.

Zitat
Was mich aber zu der Frage bringt: Wenn das so ist, muss das dann nicht auch für Immersion gelten? Demnach kann man nicht sagen "D&D4 ist kein Rollenspiel, weil (Grund einfügen, z.B. Immersion) fehlt!" - ganz einfach, weil das nur ein Nebeneffekt ist, aber kein Ausschlusskriterium. Demnach wäre D&D auch ohne Immersion ein Rollenspiel.
1) Teilweise richtig:
Erstmal muss man sich darüber einig sein, wie Rollenspiel definiert ist. Daran erkennt man dann auch, ob Immersion ein definierendes oder ein normales Element des Rollenspiels ist.
Ich würde sagen, es ist ein definierendes Element: Ich kann Rollenspiele ohne Kooperation spielen. Aber ich kann kein Rollenspiel ohne Immersion spielen.

2) Ob D&D 4 jetzt ein Rollenspiel ist oder nicht, ist mir völlig egal. Ich spiele auch viel Nicht-Rollenspiele sehr gerne. Um was es mir die ganze Zeit geht ist, dass D&D4 zu wenige Immersion besitzt.
D&D 4 besitzt imho nunmal wenig Immersion. Ob du daraus dann ableitest, dass D&D4 kein Rollenspiel ist oder ob du D&D4 auch ohne Immersion zu den Rollenspielen zählst, ist mir relativ egal.

3) Ich behaupte nicht, dass D&D4 überhaupt keine Immersion besitzt. D&D4 besitzt auch durchaus immersive Elemente. Vielleicht besitzt D&D4 sogar mehr immersive Elemenet als nicht-immersive Elemente. Durchaus möglich.
Ich behaupte bloß, dass die Powerslot-Regel von D&D4 eine nicht-immersive Regel ist.
Und ich will diese nicht-immersive Regel durch eine immersivere Regel ersetzen.

Die restlichen Regeln von D&D4 sind mir immersiv genug.

@ Falcon
Ja, man kann grundsätzlich mit jeder Regel eine Spielwelt darstellen.
Aber mit einigen Regeln fällt es ganz leicht, eine Spielwelt darzustellen und mit anderen Regeln fällt es schon deutlich schwerer, eine Spielwelt darzustellen.

Regeln können das Darstellen einer Spielwelt behindern. Regeln können das Darstellen einer Spielwelt aber niemals verhindern.

EDIT: Ach ja, auch volle Zustimmung zu deinem 2. Post. :)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joe Dizzy am 28.02.2009 | 23:28
@Tiamat:
Ich weiß nicht, ob es sich lohnt hier noch lange weiter zu diskutieren. In deinem letzten Post, habe ich so viele Aussagen gesehen, denen ich überhaupt nicht zustimmen kann, dass dieser Thread nur noch weiter ausufern würde, wenn wir das jetzt auch noch klären würden.

Ich hoffe, das wirkt jetzt nicht böse oder verstimmt; denn so ist es wirklich nicht gemeint. Aber diese Punkte lassen sich besser über PM ausdiskutieren, als hier in einem Thread, in dem eigentlich andere Fragen besprochen werden sollen. Falls dich meine Meinung interessiert, dann schick mir eine PM. Ansonsten bleiben wir einfach dabei, dass wir unterschiedliche Ansichten haben und die jetzt nicht zwingend öffentlich auswalzen müssen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 28.02.2009 | 23:37
@weiter diskutieren: Ist schon ok.
ich kann mit meinem letzten Post als mein Schlusswort gut leben, weil es meine Aussagen im Grunde zusammenfasst.
Hauptsache es ist klar geworden, was jeder meint.

ich glaube mit RPG als Methode hatte Settembrini auch mal ein paar Blogeinträge geleschrieben. vielleicht macht es Sinn darauf zu verweisen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: carthinius am 1.03.2009 | 02:27
(Da mir dein Post definitiv zu lang ist, um auf alles wirklich eingehen, pick ich mir mal wenige repräsentative Stellen raus, also nagel mich jetzt bitte nicht am einzelnen Zitat fest, das wär Haarspalterei.)

Man kann relativ klar (ich will nicht behaupten objektiv) sagen, dass Schach immersiver ist als Kniffel.
Und man kann ebenfalls sagen, dass Schach weniger immersiv ist als zum Beispiel DSA.

Was man halt nicht direkt sagen kann ist, ob Schach nun immersiv ist oder nicht.

Nein, das ist - mit Verlaub - Käse. Woran willst du festmachen, dass Schach immersiver sein soll als Kniffel? Ich würde weder das eine noch das andere als immersiv bezeichnen, und erst recht nicht versuchen, dieses Nicht-immersiv-sein noch in der Hinsicht zu ordnen, welches denn nun weniger nicht-immersiv ist als das andere...
Irgendein Beispiel dafür nehme ich nicht, weil dann hier eh wieder mehr über das Beispiel geredet wird als über das, worum es eigentlich geht, ich denke, du verstehst auch so, was ich meine.

Zitat
2) Es ist müßig darüber zu streiten, ob Monopoly oder War Games nun die ersten Spiele mit immersiven Regeln waren. Festzuhalten ist, dass beide Spiele immersive Regeln benutzen.
Womit wir also auch immersive Regeln außerhalb des Rollenspiels hätten. Womit es, wenn es um Immersion geht also durchaus zulässig ist, D&D4 mit Nichtrollenspielen zu vergleichen. (Da immersive Regeln, wie du am beispiel War Games ja selber gesagt hast, keine Domäne des RPGs ist.)

Im Zusammenhang mit dem, was du noch weiter über immersive Regeln (von denen ich immer noch glaube, das es sie einfach nicht gibt, erst recht nicht bei Spielen, die nicht auf das tatsächliche Spielen einer Rolle abzielen) schreibst, erkenne ich immer mehr, dass wir da nicht auf einen Nenner kommen können. Da gehen unsere Meinungen zu sehr auseinander. Im drastischsten Fall scheint für dich schon immersiv zu sein "Stellt euch vor" oder "Stell dir vor, du bist". In dem Fall ist das aber nicht durch irgendwelche Regeln in irgendeinem der genannten Spiele gegeben. Ebenso würde ich nicht immersiv mit "mitfiebern" gleichsetzen, aber auch das scheinst du zu tun, sonst könnte GO für dich nicht immersiv sein - oder kannst du dich in einzelne Steine hineindenken oder gar ein Steinkollektiv?

Zitat
Das sind im Prinzip die gleichen Regeln wie bei Monopoly, nur ohne immersiven Anteil.

Möglich. Aber fällt dir was auf? Das Spiel funktioniert auch ohne Immersion. Gut, vermutlich würde es dann wirklich keiner spielen, aber es ginge. Die Immersion hängt nicht an den Regeln! Und das ist die wichtige Erkenntnis, die du selbst auch im Folgenden ziehst:
Zitat
  • im Immobiliengeschäft --> immersives Element
  • seine Freunde ausnehmen kann --> immersives Element (Es sei denn, du nimmst sie nicht im SIS aus, sondern wie beim Glücksspiel im RL. Dann wäre es kein immersives Element. Aber bei Monopoly nimmt man seine Freunde eher im SIS aus.)
  • kapitalistisch-wirtschaftlich eine dicke Hose --> immersives Element
(...)
Monopoly ist ein immersives Zieh-deinen-Mitspielern-das-letzte-Hemd-aus-Spiel.

Und keines dieser immersiven Elemente wird durch die Regeln gestützt! Viel mehr noch: Die Regeln würden auch ohne immersive Elemente funktionieren, wie du selbst dargelegt hast! Also sind die Regeln für die Immersion völlig unwichtig!
Womit wieder die Frage auftaucht: Können Regeln überhaupt Immersion tragen? Wenn Immersion für dich "Stell dir vor" ist, muss die Antwort "Nein" lauten, denn jede Regel, die dich zu Aktionen zwingt, die eigentlich nicht mit der Imagination/dem Setting/deiner Vorstellung zusammenspielen, würden die Immersion stören. Dass da dann wieder nur Powerslots das Problem sind, wundert mich ein wenig.

Zitat
99% aller Menschen können menschliche Laute ausstoßen.
Dein neues Beispiel für die "Verdeutlichung" von definierendem und normalem Merkmal zeigt auf, warum man manche Beispiele einfach lassen sollte. Wenn ich nämlich "Menschsein" anhand solch einer Vorgehensweise abklappere, komme ich zu dem Ergebnis, dass alles kann, aber nichts muss - nicht umsonst sind sich Philosophen noch längst nicht einig darüber, was das Menschsein eigentlich ausmacht. Und was den Menschen ausmacht, weiß ich hinterher immer noch nicht - denn zwei Beine, Augen, Ohren, Sprache etc. scheint ja alles nicht definierend zu sein...
Kann also nicht Sinn der Sache sein, so zu argumentieren. Analog würde ich das dann auch für Rollenspiele ansetzen. Wenn die meisten Spiele ein Element besitzen, bezeichne ich das als Merkmal. Kannst du gern anders machen, aber das ändert nichts an den 99%.

Und dass die Definition von Rollenspiel auch noch längst nicht befriedigend ausgefallen ist, mag auch stimmen. Tut hier ja aber erstmal nichts zur Sache.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 1.03.2009 | 04:01
Glaube der Fall hier kann dann wirklich zu den Akten, da inzwischen ja klar ist das Eulenspielgen sich auch beim Go in eine Gruppe steine immersive reinversetzen kann und bei Monopoly sowieso, wird er es wohl auch bei 4E ohne abstruse Hausregeln wohl schaffen...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.03.2009 | 06:12
@ Carthinius
Ich habe mir nicht die Zeit genommen und diesen Post geschrieben, weil mir langweilig war. Ich habe ihn geschrieben, weil ich denke, dass wir evtl. doch noch auf einen gemeinsamen Nenner kommen können.

Woran willst du festmachen, dass Schach immersiver sein soll als Kniffel? Ich würde weder das eine noch das andere als immersiv bezeichnen, und erst recht nicht versuchen, dieses Nicht-immersiv-sein noch in der Hinsicht zu ordnen, welches denn nun weniger nicht-immersiv ist als das andere...
Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Relation zu definieren:
1a) Die subjektive Methode
Ich habe ja nicht gesagt, dass dies eine objektive Skala ist. Ich habe gesagt, dass FÜR MICH Schach immersiver ist als Kniffel.
Und ich habe sogar extra dazu aufgefordert, dass andere ebenfalls ihre Skala posten sollen, damit man diese vergleichen kann, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen.

1b) Die demokratische Methode
Man fragt einfach 100 Spieler, welches Spiel sie immersiver finden. Falls dir 100 zu wenig sind, fragt man einfach 1000 Spieler.

1c) Die intuitive Methode
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

1d) Die mathematische Methode
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

So, ich denke, es ist für die meisten eine passende Methode dabei. - Ich habe bei meiner Skala in meinem Post selbstverständlich Methode 1a) angewendet. Aber selbstverständlich ist es auch möglich, über 1b oder 1c) oder 1d) so eine Skala zu erstellen.

2) Mit obiger Methode hat man somit eine Ordnungsrelation auf der Menge aller Regeln definiert. Und bei der Definition nach 1a) ist es sogar recht offensichtlich, dass es nicht nur eine einfache Ordnungsrelation ist, sondern sogar eine totale Ordnung (http://de.wikipedia.org/wiki/Ordnungsrelation#Totalordnung). (Oder anders ausgedrückt, dass man alle Sachen der Reihe nach ordnen kann.)

Bei 1b) ist das zugegebenermaßen nicht ganz so offensichtlich. Hier kann es durchaus passieren, dass man (bei besonders heterogenen Gruppen) theoretisch eine Ordnungsrelation erhält, die keine totale Ordnung ist. (Sprich, wir haben das Phänomen, dass A immersiver als B ist, B ist immersiver als C und C ist immersiver als A.) So etwas tritt allerdings nur bei extrem heterogenen Gruppen auf. Und hier denke ich, dass die Menschen homogen genug sind, damit dies nicht auftritt.
Klar ist das nur eine Vermutung von mir. Und um zu sehen, ob meine Vermutung nun zutrifft oder nicht zustimmt, müssten andere Poster auch mal konstruktiv tätig werden und posten, wie sie die Immersion bei anderen spielen sehen und wo sie mehr und wo sie weniger Immersion haben.
Wenn die Poster dagegen nur sinngemäß schreiben, dass doch alles Scheiße ist, kann man solche Vermutung schlecht überprüfen.

Und bei 1d) kann man sogar mathematisch beweisen, dass eine Totalordnung vorliegt. (Die Totalordnung der Skala nach 1d) folgt direkt aus der Totalordnung der reellen Zahlen.)

Zitat
Im Zusammenhang mit dem, was du noch weiter über immersive Regeln (von denen ich immer noch glaube, das es sie einfach nicht gibt, erst recht nicht bei Spielen, die nicht auf das tatsächliche Spielen einer Rolle abzielen) schreibst, erkenne ich immer mehr, dass wir da nicht auf einen Nenner kommen können.
1) Es kann sein, dass du diese Regeln nicht "Immersive Regeln" nennst, sondern dass du ihnen einen anderen Namen gegeben hast und diese Form von regeln unter einem anderen Namen führst.

Ein früherer Poster hatte diese Regeln "Rollenspielregeln" genannt. (Was ich persönlich einen eher unpassenden namen finde. Aber ich bin nicht hier, um mich über die Nomenklatur zu streiten. Wichtig ist die Bedeutung des Begriffes und nicht, welchen Namen wir dieser Bedeutung verpassen.)

2) Du stimmst mir doch sicherlich zu, dass du ein klassisches Rollenspiel wesentlich immersiver findest als Kniffel, oder?
Und jetzt die Preisfrage: Warum findest du ein klassisches Rollenspiel immersiver als Kniffel?
Das liegt doch jetzt sicherlich am Regelwerk!

Oder lass mich die Frage anders formulieren: Ich präsentiere dir zwei Regelwerke: Einmal das Regelwerk von D&D 3.x und einmal das Regelwerk von Kniffel.
Kannst du mit beiden Regelwerken gleichgut in die Spielwelt abtauchen? Oder ist eines der beiden Regelwerke besser dazu geeignet, in eine Spielwelt abzutauchen?

Falls ja: Würdest du mir jetzt also zustimmen können, dass es Regeln gibt, die besser für die Immersion geeignet sind als andere?

Und jetzt sag bitte nicht: "Aber das Kniffel-Regelwerk ist kein Rollenspielregelwerk."
Es geht im Augenblick nur um die reine Existenzfrage, ob es überhaupt irgendwelche Regeln gibt, die besser zur Immersion geeignet sind als andere. (Ob die Regeln von D&D 3.x also besser zur Immersion geeignet sind als Kniffel.)

Wie diese Regeln dann anschließend klassifiziert sind, können wir anschließend diskutieren. Ob zum Beispiel gilt: "Alle Regeln, die für Immersion geeignet sind, sind Rollenspielregeln." oder ob man sagt: "Alle Regeln, die nicht zur Immersion geeignet sind, sind Nicht-Rollenspielregeln."
Erstmal gilt es eine gemeinsame Grundlage zu finden. (Und ich hoffe, dass die  Aussage: "Es gibt Regeln, die besser zur Immersion geeignet sind als andere Regeln." eine gemeinsam Grundlage darstellt. - Daher auch die Extrembeispiele: Sie dienen erstmal nur dazu, diese Aussage zu verdeutlichen. Warum man mit Kniffel dann kein Rollenspiel spielt, betrachten wir dann später. Bzw. wenn die Argumentation, nachdem wir erstmal eine Grundlage haben, dann langsam auch konstruktiv nach oben läuft, denke ich, dass der Grund als Nebenprodukt quasi von selbst aus der Diskussion herauskommt.)

Zitat
Da gehen unsere Meinungen zu sehr auseinander. Im drastischsten Fall scheint für dich schon immersiv zu sein "Stellt euch vor" oder "Stell dir vor, du bist". In dem Fall ist das aber nicht durch irgendwelche Regeln in irgendeinem der genannten Spiele gegeben.
Richtig!
Keine Regel kann mich zur Immersion zwingen! Aber die Regeln können meine Immersion fördern.

Das heißt, wenn ich keine Immersion will, dann bringt mich auch die immersivste Regel nicht zur Immersion. Ich könnte D&D 3.x komplett ohne Immersion spielen. (Weil mich keine Regel der Welt zur Immersion zwingen kann.)

Aber wenn ich Immersion erreichen will, dann fällt es mir mit manchen Regeln leicht die Immersion zu erreichen und mit anderen Regeln fällt es mir schwer.

Ich schreibe mal 5 Aussagen und dahinter schreibe ich dann, ob ich diese Aussage für wahr oder falsch halte:
1) Es gibt Regeln, die erzwingen Immersion: FALSCH!
2) Es gibt Regeln, die fördern Immersion: RICHTIG!
3) Es gibt Regeln, die haben keinen Einfluss auf die Immersion: RICHTIG!
4) Es gibt Regeln, die behindern Immersion: RICHTIG!
5) Es gibt Regeln, die verhindern Immersion: FALSCH!

Die beiden Extreme 1) und 5) sind also nicht möglich.

Zitat
Ebenso würde ich nicht immersiv mit "mitfiebern" gleichsetzen, aber auch das scheinst du zu tun, sonst könnte GO für dich nicht immersiv sein - oder kannst du dich in einzelne Steine hineindenken oder gar ein Steinkollektiv?
Nein, im Chinesischen ist Go eine Art Kriegssimulation:
Jeder Go-Stein steht dabei für einen kleinen Armee-Trupp. In jedem Zug bekommt man Nachschub, den man irgendwo hinbeordern kann. Da die Nachrichtenwege gestört sind, kann ich neuankommenden Truppen zwar sagen, wo sie sich postieren sollen, aber ich kann bereits stationierten Truppen keine neuen Befehle erteilen.
Wenn eine feindliche Truppe komplett von meinen eigenen Leuten umzingelt wurde, dann sind sie dadurch total demoralisiert (da ich ihnen praktisch den kompletten Rückzug und die Manöverfreiheit abgeschnitten habe) und sie ergeben sich: Daher auch die Bezeichnung "Gefangene nehmen".
Wenn beide Seiten passen, wird quasi Frieden geschlossen. Anschließend gehört jedem Kriegsherren das Gebiet, dass er mit seiner Truppe besetzt bzw. abgesteckt hat.

In einigen Schulen hier in Deutschland war man der Meinung, die japanische Erklärung wäre zu brutal und man hat daher folgende eher pazifistisches Immersionsmodell aufgestellt:
Das Spielfeld ist eine Weide und die beiden Spieler sind Bauern. Die beiden Bauern können sich nicht einigen, wem jetzt welcher Teil der Wiese gehört und sie sind daher fieberhaft damit beschäftigt, sich Gebiet für ihr eigenen Kühe/Schafe abzustecken. Jetzt gibt es aber ein Gesetz (oder alternativ haben die Bauern einen Gentlemans-Agreement getroffen), dass jeder Zaun etwas Weidefläche umschließen sollte. - Ein Stück Zaun, der einfach nur in der Gegen rumsteht, ohne etwas einzuzäunen ist sinnlos. Daher kann man solche Zäune problemlos entfernen. (Zäune, die noch nicht fertig gebaut wurden, darf man jedoch nicht abreißen.)
Der Bauer, der am Ende das meiste Gebiet für seine Kühe abgesteckt hat, hat gewonnen. (Außerdem darf man je nach Regelsetzung auch noch die abgenommenen Zäune seines Gegners verkaufen und bekommt dadurch Bonuspunkte.)

Wir haben bei Go also durchaus zwei Immersionen: Eine kriegerische und eine eher friedliche.

Zitat
Und keines dieser immersiven Elemente wird durch die Regeln gestützt! Viel mehr noch: Die Regeln würden auch ohne immersive Elemente funktionieren, wie du selbst dargelegt hast! Also sind die Regeln für die Immersion völlig unwichtig!
Wiegesagt:
1) Die Regeln funktionieren auch ohne Immersion: Richtig!
2) Ich kann mir die Immersion auch ohne Regeln zurechtlegen: Richtig!
3) Die Immersion fällt mir leichter, wenn ich die Regeln benutze: Auch richtig!

Klar kann ich auch die Regeln ohne Immersion benutzen. Und selbstverständlich kann ich die Immersion auch ohne Regeln haben. Aber wenn ich die Regeln benutze, dann fällt mir die Immersion leichter. Die Regeln unterstützen die Immersion sozusagen.

Stell dir vor, die Immersion ist der Dachboden eines riesigen Hochhauses.
Und stell dir vor, bei den Regeln handelt es sich um einen Fahrstuhl.

Selbstverständlich benötige ich keinen Fahrstuhl: Ich kann auch die Treppen benutzen. Das ist zwar mühsam, aber ich erreiche trotzdem den Dachboden.
Und falls ich einfach nur Liftboy bin oder Spaß am Fahrstuhlfahren habe: Ich benötige keinen Dachboden. Ich kann auch komplett ohne Dachboden den Fahrstuhl benutzen.

Aber wenn ich den Fahrstuhl im Hochhaus benutze, dann komme ich leichter auf den Dachboden.

(BTW: Der Fahrstuhl kann mich nicht zwingen, beim Dachboden auszusteigen. Ich muss den Dachboden schon erreichen wollen. Aber wenn ich auf den Dachboden will, komme ich mit dem Fahrstuhl wesentlich leichter ans Ziel.)

Zitat
Womit wieder die Frage auftaucht: Können Regeln überhaupt Immersion tragen? Wenn Immersion für dich "Stell dir vor" ist, muss die Antwort "Nein" lauten, denn jede Regel, die dich zu Aktionen zwingt, die eigentlich nicht mit der Imagination/dem Setting/deiner Vorstellung zusammenspielen, würden die Immersion stören.
Das ist jetzt eigentlich schon der zweite Schritt. Das, was ich oben geschrieben habe, war bisher noch graue Theorie. Das was jetzt kommt, gehört schon eher zur Anwendung der Theorie:

Richtig. Daher zeichnen sich immersive Regeln (unter anderem) auch dadurch aus, dass sie mich nicht zu Aktionen zwingen, die nicht mit der Imagination zusammenspielen.

Um das aber genauer zu klären, müsste man aber noch genauer festlegen, welche Immersion genau gemeint ist:
"Immersion in die Spielwelt" oder "Immersion in einen bestimmten Charakter."?

Je nachdem, welche der beiden Immersionen man erreichen will, gibt es unterschiedliche Ansätze, dies zu erreichen.

Zitat
Kann also nicht Sinn der Sache sein, so zu argumentieren. Analog würde ich das dann auch für Rollenspiele ansetzen. Wenn die meisten Spiele ein Element besitzen, bezeichne ich das als Merkmal. Kannst du gern anders machen, aber das ändert nichts an den 99%.
Du darfst es ja gerne auch als Merkmal bezeichnen. Aber es ist eben nur ein "normalerweise vorhandenes" Merkmal und kein definierendes Merkmal.

@ Drudenfusz
Oh mann Drudenfusz ::)
Entweder du hast nichts verstanden und laberst hier nur aus Unwissenheit dummes Zeug, oder aber, du hast mich verstanden und versuchst jetzt absichtlich, einen Strohmann zu konstruieren.  ::)

Mit Carthinius kann man vernünftig diskutieren. Aber deine Posts belegen eine aufs Neue, dass mit dir Diskussionen nicht möglich sind.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 3.03.2009 | 19:24
@Eulenspiegel: was ich noch fragen wollte: Kennst du überhaupt Spieler, die solche Hausregeln akzeptieren, also zulassen, daß du die heilige Kuh schändest? 

oder ist das rein theoretisch?

Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 3.03.2009 | 23:35
Ja, ich spiele in einer D&D 4 Runde.
Ich habe dort den Vorschlag gemacht und sie haben gesagt, das Wirke im Augenblick noch etwas unausgereift. Aber prinzipiell sind sie mit meinen Vorschlägen zufrieden und wollen sie ausprobieren. (Ich soll halt vorher nur noch an einigen Details rumschrauben.)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: carthinius am 6.03.2009 | 14:16
@ Carthinius
Ich habe mir nicht die Zeit genommen und diesen Post geschrieben, weil mir langweilig war. Ich habe ihn geschrieben, weil ich denke, dass wir evtl. doch noch auf einen gemeinsamen Nenner kommen können.

(...)

Mit Carthinius kann man vernünftig diskutieren. Aber deine Posts belegen eine aufs Neue, dass mit dir Diskussionen nicht möglich sind.

Erstmal danke für die Blumen!  ;D Bin grad ein wenig eingespannt (auch wenn ich grad ein paar andere Posts geschrieben habe, aber die gingen schneller), deslab wird sich eine Antwort von mir leider noch ein bißchen verzögern.
"Please holde the line!"  ~;D
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Enpeze am 6.03.2009 | 19:05
Ja, ich spiele in einer D&D 4 Runde.
Ich habe dort den Vorschlag gemacht und sie haben gesagt, das Wirke im Augenblick noch etwas unausgereift.

Da haben sie wohl recht, Deine Mitspieler. 4e ist in Bezug auf die Powers und Slots von den Designern einigermaßen ausgetestet. Änderungen in dem Ausmaß wie Du sie Dir vorstellst birgt das Risiko das ganze Kampf/Encountersystem zu kippen.

Ich denke die "Immersion" die Du Dir hier wünscht wirst Du mit einer bloßen Änderung der Powerslotregeln ohnehin nicht erzielen. Um 4e wieder zu einem Rollenspiel umzufunktionieren brauchts viel mehr (und ist wahrscheinlich nur sehr schwer möglich).  Du bekämpfst hier m.E. das Symptom und nicht die Ursache.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Malicant am 7.03.2009 | 00:01
Was glaubst du wie lange du noch brauchst, dich selbst davon zu überzeugen, dass 4E kein Rollenspiel mehr ist?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Enpeze am 7.03.2009 | 10:49
Was glaubst du wie lange du noch brauchst, dich selbst davon zu überzeugen, dass 4E kein Rollenspiel mehr ist?

Keine Sorge. Bin bereits überzeugt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Malicant am 7.03.2009 | 13:32
Wenn dem so wäre, würdest du nicht immer und immer und immer und immer und immer wieder den selben (haltlosen) Seitenhieb anbringen. Ich verstehe ja, dass du bestätigung brauchst, weil du sonst noch erkennen könntest, dass es deine Unfähigkeit zum Rollenspiel ist, nicht 4e, die das Spiel zu einem Brettspiel machen.
Dir ist vermutlich gar nicht bewusst, wieviele Leute du persönlich beleidigst mit solchen Aussagen (mich nicht, mich regst du mit deiner stumpfen Ignoranz auf), aber hey, was kann man schon von pupertierenden Nerds erwarten? Bist wie ein Vegetarier, kannst einem richtigen Menschen sein Steak nicht gönnen.  :D
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Enpeze am 7.03.2009 | 15:18
Wenn dem so wäre, würdest du nicht immer und immer und immer und immer und immer wieder den selben (haltlosen) Seitenhieb anbringen. Ich verstehe ja, dass du bestätigung brauchst, weil du sonst noch erkennen könntest, dass es deine Unfähigkeit zum Rollenspiel ist, nicht 4e, die das Spiel zu einem Brettspiel machen.
Dir ist vermutlich gar nicht bewusst, wieviele Leute du persönlich beleidigst mit solchen Aussagen (mich nicht, mich regst du mit deiner stumpfen Ignoranz auf), aber hey, was kann man schon von pupertierenden Nerds erwarten? Bist wie ein Vegetarier, kannst einem richtigen Menschen sein Steak nicht gönnen.  :D


Ehrlich gesagt, von so einem intoleranten Klugscheißer wie Dir laß ich mich sicher nicht zensieren. Wenn meine Posts nicht in Dein Kleinhirn passen, dann überlies sie doch einfach.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Purzel am 7.03.2009 | 15:47
Malicant, Enpeze: Schluss mit dem Kindergarten, bitte!  :q
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Malicant am 7.03.2009 | 18:18

Ehrlich gesagt, von so einem intoleranten Klugscheißer wie Dir laß ich mich sicher nicht zensieren. Wenn meine Posts nicht in Dein Kleinhirn passen, dann überlies sie doch einfach.
Ich? Intolerant? Weist du, was das Wort bedeutet? Köstlich  ~;D
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 7.03.2009 | 21:05
Go, Malicant, go ;D

ausser den mundanen Powerslots sehe ich wenig, was einem charakterzentrierten Rollenspiel (aka, immersiv) im Weg steht. Eulenspiegel ist da schon auf einem guten Weg, machts nur wie immer komplizierter als nötig.

selbst in 3.5 haben sie irgendwann Ausdauerpunkte eingeführt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Meister Analion am 7.03.2009 | 22:17
Moment mal, habe ich das richtig verstanden, Eulenspiegel hält Monopoly und GO für immersiv, aber D&D4 nicht?
OMG
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 8.03.2009 | 00:12
Moment mal, habe ich das richtig verstanden, Eulenspiegel hält Monopoly und GO für immersiv, aber D&D4 nicht?
OMG
Ja, so laß sich das auch für mich, deshalb ist das hier alles absurd...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 8.03.2009 | 00:34
seltsam. In den Posts, die ich las, war das alles differenzierter.
Das gab es z.b. eine Regelskala auf der Brettspiele schlechter abschnitten und D&D4 z.b. in Regelteile getrennt und nicht über eine Kamm geschert wurde.
Das hiess es auch, daß man überall Immersion haben kann, nur eben mal besser und mal schlechter (und keine "geht"- und "geht nicht"- Denke).

aber vielleicht fassen die zwei Einzeiler das auch viel besser zusammen, dann lässt sich E. Anliegen ja auch einfacher ignorieren (und ich hab es mir mit dem Verstehen der Posts nur unnötig schwer gemacht). :)


Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.03.2009 | 02:05
Moment mal, habe ich das richtig verstanden, Eulenspiegel hält Monopoly und GO für immersiv, aber D&D4 nicht?
Nein, das hast du nicht richtig verstanden.

Extra für dich (und Drudenfusz) also nochmal (mittlerweile zum dritten Mal):
1) Ich halte klassisches Rollenspiel für immersiver als D&D 4.
2) Ich halte D&D 4 für immersiver als Monopoly.
3) Ich halte Monopoly für immersiver als Go.
4) Ich halte Go für immersiver als Kniffel.

Alles klar?

@ Maltese Falcon
Nein, du hast mich schon richtig verstanden und die beiden Einzeiler von Analion und Drudenfusz sind falsch. :)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Meister Analion am 8.03.2009 | 18:17
Nein, das hast du nicht richtig verstanden.

Extra für dich (und Drudenfusz) also nochmal (mittlerweile zum dritten Mal):
1) Ich halte klassisches Rollenspiel für immersiver als D&D 4.
2) Ich halte D&D 4 für immersiver als Monopoly.
3) Ich halte Monopoly für immersiver als Go.
4) Ich halte Go für immersiver als Kniffel.

Alles klar?

@ Maltese Falcon
Nein, du hast mich schon richtig verstanden und die beiden Einzeiler von Analion und Drudenfusz sind falsch. :)
Da bin ich ja beruhigt, ansonsten hätte ich meinen Sanity-Check totel verpatzt.
Aber das du "Immersiv" über haupt im Zusammenhang mit Monopoly und GO benutzt, zeigt mir deutlich das wir da gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz andere Definitionen haben. Lohnt nicht das weiter zu vertiefen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Drudenfusz am 10.03.2009 | 04:22
Nein, das hast du nicht richtig verstanden.

Extra für dich (und Drudenfusz) also nochmal (mittlerweile zum dritten Mal):
1) Ich halte klassisches Rollenspiel für immersiver als D&D 4.
2) Ich halte D&D 4 für immersiver als Monopoly.
3) Ich halte Monopoly für immersiver als Go.
4) Ich halte Go für immersiver als Kniffel.

Alles klar?
Wir werden bestimmt noch Zeit für ein viertes und fünftes Mal finden... ~;D
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 21.09.2009 | 23:50
@Eulenspiegel: wie geht ihr mit abstrusen Powers wie Healing Strike um (der Kleriker schlägt zu und jemand anders wird geheilt).

Selbst wenn man das als mundanes "den Gefährten freikämpfen" interpretiert fällts manchmal schwer es nachzuvollziehen (z.b. wenn der Gefährte ganz woanders steht).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 22.09.2009 | 00:02
Schlag doch mal den Machern der Off the grid (http://at-will.omnivangelist.net/?s=off+the+grid)-Reihe vor, dass du gerne mal Healing Strike umgesetzt sehen wuerdest.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Roland am 22.09.2009 | 00:31
@Eulenspiegel: wie geht ihr mit abstrusen Powers wie Healing Strike um (der Kleriker schlägt zu und jemand anders wird geheilt).

Selbst wenn man das als mundanes "den Gefährten freikämpfen" interpretiert fällts manchmal schwer es nachzuvollziehen (z.b. wenn der Gefährte ganz woanders steht).

Der Gefährte schöpft neuen Mut, nachdem der Kleriker die strafende Macht seines Gottes demonstriert hat.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 22.09.2009 | 00:35
ok, off the grid sagt mir absolut gar nichts. Ich versuche mal herauszufinden, was das ist. Aber der Blog scheint ganz gut zu sein.

@Roland: joa durchaus eine Erklärung wobei es nicht unbedingt die beste Idee ist das "Ausspielen" eines Charakters einem Mitspieler zu überlassen ("DU schöpfst jetzt neuen Mut, weil ICH das sage").
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Der Nârr am 22.09.2009 | 08:20
Das ist ja Magie. "Du schöpfst jetzt Mut, weil ich dich verzaubere. Spiel du nun deinen neuen Mut in Form von x TP selber aus."

Es könnten auch einfach zwei verschiedene Handlungen sein. Während der Kleriker nur einen normalen Angriff macht, hat er noch Zeit, sich auch um seinen benachteiligten Gefährten zu kümmern.

Off-the-grid ist eine Kategorie im Blog. Eben für Powers außerhalb des Plans im Rollenspiel und sie bitten um Zusendungen. Steht alles unter dem Punkt off the grid
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 1of3 am 22.09.2009 | 08:22
Wobei da dann besser die Heilung als Effekt und nicht unter Hit stünde.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Roland am 22.09.2009 | 08:44
@Roland: joa durchaus eine Erklärung wobei es nicht unbedingt die beste Idee ist das "Ausspielen" eines Charakters einem Mitspieler zu überlassen ("DU schöpfst jetzt neuen Mut, weil ICH das sage").


Bei Berücksichtigung des genauen Wortlauts der Power ändere ich die Beschreibung in:

"Ein Gefährte kann neuen Mut schöpfen, nachdem der Kleriker die strafende Macht seines Gottes demonstriert hat."

Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 22.09.2009 | 14:19
@Eulenspiegel: wie geht ihr mit abstrusen Powers wie Healing Strike um (der Kleriker schlägt zu und jemand anders wird geheilt).
Ich sehe das als "Lebenskraftentzug".
Andere Systeme nennen so etwas Vampirbiss oder Lebensraub.

Ich stelle mir vor, dass der Schaden beim Healing Strike nicht nur durch bloßen draufschlagen entsteht, sondern daraus, dass der Kleriker dem Opfer einen Teil seiner Lebensenergie entzieht. Diese entzogene Lebensenergie wird dann auf jemand anderen übertragen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Edwin am 22.09.2009 | 14:23
Hm, bei Zehir-Priestern oder so ja.

Aber sowas kann ich mir nicht so gut für Peloreaner vorstellen.
Da dann lieber die "Macht des Gottes demonstriert" Variante.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 22.09.2009 | 14:30
Imho wird die Macht des Gottes ja gerade dadurch demonstriert, dass man jemanden die Lebenskraft geraubt hat, ohne diese Lebenskraft zu vernichten.

Imho passt das auch besser zu friedfertigen Gottheiten:
Ein normaler Schlag zerstört einfach nur Lebenskraft. - Ist also komplett destruktiv.
Ein Lebenskraftentzug, zerstört jedoch keine Lebenskraft, sondern verteilt diese nur um.

Ich kann mich halt mit der Variante "bekommt x TP, weil neuen Mut geschöpft" überhaupt nicht anfreunden. - Da finde ich Lebenskraftentzug wesentlich immersiver.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Edwin am 22.09.2009 | 14:39
Zitat
Ein normaler Schlag zerstört einfach nur Lebenskraft. - Ist also komplett destruktiv.
Ein Lebenskraftentzug, zerstört jedoch keine Lebenskraft, sondern verteilt diese nur um.
Hm, das find ich mal ganz interessant. Aber ich muss da dann doch immer an Vampirismus denken und das ist halt für mich so stereotyp "böse".
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 6 am 22.09.2009 | 15:08
Ich kann mich halt mit der Variante "bekommt x TP, weil neuen Mut geschöpft" überhaupt nicht anfreunden. - Da finde ich Lebenskraftentzug wesentlich immersiver.
Bei Second Wind als Mutschöpfung denke ich immer an Hulk Hogan (http://www.youtube.com/watch?v=X8ToUQFa4_Q&feature=related) (Nach knapp 6 Minuten. Er kann das allerdings noch theatralischer).
Von daher habe ich persönlich auch keine Probleme, dass ein gut platzierter Schlag des Leaders zum richtigen Zeitpunkt den Allies wieder Mut und Hoffnung einimpfen kann und damit TPs zurück gibt.

EDIT: Ich seh allerdings z.B. in den "Laser"-Powers des Clerics nicht automatisch Schaden an Körper und Leib. Es kann auch sein, dass er mit seiner Fähigkeit dem Gegner den Kampfesgeist nimmt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Roland am 22.09.2009 | 15:47
Bei Second Wind als Mutschöpfung denke ich immer an Hulk Hogan (http://www.youtube.com/watch?v=X8ToUQFa4_Q&feature=related) (Nach knapp 6 Minuten. Er kann das allerdings noch theatralischer).

Muß ich mir für X-Crawl4 merken. Wer beim Second Wind ordentlich auf den Putz hat, kriegt extra HP.  ;D
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 6 am 22.09.2009 | 15:59
Der kleine Wicht mit der Urne vom Undertaker könnte dann übrigens als Shamane durchgehen und der Undertaker wäre dann der Spirit. ;)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 22.09.2009 | 16:16
Eulenspiegels Vorschlag ist schon richtig gut. Aber grundsätzlich ist es egal ob es Mut machen, Macht demonstrieren oder sonst was ist. Es ist mit einem Treffer verbunden und dafür für mich zumindest für friedfertige Gottheiten ungeeignet.
Naja, in dem Fall sollte man die Power vielleicht einfach nicht nehmen.

(es gab letztens noch Diskussionen bei uns ob es möglich ist einen Kleriker friedfertig oder einen Barden sozial und kampfuntauglich zu spielen).
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 22.09.2009 | 16:18
Gerade seit Divine Power gibt es die Moeglichkeit mit einem Cleric Powers zu haben die keinerlei Schaden machen.

Ein sozial inkompetenter Barde ist problemlos machbar. Einfach Cha 8, keine sozialen Skills und schon ist er sozial (und - da seine Powers auf Cha gehen) "kampfuntauglich".
Ob man das wirklich braucht (sowohl als Spieler wie als SL) steht auf einem anderen Blatt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 22.09.2009 | 16:45
ich schrieb aber "den Barden sozial und kampfuntauglich zu spielen" Da ist kein Bindestrich ;).
Also einen friedfertigen Barden.

ist D&D4 mit alle den neuen Büchern überhaupt noch ausbalanciert oder grassiert schon die 3.5 Krankheit? Wegen des Divine Power.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 6 am 22.09.2009 | 16:48
Durch Divine Power kannst Du sogar einen Kleriker bauen, der keinen einzigen Schadenspunkt über seine Power verteilen kann. Das geht so weit, dass es sogar 2 Paragon-Paths gibt, die keinen Schaden versursachen. Der Messenger of Peace-Paragon Path gibt sogar Vorteile für Powers ohne Schaden.

Die Bücher sind momentan noch einigermassen ausbalanciert. Allerdings mussten sie schon zu der Update-Keule greifen, weil sie sich bei ein paar Powers/Gegenständen etwas vertan haben.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Asdrubael am 22.09.2009 | 16:51
In den meisten D&D Welten sind friedfertige und kampfuntaugliche Wesen oft mit einer Eigenschaft gesegnet: tot zu sein.

Deswegen braucht es ja Helden. Wer den sozialen, kampfuntauglichen Char spielen will kann sich den "Expert" nehmen (DMG 3.5) ... und sein Leben als Bauergamer bestreiten  ;D Heldenhafte Barden müssen auch austeilen können ... das ist dann der Unterschied zwischen DSDS und Böhse Onkelz  :D
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 22.09.2009 | 17:54
@Joes: in D&D3.5 sei das aber angeblich möglich so heisst es. Ausserdem heisst kampfuntauglich nicht, daß man sich im Kampf nicht beteiligen kann. Savage Worlds zeigt wie aber D&D ist der Pate. Ein Barde unterstützt z.b. durch Gesänge, ist aber nahezu kampfuntauglich.

@Christian Preuss: das klingt gut, da werden ein paar mir bekannte general D&D4 Ablehner und 3.5 Fanboys ins Schwitzen geraten wenn, ihnen die Argumente ausgehen.
Na gut der Barde fällt wohl nicht unter Divine Power.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 15.08.2010 | 18:54
seit zwei Wochen bastele ich an einer Regel um "instant Kills" in D&D4 einzubauen, aber irgendwie komme ich damit nicht klar. Ich brauche vermutlich nur ein bisschen inspiration.

Eigentlich gibt es die sowieso schon in D&D4: Wenn man bei einem coup de grace den Bloodied Wert an Schaden macht, ist der Gegner sofort tot. Auf höheren Leveln ist das so unwahrscheinlich bis unmöglich und ein coup de grace ohnehin so selten, daß das so keinen Spass macht.

Ich möchte die Gefahr immer im Kampf präsent haben, daß hat auch dem Spielgefühl bei Savage Worlds sehr gut getan, aber beim Number Crunching wüsste ich einfach nicht, wo man am besten ansetzt, daß es spielbar bleibt.

Es müsste wohl ein Wert sein, der mit dem Level ansteigt, weil fast alles andere auch ansteigt, aber es soll kein purer Zufall sein, sondern man soll es beeinflussen können (sprich: Mache ich eine stärkere Attacke,habe ich eher eine höhere Chane einen Gegner umzuhauen). Der Wert darf aber nicht so hoch sein, daß man ihn überhaupt nicht (bloodied Wert) oder ständig erreicht (wie z.b. der Fortitude Wert).
Ich spiele mit dem Gedanken es mit einem Save zu kombinieren (Bonus für Elite und Solo Monster), wie in Conan D20. Vielleicht geht man auch besser über den Attributswert, aber das ist nicht sehr D&D typisch.
Es muss im Grunde auch kein Instant "Kill" sein, kampfunfähig tut es sicher auch.

Gibt es dafür schon Überlegungen oder gar Hausregeln?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Eulenspiegel am 15.08.2010 | 18:59
spontane Idee:
Wenn man durch einen einzelnen Hieb mehr Schaden bekommt als "Konstitution + Level", dann ist man sofort auf 0 HP. (Alternativ, wenn man es noch gefährlicher haben will: Mehr Schaden als "Konstitution + Level/2" und man ist bei -1 HP.)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Glgnfz am 15.08.2010 | 19:01
... und wie hilft das jetzt bei der Immersion?




Im Ernst - war es nicht gerade das Bestreben der 4E, dass solche "1 Aktion = tot"-Sachen rausgeworfen werden? Mir persönlich gefällt die Idee natürlich! Lass doch noch einfach bei einem kritischen Treffer einen zusätzlichen W20 werfen und bei einer 20 ist die Sache erledigt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 15.08.2010 | 19:02
mann, das war schnell. Ich habe doch noch gar nicht zu ende ninja editiert (also nochmal lesen ;)).

@euli: das ist vielleicht keine schlechte Idee aber ich hab ein Ungutest Gefühl einfach so einen Wert herauszugreifen (ich hatte das auch alles schon: "Schaden gegen Fortitude*2" usw..
Was mir aber fehlte war die Schadensentwicklung über den Level der einzelnen Klassen.Ich hatte kein Internet und hoffe jetzt sowas für D&D im Netz zu finden.

Ich hab mich an der Damage Expression Tabelle orientiert, aber ich weiss nicht, ob die was taugt.

@gnfz: mir hiflt es bei der Immersion. Es würde zu Lange dauern (mehrere Seiten Diskussion), klar zu machen, warum es für mich atmosphärischer ist, wenn ein Gegner bei einem schweren Hieb sofort auf dem Boden liegen kann, anstatt, daß es nicht möglich ist. Für mich ist es z.b. auch atmosphärischer wenn Waffen schaden machen, anstatt zu heilen. Ich hab halt etwas komische Ansprüche im RPG :)

eine einfache "20 auf W20" Regel ginge natürlich auch. Allerdings ist der kritische Treffer ja nicht beeinflussbar, und was wollte ich ja:
Wenn man einen härteren Angriff macht, soll es wahrscheinlicher werden.

ohne diese ständige (beeinflussbare) Gefahr finde ich die Kämpfe wesentlich langweliger (und natürlich weniger "immersiv").
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 15.08.2010 | 19:07
Es gibt ohnehin schon genug Monster die in der Lage sind einen Spielercharakter in einer Runde umzuhauen. Insofern braucht man da eigentlich kein "Instant Kill" um Gefahr zu erzeugen.

Wobei ohnehin ja schon ein paar Monster den Spielercharakter einfach sterben lassen wenn der Save daneben geht.

Insofern könnte man einfach dies verwenden.

Aber wie das ganze nun der Immersion hilft?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 15.08.2010 | 19:12
Dann gib' Leuten eine Option den zweiten d20-Wurf zu beeinflussen.
Je -1 auf den urspruenglichen Trefferwurf (aber nur sofern man ueberhaupt einen Trefferwurf machen muss) gibt's ein +1 auf den zweiten d20-Wurf und man schafft leichter eine 20+

Alternativ: -5 Schaden (vor dem Wurf angesagt) gibt +1 auf den zweiten d20-Wurf. Mit hoeherem Level hat man hoehere Schaeden...

... und wie hilft das jetzt bei der Immersion?
Aber wie das ganze nun der Immersion hilft?
Das urspruengliche Thema war von Eulenspiegel (keine Ahnung, ob der damit noch was macht). Der Thread wurde also nur von Falcon "entfuehrt" weil er wohl keinen eigenen Thread zu dem Thema aufmachen wollte
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 15.08.2010 | 19:15
Wenn es beeinflußbar sein soll, dann solltest du es über ein Manöver machen.
Z.B. Mach einen Angriff, der immer gegen AC gerichtet ist. Wenn dieser trifft, mach er Minimalschaden der Waffe und löst einen zweiten Angriff gegen den höchsten Defense-Wert des Zieles (aus den anderen drei Kategorien) aus. Wenn dieser ebenfalls trifft, macht er keinen Schaden, aber das Ziel muss zu Beginn seiner nächsten Runde einen Rettungswurf machen oder wird unconscious oder dying (Entscheidung des Angreifers).
So ungefähr, nur durchdachter sollte es vielleicht sein. Aber die Aktion an sich sollte schon angesagt werden.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 15.08.2010 | 19:22
Mal eine Frage zum Flair des ganzen:

Ist sowas nicht eher für Assassinen? (ok, die haben schon etwas vergleichbares)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 15.08.2010 | 19:30
Naja, es geht um Treffer, die sofort töten. Das ist ja an sich das Ziel der meisten Angriffe. Ich persönlich will sowas in D&D 4e nicht haben, aber wenn Falcon es will, dann suchen wir halt danach.

Also meine Punkte dazu:
- Aktion ansagen
- Erfolgswahrscheinlichkeit gering halten, damit man es sich überlegt und andere Aktionen auch noch Sinn machen
- Bei Mißerfolg möglichst geringen oder garkeinen Schaden
- Bedenke, dass auch die Spieler die Aktion einsetzen könnten. So kann ein dicker Endfight ganz schnell zu Ende sein.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 15.08.2010 | 21:23
Ja, ich wollte keinen eigenen Thread aufmachem, weil ich meine, daß es gut hinein passt (und ich sowieso kein Freund davon bin für kleine Abweichungen immer neue Threads zu eröffnen). Wenn Eulenspiegel es unpassend findet, wird er das sicher sagen.
Tatsächlich hat er sich aber sogar konstruktiv geäussert.

Die Möglichkeiten sind auf jeden Fall vielfältig und man kann schnell ein paar Vorschläge rausschiessen. Aber so einfach ist das eben nicht, wenn man an die Zahlen geht, die mit dem Level ansteigen.

an diesem Beispiel z.b.
Alternativ: -5 Schaden (vor dem Wurf angesagt) gibt +1 auf den zweiten d20-Wurf. Mit hoeherem Level hat man hoehere Schaeden...
würd es z.b. keinen Sinn machen mit einem festen Schadensabzug zu arbeiten, weil die 5dmg in unteren lvln viel mehr wert sind, als in den höheren.

Eulenspiegels bsp. hat das z.b. von vornherein mit einbezogen. Ich kann nur nicht abschätzen, ob die Werte darin zu hoch/ zu niedrig sind. Mir fehlt eben immer noch eine damage expression by lvl Tabelle für die Klassen. Wird z.b. der Wizard dabei benachteiligt usw. Sowas wäre gut, vorher zu wissen.

@Surtur: meinst du mit Manöver eine Power?
Ein Manöver, daß jeder beherrscht ist vielleicht nicht die schlechteste Idee, aber den Schnellschussvorschlag finde ich doch arg heftig. Da sterben die PCs und Monster ja weg, wie die fliegen. Und so ein Manöver würde die Anwendung der "normalen" Manöver behindern, ich weiss nicht, ob das so gut ist. Dann vielleicht doch lieber ein Nebeneffekt, den man immer hat.
Das so ein Manöver für diesen Effekt wenig oder keinen Schaden als Ausgleich macht, habe ich auch schon überlegt, aber die Spieler, die ich kenne, nehmen solche Chancen normalerweise nicht, wenn sie stattdessen mit hoher W.keit Schaden austeilen können. (tatsächlich nehmen sie sogar gar keine anderen Aktionen, also solche, die Schaden machen, in so gut wie jedem Rollenspiel, da dies die Messlatte zum beenden des Kampfes ist. Etwas, was keinen Schaden macht, ist kein Fortschritt, so die Denke. [So kam es sicher auf zu diesen Social Combat Systemen, bei denen ALLES Lebenspunkte hat, was ja auch in D&D Einzug gehalten hat mit skill Challenges]. Dadurch kommt es dann zum langweiligen Runterknüppeln. Vorwerfen kann ich es ihnen nicht).

———————
Generell:

Das Runterprügeln von HP ist auf Dauer jedenfalls nicht sehr spannend und in manchen Situationen auch hinderlich, es schränkt die Möglichkeiten der Spieler ein. Und anstatt dann Regeln on the fly zu improvisieren (wobei zu 90% bei der Balance nur Murks herauskommen kann), will ich lieber eine Möglichkeit parat haben.
Theoretisch hätten sie in D&D4 auch Charge streichen können, denn schliesslich kann man damit ja Gegner von einer Klippe stoßen, dann würden die Leute mit den Spielern diskutieren, die unbedingt den Charge einbauen wollen und nicht verstehen warum sie dies wollen.
Das hat nichts mit mehr oder weniger D&D4 zu tun, die Manöverauswahl ist im großen und Ganzen lediglich willkürlich. Wenn es keine Save or Die Effekte gegen soll, hätten sie auch coup de grace entfernen müssen. Und genau so legitim ist es eine weitere, willkürliche Option einzubauen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 15.08.2010 | 21:33
Wie wäre es hiermit?

Talent: Tödliche Einschüchterung
Manchmal ist es besser keine Gnade zu zeigen, und Furcht durch Vernichtung zu sähen.

Wenn ihnen ein Einschüchterungswurf im Kampf gelingt um ein Ziel zur Aufgabe zu zwingen so können sie es stattdessen töten.

Dies sorgt dafür das man einen angeschlagenen Gegner einfach töten kann - verändert aber nicht die Balance, da es diese Möglichkeit den Gegner zur Aufgabe zu zwingen ohnehin schon gibt. Wenn dir das ganze zu schwach erscheint, könnte man ja noch über einen Bonus auf den Wurf nachdenken, oder darüber auch andere Skills benutzen zu können. (Oder z.B. einfach einen Stärkewurf)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 15.08.2010 | 21:41
wäre vielleicht machbar aber die Bedingungen sind etwas eingeschränkt. Man kann jemanden ja auch hinterrücks erschlagen, und hat evt. sogar eine höhere Chance, weil man Combat Advantage und fiese Schurkenpowers hat.

Und das ist ja auch gewollt. Ein Kämpfer hat dagegen andere Möglichkeiten mehr Schaden auszuteilen .

Deswegen wäre mir eine "Schwellenregel" wohl das Liebste, bei dem der Tod (bzw. Kampfunfähigkeit) einfach ein fester Bestandteil des normalen HP Verlierens ist (wobei es nicht unbedingt mit HP gekoppelt sein muss, aber man es eben genau wie den HP Verlust auch nicht abschalten kann).

Also nichts wobei ich mir überlege "Entweder haue ich ihm auf die Rübe ... oder ich töte ihn" sondern "Wenn ich ihn haue, könnte ich ihn töten".
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 16.08.2010 | 08:59
Im Zweifel...kritische Treffer zu Verwundungen zu machen funktioniert in der 4E eigentlich recht gut. Einfach weil durch die neue HP Regelung der "beschreibende" Wert von Treffern gesunken ist. (10 Schaden zu setzen ist nicht mit: "ich habe dich durchbohrt" gleichzusetzen, eher mit "ich habe dich getroffen und bin nun etwas im Vorteil, aber wenn der Kriegsherr dich anschreit weiterzumachen gehts wieder")

Das ermöglicht diese beschreibende Funktion für kritische Treffer zu übernehmen. Und daran besondere Stati anzuhängen. Zum Beispiel: "Arm unbrauchbar - der Gegner kann seine Waffe bis zum Ende des Encounters nicht mehr richtig führen". Oder im Extremfall: "Der Gegner ist hinüber".

Der grosse Nachteil klassischer Tabellen für kritische Treffer ist dass sie zu häufig schwerwiegende Auswirkungen haben, und dadurch die Spieler quasi ständig in Gefahr leben verkrüppelt weiter machen zu lassen. Das müssen sie auch: Die rolle leichter Verwundungen ist ja schon durch normale Treffer abgedeckt. Das ist in der 4E ein wenig entschärft aus dem oben genanntem Grund - die Tabellen funktionieren hier auch mit weitgehend harmlosen Verletzungen. Und für dich wäre das eine Möglichkeit eine geringe Chance zu lassen das es auch mit einem Schlag vorbei sein kann.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.08.2010 | 11:02
Was mir spontan noch einfällt: Krits weiterwürfeln lassen. Nach erfolgreichem Krit noch ein Wurf mit selbem Angriff gegen selbe Verteidigung. Ist das wieder ein Krit ist das ein Lethal, der den Gegner sofort auf Dying oder Unconscious runterprügelt.
Wenn die Stufe noch reinfließen soll, dann tät ich empfehlen einen von der Stufe modifizierten Rettungswurf dagegen zu erlauben. Die Modifikation könnte in einem Bonus oder Malus auf den Wurf bestehen und sich aus der Differenz zwischen den Stufen von Angreifer und Verteidiger ergeben.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 16.08.2010 | 11:43
@Arldwulf: Wunden waren etwas, was ich tatsächlich als nächstes eventuell in Angriff nehmen wollte ;)
Die HP Ungenauigkeit bietet sich dafür wirklich an.

Auch an das Weiterwürfeln bei einem krit hatte ich gestern noch gedacht.


Nur, wie gesagt, ein Kritischer Treffer ist nicht beeinflussbar. Man kann sich nicht mehr ins Zeug legen, um ihn eher hervor zu rufen, daß ist das Problem.
Sind aber trotzdem schon mal gute Ideen.

Die halbe Stufe in die Regel einzubringen, was auch Eulenspiegel es am Anfang vorgeschlagen hatte, scheint mir auf jeden Fall eine gute Idee zu sein, auf jeden Fall wenn es gegen Werte geht, die ebenfalls ansteigen.

Weiss jemand, ob die dmg Tabelle auf S.42 auch ein ungefähres Maß für den Schaden von PCs und Monstern ist?

EDIT:
ich habe bei Enworld noch einen kleinen Thread gefunden, in dem sich weitere Häretiker mit Wunden in 4e Beschäftigen. Das Anfangskonzept schiesst weeeit übers Ziel hinaus aber später kommen ein paar nette Ideen.
http://www.enworld.org/forum/4e-fan-creations-house-rules/283099-warhammer-esque-wounds-d-d-4th-edition.html
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 16.08.2010 | 12:14
Ein Problem was ich bei dem ganzem sehe ist auch das Rollenkonzept der 4E. Es ist ja durchaus Absicht dass es eher die Schurken und Barbaren, die Assassinen und Zauberer sind welche Gegner mit einem Schlag umhauen. Und dafür die Barden und Kriegsherren oder Kleriker es sind die den Gegner eben dies nicht ermöglichen.

Und auch bei den Monstern gibt es derartige Rollen. Darum würde ich an deiner Stelle jeweils auch noch einen Rettungswurf einbauen.

Dies hätte die Auswirkung dass die Anführer in der Lage wären diesen Rettungswurf zu beeinflussen. Ein Kleriker könnte dann jemanden eigentlich tödlich getroffenen doch noch retten. Paladin und Krieger haben ja ebenfalls Möglichkeiten Rettungswürfe besser zu überstehen, auch dies passt sicher ganz gut.

Und den Strikern könntest du dann ein Talent geben um derartige Rettungswürfe negativ zu beeinflussen. Wenn du dann noch den Rettungswurf mit einer Kondition verbindest so könnten auch die Magier und Druiden ihren Spass damit haben indem sie diese Kondition unterbinden.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 16.08.2010 | 12:42
wie sollen die Schurken, die Assasinen, Barbaren, Zauberer und best. Monster das denn erreichen?
Abgesehen von Minions sind Monster so designt, daß sie 2-4 Runden stehen, so das sie alle ihre "cool Powerz" einsetzen können, bevor sie sterben. Und PCs fallen sowieso so gut wie nie mit einem Schlag.

Aber dann gibts noch das "Pistole an den Kopf" Problem. Ich weiss nicht wie 4E sich das vorstellt. in 3.5 gibts den Massive Damage. Vermutlich denken sich die Autoren, daß man sowas einfach nicht tut oder sie haben eine verkorkste Vorstellung von High Power Personen oder man soll die coup de grace Regel verwenden (nur ist der threshold zu hoch).

Den Rettungswurf werde ich vermutlich so oder so einbauen.
einen Feat um den Rettungswurf neg. zu beeinflussen ist wirklich eine gute Idee.
Auf jeden Fall sollte jede Rolle damit zu tun haben, daß ist ein guter Hinweis.
Aber womit können Magier denn Konditions unterbinden?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.08.2010 | 13:01
Ich gehe davon aus, dass ein Treffer, der den Helden nicht umhaut, nicht wirklich (gut) getroffen hat, sondern bestenfalls eine Prällung oder Fleischwunde verursacht. Einen Direkttreffer mit der sprichwörtlichen Zweihandaxt würde kein Mensch überstehen. Trefferpunkte sind dann eher als Treffer-Verhinderpunkte zu betrachten. Aber das ist ja nicht der Punkt.

Also:
1) Man soll darauf hinarbeiten können
2) Es soll keine eigene Power sein
3) Stufenabhängig
4) Keine oder nur geringe Abstriche beim Schaden

Dann würde ich eine Massive Damage Regelung machen - Der Schaden, der notwendig ist beträgt:
(Constitution Score + Stufe [Schnellschuß, andere Berechnung ist sicher besser!])
In seiner nächsten Runde muss der Getroffene einen Rettungswurf ablegen oder er kippt.
Um dies zu erreichen sollte eine Gang-Up Regel erlaubt sein. Dazu müssen Charaktere ihre Aktion hinauszögern um in der selben Runde zuzuschlagen, ihre Schäden werden dann aufaddiert, um den nötigen Damage für den Massive Damage zu erreichen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 16.08.2010 | 13:09
wie sollen die Schurken, die Assasinen, Barbaren, Zauberer und best. Monster das denn erreichen?
Abgesehen von Minions sind Monster so designt, daß sie 2-4 Runden stehen, so das sie alle ihre "cool Powerz" einsetzen können, bevor sie sterben. Und PCs fallen sowieso so gut wie nie mit einem Schlag.

Mit einem Schlag sicher nicht  -  in einer Runde aber schon. Schau dir die Trefferpunkte hochstufiger Monster an. Auf Stufe 20 kommst du ungefähr auf TP zwischen 150 und 200.

Das klingt natürlich nach sehr viel, allerdings sind Charaktere dieser Stufen halt auch durchaus in der Lage so viel Schaden in einer Runde auszuteilen. Und auch viele Monster sind in der Lage Charaktere in einer Runde umzuhauen. Das sie im Schnitt länger stehen bleiben ist ja klar. Aber ich denke auch deine Hausregel ist ja nicht dafür gedacht die Kämpfe wieder auf eine Runde zu reduzieren. ^^

Und klar - die Pistole am Kopf wäre ein Coup de Grace. Eigentlich ein klassisches Beispiel dafür.

Bezüglich der Magier: Gemeint war dass du die Möglichkeit den Rettungswurf zu machen an eine Kondition bindest. Z.B. "ist in der Lage eine Standardaktion durchzuführen". Das geht ganz einfach - du kannst ja den Rettungswurf als Standardaktion definieren. Ein Charakter der z.B. stunned ist könnte diese dann nicht mehr nutzen - er ist einfach ohne Rettungswurf tot.

Das geht auch mit anderen Varianten, z.B. wenn du den Rettungswurf als imm. Reaction  erlaubst. In diesem Fall reicht es aus den Gegner benommen zu machen um ihm den Rettungswurf zu verweigern.

Auf diese Weise trägt halt auch der Magier dazu bei den Erfolg zu bringen und nicht nur der der den Schlag ansetzte. Ein solcher Kampf könnte so aussehen:

Monster1: *Haut den Paladin und trifft ihn kritisch* Stirb du Wurm!
Paladin: *Macht einen Rettungswurf ausserhalb der Reihe durch Divine Mettle* Deine Schrecken können mich nicht berühren! Mein Glaube gibt mir Kraft!
Schurke: *Springt aus der Deckung, Haut Monster 2 und trifft kritisch* Oh, Schrecken sind ohnehin besser wenn sie plötzlich kommen
Monster 2: Macht einen Rettungswurf mit Malus durch den Schurken und stirbt weil er es verpatzt
Monster 3: Das war mein Bruder! *haut den Schurken kritisch*
Schurke: Urkhs....*Rettungswurf verhauen*
Kleriker: Halte durch! Die Barmherzigkeit meines Gottes spendet dir neues Leben *lässt den Schurken das nochmal machen*
Magier: *betäubt Monster 1* Schnell, schlagt zu! Mein Zauber vermag es nicht lange festzuhalten!
Alle hauen Monster 1 - es stirbt und kann keinen RW machen.

Du hättest somit die Möglichkeit das Leute mit einem Schlag umgehauen werden. Aber die Rollen der Charaktere hätten weiter ihre Bedeutung und ihren Nutzen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 16.08.2010 | 18:54
@surtur: du hast die Punkte gut zusammen gefasst. Wobei ich nicht sagen würde "keine Abstriche beim Schaden", aber vielleicht verstehe ich das auch falsch.
Ich sehe die HP und dmg auch nicht als Schaden und kann gut damit leben Wunden unabhängig davon zu regeln, solange man eben überhaupt erstmal treffen muss.

meine 1. Idee war auch eine Massive Dmg Regelung (Eulenspiegel hatte auch eine [sehr heftige] vorgeschlagen), das spricht ja nicht mal gegen D&D. Ich habe nur kein Gefühl für den nötigen Schwellenwert. Das ist eigentlich das größere Problem.

@Arldwulf:
und der Kommentar geht dann auch Richtung Arldwulf: Ich hab D&D bislang bis lvl 12 gespielt, ausser Spielerfahrung kann ich also gar nichts zu dem Schaden sagen, den PCs austeilen können.
Deswegen suchte ich auch erstmal nach Regeln ohne Schadenwerte. Auch auf anderen Internetseiten sehen die Versuche meistens so aus "X gegen Y, aber Y müsste man wohl nochmal genau durchrechnen".
Ja, und wie denn nun? wie hoch passende Schwellen sind, scheint keiner genau zu wissen, aber ist es doch was ich wissen wollte ;)

Möglichkeiten, den Rettungswurf zu unterbinden scheinen mir etwas zu tödlich zu sein. Aber hilf mir nochmal auf die Sprünge, wie genau kann der Magier und Kleriker Aktionen weitergeben?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Haukrinn am 16.08.2010 | 20:19
Ich werfe mal den Begriff Skill Challenge in den Raum, weil ich beim besten Willen nicht weiß, warum so etwas mit Gewalt in ein dafür eindeutig nicht gedachtes Kampfsystem gepresst werden muss. Aber bin ja auch nur ich...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 16.08.2010 | 20:24
Einen echten Schwellenwert gibt es glaube ich auch nicht - da die Monster sehr unterschiedliche Trefferpunkteanzahl haben und die Spieler auch recht unterschiedlich viel Schaden.

Wenn du aber doch zwingend einen haben willst solltest du den bloodied des Monsters Wert benutzen. Zum einem ist dies bereits ein etabliertes Regelkonstrukt. Zum anderem stimmt es in etwa mit dem erwartetem Schaden pro Runde für einen optimierten Striker auf dieser Stufe überein. Wie gesagt - in etwa.

Generell würde ich dir aber raten das ganze komplett vom Schaden unabhängig zu machen, und wie oben dargestellt den einzelnen Rollen lieber Möglichkeiten zu geben diese Würfe zu beeinflussen.

Zitat
Möglichkeiten, den Rettungswurf zu unterbinden scheinen mir etwas zu tödlich zu sein. Aber hilf mir nochmal auf die Sprünge, wie genau kann der Magier und Kleriker Aktionen weitergeben?

Statuseffekte sind generell tödlich und ein wichtiger Schlüssel um gegen die Monster gut dazustehen (und umgedreht als SL um den Spielern einen spannenden Kampf zu bieten).

Zu deiner Frage: Kleriker (als Leaderrolle) können Charakteren zusätzliche Aktionen geben, beim Kleriker sind dies in erster Linie zusätzliche Möglichkeiten sich zu heilen oder Statuseffekte loszuwerden. Für deinen "Kritischer Treffer Rettungswurf" bedeutet dies dass ein Kleriker dich 2x würfeln lassen könnte, oder aber sogar (je nach Stufe) einen automatischen Erfolg garantieren. Was natürlich nicht andauernd geht.

Magier (und andere Controller) spielen das gleiche Spiel anders herum. Sie sorgen für Statuseffekte die ihre Gegner behindern. Für deinen "kritischer Treffer Rettungswurf" kann das verschiedene Sachen bedeuten. Zum einem könntest du ihn ganz verhindern (möglichst solltest du dies nur bei mächtigen Effekten wie Stunned machen) oder aber erschweren. Zum Beispiel indem Monster die normalerweise 2 Rettungswürfe machen dürfen in so einem Fall nur noch einen machen dürfen. (Dies wäre z.B. bei Hobgoblins die man betäubt der Fall)

Ein Magier mit einer Zaubersphäre könnte auch den Rettungswurf des Gegners senken.

Wie gesagt - da kannst du ja kreativ sein und dir selbst überlegen was denn gegen dieses Spielelement helfen soll und wie man es erschweren kann. Wichtig wäre aus meiner Sicht aber dass das ganze nicht von allen Charakteren gleich zu nutzen ist. 4E Charaktere sind nicht gleich - sie haben ihre Aufgaben, Stärken und Schwächen und wenn sie auch nur grob definiert sind.

Neue Spielelemente sollten dem auch immer Rechnung tragen und man sollte sich darum überlegen wie das ganze ins Rollenkonzept passen könnte.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.08.2010 | 22:51
Also folgende Idee:

- Der Angreifer braucht Combat Advantage
- Der Angreifer muss eine Basic Attack verwenden
- Der Angreifer nimmt einen Abzug auf seinen Angriff in Höhe der halben Gegnerstufe hin
- Der Angreifer muss mindestens über 50% seines möglichen Schadens verursachen
- Zu Beginn seiner nächsten Stufe macht der Getroffene einen Rettungswurf mit einem Modifikator gleich der Differenz zwischen seiner Stufe und der des Angreifers. Bei Mißerfolg ist er down.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 16.08.2010 | 22:54
Magic Missile ist ein Basic Attack der immer Maximalschaden macht und auch mit -20 auf den Trefferwurf noch trifft (weil er keinen Trefferwurf braucht)

Nur mal so als Ueberlegung...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.08.2010 | 23:02
Nur wenn man die revidierte Form benutzt, was ich nicht tue. Aber ist ein guter Hinweis.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 16.08.2010 | 23:35
Auf niedrigen Stufen wäre dies dann quasi die Möglichkeit jeden Gegner zu töten. Den halben maximalen Schaden hinzubekommen ist insofern leicht als dass der gewürfelte Schaden nur einen Anteil des tatsächlichen Schadens darstellt. Kampfvorteil bekommt man auch leicht.

Und der Abzug auf den Angriffswurf ist eher egal.

Gleichzeitig ist die Regelung vor allem für Charaktere interessant die wenig Schaden machen. Z.B. wäre bei dieser Regelung ein Magier mit einem Dolch genauso effektiv wie ein Barbar mit einem Zweihänder.

Auf hohen Stufen ist die Regelung dann aber nutzlos - bei einem Malus auf den Angriffswurf von -15 oder mehr braucht man es auch gar nicht mehr probieren.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.08.2010 | 23:39
Naja, einen Versuch wars wert.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 17.08.2010 | 02:34
Ist eben doch nicht so einfach :)

der Bloodiedwert ist mir immer noch zu hoch, da kann man ja auch bei der coup de grace Regel bleiben. Schon auf unteren Stufen haben Solo Monster 400 HP+. Das ist nicht zu erreichen.

ich wollte jetzt eigentlich selber noch was aus den Vorschlägen machen aber jetzt ists schon wieder halb3 und ich glaube, da kommt nix mehr von mir. Ich drücke mich auch schon die letzten zwei Wochen darum herum, da fehlt der letzte Inspirationsfunke.

@Arldwulf: Ich komme bei den Kleriker/Magier beispielen nicht mehr mit. Du meinst, ich solle für jede Klasse einen eigenen, individuellen Mechanismus einbauen, wie man mit solchen Treffern umgehen kann, richtig?

p.s.:
Was haben Skill Challenges damit zu tun? (keines der ganzen Rettungsversuche von SCh. von offizieller Seite haben mich ohnehin bislang davon überzeugt, daß das Ding im "normalen", "aktionsorientierten" Rollenspiel überhaupt funktionieren kann). Naja, daß hatten wir schon oft in anderen Themen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 17.08.2010 | 06:53
Das Problem ist: Wenn du weniger als den bloodied Wert nimmst wird es zu einfach dies zu erreichen. Um das mal am Beispiel des Werts eines Heilschubs, also dem halben "angeschlagen" - Wert zu zeigen:

Ein Monster der Stufe 5 könnte zum Beispiel ein Schreckenswolf sein. Sein Wert um Angeschlagen zu sein liegt bei 33, die Hälfte davon wäre 16.
16 Schadenspunkte wirst du jedoch beständig sehen. Der Schurke wird selten weniger machen, aber selbst der Magier kann diese problemlos austeilen. Umgedreht liegt der Heilschubwert der Spieler auf Stufe 5 zwischen 9 und vielleicht 13. Leider macht der Schreckenswolf bis zu 2d8+4 aber im Schnitt 13 Schaden gegen ein am Boden liegendes Ziel. Selbst wenn man nicht am Boden liegt - dann sind es immer noch im Schnitt 8 und bis zu 12 Schaden. Und da ist noch nicht eingerechnet dass er durchaus irgendeinen fiesen Anführer dabei haben kann der ihm noch ein paar Boni geben könnte. Und wir sprechen hier von einem Monsterhandbuch 1 Monster...also einem von denen wo manche Spieler sagen die müssten erratiert werden damit sie mit den neueren Monstern mithalten können.

Selbst wenn die Spieler und Monster keine besonderen Fähigkeiten einsetzen wäre das ganze viel zu häufig. Quasi jede Runde gäbs ein paar "tödliche" Treffer. Ein Monster mit einem Schlag angeschlagen zu machen ist immer noch häufig genug zu sehen, aber aus meiner Sicht ist das dann ein besserer Wert um zu definieren welche Treffer tödlich sind.

Besser wäre es aber wohl ganz auf solche Schwellenwerte zu verzichten, und gar keine Verbindung mit einer bestimmten Schadenszahl zu haben. Monster haben einfach zu verschiedene Anzahl TP als das dies je funktionieren könnte.

@Arldwulf: Ich komme bei den Kleriker/Magier beispielen nicht mehr mit. Du meinst, ich solle für jede Klasse einen eigenen, individuellen Mechanismus einbauen, wie man mit solchen Treffern umgehen kann, richtig?  

Nicht unbedingt für jede Klasse, und nicht unbedingt einen individuellen Mechanismus. Aber du solltest dir Gedanken machen wie das ganze mit dem Rollenkonzept der 4E zusammenspielt. Wie gesagt, das kann schon geschehen indem du dem "Kritischer Treffer Rettungswurf" eine bestimmte Aktion zuweist, und indem es diesen überhaupt gibt.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Haukrinn am 17.08.2010 | 08:10
p.s.:
Was haben Skill Challenges damit zu tun? (keines der ganzen Rettungsversuche von SCh. von offizieller Seite haben mich ohnehin bislang davon überzeugt, daß das Ding im "normalen", "aktionsorientierten" Rollenspiel überhaupt funktionieren kann). Naja, daß hatten wir schon oft in anderen Themen.

Von meiner Warte aus gesehen eine ganze Menge. Ich habe ein spezielles Ziel, dass es zu erreichen gibt. Einen Gegner gezielt mit einem Schlag auszuschalten unterscheidet sich jetzt von meiner Sichtweise aus mechanisch nicht davon, eine Falle gezielt auszuschalten. Ich würde das als Skill Challenge modellieren und dann entsprechend festhalten. Wie bereits angemerkt sind die Kampfregeln IMHO völlig ungeeignet, um einen solchen "Spezialfall" abzubilden. Dass das für Dich, wenn du SCh.s generell für blöd hältst, nicht funktionieren kann, leuchtet mir aber natürlich ein.  ;)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joie am 17.08.2010 | 08:14
Hab mir jetzt nicht alles durchgelesen aber wenn es immernoch um die möglichkeit der sofortigen Todestreffer geht:

Nimm doch einfach die Death Attack der Assassinen.
Das Ziel muss einen Zähigkeitsrettungswurf machen wenn es vom Assa gemeuchelt wird. SG ist 10+Stufe des Assa+Weisheitsbonus oder so..schaffts den nicht ist das Ziel sofort Tod

Gib einfach jedem Angriff oder kritischem Treffer die Chance dazu(als ausgleich erhöht sich der SG beim Assa um 5! oder so)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.08.2010 | 08:23
Nimm doch einfach die Death Attack der Assassinen.
Das Ziel muss einen Zähigkeitsrettungswurf machen wenn es vom Assa gemeuchelt wird. SG ist 10+Stufe des Assa+Weisheitsbonus oder so..schaffts den nicht ist das Ziel sofort Tod
Hast du mitgekriegt, dass hier nicht von 3.x sondern von 4e geredet wird? Da sind (auch wenn einige Werte gleich klingen) schon stellenweise ziemliche Unterschiede zur Vorversion...
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joie am 17.08.2010 | 08:26
ja hab ich, d.h. aber nicht das man in D&D4 sowas nicht einführen könnte :P
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 17.08.2010 | 08:27
@Haukrinn: Eine Falle auszuschalten wäre auch nicht zwingend eine Skill Challenge. Und schon die Beschreibung "mit einem Schlag" sagt ja eigentlich aus dass eine Skill Challenge hier nicht unbedingt angebracht ist - da dieses Konzept zwingend mehrere Aktionen benötigt.

Vor allem aber passt das 4E Kampfkonzept aber eigentlich durchaus gut zu tödlicherem Schaden und es gibt ja bereits mehrere Spielelemente die ähnlich funktionieren. Man nehme nur mal den versteinernden Blick der Medusa. Ein Treffer - 2 verhauene Rettungswürfe - und der Spieler ist versteinert. Save or die gibt es halt immer noch in der 4E - nur nicht auf Spielerseite. Was aber nur den Grund hat das solche Effekte seltener sein sollten.

Insofern ist da schon die Grundannahme ein bisschen falsch dass das Kampfsystem dafür vollkommen ungeeignet wäre. Gerade weil die Heilungsregeln gegenüber früheren Editionen angepasst wurden hat man hier Raum für derartige Zusatzregeln die dann Verletzungen oder auch plötzlichen Tod wieder hereinbringen.

@Joie: Zähigkeitsrettungswürfe gibt es nicht mehr. Dennoch ist so etwas wie eine Todesattacke des Assassinen natürlich denkbar. Aber soweit ich Falcon verstanden habe ging es ihm eher um eine allgemeinere Regelung.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joie am 17.08.2010 | 08:29
Gibt es überhaupt noch irgend eine art von RW?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Michael am 17.08.2010 | 08:36
@Joie: Es gibt noch Rettungswürfe, aber diese funktionieren anders, als in der 3/3.5. Dies aber hier auszuführen würde ein wenig am Thema vorbeiführen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joie am 17.08.2010 | 08:39
Dann muss man die Death Attack eben nur auf D&D4 umstellen :)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 17.08.2010 | 08:42
Die Rettungswürfe sind nicht mehr an Zähigkeit, Reflex oder Willen gebunden sondern sind allgemein dafür da um bestimmte Effekte zu beenden.

Zum Beispiel kann es sein dass du von einem Zauber festgehalten wirst (der dann z.B. deinen Willen oder deine Zähigkeit angreift) und dich mit einem Rettungswurf befreien kannst. Der Rettungswurf selbst hat nichts mit deinem Willen zu tun - aber es kann sein dass du gar nicht erst vom Effekt betroffen wurdest wenn dein Wille stark genug war.

Eine Death Attack in die 4E einzubauen ginge natürlich - aber die entscheidende Frage ist hierbei nicht ob das geht sondern ob das sinnvoll ist. Schliesslich ist dies eher etwas für Assassinen. Wenn man sowas allgemein verfügbar macht und an keine schwierig zu erreichende Bedingungen bindet tritt man sozusagen diesen Assassinen (oder im weiterem Sinne allen Strikern) ein bisschen auf die Füsse.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joie am 17.08.2010 | 08:45
Deswegen sollte die schwierigkeit der DA zu widerstehen beim Assassinen dann eben höher sein um zu zeigend as er das Anatomische Wissen besitzt die richtigen Stellen zu treffen welche noch schneller zum Tod führen und er einfach präziser zuschlägt als der Krieger mit seinem Zweihänder..welcher den gegner einfach nur "spaltet"  :P

Man könnte das noch dahingehend beschränken das ne DA nur einmal pro Angriff möglich ist.. ich weiß ja nun nicht obs in D&D4 auch so ist wie in 3. Das man auf höheren Stufen mehr Angriffe hat..
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 6 am 17.08.2010 | 08:53
Ich glaube Haukrinn geht es mit der Skillchallenge eher darum überhöhte Gegner auszuschalten. (Level10 Solodrache gegen Level1 Gruppe) Die kann dann auch in einem einzigen Treffer enden.
(Es gab da mal ein PS2-Spiel, bei dem man 13 Kolosse auf verschiedene Weise töten musste. Die Skillchallengeidee erinnert mich sehr stark daran)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 17.08.2010 | 09:51
Sowas ähnliches wird sogar im DMG erwähnt - und ich denke das ist eine tolle Sache um sie in ein Abenteuer einzubauen. Hat aber wenig mit Falcons ursprünglichem Wunsch nach der Gefahr in einem normalem Kampf von einem Schlag umgehauen zu werden zu können zu tun.

Skill challenges sind nunmal nicht nach einem "Treffer" vorbei, sondern nach einer festgelegten Anzahl. Insofern wäre dies eher ein Rückschritt gegenüber dem normalem Kampf bei dem die Anzahl nicht festgelegt sein muss.

Und wie oben beschrieben existieren in den normalen Kampfregeln ja bereits Möglichkeiten wie nach einem Treffer alles vorbei sein kann. Es macht einfach mehr Sinn diese auszubauen und diese Mittel evtl. auch Spielern zur Verfügung zu stellen als ein ganz neues System zu basteln.

Mal davon abgesehen das die sinnvollste Methode ja ohnehin ist erstmal alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Ein Beispiel hierfür wäre Zeitdruck. Wenn die Spieler mal keine 5 Minuten für eine kurze Rast haben sinken die Trefferpunktezahlen ganz schnell...und dann kann auch beim erstem Treffer alles vorbei sein ohne das das Monster eine spezielle Fähigkeit dafür hat.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 17.08.2010 | 12:15
@haukrinn: Naja, völlig ungeeignet kann das Kampfsystem dafür ja nicht sein, denn es GIBT so eine Regel in den Kampfregeln ja schon. Lediglich, sie funktioniert IMHO nur nicht.
Und ich will ja keine Spezialfälle behandeln, die man dann mit S.Ch. runtererzählt.

Das erwähnte Spiel ist shadow of the Collosus (Topspiel!). Das kann man sicher tun. Ich selbst würde keine S.Ch. dafür benutzen und es über normale Proben und Aktionen verregeln, die auch echte Auswirkungen habenum die Spieleraktionen nicht zu entwerten (sprich, der Kolloss stirbt wenn man bestimmte Aktionen macht, nicht wenn man zufällig die Letzte hat), aber ist ja wirklich eine ganz andere Situation.

Auch die Situation, daß die Spieler schon angeschlagen sind, ist natürlich auch so ein Fall. Geht aber auch am Thema vorbei. Es geht mir im Grunde darum, daß ich die Coup de Grace Regel für nicht spielbar halte (wobei es natürlich absicht von D&D4 ist, das man keine wichtigen Monster damit töten kann) und ich eine Regel brauche, die in allen Situationen, in denen man jemanden aus egal welchen Gründen haut, anzuwenden ist.
Das ist viel einfacher als in Situation1 S.Ch. zu benutzen in Sitution2 die Spieler erst aufzureiben usw.. Dann bleien immer noch 1000 Situationen über, in der man (ich) so eine Regel braucht, sie aber nicht hat.

@Joie: der Assasine muss aus irgendeinem Splatbook stamme. Ich kenne den Attack zumindest nicht. Kann er den Immer machen wann er will? Muss er nur dafür treffen und ist das schwieriger?

ich möchte ja eigentlich verhindern, daß man sich entscheided ENTWEDER einen tödlichen Angriff zu machen ODER normal zu kämpfen (angreifen, Schaden würfeln), sondern das die Gefahr immer da ist. In Savage Worlds funktioniert das Spannungselement ganz gut, weil man bei jedem Treffer theoretisch sterben kann und wenn man es darauf anlegt (Wilde Angriffe, Teamwork, gezielte Angriffe...), kann man die Chance ganz orgendlich verändern.
Und nein, SW will im im Moment aus anderen Gründen nicht spielen. Aber ich sehe keinen Grund dieses Spannungselement nicht auch in D&D zu haben, wie in 3.5 schliesslich auch (wenn auch nicht so egelant wie SW).

Ich sehe ein, daß es wenig Sinn macht, daß an den ausgeteilten Schaden zu koppeln, weil er einfach massiv variiert (Minion - Monster - Elite - Solo) aber es an die Trefferwürfe zu hängen scheint mir eine gute Idee zu sein, weil man die gut einschätzen kann, die immer vergleichbar hoch sind und sie gleichmäßig für alle Klassen ansteigen.

Im Grunde kann man den Medusaangriff auch übertragen. Schlussendlich läuft der auch über einen Trefferwurf. Damit das selten genug ist muss man den Trefferwurf nur so behandeln, als wäre er einige Level höher.

Vorschlag
Man könnte sagen: übersteigt der Trefferwurf den Resistenzwert um Die Differenz von Consti ... oder Consti + dem Klassen HP Bonus... oder dem zugehörigen Attribut + 1/2 lvl ... oder dem Healing Surge .... (das sind 8 bis 10 level höhere DC, wie gesagt das festzulegen ist der schwierigste Part) muss der Gegner einen Death Save machen oder ist ausgeschaltet (nicht tot!).

Das Problem wäre, daß man Trefferwürfe kaum beeinflussen kann (wie bei Power Attack, Combat Advantage, Flank. Was noch?). Vermutlich müsste man Bedingungen daran setzen um die Differenz senken zu können. Z.b.
- Macht der Charakter Maximalschaden (bei Coup de Grace automatisch"), ist die Differenz bei -2 (passiert natürlich erst nach dem Treffer)
- Setzt der Spieler einen Actionpoint ein ist differenz nochmal bei -1
- Hat der Gegner eine Schwäche gegen die Schadensart, -1
- haut jemand mit zurückgehaltener Aktion gleichzeitig drauf, -1
- bestimmte Powers (vor allem Schurke) senkt die Differenz.
So etwas in der Art.


Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Joie am 17.08.2010 | 12:21
Also bei D&D 3 war der im Spielleiterbuch als Prestigeklasse drin
Bei pathfinder gleich im grundbuch, ebenfalls als prestige..

Und soweit ich mich erinner kann der die immer machen... muss das Ziel aber 3 runden lang beobachten und schwächen suchen und es dann aus dem Hinterhalt meucheln..Das Opfer legt dann eben nen RW ab. Schafft es den bekommt es nur den Waffenschaden..wenn nich... RIP

Auf ner D&D Wiki hat aber mal wer den Assa aus Assassins Creed als Klasse generiert und da wirkt die Death Attack IMMER wenn das Ziel angegriffen wurde wenn es seinen GE bonus verliert..oder eben 3 runden warten.

Da ich das D&D4 system nicht kenne kann ich da auch leider keine tips geben wie man das umsetzen könnte..jedenfalls dürfte es nervig sein nach jedem schaden nen RW zu machen um nicht zu sterben^^
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: 6 am 17.08.2010 | 12:55
[OT]
Das erwähnte Spiel ist shadow of the Collosus (Topspiel!). Das kann man sicher tun. Ich selbst würde keine S.Ch. dafür benutzen und es über normale Proben und Aktionen verregeln, die auch echte Auswirkungen habenum die Spieleraktionen nicht zu entwerten (sprich, der Kolloss stirbt wenn man bestimmte Aktionen macht, nicht wenn man zufällig die Letzte hat), aber ist ja wirklich eine ganz andere Situation.
Kleiner Tipp: Eine Aktion kann auch mehrere Erfolge generieren. :) (Ich meine mich zu erinneren Dir diesen Tipp schon mindestens einmal gegeben zu haben)
[/OT]
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 17.08.2010 | 12:58
Das Problem wäre, daß man Trefferwürfe kaum beeinflussen kann (wie bei Power Attack, Combat Advantage, Flank. Was noch?).

Nein, das Problem ist eher das man Trefferwürfe massiv beeinflussen kann. Und zwar mit einem Anführer (Kleriker, Barde, Kriegsherr).

Oder mit einem Controller (Mein Magier z.B. kann einem Gegner problemlos einen Malus von -5 oder höher auf den Angriffswurf geben)

Aber auch mit anderen Rassen oder Klassenfähigkeiten. Damit lassen sich zum Teil sehr hohe Boni oder Mali auf Angriffswürfe erreichen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.08.2010 | 13:59
... oder mit einem Defender (Mark)

... oder mit einem Striker (Rogue mit Rattling Powers und Intimidate)

... oder... oder... oder... ;)
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 17.08.2010 | 18:50
na, wenn ich meint. Besonders hohe Abweichungen sind in unseren Spielen nicht zustande gekommen. Aber selbst wenn: Es war doch gewünscht, daß jeder Charakter auf seine Weise auf so einen Schlag einfluss nehmen kann. Das ist dann ja gegeben :)


[OT]Kleiner Tipp: Eine Aktion kann auch mehrere Erfolge generieren. :) (Ich meine mich zu erinneren Dir diesen Tipp schon mindestens einmal gegeben zu haben)[/OT]
Und ich habe ihn auch wieder bedacht. Ich kenne die Regeln für S.Ch. nämlich ;)
Dann kann eine Aktion eben 2 oder 3 Erfolge haben, nützt mir trotzdem nix, wenn ich es uminterpetieren muss, weil noch 10 Erfolge fehlen. Und wenn die Aktion 10 Erfolge bringt, dan kann ich die Skill Challenge auch gleich weglassen. Dasselbe gilt natürlich für das verlieren SL "Oh, Tut mir Leid, so doof war deine Aktion nicht, aber es ist leider der letzte Fehlschlag, damit entkommt der Flüchtige. Und nein, ihr anderen könnt jetzt nichts mehr tun und steht rum...".
kurzum, es ist unnötig. Es sei denn natürlich man steht auf dieses asbtrakte Erzählzeug mit diesem "no yet" heruminterpretieren. Meins ist es nicht.

Ihr könnt ja noch einen Thread über die hohe Kunst der Skill Challenges aufmachen.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 17.08.2010 | 22:13
na, wenn ich meint. Besonders hohe Abweichungen sind in unseren Spielen nicht zustande gekommen. Aber selbst wenn: Es war doch gewünscht, daß jeder Charakter auf seine Weise auf so einen Schlag einfluss nehmen kann. Das ist dann ja gegeben :)

Das schon, aber wenn die Folge daraus ist das jeder Schlag ein "tödlicher" Schlag ist verliert das ganze seinen Sinn, oder? Vielleicht irre ich mich ja aber ging es dir nicht um etwas das selten ist, aber quasi immer drohen kann?

Zugegebenermassen irritiert mich aber noch etwas: Du sagst bei euch kamen keine hohen Boni vor. Und weiter oben hast du schon erwähnt du weisst nicht so recht wie viel Schaden Spielercharaktere machen können.

Und gleichzeitig sagst du oben ein Grund für die Regel wäre um "herunterprügeln" zu vermeiden.

Bist du denn sicher das du die Grenzen des Regelwerks schon ausgereizt hast? Gerade das Wissen welche Fähigkeiten die Spielercharaktere haben ist doch essentiell wenn du eine Hausregel einbringen möchtest.

Vielleicht wäre dir ja auch einfach mit ein paar Tips geholfen?
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 17.08.2010 | 23:49
naja, jeder Treffer...?

wenn ich, sagen wir auf einen Ork Brute eine 31 AC benötige (AC15 + 16 Consti), dann finde ich das für lvl4 ausreichend schwierig. Und dann muss der Ork ja auch erst noch den Save verhauen. Bossmonster haben dabei dann meist sogar einen Bonus auf den Save. Ausserdem hatte ich mich ja noch gar nicht festgelegt, zur Not macht man den nötigen Trefferwurf eben noch höher.

Zitat von: Arldwulf
Zugegebenermassen irritiert mich aber noch etwas: Du sagst bei euch kamen keine hohen Boni vor. Und weiter oben hast du schon erwähnt du weisst nicht so recht wie viel Schaden Spielercharaktere machen können.

Und gleichzeitig sagst du oben ein Grund für die Regel wäre um "herunterprügeln" zu vermeiden.
so, what? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun? Wir haben die Grenzen sicher lange nicht ausgereizt, aber das tut auch gar nichts zu Sache. Es geht mir ja nicht darum unter ganz besonderen, ausgetüftelten Bedingungen bei ausmaximierten Builds und seltenen Kombos den Bloodiedwert eine 600HP Drachen zu knacken.

Ausserdem wäre das noch ein Grund MEHR für so eine Regel, daß wir D&D eben nicht ausgereizt spielen (ich gehe davon aus, daß du damit Schadens und Treffermaximierung meinst).

Zitat von: Arldwulf
Vielleicht wäre dir ja auch einfach mit ein paar Tips geholfen?
Ich bitte darum.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Arldwulf am 18.08.2010 | 00:32
"Jeder Treffer" bezog sich natürlich auf den Fall das man diesen DC niedrig ansetzt unter der Annahme "die Würfe kann man ohnehin nicht pushen". In diesem Fall würde ein Charakter der sie doch erhöht plötzlich eine signifikant höhere Chance haben sie zu knacken.

Ich kenne durchaus Charaktere die selbst diese 31 noch regelmässig knacken würden. Aber das ist dann eher der Vorbereitung dieser Aktion geschuldet. Und hängt natürlich auch am Optimierungsgrad.

Ich denke genau der ist natürlich auch die entscheidende Frage, solange du davon ausgehst das deine Spieler die Regel nicht ausnutzen indem sie ihre Charaktere daraufhin optimieren sind ohnehin viele der oben geäusserten Bedenken Makulatur.

Zitat
Ich bitte darum.

Gern, aber ich glaube dafür bräuchte man vielleicht mehr Details. Hast du vielleicht ein Beispiel in dem dir bei deiner Gruppe die Gefahr fehlte (egal ob nun auf Seiten der Spieler oder auf Seiten der Monster)?

Ich denke anhand solcher Dinge lässt sich immer leichter Vorschlagen was es für Möglichkeiten gäbe die Situation spannender zu gestalten.
Titel: Re: [Hausregeln] D&D 4 immersiver spielen
Beitrag von: Falcon am 18.08.2010 | 14:09
also bis jetzt sehe ich bei meinem Vorschlag noch keine Gefahr zu hoher tödlicher Treffer


@Spannung: Ach solche Tipps meinst du? Ne, mein Anliegen war schon sehr konkret auf tödliche Treffer bezogen, unabhängig davon wie spannend ein Kampf noch ist. Ich will genau sowas drin haben.
Wenn sich ein Kampf zu lange zieht und man sieht, daß es nur noch aufs runterprügeln hinausläuft, kann man die unterlegenen Gegner ja auch mal kapitulieren/weglaufen lassen. Das vergisst man als SL ja auch gerne mal.