Autor Thema: Diskussion: Murphys Höhle  (Gelesen 12659 mal)

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Offline Friedensbringer

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Re: Diskussion: Murphys Höhle
« Antwort #25 am: 12.04.2006 | 20:01 »
alles nette vorschläge, alles definitiv überdenkenswert!
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

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Re: Diskussion: Murphys Höhle
« Antwort #26 am: 31.05.2006 | 00:01 »
So, weiter mit dem Jury-Feedback. Murphy’s Höhle. Die Idee zur Umsetzung der Gesetze finde ich klasse: In der Tradition von Kobolds Ate My Baby und Paranoia ein Spiel, in dem die Charaktere ohnmächtig dem Wahnwitz ausgeliefert sind, was das Zwerchfell der Spieler schnell in Vibrationen versetzt.

Aber ich kam doch leider relativ schnell ins Stocken. Murphy’s Gesetz wird befolgt, indem man absichtlich etwas schief gehen lässt? Hmmmm… Vielleicht bin das nur ich, aber das kommt mir irgendwie lahm vor. Mir hätte eher etwas vorgeschwebt, wo die anderen Charaktere dafür sorgen, dass alles, was schief gehen kann, auch schief geht.

Ähnlich wie Skyrock und Fredi habe ich viele Aspekte an Murphy’s Höhle überflüssig gefunden, Dinge, die man von „klassischen“ Systemen kennt, die man aber in einem reinen Witz-Spiel wahrhaftig nicht braucht. Insgesamt hätte ich erwartet, dass das Setting mit mehr Quatsch aufwartet. Mit mehr schrillem, buntem Unsinn, statt mit einer Setting-Beschreibung, die sich auf ein ganz normales Fantasy-Setting beziehen könnte, wenn es nicht um ein paar Amöben in einer schimmelnden Kasematte gehen würde. Gags wie: „Haste mal ne Minute?“ oder die Musiktipps am Ende sind leider dünn gesät, davon hätte ich gerne mehr gesehen.

Dann haben wir ein generisches WoD-artiges Attributs- und Fertigkeitssystem, auch das passt nicht wirklich zum Comedy-Charakter des Spiels – man wäre gut komplett ohne Fertigkeiten ausgekommen, ganz zu Schweigen von PSI, Geld, Ausrüstung und Kampf. Die Erzählbeispiele etc. haben mir hingegen gut gefallen, mit der Einschränkung, dass bestimmte Szenen (insbesondere Kämpfe) so wohl recht langatmig werden können. Das Würfelsystem wirft die Frage auf, ob du die Wahrscheinlichkeiten mal in Ruhe durchgerechnet hast. Ich bin ja ein Freund transparenter Wahrscheinlichkeiten. Schnell: Was ist besser, 3W8 oder 2W12?

Abschließend folgt dann endlich das Sahnestück des Systems, das zeigt, wie es geht: Die Mutter! Super Einbindung des Stichworts, und ein Spaßgarant während des Spiels. Das sollte Boni im Spiel bringen! Auf keinen Fall würde ich Spielercharaktere zu irgendeiner Zeit von ihrer Mutter verschonen. Warum auch, das ist doch der größte Spaß!

Die Spieltipps haben einige nette Ansätze, sind aber auch nicht so richtig konsequent. Insgesamt leidet Murphy’s Höhle einfach darunter, dass du die Comedy-Sache nicht richtig durchgezogen hast, sondern irgendwie der Meinung warst, es müsste neben der Comedy auch noch der ganze Rest drin sein, den man aus anderen Rollenspielen kennt. Aber wenn ich diesen ganzen Rest will, dann werde ich kein Setting wie Murphy’s Höhle aussuchen.

Fazit: Einige sehr schöne Ansätze, aber für eine Nominierung leider zu inkonsequent, und es hätten auch noch ein paar mehr Gags sein dürfen.
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Offline Friedensbringer

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Re: Diskussion: Murphys Höhle
« Antwort #27 am: 19.06.2006 | 10:43 »
i get the point!

bin wahrscheinlich noch zu stark im klassischen rollenspiel verwurzelt (das merk ich in letzter zeit immer mal wieder), muss mich an ein paar gedanken der forge theorie und des modernen rollenspiels erst noch richtig gewöhnen...

bin sicherlich beim nächsten challange wieder mit dabei, und wenn meine ideen schonmal gut waren, dann fehlt ja nurnoch die umsetzung, und das werd ich lernen ^^
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Re: Diskussion: Murphys Höhle
« Antwort #28 am: 19.06.2006 | 12:35 »
Geht ja gar nicht um vertiefte Forge-Theorie. Sondern einfach darum, mal zwei Schritte zurück zu treten und nichts als gegeben hinzunehmen. :)
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Re: Diskussion: Murphys Höhle
« Antwort #29 am: 20.06.2006 | 14:48 »
is schon klar, aber wie wittgenstein dereinst so treffend formulierte:
man muss an den worten hinaufklettern, um über sie hinaus zu kommen!
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
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