Autor Thema: [Erzählt mir von] Polaris  (Gelesen 5813 mal)

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Offline Sif

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[Erzählt mir von] Polaris
« am: 8.11.2006 | 09:45 »
Hallo allerseits,

durch meinen noch nicht allzu langen Aufenthalt hier im GroFaFo habe ich von Polaris gehört, das ja eine SL-loses System ist.
Ich finde die Idee sehr spannend und würde gerne von Euch mehr üder das System hören und vielleicht auch die ein oder andere Erfahrung lesen.

Danke schon im voraus! :D

Grüße,
Sif
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Offline Dash Bannon

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #1 am: 8.11.2006 | 09:58 »
also ein bisschen was steht schonmal in diesem unseren Spielbereicht von einem der Grossen Treffen
tanelorn.net/index.php/topic,24468.0.html

mmh
jeder hat seinen Charakter

der Spieler links von dir spielt die NPCs zu dennnen du ein neutrales Verhältnis hast (vielleicht ein Lehrmeister?)
der rechts von dir die zu dennen du ein positives Verhältnis hast (Geliebte/bester Freund)
der Spieler dir gegenüber spielt deine Feine und hat, wenn du eine Szene hast das inne was einer SL-Funktion am nächsten kommt


Konflikte werden durch bestimmten 'Satzbau' ausgetragen (das können die Experten sicherlich noch viel besser erklären als ich).
z.B. beginnst du zu erzählen
'Und so begab es sich das ich die Flüchtlinge vor den Dämonen rettete'
das ist erstmal Fakt
dann kommt aber dein Mistaken (der gegenübersitzende Spieler) und antwortet
'Doch nur wenn..' (das ist eine der vorgegebenen Satzbausteine, damit fügt er eine Bedingung an, akzeptiert aber auch das von dir gesagte)

und so kann das endloch weitergehen, immer neue Bedingungen für geschaffene Fakten :)


Vermutlich hab ich dich jetzt mehr verwirrt als dir genutzt :D
aber schau am Besten in das Diary das ich oben verlinkt habe und hoffen wir das noch jemand vorbeischaut, der gut erklären kann ;)
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Joerg.D

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #2 am: 8.11.2006 | 10:14 »
Polaris ist eine epische Tragödie.

Sie eignet sich hervorragend um ganz großes Kino mit Emotionen zu verwirklichen.
Den Grundaufbau des Spieles hat Dorin ja schon beschrieben.
Zur Einleitung wird eine Kerze entzündet und der Monolog vorgelesen.
Die Spieler entwickeln die Storry mittels der Kernsätze und sehen dabei, wie die Katastrophe vorranschreitet.

Es ist ein anstrengendes Spiel, man muss génau nachdenken, was man sagt, oder wie man antwortet um nicht von seiner Sonne (dem Gegenspieler) über den Tisch gezogen zu werden.

Das System ist nicht für echte Kampanjen geeignet, kann aber durchaus für 3-4 vergnügliche Abende sorgen, wenn die Spieler konzentriert bei der Sache sind und die jeweiligen Sonnen nicht gleich auf ganze gehen. Wenn man also die Geschichte langsam aufbaut, kann man auch über einen längeren Zeitraum Spaß an der Geschichte haben und sie weiterentwickeln.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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Offline Vale waan Takis

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #3 am: 8.11.2006 | 11:06 »
Ich hab ja leider leider bisher nur einmal Polaris spielen dürfen.
Zuallererst: Polaris ist anders, Polaris ist neu, Polaris macht ne Menge Spaß

Meine einzigen beiden Kritikpunkte sind:
1.) Polaris ist kein Gruppenspiel - jeder Charakter steht für sich und hat seine eigene Geschihte mit den anderen kommt er eher selten zusammen und gemeinsame Aktionen sind noch viel seltener (regeltechnisch zu kompliziert)

2.) Polaris tendiert zu Polarisation  ;D. Heißt: Schon nach kurzer Zeit kristallisieren sich max. 2 Haupthandlungsträger/Handlungsstränge heraus und es passiert zu schnell das die Konflikte total eskalieren. Von Regelseite gibt es dazu wohl keine Hilfestellung, es liegt an der Konzentration und dem festen Willen der Spieler, nciht zu schnell die Welt untergehen zu lassen, NSCs aus der Geschichte zu nehmen und die Geschichte mit ihren Konflikten interessant zu halten.
Die Regeln sind imho eher schwach, was aber bei einer motivierten Gruppe kein Problem ist.

Polaris ist auf jeden Fall ein wunderbares System zum gemeinsamen Geschichtenerzählen und wenn's noch einer eine Möglichkeit findet das ganze Gruppentauglich zu machen wird es mein absoutes Lieblingssstem  ;)
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wjassula

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #4 am: 8.11.2006 | 11:25 »
Vale, ich glaube, das war eher ein Problem unserer Gruppe, oder?

Ich hab's auch erst einmal gespielt (nämlich auf dem Treffen mit Vale), aber fand's auch ganz toll. Polaris ist wirklich anders. Man setzt sich hin, und alles ist erstmal ungewohnt, wenn man vom klassischen Rollenspiel kommt. In der Mitte ein Zettel für alle, und sämtliche Regeln, die einem so erklärt werden, hängen irgendwie mit Sprechen zusammen. "Dann darf er DAS sagen, und DU kannst dann sagen 'aber nur wenn'...oder 'und ausserdem'...und die rechts und links von dir sind die Monde, und die können auch was sagen, aber nur über bestimmt Dinge".

Und dann gehts los, und alles wird immer trauriger und schrecklicher auf eine wunderbare Weise. Bleiche Ritter mit Eisrüstungen vergiessen das Blut ihes dämonenbesessenen Geliebten und weinen unter einem finstren Himmel voller kalter Sterne. Priesterinnen des Herdfeuers opfern sich, weil die Hoffnung verblüht ist. Zwei Freunde erkämpfen die Eisblume, die das Licht wiederbringen kann, und als sie in ihre Heimatstadt zurückkehren, sind alle tot, und nur ein Wind geht noch durch die Strassen.

Und die Regeln find ich schon gut. Man sitzt im Kreis und die Sätze fallen wie Steine. Dadurch, dass das Spiel über einen sehr getragenen,  (winterstarren) Ablauf zwischen den Beteiligten geregelt ist, stellt sich schnell eine ritualartige Atmosphäre ein, die der geschichte etwas unausweichliches, unbarmherziges gibt. Wenn du mal eine Mischung aus Silmarillion, nordischen Heldensagen und griechischer Tragödie selbst erzählen möchtest, dann greif zu. Also greif unbedingt zu :).

Nachtrag: Nee, Moment. Das war Vash, oder? Vash oder Vale? Diese blöden Nicknames. 
« Letzte Änderung: 8.11.2006 | 11:27 von Jasper »

Offline Vale waan Takis

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #5 am: 8.11.2006 | 11:34 »
Nachtrag: Nee, Moment. Das war Vash, oder? Vash oder Vale? Diese blöden Nicknames. 
Und ich hab mich schon gefragt: "Moment...Polaris auf einem Treffen? Mit Jasper? Das wüsste ich doch aber  ;D"

Aber sonst kann ich deinen Post voll und ganz unterschrieben. Aber es liegt halt nicht nur an der Gruppe das Polaris eskaliert. Es läd einfach zu sehr dazu ein. Diese "Doch nur wenn.."-Schlachten sind einfach zu verführerisch können aber schnell unübersichtlich werden...

Ich glaube aber Polais ist nicht nur geeignet für das mitgelieferte Setting (das ohne Zweifel interessant und schön ist).  ;D
Doch nur wenn, man sich darauf einläßt  :d
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Online Vash the stampede

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #6 am: 8.11.2006 | 11:42 »
Vale, ich glaube, das war eher ein Problem unserer Gruppe, oder?
...
Nachtrag: Nee, Moment. Das war Vash, oder? Vash oder Vale? Diese blöden Nicknames. 

Ist nicht das erste Mal, dass man uns verwechselt. Auch unsere echten Vornamen verführen dazu. ;)
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Offline Sif

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #7 am: 8.11.2006 | 17:42 »
Vielen Dank schon mal, für mich klingt all das richtig spannend.
Wie viele Spieler braucht man denn?
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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #8 am: 8.11.2006 | 17:47 »
Man sollte mindestens vier Spieler haben, das ist auch die Idealbesetzung. Eine gerade Spieleranzahl ist am besten, mit 5 Spielern hat man ein bisschen Probleme, die Rollen der Spieler (also Protagonist, Mistaken, Vollmond, Neumond) gut aufzuteilen. Bei sechs Spielern haben immer zwei Spieler Pause, währden die anderen ihre Szene spielen. Diese Konstellation hatten wir z.B. einmal auf Hessenstein - hat gut geklappt und man ist als Spieler auch mal richtig dankbar, wenn man nichts machen muss und sich zurücklehnen kann, um den anderen beim Spielen zuzusehen ;-)
Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern anschließen: ein sehr ungewöhnliches Spiel das viel Spaß bringt, aber auch sehr anstrengend ist - man muss allzeit konzentriert bei der Sache sein und on-the-fly die Geschichte entwickeln, da nichts vorgegeben ist und jeder am Tisch mitverantwortlich für die Story ist.

Offline Nebula

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #9 am: 11.03.2017 | 11:44 »
SL los?

klingt interessant aber war wohl so ne Eintagsfliege wie Fate?  :Ironie:

hab nach Polaris gekuckt und bin über dieses Topic gestolpert, aber gibt wohl mehrere Spiele die so  heissen =)

Offline Chiarina

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #10 am: 11.03.2017 | 13:25 »
Eintagsfliege ist gut...
Das Ding ist krasseste Rollenspiel-Avantgarde. Only for the adventurous! Ich suche immer noch nach ein paar Leuten, mit denen ich das ´mal machen kann. Leider bin ich erst drauf gestoßen, als die Leute, die dazu willens gewesen wären, es bereits ausprobiert hatten.

(Ja, es gibt irgendein neueres Rollenspiel, was sich ketzerischerweise aus blasphemischer Unwissenheit heraus denselben Namen gegeben hat, wie dieses ältere, anbetungswürdige System).

:pray:
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Offline D. Athair

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #11 am: 11.03.2017 | 14:43 »
(Ja, es gibt irgendein neueres Rollenspiel, was sich ketzerischerweise aus blasphemischer Unwissenheit heraus denselben Namen gegeben hat, wie dieses ältere, anbetungswürdige System).
Nope. Das französische Dingens trägt den Namen länger. War halt nur lange international unbekannt.

Wenn man Lust hat, kann man auch ne Version des Systems spielen, das die Zeit von al-Andalus/ der Reconquista als Setting verwendet.
Nennt sich "Thou art but a warrior" (bei dem man muslimische Ritte spielt) und es kommt glücklicherweise ohne die fragwürdige historische Sichtweise der Autorin auf die Zeit aus.
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Offline Chiarina

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #12 am: 11.03.2017 | 14:54 »
Ah. Man lernt nie aus. Dieses französische Dingens gibt´s schon länger als 10 Jahre? Hätte ich nicht gedacht.

Von welcher Autorin sprichst du denn? Polaris ist ja von Ben Lehmann und hat (so gut wie) keine Anbindung an unsere Realität. Folglich schreibst du von "Thou art but a warrior". Ich kenne das Spiel nicht. Was für eine fragwürdige historische Sichtweise hat denn die Autorin?
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Offline D. Athair

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #13 am: 11.03.2017 | 15:30 »
Was für eine fragwürdige historische Sichtweise hat denn die Autorin?
Al-Andalus sieht/sah sie als vergessen an und als goldenes Zeitalter der Toleranz (zwischen unterschiedlichen Kulturen, Völkern und Religionen), welches Wissenschaft und Kunst zu neuer Blüte verhalf. Beides ist nicht völlig falsch. Al-Andalus ist kein prominentes Thema in den Schulbüchern weltweit - vergessen ist es aber auch nicht. Und: Unter den 700 Jahren muslimischer Herrschaft kann man mal 60 Jahre (912-976) für den "goldenen Traum" ansetzen. Trotzdem: Was in al-Andalus zeitweise Wirklichkeit war, was viel besser, als was in Rest-Europa praktiziert wurde. (Aber es ist halt meilenweit von den Idealen einer gewissen links-liberalen US-Polit-Denk-Schule - ohne die bewerten zu wollen - entfernt.)

(Bitte nicht auf die Goldwaage legen. Ich find das Interview dazu nicht mehr, deswegen alles aus dem Kopf. Hier ein anderes.)


Wie gesagt: Das Spiel ist gut und die Autorin versucht explizit historische Genauigkeit und ihre eigene Meinung nicht in das Spiel hineinzulegen.


Ah. Man lernt nie aus. Dieses französische Dingens gibt´s schon länger als 10 Jahre? Hätte ich nicht gedacht.
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« Letzte Änderung: 11.03.2017 | 15:39 von Clausustus Doom Occulta »
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Offline Chiarina

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #14 am: 11.03.2017 | 15:42 »
Und der Weltuntergang von Polaris wird dann mit der Reconquista gleichgesetzt? Und die Dämonen aus Polaris sind dann christliche Ritter? Hm. Weiß nicht, ob mir das gefällt. Ich kann jetzt jedenfalls nachvollziehen, was du mit fragwürdiger historischer Sichtweise meinst. Vielen Dank.
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alexandro

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #15 am: 11.03.2017 | 16:19 »
Naja, problematischer als die Konstruktion eines fiktiven Britanniens des 6. Jahrhunderts (Arthussage) finde ich die Konstruktion eines fiktiven al-Andalus (wie in "El Cid") jetzt nicht.

Offline D. Athair

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Re: [Erzählt mir von] Polaris
« Antwort #16 am: 14.03.2017 | 01:13 »
Und der Weltuntergang von Polaris wird dann mit der Reconquista gleichgesetzt? Und die Dämonen aus Polaris sind dann christliche Ritter?
Ne. Nicht wirklich. Ich finde es durchaus clever den Untergang eines historischen Reiches mit Polaris umzusetzten. Genauso könnte man auch die Eroberung von Byzanz, den Untergang Roms, das Ende der Inka und Azteken durch Spanier und Portugiesen, ... umsetzen. Das aus der Perspektive derer zu spielen, deren Reich untergegangen ist, ist durchaus legitim.

Die Glorifizierung und Inanspruchnahme von al-Andalus im Sinne einer zeitgenössischen politischen Agenda ist, was ich schwierig finde. Aber wie gesagt: Diese Art von (mMn) unangemessener Geschichtsdeutung schlägt sich im Spiel nicht nieder, sondern beschränkt sich auf Interviews. Das Spiel zwingt einem die Ansichten der Autorin nicht auf. Es ist - glaub ich - auch nicht so, dass die Reconquista im Spiel als "böse" gedeutet wird.
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