Autor Thema: Erklär mir einer die Mondpfade...  (Gelesen 2358 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Lichtbringer

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.169
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Der_Lichtbringer
Erklär mir einer die Mondpfade...
« am: 12.04.2014 | 13:10 »
Ich habe mir recht bald nach Erscheinen das Weltenbuch gekauft. Prinzipiell gefällt es mir ziemlich gut. Nur die Mondpfade wollen mir nicht in den Schädel. Entweder begreife ich sie nicht oder die Autoren verstehen ihr eigenes Konzept nicht. (Vermutlich eher ersteres.)

Also, wenn ich das richtig verstanden habe, dann verbinden die Mondpfade jeweils genau zwei Orte und stets diesselben. Prinzipiell könnte man zwar vom Pfad abweichen und irgendwann ein anderes Tor erreichen, aber man müsste lebensmüde sein, das zu versuchen, und (praktisch) niemand tut das.

Mein Problem ist nun, dass mir die geschilderten Auswirkungen der Mondpfade damit im direkten Widerspruch anmuten. Diese werden nämlich immer wieder so dargestellt, dass sie die Welt vernetzen und zusammenbringen. Doch das können sie nicht, weil sie sich nie verzweigen. Man stelle sich vor, es gäbe auf der Welt nur drei Flugrouten: London - New York, Moskau - Sidney und Peking - Kapstadt. Dann wäre die Welt nicht vernetzt, es wären nur jeweils zwei Orte gut verbunden. Man hätte zwar eine recht beeindruckende Methode, von London nach New York zu kommen, es wäre in der Praxis jedoch nicht anders, als wäre New York auf der anderen Seite des Flusses von London, weil man immer nur zwischen beiden Seiten des Pfades/Flusses hin und her wechseln kann.
Es wäre zwar leicht, Waren von Moskau nach Sidney zu bringen, aber von dort könnte man nur Australien beliefern. Um nach Peking zu kommen, müsste man immer noch über Land oder See reisen (letzteres bei weitem ökonomischer). Wieso soll die SpliMo-Welt also gut verbunden sein? Wie können solche Verbindungen beispielsweise eine große Rolle im Imperium der Drachlinge spielen?
Wie können n>2 Kulturkreise dadurch verbunden sein? Wie können die Gnome eine globale Gemeinschaft und sogar eine gemeinsame Gilde bilden? Im Beispiel von eben wäre man doch völlig baff, wenn die Sidney-Moskau-Linie die gleichen Gewerkschaften, Firmen, Protokolle, Sprache usw. hätte wie die Peking-Kapstadt-Linie.

Kann mir jemand meinen Denkfehler aufzeigen?

Offline JS

  • Titan
  • *********
  • Ich war es nicht!
  • Beiträge: 13.115
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: JS
Re: Erklär mir einer die Mondpfade...
« Antwort #1 am: 12.04.2014 | 13:44 »
Ich denke, so sind die Mondtore gemeint und umgesetzt worden: als Möglichkeit, relativ schnell zwischen den Subkontinenten reisen zu können, obwohl man von einem Mondtor aus dann noch enorme Strecken zu einzelnen Orten auf diesem Subkontinent normal hinter sich zu bringen hat. Diese Strecken wären aber ohne die Mondtore NOCH länger und gefährlicher.
Sicherlich ist das unbefriedigend, wenn man sich die Größe Lorakis´ vor Augen führt und die Tatsache, daß die Magie mEn keine fluffigen Schnellreisen und Ebenenwandeleien über gewaltige Entfernungen erlaubt (das Regelwerk ist ja noch nicht draußen). Große Reiche und globale Gemeinschaften werden sich wohl allein über die Mondtore nicht erfolgreich etablieren und festigen lassen, vor allem, da die Mondtore ja auch noch recht unzuverlässig sind. Aber ich lasse da auch gerne mal Fünfe gerade sein.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Quendan

  • grim & pretty
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 3.025
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Quendan
Re: Erklär mir einer die Mondpfade...
« Antwort #2 am: 12.04.2014 | 14:04 »
Nur kurz zu den Drachlingen (habe für eine ausführliche Antwort leider gerade keine Zeit, da heute Abend die Einweihungsparty der neuen Wohnung steigt und die Wohnung dafür noch vorzeigbar gemacht werden muss ;) ): Zum einen gab es zur Drachlingszeit sehr wahrscheinlich noch mehr Verbindungen, die heute verloren oder versiegelt sind (siehe z.B. das Tor in Patalis), so dass hier noch weitere Verkehswege existierten. Zum anderen darf man dabei nicht übersehen, dass die meisten Strecken Endpunkte in Dragorea haben, also dem alten Kernland der Drachlinge. Diese Verbindungen ermöglichten ihnen, von ihrem Herrschaftsgebiet aus in weit entfernte Gebiete zu gelangen und dort ihre Macht über Brückenköpfe zu festigen.

Dabei muss auch bedacht werden, dass Drachlinge zum einen fliegen konnten, zum anderen auch (wie im Abenteuer "Türme im Eis" nachlesbar) "Beschleunigungsmagie" kannten, um Reisen zwischen Gebieten noch weiter zu verkürzen. Die Strecken zwischen bspw. den Portalen in Ioria und Sarnbug waren für Drachlinge durchaus in sinnvoller Zeit zu bewältigen. Sklaven für Kriegszüge konnte man eh vor Ort nutzen, davon gab es genug - die muss man nicht mit von Portal zu Portal nehmen. Diese Wege ermöglichten es aber den Drachlingen selbst mit größeren Sklavenmengen in weit entfernte Gebiete zu gelangen und dabei dann etwa auch auf dem Weg von Dragorea nach Takasadu oder an die Smaragdküste die verfeindeten Lamassu zu umgehen. Der Weg der Wahl für einen Drachling war also: Tore zum "hoppen" aus weit entfernten Gebieten nach Dragorea nutzen, dort dann (teils auch mit Magieunterstützung) zum nächsten Portal weiter und dann an den nächsten Ort hoppen. Und dabei halt unter Rückgriff auf mehr Tore, als heute noch überliefert sind.

Ich hoffe den Teil mit der Bedeutung der Portale für das Reich der Drachlinge konnte ich so etwas erläutern. Da spielt vor allem rein, dass es a) früher mehr Portale gab, b) die meisten Portale Endpunkte in Dragorea hatten, c) sie fliegen konnten und d) sie Rückgriff auf beschleunigende Magie für Reisen zwischen den Toren hatten. Die "niederen" alten Sklavenrassen sind hingegen heute nicht mehr in der Lage, ein solches Imperium durch die Portale aufzubauen, da für sie die Entfernungen zwischen den einzelnen Portalen größtenteils zu groß für eine effektive Herrschaftsausübung sind. Aber exakt das ist ja auch der Grund, warum die Herrschaft über die Portale heute zersplittert ist. Die Portale können heute noch für Handelsverbindungen genutzt werden (von Takasadu nach Ioria kommt man auch so immer noch vergleichsweise leicht, wenn man über das Portal nach Sarnburg reist und dann Richtung Arwingen und Kristallsee; vergleichbares gilt für viele andere Portale), aber nicht mehr effektiv zur Herrschaftsausübung. Sie lassen aber einzelne Kulturräume enger zusammenrücken - nicht automatisch die ganze Welt. Diese rückt aber mittelbar auch zusammen, wenn etwa eine Reise von Ioria nach Arkuri am schnellsten verläuft, wenn man von dort per Mondpfad nach Siprangu reist und von dort über Gotor nach Süd-Arkuri und dann das nächste Portal betritt.

Insofern bedeutet "zusammenrücken der Welt" hier keine moderne Globalisierung, aber eine deutlich engere Verknüpfung der Welt (auch über "abgefahrene Umwege") als es in der Realität zu einer vergleichbaren Zeit wäre.

So, jetzt aber schnell weiter aufräumen, bevor meine Freundin sauer wird, dass ich schon wieder so lange am Rechner hänge. ~;D

Offline JS

  • Titan
  • *********
  • Ich war es nicht!
  • Beiträge: 13.115
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: JS
Re: Erklär mir einer die Mondpfade...
« Antwort #3 am: 12.04.2014 | 14:14 »
Die soll sich gefälligst mal - wie ALLE Freundinnen - nicht so anstellen. Ist wichtig hier.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Shadom

  • Gast
Re: Erklär mir einer die Mondpfade...
« Antwort #4 am: 12.04.2014 | 19:24 »
Änder dein Beispiel oben mal :D

London - New York, Moskau - Sidney und Peking - Kapstadt alleine bringt nicht viel um ein Netz zu schaffen. (sondern eben nur jeweils zwei Kulturen zueinander zu stellen)
Aber wenn du dann noch
Seattle - Tokyo, New Delhi - Amsterdam, Mexiko City - Stockholm und  dazu nimmst.. dann sieht es anders aus.

Du bist Deutscher und möchtest nach Kapstadt? Das sind mal schnell 15.000 Kilometer.
Nach Stockholm sinds aber eher so 1.000. Von Mexiko nach Seattle sinds dann noch ma 5.000. Und dann von Tokyo nach Peking machst du eine 2.000 Fahrt (Bootsfahrt inklusive). Summa Sumarum waren es jetzt statt 15.000 also nur 8.000 Kilometer. Also fast halbiert. Und das war nun auch eine echt schlechte Route. Andere Verbindungen wären echt leicht.

Wenn du dann noch wie Quendan beschrieben hast in einem großen Landstrich wesentlich mehr Endpunkte hast...

Stell dir mal vor die Verbindungen würden eher

Bonn- Peking
Stockholm- Rio de Janeiro
Wien- Seattle
Prag-  Nairobi
Warschau- Neu Delhi
Amsterdam - Sydney

aussehen.
Dann kommst du von einem großen Mitteleuropa fast überall hin. Und von fast überall nach Mitteleuropa und von da weiter.

Offline La Cipolla

  • Fate-Scherge
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.135
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: La Cipolla
    • Los Muertos – Ein Rollenspiel mit Skeletten!
Re: Erklär mir einer die Mondpfade...
« Antwort #5 am: 14.04.2014 | 07:20 »
Gawd, Ryanair soll mal ein paar Mondpfade aufmachen, ey.