Autor Thema: "Omniszente" Spieler?  (Gelesen 6828 mal)

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Offline Nebula

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #25 am: 19.10.2016 | 12:37 »
Also wenn man offen würfelt, weiß der Spieler aber, dass er eine Wahrnehmungsprobe nicht geschafft hat.

ja aber nicht weswegen. War es ein NSC der einen schief anschaut, ein Hinterhalt in den man läuft, einen Kiesel den man losgetreten hat, weswegen der Feind sich nun vorbereiten kann...

Offline Rorschachhamster

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #26 am: 19.10.2016 | 12:39 »
Also wenn man offen würfelt, weiß der Spieler aber, dass er eine Wahrnehmungsprobe nicht geschafft hat.
Weiß er das? Doch nur wenn er weiß, das es jetzt eine Wahrnehmungsprobe war, und nicht einer der anderen unerklärten Würfe des SL. ;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Issi

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #27 am: 19.10.2016 | 12:55 »
Zitat
Der Unterschied zwischen Kino und Rollenspiel ist für mich der:  Im Kino bist du nur ein Zuschauer, aber nicht Co-Autor. Im Rollenspiel möchte ich aber der Mitgestalter sein, und kein Zuschauer. Das ist doch das Besondere daran. Der Kreative-Input-Luxus.
Wieso sollte Jemand, der einfach nur seine Figur spielt, keinen Einfluß auf die Geschichte haben? Jeder Spieler schreibt sie ein wenig mit. Dafür braucht er nichts von der Bombe unter dem Tisch wissen.
Das "Wissen dass da die Bombe tickt" und ich muß mit meiner Figur trotzdem weiterhin so tun, als wüsste sie nix,  mag vielleicht für einen unbeteilligten Zuschauer Spaß machen. Ich als Spieler finde das einfach nur anstrengend und verkrampft. Warum sollte ich das wollen? Was gestaltet man denn bitte mehr oder besser an der Geschichte  mit, wenn man von der Bombe weiß?

Es erschwert mir höchstens meine Figur glaubhaft darzustellen (und für sie unbeeinflusste Entscheidungen zu treffen), verbessern tut das für mich persönlich an der Gestaltung der Geschichte gar nix.

« Letzte Änderung: 19.10.2016 | 13:05 von Issi »

Der Rote Baron

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #28 am: 19.10.2016 | 13:01 »
@ Nebula:
Und eben genau hier, bei dem "Weswegen", trennt sich der Stil vom Inhalt und die Meta-Informationen kann zur Unterhaltung beitragen oder die Spannung vermiesen.
Beispiel: Die Pulp-SC Indianer Horst und Quicita Jane schleichen mit dem eigentlich rivalisierenden Archäologen Doktor Duc Le Muc durch die Tempelanlage von Wosintwah' auf der Suche nach dem ... Jadeaffen! Auch in der Anlage sind die Wächter des Affen und der durch und durch böse japanische Hauptmann Susuki mit einem Trupp Kamikaze-Krieger.
Horst, Jane und le Muc schreiten in eine Kammer - Le Muc als Letzter.
Plötzlich schließt sich hinter den SC die steinerne Tür und sie sind in der Kammer gefangen - und Le Muc ist nicht bei ihnen! Aus Plotgründen (es ist PULP!) konnten die SC dies nicht verhindern, aber ein Wahrnehmen-Wurf hätte ihenen noch Infos bringen können.
a) Wenn Le Muc die SC eingesperrt hat und nun lachend auf der anderen Seite steht, kann der SL auch bei fehlgeschlagenem Wurf sagen: "Doch dann tritt Le Muc mit höhnischem Grinsen zurück und betätigt einen Hebel."

b) Gleiches gilt, wenn er Mit dem Hauptmann gemeinsame Sache macht (oder den Wächtern) und die nun gemeinsam feixend vor der Tür stehen.

c) Wenn aber Le Muc selbst Opfer wurde (niedergeschlagen, weil er die eigentlichen Übeltäter sah) und nun keiner irgendetwas sagt, dann bekommen die SC mehr Infos, als ihnen zusteht: "Verdammter Franzacke! Dem ist doch nicht zu trauen!" - dabei liegt der schon gefesselt und geknebelt in der Ecke. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn man von den Wächtern oder unserem Kamikaze-Hauptmann noch keine Ahnung hatte.

c) Noch weniger sollten die SC erfahren, wenn sie ihre Wahrnehmen-Probe dazu hätten nützen können, der Falle durch eine Aktion zu netgehen.

Es hängt ganz davon ab, welche Funktion die Szene hat bzw. was aus ihr folgt:
Mit der allwissenden Kamera zu enthüllen, dass Tante Trude wieder einmal Gift in den Teee tut, wenn es gerade darum geht herauszufinden, wer immer vergifteten Tee reicht, ist nicht nur dämlich, sondern auch abenteuertötend.
Wenn man aber sagt (nach dem erfolglosen Wahrnehmen-Wurf): "Als der Tee plötzlich seltsam bitter schmeckt und sich ein brennender Schmerz durch deine Eingeweide frisst, fällt dir das Fläschen in Tante Trudes Hand auf, die dich lächend fragt:"Was ist mit dir, lieber Neffe? Ist etwas mit dem Tee?!?"

Das mit der Bombe ist toll im Film. Oder wenn die SC wissen, dass da eine Bombe UNTER DEM TISCH VON WEM ANDERS liegt, den man gerne retten möchte. Ansonsten würd eich auch vielleicht schaune, dass meine Figur mal ganz dringend auf'S Töpfchen muss. Man kann doch mal müssen, ne?

Offline Rorschachhamster

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #29 am: 19.10.2016 | 13:32 »
Ansonsten würd eich auch vielleicht schaune, dass meine Figur mal ganz dringend auf'S Töpfchen muss. Man kann doch mal müssen, ne?
So, und jetzt hatte ich gerade die Idee, das die Bombe ne Attrape ist um die SC aus dem Raum in das Feuer der Scharfschützen zu treiben. Keiner entdeckt die Bombe, aber dein SC geht aufs Töpfchen...  >;D

Wenn auch nur die Chance besteht, das die SC die Gefahr überhaupt nicht wahrnehmen, würde ich immer unangesagt würfeln oder würfeln lassen. Wenn alle SC niedrig würfeln, wissen zwar die Spieler, das irgendetwas los ist, aber halt nicht, was.  :)

Was ich aber schon gemacht habe, ist so Dinge wie nach Abschluß der eigentlichen Gefahr, die SC über Zusammenhänge, die sie ansonsten vielleicht vergessen hätten, über kurze Filmsequenzen zu verdeutlichen. "Irgendwo weit weg schlägt eine behandschuhte Faust auf einen Mahagonischreibtisch, und " - Name des NSC, der den Sc gerade bei einem Sieg entkommen ist -" duckt sich unter den Blicken seines Herren" oder so. Wenn die Sc wissen, das jemand anders über dem NSC stand, und der relativ reich sein müßte... oder so.  ;)

 
Rorschachhamster
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Offline bobibob bobsen

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #30 am: 19.10.2016 | 13:49 »
Zitat
Das mit der Bombe ist toll im Film. Oder wenn die SC wissen, dass da eine Bombe UNTER DEM TISCH VON WEM ANDERS liegt, den man gerne retten möchte. Ansonsten würd eich auch vielleicht schaune, dass meine Figur mal ganz dringend auf'S Töpfchen muss. Man kann doch mal müssen, ne?

Das wäre für mich eine valide Entscheidung. Dann hast du gerade keine Lust dich in die Luft sprengen zu lassen. Das finde ich vollkommen Ok. Du beanspruchst da einen glücklichen Umstand für dich und kannst dann vielleicht den Rest der Gruppe retten die am Tisch sitzen geblieben sind weil sie halt nicht mussten. Wenn ich keine Information über die Bombe mitteile dann wird der glückliche Umstand wohl nie eintreten.

Deshalb möchte ich als SL auch nicht wissen ob eine Probe gelungen oder misslungen ist. Ich vertraue darauf das meine Mitspieler das so umsetzen wie sie meinen das es für ihren Sc paßt.
« Letzte Änderung: 19.10.2016 | 13:52 von bobibob bobsen »

Online tartex

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #31 am: 19.10.2016 | 14:26 »
Warum sollte ich das wollen? Was gestaltet man denn bitte mehr oder besser an der Geschichte  mit, wenn man von der Bombe weiß?

Es erschwert mir höchstens meine Figur glaubhaft darzustellen (und für sie unbeeinflusste Entscheidungen zu treffen), verbessern tut das für mich persönlich an der Gestaltung der Geschichte gar nix.

Nach der Logik könnten Schriftsteller schwer glaubhafte Charaktere gestalten, weil die Entwicklung des Plots ja ebenfalls in ihrer Hand liegt.

Warum ich von der Bombe wissen will? Weil es mir weniger darum geht, dass ich mich in die Rolle des Charakters hineinversetzt, sondern, dass wir gemeinsam eine Story entwicklen, die ich in derselben Form noch nicht kenne. Der wirkliche Kick ist für mich der Rückblick aufs Spiel bei der Zigarette danach. Das Wissen gemeinsam was unerwartetes und originelles geschaffen zu haben. Mir ist Originalität viel wichtiger als Immersion. Und wechselnde Perspektiven sind ein zusätzliches Mittel, um Inhalte aufzufrischen.

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Offline Issi

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #32 am: 19.10.2016 | 16:32 »
Zitat
Nach der Logik könnten Schriftsteller schwer glaubhafte Charaktere gestalten, weil die Entwicklung des Plots ja ebenfalls in ihrer Hand liegt.
Die Glaubhaftigkeit eines Charakters hat mit dem Plot erstmal sekundär zu tun. Ein Char ist mMn. dann glaubhaft, wenn man ihm sein Verhalten glaubt und ihm abnimmt. Wenn ich als Spieler nachfühlen kann, warum eine Figur etwas tut.
Oder umgekehrt: Der Plot funktioniert auch ohne diesen oder jenen Charakter. Ist es nicht dieser, dann ist es eben ein anderer Char der am Tisch mit der Bombe sitzt.

Zitat
Warum ich von der Bombe wissen will? Weil es mir weniger darum geht, dass ich mich in die Rolle des Charakters hineinversetzt, sondern, dass wir gemeinsam eine Story entwicklen, die ich in derselben Form noch nicht kenne.

Das tut doch eigentlich kein Spieler, der das Abenteuer noch nicht kennt. Es sei denn, er ist Hellseher.  :)
Zitat
Der wirkliche Kick ist für mich der Rückblick aufs Spiel bei der Zigarette danach. Das Wissen gemeinsam was unerwartetes und originelles geschaffen zu haben. Mir ist Originalität viel wichtiger als Immersion. Und wechselnde Perspektiven sind ein zusätzliches Mittel, um Inhalte aufzufrischen.
Mir ist beides wichtig  Ich sehe jetzt auch keinen Entscheidungszwang zwischen : Entweder Originalität oder Immersion.
Das wäre nur dann der Fall, wenn ich von immer gleichen, langweiligen, vorhersehbaren  Railroading Plots ausgehe, bei denen die Spieler sowieso mit ihrer Figur nix reißen können.
Und ich deshalb nur Zuschauer bin. Und genau das will ich z. B: nicht sein :Ein Zuschauer. Und quasi von einer Zuschauerbühne(Railroading Plot) auf die andere Zuschauerbühne(Ich bin kriege das gleiche Metawissen wie der SL) wechseln.  Originalität habe ich mMn. dann, wenn ich als Spieler mit den Entscheidungen und Handlungen meiner Figur den Plot mitgestalte, verändere, was auch immer.Und Immersion wird begünstigt , wenn ich von Immersionshemmendem Metawissen(Dein Feind, den Deine Figur  nicht wahrgenommen hast, macht jetzt das..) verschont bleibe. Warum also auf  etwas verzichten, wenn man auch Beides haben kann? :D
« Letzte Änderung: 19.10.2016 | 16:52 von Issi »

Offline Glühbirne

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #33 am: 19.10.2016 | 16:48 »
Das bestärkt mich in der Überzeugung das Immersion ästhetisch nicht zu gebrauchen ist...  ~;D

Offline bobibob bobsen

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #34 am: 19.10.2016 | 16:54 »
Zitat
wenn ich von Immersionshemmendem Metawissen(Dein Feind, den Deine Figur  nicht wahrgenommen hast, macht jetzt das..) verschont bleibe. Warum auf also etwas verzichten, wenn man auch Beides haben kann? :D

Das ist Schwachsinn. denn das Metawissen kriegst du im Nachhinein ja doch mit.

Offline Issi

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #35 am: 19.10.2016 | 17:06 »
Das bestärkt mich in der Überzeugung das Immersion ästhetisch nicht zu gebrauchen ist...  ~;D
Das ist wohl auch eine idividuelle Erfahrungssache, vermute ich .
Mir würde es eben fehlen.  :)
Zitat
Das ist Schwachsinn. denn das Metawissen kriegst du im Nachhinein ja doch mit.
Nach dem Abenteuer tut es doch auch keinem mehr weh. Mir als Spieler zumindest nicht. Es  beeinträchtigt damit meine Entscheidungen für den Charakter in der gefährlichen Situation nicht mehr.
Und um die geht es ja.
« Letzte Änderung: 19.10.2016 | 18:47 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #36 am: 19.10.2016 | 17:33 »
Zitat
Es  beeinträchtigt damit meine Entscheidungen für den Charakter in der gefährlichen Situation nicht mehr.

Welche Entscheidung hattest du denn als dein Sc am Tisch saß und nicht wußte das da eine Bombe ist?

Offline Issi

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #37 am: 19.10.2016 | 17:45 »
Welche Entscheidung hattest du denn als dein Sc am Tisch saß und nicht wußte das da eine Bombe ist?
Nun, im Prinzip jede mögliche Entscheidung(unbeeinträchtigt von dem Wissen um die Gefahr)- Wenn ich von der Bombe weiß, habe ich theoretisch auch jede mögliche Entscheidung, aber ich habe immer dabei im Hinterkopf, dass da eine Bombe ist. -Was meine freie Entscheidung negativ beeinträchtigt. Die Figur die nichts weiß, hat kein negatives Gefühl, ich schon. Aber ich bin es auch der sich in sie hinein versetzen und für sie weitere taktische Entscheidungen treffen muß.- Die Figur würde sich retten wollen. Der Spieler würde sie auch retten wollen.
Aber er muß trotzdem so tun als wüsste er von nix.
Im Spiel bekommt man durch die Augen der Figur oft Eindrücke , aufgrund dessen man eine Ahnungen hat, eine Art Gefahreninstinkt. All diese Figuren-Gefühle werden dadurch verfälscht, oder kommen erst gar nicht vor, wenn man als Spieler diese Dinge schon weiß. Es wird mMn. sinn und reizlos sich in die Figur noch hineinzuversetzen.

Ein Beispiel: Meine Figur war schon mal bei einer Feindin zum Tee eingeladen, und wusste, dass ihre Tasse vergiftet ist (Hat wahrgenommen wie etwas reingekippt wurde). Hier kann ich meine Figur authentisch Unwissenheit "schauspielern" lassen und im Wissen der Gefahr taktisch sinnvoll agieren, ohne mein Gefühl für die Figur zu verlieren. (Hat  mich der Figur näher gebracht und Spaß gemacht)Wenn meine Figur nichts wahrnimmt, und der Spielleiter mir nur sagt, dass da Gift rein gekippt wurde, muß ich erst mit blödem Gefühl eine eigentlich unbedarfte Figur miemen. Und dann noch brav mit anschauen wie sie das Gift trinkt.(Würde überhaupt keinen Spaß machen, und bringt raus.)

Man kann Figuren natürlich auch Dinge im Sinne der Story tun und handeln lassen. Das geht. Man stellt sie dann halt mehr für alle aus der reinen Außensicht dar. Die Frage ist, was auf Dauer mehr Spaß macht.  ;)
Für ein Oneshot, Slapstick, wäre das sicher auch mal lustig. Hat was von Comedy :D (Dinner for One - der Kellner und der Eisbär)Aber für mich zumindest nicht auf Dauer.
« Letzte Änderung: 19.10.2016 | 18:26 von Issi »

eldaen

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #38 am: 19.10.2016 | 17:51 »
Yay! Noch ein Theorie/Rechthab Thread!  ::)

Können wir bitte wieder zur ursprünglichen Frage zurückkommen, ob jemand damit schon praktische Erfahrungen gemacht hat? In welchen Situatione zum Beispiel? Und wie habt ihr es angestellt? Was hat geklappt, was nicht usw...

Offline OldSam

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #39 am: 19.10.2016 | 17:53 »
"Erwachsene" Spieler die darauf einsteigen mal vorausgesetzt, könnte das einige sehr unterhaltsame, spannende Situationen ergeben.

Ja, ich habe durchaus schon erlebt das sowas gut funktioniert. Ich würde allerdings nicht den Ausdruck "erwachsene" Spieler wählen, weil dann die anderen Spieler ja "nicht erwachsen" sind und das finde ich eher unglücklich.
Von den Beispielen, die ich erlebt habe ausgehend, würde ich sagen es können nur bestimmte Spieler leisten und die sind i.d.R. nur teilweise vertreten in typischen Gruppen: a) eine gewisse Rollenspiel-Erfahrung, b) die Fähigkeit sich emotional vom Char abzukoppeln zu können (und das auch noch zu wollen), c) eine recht gute Schauspielbegabung der Spieler, um das entsprechend umzusetzen, so das es für die Spielrunde ein spannender Mehrwert wird.

Offline Raptor Jesus

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #40 am: 19.10.2016 | 17:56 »
Das würde ich von den Spielern abhängig machen. Wenn die damit keine Probleme haben und ihnen das Spaß macht, dann ja. Wenn sie dadurch selber eine Gefahr sehen, dann anders zu reagieren, dann sollte man darüber nochmal nachdenken. Einfach mal ansprechen.
R.I.P. dinosaurs. Unbelievable it's 65 million years already. Never forget. Always in my thoughts.
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See everything; overlook a great deal; correct a little.

eldaen

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #41 am: 19.10.2016 | 17:57 »
Ja, habs ja extra in Anführungszeichen gesetzt, weil der Begriff unglücklich ist. Wusste grad kein besseres Wort, sorry.

Offline YY

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #42 am: 19.10.2016 | 18:01 »
Können wir bitte wieder zur ursprünglichen Frage zurückkommen, ob jemand damit schon praktische Erfahrungen gemacht hat? In welchen Situatione zum Beispiel? Und wie habt ihr es angestellt? Was hat geklappt, was nicht usw...

Bei Wahrnehmungsproben und Überreden u.Ä. mache ich das öfter, klappt meistens völlig reibungslos.


Die schönste Spielszene in der Richtung war bei einer Conrunde, in der sich die sechs SCs (in 2er-Teams mit jedem Spieler bekannten, nicht kompatiblen Missionszielen) in einem Hotel ein längeres, verdecktes Duell mit diversen Sprengfallen geliefert haben - mit Anbringen, Entschärfen, Unschuldige umdirigieren usw..
Mit der ersten Explosion ging es dann natürlich öffentlich weiter, aber bis da hin war das nur deswegen so ein Spaß, weil jeder wusste, was abgeht und entsprechend mitzog.

Das ging aber wohl nur, weil man an Con-SCs nicht hängt und da auch mal den Erfolg der eigenen Misison und das Überleben des SCs auf einen einzelnen offenen Wurf setzt... ;)

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Issi

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #43 am: 19.10.2016 | 20:03 »
Zitat
Können wir bitte wieder zur ursprünglichen Frage zurückkommen, ob jemand damit schon praktische Erfahrungen gemacht hat? In welchen Situatione zum Beispiel? Und wie habt ihr es angestellt? Was hat geklappt, was nicht usw...
Dann hier noch mal was von mir aus "Kinder" Sicht. :D
Ich hab mal für einen Spielleiter zusätzlich einen NSC gespielt, mit samt dem Meta Gefahrenwissen. (Eine extra korpulente Lady, die sich unbedingt einen Ritter angeln wollte). Hat auf NSC Ebene  riesen Spaß gemacht. Es war nur ein NSC, für einen Tag und es gab nichts zu verlieren, würde ich jederzeit wieder machen. Wenn die Figur beim Giftdinner gestorben, oder im Schlaf erdrosselt worden wäre, dann hätte ich am lautesten mitgelacht.
Auf SC Ebene  würde ich es aber nicht wollen. -  Vermutlich weil da der Reiz  ein anderer ist.- Der liegt da mehr in der Charakterbindung und Entwicklung. Man hat einfach viel Zeit investiert und wenn die Figur ins Gras beißt, bedeutet das "Alles umsonst".Außerdem möchte ich  geheime Abenteuerinfos  nicht veraten bekommen. Sondern selbst dahinter kommen.(Bei einem Erstgradler oder als Gastspieler irgendwo wäre es mir vermutlich auch egal. ) .
Zitat
Ich hab mal zweimal dieselbe Abenteuerszene mitgespielt, das erste Mal unwissend, und das zweite Mal in Absprache mit dem Spielleiter: Du bist einfach still dabei. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht was die Spannung betrifft.- Metawissen möchte ich als Spieler definitiv nicht haben. Als SL habe ich schon genug davon.
Das ist doch gerade das Schöne, sich als Spieler überraschen zu lassen.
[/size]

Zitat
Hat jemand von euch mit sowas schon Erfahrungen gemacht?
Hast Du denn schon welche?
Haste noch nix zu geschrieben.. :)
« Letzte Änderung: 19.10.2016 | 20:10 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #44 am: 20.10.2016 | 07:56 »
Zitat
Wenn meine Figur nichts wahrnimmt, und der Spielleiter mir nur sagt, dass da Gift rein gekippt wurde, muß ich erst mit blödem Gefühl eine eigentlich unbedarfte Figur miemen. Und dann noch brav mit anschauen wie sie das Gift trinkt.(Würde überhaupt keinen Spaß machen, und bringt raus.)

Deshalb möchte ich als SL nicht wissen ob du den Wahrnehmungswurf geschafft hast. Ich überlasse es den Spielern was sie aus der Situation machen. meine Spieler haben allerdings auch das vertrauen das egal was passiert eine spannende Geschichte daraus wird (und du hast Gift getrunken und bist tot ist aus meiner Sicht nicht spannend).

Ich spiele das so seit bestimmt 15 Jahren mit unterschiedlichem Erfolg. ich habe einen Mitspieler der darauf nicht klar kommt  (will immer gern gewinnen und kann die Information nicht aus seinem Kopf verbannen). Da ich aber über den erfolg seiner Probe nicht informiert bin ärgere ich mich auch nicht.

Offline Glühbirne

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #45 am: 20.10.2016 | 08:23 »
Yay! Noch ein Theorie/Rechthab Thread!  ::)

Können wir bitte wieder zur ursprünglichen Frage zurückkommen, ob jemand damit schon praktische Erfahrungen gemacht hat? In welchen Situatione zum Beispiel? Und wie habt ihr es angestellt? Was hat geklappt, was nicht usw...

Wie wäre es damit: die SC sind mit dem Auto in einer Stadt unterwegs unbewachten verschiedene Orte. Wär nie der Fahrt würfeln und verhauen sie jeweils eine wahrnehmungsprobe. Der SL beschreibt Ihnen jetzt wie ein schwarzer Oberklasse wagen kurz nachdem sie das Auto verlassen haben anhält und und zwei Gorillas im Anzug und mit Sonnenbrille Ihnen hinterherschauen. Wenn man mit Musik spielt kann man auch ihr Thema anspielen.
Wenn die SC dann zu ihrem Haus zurückkehren, kann man beschreiben wie das Auto vorfährt, und die Gorillas aussteigen. Immer vorausgesetzt die Proben sind misslungen. Bei den Spielen herrscht jetzt schon eine unheimliche Spannung. Wer sind die. Was wollen die. Sind unsere SC in Gefahr. Die beiden Figuren sind schon etabliert. Die Stimmung der Szene ist etabliert. Es kann gleich losgespielt werden.
Hat perfekt geklappt. Probleme hatte ich mit der Methode tatsächlich noch nie. Entweder die Spiele nehmen Sie positiv auf, oder sie ignorieren sie.

Umgedreht wäre halt 3 mal würfeln, keine Aussage dazu, und dann ein klingeln an der Haustür.



(So gespielt in Funks Colts)

Offline Issi

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #46 am: 20.10.2016 | 09:24 »
Zitat
Deshalb möchte ich als SL nicht wissen ob du den Wahrnehmungswurf geschafft hast. Ich überlasse es den Spielern was sie aus der Situation machen. meine Spieler haben allerdings auch das vertrauen das egal was passiert eine spannende Geschichte daraus wird (und du hast Gift getrunken und bist tot ist aus meiner Sicht nicht spannend).
Ok, verstehe,  dann entscheiden die Spieler quasi selbst, was ihrer Figur passiert. - Das relativiert natürlich die Gefahr.(Was ja bei anderen Runden die Spannung ausmacht- Überlebt meine Figur oder nicht).Mir ist noch nicht ganz klar, welche Spannung für die Spieler hier gemeint ist. Ist es vielleicht einfach eine ähnliche Spannung wie für den Spielleiter: Wie entwickelt sich die Story? Was lässt sich der SL als nächstes einfallen, wenn wir so reagieren? -Aus Neugier:  Ist das vom System auch so vorgesehen, dass Spieler das Metawissen haben? Oder ist das einfach eigener Spielstile? :)
Zitat
Ich spiele das so seit bestimmt 15 Jahren mit unterschiedlichem Erfolg. ich habe einen Mitspieler der darauf nicht klar kommt  (will immer gern gewinnen und kann die Information nicht aus seinem Kopf verbannen). Da ich aber über den erfolg seiner Probe nicht informiert bin ärgere ich mich auch nicht.
Interessant, wie unterschiedlich Gruppen sein können. Meine  Spieler würden tatsächlich an die Decke springen, wenn ich sie mit solchem Metawissen versorge. Und bestehen sehr darauf bestimmte Dinge nicht zu wissen und dass beim Würfeln nix gedreht wird . Sie wollen eine andere Art von Spannung und machen ihr Gewinnen oder Verlieren vom Fallen der Würfel und ihren Ideen abhängig, statt selbst zu entscheiden was ihrer Figur gerade passiert. Sie wollen gar nicht mit dem SL auf dem Regiestuhl sitzen.

Hast Du eigentlich vor dem Abenteuer einen Plot, oder ist es Ziel des Spiels einen Solchen mit den Spielern erst zu entwickeln? :



« Letzte Änderung: 20.10.2016 | 09:33 von Issi »

Offline Greifenklause

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #47 am: 20.10.2016 | 09:40 »
Oft hilft auch ein gelegentlicher Methodenwechsel.
Soll heißen: Man kommuniziert einen präferierten Spielstil und lockert in hinundwieder durch Elemente aus anderen Spielstilen auf.
Metawissen nur bei kurzen Einschüben.

Ich hatte beispielsweise den Spielern mal als Teaser erzählt wie ein Bote durch einen vermeintlichen Drachen zu Tode kam.
Ihre Charaktere trafen dann später auf dessen verkohlte Leiche. Ab da dann keine Erzählungen aus dem Metagame mehr.

Eine kurze Nacherzählung von einem Magier, der die Helden durch ein dämonisches Gewitter im Endkampf gegen einen riesigen Steingolem unterstützte, gab es auch mal.

Das MUSS dann spannend erzählt werden und/oder möglichst kurz, damit es nicht so rüberkommt wie "allwissender SL will unbedingt noch eine achsotolle Geschichte rüberbringen".
Es sei denn, die Spieler attestieren einem brillante Geschichten und wollen die auch so oder so hören. Dann hat man meist aber auch einen entsprechenden "präferierten Spielstil".

(Bevor die Diskussion hier wieder von vorne losgeht: Bei dieser Methode geht es eben nicht um "anderen Spielstil" unterschieben, sondern um "mit bestimmtem Element anderen Spielstils leicht würzen")
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Issi

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #48 am: 20.10.2016 | 09:50 »
Zitat
Ich hatte beispielsweise den Spielern mal als Teaser erzählt wie ein Bote durch einen vermeintlichen Drachen zu Tode kam.
Ihre Charaktere trafen dann später auf dessen verkohlte Leiche. Ab da dann keine Erzählungen aus dem Metagame mehr.

Aber das ist mMn. schon etwas anderes.- Wenn ich den Helden eine Geschichte erzähle, bei der sie nicht anwesend oder direkt betroffen sind oder waren.
Eine Art Einführung, Einfügung oder Abspann (Der Bösewicht- lacht sich jetzt in seinem fernen Schloß ins Fäustchen (Er lebt immer noch). Irgendwo auf dem Reismarkt schlängelt siche eine schwarze Schlange mit rotglühenden Augen aus dem Korb(Ihr habt sie übersehen) usw...)  :)........ist etwas anders als "Du hast die Spinne hinter Dir nicht bemerkt, aber sie frisst schon mal deinen Gefährten und schleicht sich dann an dich ran. Was machst Du? ";)
« Letzte Änderung: 20.10.2016 | 09:54 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: "Omniszente" Spieler?
« Antwort #49 am: 20.10.2016 | 10:07 »
Das "Kameraauge" habe ich auch schon benutzt, gerade als Einstieg in eine Runde, allerdings so, dass keine "Geheiminformationen" geteilt werden. Gefühlt würde ich es bei einer Probe eher nicht machen, weil ich es spannender finde auch als Spieler zu rätseln. Ausnahmen bestätigen die Regel.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.