Autor Thema: Was ist Rollenspiel?  (Gelesen 4224 mal)

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Offline Oberkampf

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #25 am: 12.12.2011 | 14:51 »

manches Mal erschrecke ich vor mir selbst, wieviel Zeit ich für diese Art der Realitätsflucht investiere. Geht das noch anderen so?

Ja
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Prends des bombes de peinture et bombe tout
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Seth

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #26 am: 12.12.2011 | 14:51 »
Ich oute mich mal...

manches Mal erschrecke ich vor mir selbst, wieviel Zeit ich für diese Art der Realitätsflucht investiere. Geht das noch anderen so?

Aber hallo!

1 / 2 - 3 Abende pro Woche reguläres Spiel, dazu Chatrollenspiel und Vor- und Nachbereitung von Runden. Und das neben Studium, Beruf und Familie :D

Offline Maarzan

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #27 am: 12.12.2011 | 16:37 »
Rollenspiel ist ein Modellbaukasten, wo man nicht nur im stillen Kämmerlein werkelt und nie einer das Werk sehen wird/will, sondern wo man dann Leute findet, die es sogar erkunden und ausprobieren wollen, bzw. wo man selbst an fremden Kreationen rumspielen kann, denn sie nur in Stille konsumieren zu können.
Es ist ein Mittel sozial kreativ zu werden (insbesondere wenn man völlig unmusikalisch ist)

Nebenbei ist Rollenspiel darum auch (für mich) völlig inkompatibel zu Storytelling.

Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Boba Fett

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #28 am: 12.12.2011 | 18:54 »
Rollenspiel ist ein Gesellschaftsspiel und für mich persönlich ein Hobby, mit dem ich mich gern und viel in der Freizeit beschäftige.
Es ist weder Lebensziel, -zweck noch notwendiger -inhalt, auch wenn mir ohne Rollenspiel sicherlich etwas fehlen würde, von dem ich derzeit nicht wüsste, welches hobby einen ähnlichen Stellenwert gewinnen könnte.
Was aber Auch daran liegt, dass ich durchs Rollenspiel viele Freunde gewonnen und Menschen kennen unde schätzen gelernt habe und nicht bedeuten würde, dass ich nichts finden würde, sondern eher, dass es mir im Moment die Idee zu Alternativen und ja auch die Notwendigkeit zur Umorientierung fehlt.

Die Betonung bei allem liegt aber auf "Hobby", "Freizeit" was impliziert, dass es vieles gibt, dass wichtiger ist.
Familie, Freunde, Beruf, Lebensgestaltung...

Ich spiele seit 1984 und derzeit 1-2 im Monat.
« Letzte Änderung: 12.12.2011 | 19:31 von Boba Fett [away] »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Teylen

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #29 am: 13.12.2011 | 08:30 »
Doch was ist Rollenspiel für Dich? Welchen Stellenwert nimmt es in Deinem Leben ein?
Rollenspiel ist für mich ein Hobby.
Derzeit das Hobby welchen ich am intensivsten nachgehe.
Das heißt das ich in der Woche normalerweise einen Skype Abend habe sowie gegebenfalls noch eine Tischrunde und unter der Woche täglich gut vier Stunden täglich, manchmal mehr, in einem Chatrollenspielen beziehungsweise im Ventrilo abhänge.
Neben der Aktivität in Foren wie dem Tanelorn oder B! sowie dem rum horchen auf Internetseiten, der Blog pflege, dem lesen und gelegentlichen Extra-Veranstaltungen (Treffen, Conventions, Reisen, LARPs).

Damit nimmt es einen ähnlichen Stellenwert ein wie zuvor das Spiel Go.
Ein liebevoll, vielleicht durchaus ein wenig intensiv, gepflegtes Hobby.

Ich würde es nicht als Lebensstil auffassen, da ich es zwar entsprechend in mein Leben einbette, jedoch, ähnlich wie bei der Musik, nicht den dem Lebensstil annehme - zumindest nicht bewusst oder als eine Frage der Selbstdefinition.
Nun und für die Kunst, wage ich fast zu behaupten, fehlt mir ein wenig der Sinn.
Ich habe nicht unbedingt das Bedürfnis mich künstlerisch auszudrücken / darzustellen oder sowas. ^^

Insofern zu der Frage Was es ist, würde ich behaupten eine Art der Unterhaltungsform.
Etwas das mich (und andere) unterhält, und mir - gerade langfristig betrachtet - Spaß macht.

manches Mal erschrecke ich vor mir selbst, wieviel Zeit ich für diese Art der Realitätsflucht investiere. Geht das noch anderen so?
Also mir geht es nicht so.
Ich verstehe Rollenspiel hierbei auch als "gewöhnliches" Hobby, das ich zur Entspannung beziehungsweise mit Freunden respektiven anderen Menschen gemeinsam spiele und zu dem ich etwas sammele. Etwas das sich weitestgehend harmonisch in meine Lebensrealität einfügt.
Nicht als eine Art Droge welche mir eine Flucht aus der harten Realität bietet, das gegebenfalls gar isolierend wirkt.

Hinsichtlich der für das Rollenspiel aufgewendeten Zeit empfinde ich eigentlich keine Reue.
Wobei ich Rollenspiel, für nicht unbedingt Zeitintensiver halte als Beispielsweise ein gut gepflegtes Go-Hobby.
[Eher würde ich dazu tendieren das Go-Spiel als zeitintensiver zu begreifen, was aber wohl meiner damaligen recht regen Turnier Teilnahme geschuldet sein könnte]
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Offline The MOELANDER

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #30 am: 13.12.2011 | 08:38 »
manches Mal erschrecke ich vor mir selbst, wieviel Zeit ich für diese Art der Realitätsflucht investiere. Geht das noch anderen so?
Nein, denn wenn man ehrlich ist, das gleiche passiert wenn...
...du ein Buch liest und die Zeit vergisst.
...du einen langen Filmmarathon machst oder einfach insgesamt eine Menge Filme schaust.
...du ewig lang dein Videospiel spielst.
...du einfach nur daliegst, Musik hörst und träumst.

Der Unterschied zu Rollenspielen bei diesen Dingen ist, dass du es in Gesellschaft mit anderen tust. Es ist wie früher die wandernden Geschichtenerzähler. Jeder Mensch begeht Realitätsflucht. Sonst wären wir längst alle paranoide Neurotiker...
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LöwenHerz

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #31 am: 13.12.2011 | 08:45 »
Ich würde es nicht als Lebensstil auffassen, da ich es zwar entsprechend in mein Leben einbette, jedoch, ähnlich wie bei der Musik, nicht den dem Lebensstil annehme - zumindest nicht bewusst oder als eine Frage der Selbstdefinition.

Das geht mir ganz genau so.
Gut, in meinem Job kann ich es mir nicht leisten, irgendeine Aussage nach außen zu transportieren. Aber mein Interesse daran tendiert gen unter Null.

Zitat
Ich verstehe Rollenspiel hierbei auch als "gewöhnliches" Hobby, das ich zur Entspannung beziehungsweise mit Freunden respektiven anderen Menschen gemeinsam spiele und zu dem ich etwas sammele. Etwas das sich weitestgehend harmonisch in meine Lebensrealität einfügt.
Nicht als eine Art Droge welche mir eine Flucht aus der harten Realität bietet, das gegebenfalls gar isolierend wirkt.

Ganz so gewöhnlich empfinde ich es nicht. Denn was mir das gros der Gesellschaft reflektiert ist eher Unverständnis und Kopfschütteln, teilweise Ablehnung. Ich sammele viel und gern und bin glücklich, dass ich mir die Zeit und Muße dafür nehmen kann. Dennoch ist es eher ein Hobby für einen kleineren Kreis meiner Freunde. Und meins. Mein Schatz... ;)
Aber als Droge zur Realitätsflucht hatte ich es auch gar nicht verstanden und wollte es auch so nicht ausdrücken. Ich mache das bewusst, wie andere Leute sich in ihre H-Null Eisenbahnwelten oder ihre abendlichen TV-Serien-Realitäten zurückziehen, um den Alltag mal draußen zu lassen. Das empfinde ich sogar als sehr gesund für den Geist, sich konstruktiv mit förderlichem Gedankengut auseinander zu setzen. Oder auch nur als Rekreation (Wiederherstellung geistiger Schaffenskraft), um abzuschalkten und auch nicht nachdenken zu müssen.


So, jetzt wird das Thema doch recht interessant ;)


edit: @Moelander: siehe da, hatte gerade ähnliche Gedanken. Erschrecke mich dennoch davor. Ich lese wieder viel mehr, als früher (mittlerweile wieder ca zwei Bücher im Monat) und schaue gern Serien. Wobei ich merke, dass mir die Wochenenden auf dem Land deutlich besser tun. Natur, Tiere und wundervolle menschliche Begleitung können mir deutlich mehr geben, mich besser ent-stressen und mich besser auffangen...
« Letzte Änderung: 13.12.2011 | 08:48 von Luxferre »

Offline The MOELANDER

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #32 am: 13.12.2011 | 08:54 »
Dafür ist die Familie bei mir da. Ich habe eine Leben neben dem RPG auch wenn ich die letzten Tage viel hier im Forum war. Ich bin nur gerade in der Phase wo niemand Zeit füreinander hat (Weihnachten) und ich auch nicht arbeite (Film ruht meist im Winter, zu wenig Tageslichtstunden). Ich würde sagen, dass ich ein gesundes Leben führe und trotzdem viel lese, und Rollenspiele mach.
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Offline Teylen

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #33 am: 13.12.2011 | 16:42 »
Ich bin mir nicht sicher in wie weit die Gesellschaft Rollenspiel negativ aufnimmt. Abgesehen von meinen Eltern habe ich bisher noch kein negatives Feedback in Form von Bedenken hinsichtlich des Hobbies erhalten, das mir in Erinnerung geblieben waere.

Der haeufigsten Kritik das es eine Realitaetsflucht sei, das heisst das man Erwachsen werden sollte, unter Leute geben und eine Familie gruenden kann ich nicht nachvollziehen.

Abgesehen vom sammeln und gelegentlichen lesen der Buecher ist Rollenspielen schliesslich ein Hobby dem man mit anderen Menschen zusammen nach geht.
Im Gegensatz zum lesen, betrachten von TV-Serien oder dem spielen von Solokampagnen bei Computerspielen, bei welchen man sich tatsaechlich allein einer Fiktion widmet, spielt man Rollenspiel in einer Gruppe. Die Gruppe ist zwar kleiner als beim Fussball, aber nun auch (oftmals) groesser als beim Schach oder Go spielen.

Ich mein ich habe einen Teil Hobbies wo ich dem Vorwurf der Realitaetsflucht und der Abkanzlung durchaus einen Raum geben wuerde. Gefuehlte 90% meiner TV-Serien schaue ich mir allein an, fast die gesammte Comic Sammlung habe ich mir in eigenen stillen Stunden durch gelesen und auch im Kino bin ich meist "allein" mit dem Film beschaeftigt. Meine beiden Blogs sind etwas das ich eher fuer mein Ego mache, anstelle fuer eine Gesellschaft.

Aber Rollenspiel zaehlt fuer mich zu den absolut sozialen Hobbies.
Wie auch, just als anderes Beispiel meiner Hobbies, das Go.
Beides hat Aspekte die man alleine macht, aber der Fokus liegt auf anderen Menschen.

Platt anhand von Beispielen ausgedrueckt:
Nachdem ich mit Freunden / Bekannten 11 Stunden am Stueck oder drei Tage auf einer Convention oder einem Treffen war bereue ich davon keine Sekunde. Weil ich da mit anderen Menschen agiert habe.

Wenn ich nach drei Tagen zocken ein CRPG (zB. Zelda) durchgezockt habe passiert es durchaus schonmal, nach einem kurzen "Yay, durch"-Enthusiasmus, das ich sich das schlechte Gefuehl breit macht das es doch was arg einsam und irgendwo deswegen erbaermlich war. Das die Realitaetsflucht was ausufernd geraten ist.
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Offline Terrorbeagle

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #34 am: 13.12.2011 | 16:53 »
Der Soll-Zustand wäre eine Literatur- und Kunstform, bei der die Grenzen zwischen Künstler und Publikum durch die aktive Teilhabe und Mitwirkung aller Beteiligten verschwimmen.
Der Ist-Zustand ähnelt mehr einer elaborierten Form des kolektivierten Eskapismus, mit viel Drumrumgeschwurbel und eine netten Gelegenheit, angenehme Abende in angenehmer Gesellschaft zu verbringen, neue Leute kennen zu lernen und durch ein gemeinsames Interesse miteinander zu verknüpfen.
Für mich persönlich ist Rollenspiel etwas, was ich gut kann, interessant finde und wobei ich  folglich auch einen gewissen Ehrgeiz hab, es noch besser zu machen.
Würde ich tatsächlich jedes Mal, wenn ich sinnbildlich Lehrgeld bezahlen würde, tatsächlich Geld verteilen, wäre ich arm.

Offline Tudor the Traveller

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #35 am: 13.12.2011 | 17:02 »
@Unverständnis und Kopfschütteln sowie Teylen:
Das "Problem" liegt imo nicht in der sozialen Komponente; die wird, denke ich, durchaus positiv wahrgenommen. Imo ist der unausgesprochene Vorwurf tatsächlich der der mangelnden Reife, womit man als Rollenspieler, aber auch als Fantasy-oder Sci-Fi-Leser, als mehr oder weniger infantil hingestellt wird, vielleicht weil man sich in den Augen jener der Realität nicht stellen könne. So ist zumindest mein Eindruck. Beim Rollenspiel kommt noch hinzu, dass es sich eben um ein Spiel handelt und der Spieltrieb ebenso als infantil verstanden wird.

Das ist bescheuert, passt aber zu unserer Vernunft- und Karriere-betonten Ellbogengesellschaft.
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Offline Ghostrider

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #36 am: 13.12.2011 | 21:20 »
Unsere Gesellschaft ist nicht ratiobetont, dazu ist sie zu sehr irrational geprägt, aber sie wäre es gern.
Totschlagargument für mein findet man jederzeit und allerorten.
Leider.

Zum Thema:
Ein Stück weit Institution als auch Ritual, jedoch grundlegend betrachtet nur ein Brettspiel mit Freunden zum Zeitvertreib.

LöwenHerz

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #37 am: 15.12.2011 | 15:25 »
Ich schätze, dass ein Fantasynarr oder hoffnungsloser Fall von Realitätsflüchtling (welche man durchaus unter Rollenspielern trifft) das Bild nach außen transportiert. Der Lehrer, Unternehmer oder Büroangestellte macht wegen seines normalen Auftretens eben kein rechtes Bild für die Öffentlichkeit. Also sucht man sich den Stereotyp. Und das ist ganz klar ein Opfertyp, Sündenbock und Volltrottel.
Dass solche Menschen einen normalen Anteil an der Gesellschaft haben, scheint den Medien und oberflächen Beobachtern gar nicht aufzugehen. Ebenso scheint es normal zu sein, andersdenkende als Idioten hinzustellen. Einen in Gesellschaft unsicheren Menschen als Soziopathen und einen übersteigerten Fan phantastischer Themen eben als jemanden, der die harte Realität nicht ertragen kann.
Dass das Ganze vollkommener Kuhschiss ist, wissen wir. Dennoch ist das Bild des stereotypen Rollenspielers eben nicht sonderlich positiv. Nicht zuletzt wegen reißerisch-hetzenden Medien und einigen schwarzen Schafen, die sich einfach nur wie Idioten verhalten.

Der Schnitt unserer Gruppe ist übrigens echt interessant. Auf den ersten Blick könnte man eventuell genau einen als Rollenspieler entlarven. Aber auch nur wegen seiner maskulinen Bartpracht und schwarzen Kleidung. ;)

Ich kann nur sagen, dass ich in meinem Umfeld vorsichtig bin, wem ich was erzähle. Erfahrungsgemäß. Und normalerweise verkaufe ich dem Teufel Weihwasser, wenn es sein muss.

killedcat

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #38 am: 15.12.2011 | 17:11 »
Rollenspiel ist für mich:

- Das zeitaufwendigste Hobby in meinem Leben;
- aber nicht mein Leben.
- Die Methode meiner Wahl, die vielen Geschichten und Welten, die in meinem Kopf herumspuken, zum Leben zu erwecken.

Offline ArneBab

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Re: Was ist Rollenspiel?
« Antwort #39 am: 16.12.2011 | 13:36 »
Für mich ist Rollenspiel ein essentieller Teil meines Lebens, dessen teilweises Fehlen für mich (wie dieses Jahr) eine enorme Belstung ist. Rollenspiele sind soweit Teil meines Lebens, dass ich mich nach mehreren Wochen ohne eine Rollenspielrunde nicht mehr ganz lebendig fühle. Und es gibt nichts, dass diese Lücke wirklich füllen kann, selbst wenn ich begeistert programmiere und viel Zeit mit Frau und Sohn verbringe.

Es ist gemeinsames Abenteuer, kreative Betätigung, spannendes Spiel und tiefer Kontakt zu den Mitspielern, ohne zu bedrängen.

Es ist wirkliches zusammenspielen, um gemeinsam Spaß zu haben, ohne Wettbewerb zu erzwingen - und ohne Verlierer.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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