Thema: [Serie] The Young Pope

[Pyromancer]

Etwas für die Katholiken unter uns:
https://www.youtube.com/watch?v=6we2blItR4s

Jude Law als undurchsichtiger, junger Papst, von dem keiner so recht weiß, wie es passieren konnte, dass er gewählt wird, und von dem keiner weiß, was er eigentlich vor hat. Plot-arm, langsam erzählt, aber wunderschön anzuschauen und inszeniert: Bisher ist die Serie sehr empfehlenswert - vielleicht auch für Nicht-Katholiken.

[Lyonesse]

Habe jetzt die ersten beiden Folgen gesehen. Bisher gefällt mir der junge, kettenrauchende Papst - Jude Law ist richtig gut.
Die Serie nimmt sich selbst nicht zu ernst, und hat auch eine surreale Ebene. Werde auf jeden Fall weiterschauen.
Das Vergnügen dürfte aber eher etwas für Leute sein, die ihre Drama-Serien ein wenig ruhiger und nachdenklicher mögen.

Edit: Inzwischen die komplette Staffel gesehen und für sehr gut befunden. Sehr ungewöhnlich, der Plot zwar manchmal etwas
verworren, aber dennoch einfach klasse. Und mit der Figur des Lenny Belardo alias Pius XIII wurde ein ungemein komplexer
und interessanter Charakter geschaffen, den Jude Law einfach wunderbar und glaubwürdig verkörpert. Es ist allerdings nicht nur
Jude Law, prinzipiell ist der gesamte Cast phantastisch ohne wenn und aber, und erst die Musik! ... na, ich hör mal besser auf.

[Pyromancer]

Ich bin noch dabei, und ich bin etwas ratlos: Die Serie hat keinen großen Plot und richtige Charakterentwicklung gibt's auch nicht. Trotzdem schau ich sie gerne, weil Bilder, Musik, Kulisse und schauspielerische Leistungen einfach hervorragend sind.

[Lyonesse]

Ohne Plot würde ich auch nicht sagen, aber schon richtig, es passiert sicher nicht so viel wie in anderen HBO-Serien.

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Letztlich geht es um Lenny's Ringen um die Frage, warum ihn seine Eltern verlassen haben und
wo sie sich jetzt befinden. Am Anfang hat man noch das Gefühl, dass die üblichen Mechanismen im Vatikan
eine wichtige Rolle spielen, aber eigentlich tun sie das am Ende nicht, weil der Papst ein Alleinherrscher ist,
der jeden Widerstand einfach wegwischen kann, und sich auch niemand, um der Kirche Willen, traut, diesen
unbequemen Papst in einen Skandal zu verwickeln und ihn so zum Rücktritt zu zwingen.
Inzwischen bin ich davon überzeut, dass ''The Young Pope'' eine Heiligenerzählung ist - Lenny hat zweifellos die notwendigen
Kräfte: Heilung der kranken Mutter des Freundes, Bestrafung der ''Mutter Theresa'' in Afrika, Schwangerschaft
der Frau des Schweizer Gardisten und nicht zuletzt die Papstwahl selber. Aber Lenny ist halt kein heiliger Franziskus,
sondern ein ziemlich konservativer, um nicht zu sagen fundamentalistischer Querkopf.

[D. Athair]

Hmm ... hab sie auch geschaut. Bin noch etwas unschlüssig. Bisweilen surreal und stereotyp (Amerikaner, Italiener, "Orphan").
Insgesamt ist das für mich - wie Dein Wille geschehe - ne "Coming of age- Geschichte. Die Motive (ggf. auch Themen) sind ähnliche wie bei der französischen Produktion - allerdings aus nem ganz anderen Blickwinkel, mit viel strengerem Ablauf und sehr unterschiedlicher Umgebung.

[Pyromancer]

Hm.

Irgendwie war das Ende nicht wirklich befriedigend. Die ganze Serie hat keinen roten Faden und mäandert ziemlich umher. Ein paar Plotlinien werden beendet - nicht abgeschlossen, aber immerhin beendet. Viele Dinge, die erwähnt oder aufgebaut werden, zahlen sich aber nicht aus und versanden einfach, bzw. werden schlicht ignoriert und tauchen nicht mehr auf. Und viel von der Symbolik hab ich wahrscheinlich auch schlicht nicht kapiert oder übersehen.

Aber trotz allem: Die Serie ist GUT! Ich werde sie bei Gelegenheit sicher nochmal anschauen, und kann nur jedem empfehlen, es auch zu tun. Aber ich habe das Gefühl, sie hätte NOCH VIEL BESSER sein können.

[Lyonesse]

Hihi, allein die Bilder reichen als Argument zum gucken schon völlig aus.