Autor Thema: Brainstorming: Wie funktionieren Götter-Kulte in einer High-Fantasy-Welt?  (Gelesen 6731 mal)

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Ausgangsbasis ist eine typische High-Fantasy-Rollenspiel-Welt:
Es existieren viele Götter, die nachweisbar real sind.
Jeder Gott hat seinen eigenen Kult, mit eindeutigen Erkennungszeichen (Kleidungsstil, heilige Symbole, Rituale).
Die einzelnen Götter geben den Anhängern ihres jeweiligen Kults magische Kräfte (Priester/Kleriker).
Die meisten Kulte unterhalten eine eigene Organisation und Infrastruktur (Tempel mit eigenem Personal, eigene Wachen, etc.) und pflegen ein Auftreten nach außen hin (z.B. mildtätige Hilfe, Anbieten von Heilzaubern für die Allgemeinheit, etc.).
Die Aktivität der Kulte unterscheidet sich regional - aber in den meisten Gegenden gibt es viele Kulte die (friedlich) um Anhänger und Einfluss konkurrieren.

Worin genau begründet sich die Beziehung der Anhänger zu ihrem Gott?
Es geht nicht um Glauben - schließlich sind die Götter nachweisbar und unstrittig real.

Es könnte eine Beziehung sein, wie die zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Kleriker zu sein ist zunächst mal ein sicherer Job (der Tempel sorgt für einen). Daneben ist es für viele auch ein interessanter Job (man hat viel mit Leuten zu tun, kann Menschen helfen, macht was mit Magie) der auch Aufstiegschancen bietet (politischer Einfluss, mächtige Magie). Ein motivierter Arbeitnehmer ist einer der sich auch mit den strategischen Zielen seines Arbeitgebers identifizieren kann. Analog ist es durchaus von Vorteil (aber nicht in allen Positionen unbedingt erforderlich) wenn sich der Anhänger mit den Zielen und Idealen seines Gottes identifizieren kann.

Grundsätzlich würde ein Anhänger an seinen Taten und an seinem Potential gemessen.

Welche Rolle haben in einer solchen Situation Gottesdienste und Rituale? Spielen sie überhaupt eine Rolle?
Wie stark und auf welche Weise nehmen die Götter Einfluss auf das "Tagesgeschäft" ihrer Kulte?


Wie wird das von Außenstehenden wahrgenommen?
Die Kulte sind einflussreiche Organisationen (in der selben Weise wie Gilden einflussreich sind).
Für den Einzelnen bieten sie alltägliche Dienstleistungen an (Heilung, etc.).

Wie ist die Beziehung der Mächtigen zu den Kulten? Sehen sie sie als Konkurrenz oder als potenzielle Verbündete?

Welches Bild haben die Menschen von den Göttern?
Haben normale Menschen überhaupt eine klare Vorstellung von den Göttern - jenseits von dem was ihre Kulte tun?

AcevanAcer

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Also, die intressanteste Frage für mich ist immer, wie weit profitiert der Gott von seinen Anhängern und inwieweit  benötigt er sie.
Benötigt ein Gott keine Anhänger für seine persönliche Macht, ist es eher eine Charakterfrage des jeweiligen Gottes wie die Dienste aussehen.
Benötigt er Anhänger für seine Macht, wird er eher bereit sein auch einige Geschenke springen zu lassen.
Hast du dir darüber Gedanken gemacht?

Offline Anastylos

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Ein Gott profitiert davon wenn sich seine Ideen, Ideale und Wertvorstellungen durchsetzen. Dazu benötigt er überzeugte Gläubige die diesen Glauben verkünden. Die Gläubigen profitieren aber auch wenn sich ihre Vorstellungen durchsetzen, zumal ja auch noch ein Jenseits gemäß der eigenen Wertvorstellungen winkt.
Die Mächtigen werden im Zweifelsfall passende Götter haben. Händler beten zum Gott des Handels, Paladine zum Gott des Rechts etc.
Die Beziehung zwischen Gläubigem und Gott ist nicht anders als die zwischen Menschen. Freundschaft und Liebe, Opportunismus und Kalkül etc.
Ob ein Gott sich in die Handlungen seines Kultes einmischt solange alles nach seinem Willen läuft hängt vom Gott ab würde ich sagen.


Offline Mr Grudenko

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Worin genau begründet sich die Beziehung der Anhänger zu ihrem Gott?

In letzter Konsequenz wäre es die selbe Beziehung wie zwischen Fürst und Untertan, nur auf einer höheren Ebene (Loyalität und Verehrung wird erwartet, weil das halt so in der Welt ist).
Evtl. hat der/die betreffende Gott/Götting auch bedeutende Taten vollbracht (die Welt erschaffen, den Menschen das Feuer geschenkt, den Menschen die erste Schrift gelehrt), und erwartet jetzt Dankbarkeit (= Verehrung) dafür, besonders von jenen Gruppen, die am meisten davon profitieren (z.B. alle, Schmiede, Gelehrte).

Kleriker zu sein ist zunächst mal ein sicherer Job (...).

Wobei Kleriker auch eine Berufung und kein Beruf sein kann. Und bei High Fantasy kann das wortwörtlich bedeuten, daß jemand von einem Gott auserwählt wird (brennender Busch und so). Die Gründe dafür müssen Menschen nicht verstehen, schließlich reden wir von Göttern.
Oder Kleriker aus Familientradition ist auch eine Möglichkeit (immer der zweitgeborene Sohn / die jüngste Tochter, oder halt ganze Priesterfamilien).

Welche Rolle haben in einer solchen Situation Gottesdienste und Rituale? Spielen sie überhaupt eine Rolle?

Auf jeden Fall. Wenn man den Vergleich mit weltlichen Würdenträgern nimmt, sind Rituale die metaphysische Form von Ehrerbietung und Schmeichelei.

Wie stark und auf welche Weise nehmen die Götter Einfluss auf das "Tagesgeschäft" ihrer Kulte?

Wenn es das 'klassisch' göttliche Verhalten ist, werden sie halt vor allem aktiv, wenn sie nicht genug angebetet werden (Leute werden vom Blitz erschlagen, Tempel stürzen ein, Massenerkrankungen etc.) bzw. ein Priester ihren Unmut entfacht hat.

Wie wird das von Außenstehenden wahrgenommen?

Es gibt keine "Außenstehende", wenn sie nicht gerade 'Heiden' sind. Jeder muß in irgendeiner Art und Weise mindestens einem Gott huldigen (also zumidestens dem Schöpfergott), um nicht göttlicher Vergeltung gegen sich zu provizieren. Und dafür sind die einzelnen Kulte unerläßlich, auch wenn man evtl. mit einzelenn Priester Probleme hat (wie mein Opa immer sagte: "Gott ist schon in Ordnung, aber das Bodenpersonal")

Wie ist die Beziehung der Mächtigen zu den Kulten? Sehen sie sie als Konkurrenz oder als potenzielle Verbündete?

Falls Fürsten o.a. nicht schon selbst als Halbgötter verehrt werden bzw. ihre Abstammung von Göttern ableiten können, hätten sie, wie z.B. bei den Römern oder im alten Japan, wichtige Positionen in den Kulten innen. So Sachen wie 'erster Priester', die vielleicht im Tagesgeschäft eher symbolisch sind, aber bei wichtigen religiösen Anlässen einen zentralen Platz einnehmen (z.B. indem sich der Gott dem König im Allerheiligsten des Tempels offenbart).

Haben normale Menschen überhaupt eine klare Vorstellung von den Göttern - jenseits von dem was ihre Kulte tun?

Jeder kennt jemanden, dessen Nachbar mal gesehen hat, wie ein Sünder vom Blitz erschlagen wurde.  >;D

In dem Zusammenhang wäre natürlich die "Konkurrenz" interessant (also Dämonen, böse Geister etc.), deren zerstörerisches Wirken jeder wahrnimmt, und gegen die man sich mit göttlichen Beistand schützen muß.
History has a cruel way with optimism
(Simon Schama)

Offline Talim

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Der Glaube ist weiterhin wichtig.
Dabei geht es weniger um die Existenz des Gottes als um den positiven Einfluss des Gottes auf das Leben des Glaeubigen.

Online Maarzan

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Ich gehe von einer Metaphysik ähnlich Earthdawn aus, wo mit Vorstellungen Matrizen verändert werden. Und genügend komplexe Matrizen entwickeln ein eigenes Bewusstsein.
Götter sind damit arkane abstrakte Lebewesen, geboren aus den Vorstellungen anderer natürlicher bewusster Wesen.
Zu der Änderung durch Matrizen gehört ein Energiefluss, welchen der Gott dann nutzen kann, wie auch eine winzige Veränderung in Richtung dessen, was der sich mit dem Gott beschäftigende dann im Detail glaubt.
Das Kraftfeld Gott ist wiederum nicht komplett homogen sondern dadurch lokal mehr oder weniger unterschiedlich, was zu inneren Spannungen bis Unwohlsein führt. Im Extremfall kommt es zur Götterspaltung wenn die einzelnen Teile etwa gleich stark und zunehmend unvereinbar werden.
Der Gott ist damit an einer großen homogenen und intensiv glaubenden Bevölkerung interessiert. Die Bevölkerung kann erst in seinem Unterbewusstsein, später direkter Einfluss nehmen.
Priester vereinfachen die Sache für den Gott, da es weniger und weniger unharmonische Störungen gibt und ein guter Teil des die Leute bei Laune und auf Linie halten ausgegliedert werden kann. Die Priester können wiederum auf arkaner Ebene in dieses Gottkonstrukt reinhören und so ein Gefühl bekommen für all das, was auf diese Matrix einwirkt. Die Deutung auf dieser unterbewussten Ebene führt dann zu entsprechenden Orakeln etc.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

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Danke schon mal für eure Beiträge bisher!
Da sind ein paar interessante Denkansätze dabei.

Ich will noch ein paar spezifische Randbedingungen ergänzen zu meiner Fantasy-Welt an der ich gerade bastle:

Die Götter existieren in der realen Welt mitten unter den Menschen. Viele von ihnen in einer menschenähnlichen Form. Andere Sphären oder Bewusstseinsebenen, Seelen, oder ein Leben nach dem Tod sind keine allgemein anerkannten Konzepte. Möglicherweise versprechen einige wenige Götter/Kulte etwas in der Richtung, das sind dann aber metaphysische (oder gar metaphorische) Konzepte jenseits der allgemein anerkannten Wahrheit. Dementsprechend werden die Götter eher wegen diesseitiger Dinge verehrt: wegen kulturellen Leistungen oder technischen Errungenschaften die sie den Menschen gebracht haben, oder weil man ihrer gesellschaftlichen Vision folgt.

Es gibt so viele Götter, dass es nicht nur einen einzigen Gott für ein Belang gibt, sondern immer mehrere die miteinander konkurrieren. Wobei es in den meisten Fällen unstrittig und erwiesen ist welcher Gott was gemacht hat - die Anhänger streiten sich eher über die Bewertung, wessen Errungenschaften nun höher zu bewerten sind. (So ein bisschen wie Marken-Kulte a la Apple vs. Android in der realen Welt, die ja auch schon fast religiöse Züge annehmen.)

Götter sind sehr mächtig (stärker und weiser als der typische Mensch), praktisch unsterblich (altern nicht, immun gegen Krankheiten, können nicht gewaltsam getötet werden) und können durch willige Menschen hindurch agieren (Kleriker). Trotzdem sind sie nicht allmächtig, insbesondere weil sie jeweils nur eine einzelne Person sind. Sie können nicht überall gleichzeitig sein. Deswegen brauchen sie eine Organisation an die sie delegieren können - und eine breite Anhängerschaft die ihr Werk verrichten kann.

Offline 1of3

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Es könnte eine Beziehung sein, wie die zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Kleriker zu sein ist zunächst mal ein sicherer Job (der Tempel sorgt für einen). Daneben ist es für viele auch ein interessanter Job (man hat viel mit Leuten zu tun, kann Menschen helfen, macht was mit Magie) der auch Aufstiegschancen bietet (politischer Einfluss, mächtige Magie). Ein motivierter Arbeitnehmer ist einer der sich auch mit den strategischen Zielen seines Arbeitgebers identifizieren kann. Analog ist es durchaus von Vorteil (aber nicht in allen Positionen unbedingt erforderlich) wenn sich der Anhänger mit den Zielen und Idealen seines Gottes identifizieren kann.

Hmmm. In der griechisch-römischen Antike ist das nicht so. In Ägypten passts vielleicht besser.

Bei den Römern werden Priester nicht bezahlt. Die rekrutieren sich aus der Oberschicht. Wer kein Geld hat, kommt da gar nicht rein. Die machen auch nichts mit Gläubigen. Priester sind dazu da, zu bestimmten Zeiten im Jahr bestimmte Dinge zu tun, meistens also Opfer. Gelgentlich aber auch nackt, singend durch die Straßen ziehen. Aufstiegschancen gabs durchaus: In andere politische Ämter, aber nicht innerhalb einer Kirchenhierarchie. Die gibts nicht.

Unser Blick auf Religion ist generell sehr vom europäischen Sonderweg verstellt: Glaube ist größtenteils keine Kategorie, die mit Religion zu tun hat. Wir betonen den Glauben so sehr, weil wir uns eine Lebensweise ohne Religion vorstellen können. Und sofern man "glaubt", gibt es verschiedene Angebote, die einander Konkurrenz machen. Man ist eben entweder Evangelisch oder Katholisch oder sonst was. Diese Probleme stellen sich üblicher Weise nicht. Religion sind bestimmte Rituale der Gemeinschaft. Wer zur Gemeinschaft gehört, nimmt da teil. Bei komplexen Gesellschaften kann es verschiedene Angebote geben, aber die müssen sich gegenseitig ausschließen, wie die Buchreligionen mit ihren Du-sollst-keinen-Gott-Ansprüchen. Es ist z.B. heute auch in Japan nicht merkwürdig, dass eine Person buddhistisch "getauft" wird, christlich heiratet und shintoistische Bestattung bekommt. Oder so.


Grundsätzlich würde ein Anhänger an seinen Taten und an seinem Potential gemessen.

Zitat
Welche Rolle haben in einer solchen Situation Gottesdienste und Rituale? Spielen sie überhaupt eine Rolle?

Religiöse Rituale dienen aus Innensicht der Personen entweder dazu:
- gewisse natürliche Abläufe am Laufen zu halten: Man opfert, damit der Regen kommt. (Aus soziologischer Sicht dient das dann dem Gruppenzusammenhalt.)
- den Status einer Person zu ändern (Laie -> Priester, Kind -> Erwachsen, Lebend -> Tot...)

Bei komplexen Kulten können sich Rituale verselbsttändigen. In Ägyptischen Tempel wurde jeden Tag geopfert. Die Priester da müssen ja auch was zu tun haben.

Offline Lichtschwerttänzer

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Ausgangsbasis ist eine typische High-Fantasy-Rollenspiel-Welt:
Ein Pantheon oder mehrere? gut - neutral - böse oder hellenisch - römisch - phönizisch- sumerisch - indisch?

Zitat
Es geht nicht um Glauben - schließlich sind die Götter nachweisbar und unstrittig real.
Anerkennung der Existenz vs Verehrung / Anhängerschaft

Priester brauchen die Anerkennung/Akzeptanz der Gemeinde/Kirche/Gläubigen, es ist ein sozialer Job
Zitat
Welche Rolle haben in einer solchen Situation Gottesdienste und Rituale?
Initiation, Taufe, Kommunion, Firmung, von der Geburt bis zum Vollmitglied in die Gemeinde
Schicksalsgemeinschaft Ehe , Patenschaft, Legitimation der Herrschaft
Tot Abschied, Trauerbewältigung

Priestertum ist ein ggf erblicher Platz in der Struktur der Gemschaft und damit Macht unter anderem andere Mächtige zu bestimmen bzw zu legitimieren

Verknüpfung Herrschender Schichten mit dem Priestertum

Erster Stand
Priesterkönigtum
Leviten, Magusch, Brahmanen
Druiden
Pharao
Pontifex Maximus
Römische Patrizier
Zitat
Götter sind sehr mächtig (stärker und weiser als der typische Mensch),
an welche Regeln sind sie gebunden? Kann ein Dämon durch entsprechendes Handeln sie zwingen ihnen Gunst zu erweisen?
Können Weise und Mächtige sie zwingen wie z.b. Rishis ?

Übermenschliche Schwächen wie die Olympier?

Zitat
praktisch unsterblich (altern nicht, immun gegen Krankheiten, können nicht gewaltsam getötet werden
verwundbar wie Aphrodite durch Diomedes (mit etwas Hilfe durch Athene) , Schicksalsgebunden (Moiren, Parzen, Nornen) gehen sie mit dem Weltenende unter?

Allmächtig können Götter nicht sein, weil mehrere Allmächtige Entitäten nicht sein können.




“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Slayn

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Worin genau begründet sich die Beziehung der Anhänger zu ihrem Gott?
Es geht nicht um Glauben - schließlich sind die Götter nachweisbar und unstrittig real.

Es kommt ganz darauf an was "Gott sein" dann bedeutet. Wenn "Gott" nur irgend ein mächtiges Wesen ist, sieht die Lage anders aus als wenn "Gott" die direkte Inkarnation einer Macht/eines Naturgesetzes ist.
Beispiel: Wenn Chronos nicht "Ein/der Gott der Zeit" ist sondern "Die zeit ist", dann wäre man schier wahnsinnig ihn nicht zu verehren.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Lichtbringer

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Mal ne ganz blöde Frage: Warum sollte es groß anders sein? Wir leben in einer "High-Quantum-Welt", die Quantenmechanik ist nachweislich real. Das hindert sehr viele Leute nicht daran, allen möglichen Unfug darüber zu glauben und weiteren geglaubten Unfug mit diesem Unfug zu begründen.
Hinzu kommt, dass was Menschen wirklich glauben, ihnen nicht wie Glauben vorkommt, sondern wie die Welt tatsächlich ist. Dem entsprechend sieht für einen wirklich Gläubigen in unserer Welt die Welt auch so aus, dass es Gott/Götter wirklich und erfahrbar gibt. Wo also ist der Unterschied?

Luxferre

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Ich würde mal den gesamten realweltlichen Teil restlos zusammenschieben und entsorgen. Die recht deutlichen Bezüge dahingehend finde ich erstmal überflüssig.

Du hast solide Grundthemen aufgestellt und recht eindeutige Fragen gestellt.
Dazu in Kurzform:

Worin genau begründet sich die Beziehung der Anhänger zu ihrem Gott?
Anhänger partizipieren natürlich.
Ihnen wird Macht gegeben (Klerus).
Ihnen wird der Rücken freigehalten, sie haben eine starke Gemeinschaft (Bünde, Hells Angels, Burschenschaften sind hier gute Beispiele, wie es funktioniert).


Wie wird das von Außenstehenden wahrgenommen?
Sie haben diese Vorteile nicht in ihrem Leben und werden zu Außenseitern. Vielleicht gibt es eine regelrechte Gegenbewegung von Außenseitern und Zweiflern, weil sie sich auch verbünden müssen?


Wie ist die Beziehung der Mächtigen zu den Kulten? Sehen sie sie als Konkurrenz oder als potenzielle Verbündete?
Sie nutzen diese natürlich als Machtspielzeug /-werkzeug. Oder ihre Macht fußt auf ihnen.


Welches Bild haben die Menschen von den Göttern?
Hast Du selbst schon beantwortet. Die Götter wandeln auf Erden. Da wird es sicherlich Augenzeugenberichte geben.
Und ganz sicher unterscheiden sich die Götter(-kreaturen) ganz eklatant voneinander. Nur "Der Täuscher", der weiß warum er seinen Namen trägt ...  >;D

Supersöldner

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also das es jeder gut findet wenn dies Götter Typen in seiner Stadt umgehen kann ich mir auch nicht ganz denken.

Offline Thandbar

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Also solange sie nur ordentlich Mänaden und guten Wein mitbringen ...  :d
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

Offline Feuersänger

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Mal ne ganz blöde Frage: Warum sollte es groß anders sein? Wir leben in einer "High-Quantum-Welt", die Quantenmechanik ist nachweislich real. Das hindert sehr viele Leute nicht daran, allen möglichen Unfug darüber zu glauben und weiteren geglaubten Unfug mit diesem Unfug zu begründen.

Der Unterschied ist, dass die Quantenmechanik kein denkendes Wesen mit eigenen Zielen und Ambitionen ist, und es der QM fernerhin wurscht ist, was du über sie erzählst. Wie heisst es so schön, "Luckily, reality is not contingent on your opinion".

Bei Göttern in einer High Fantasy Welt _könnte_ es ganz anders sein. Muss ja nicht. Vielleicht ist es den Göttern da genauso wurscht, was der Bauernfünfer da für einen Stuff verzapft. Aber vielleicht ist es eben auch anders.
Insbesondere, wenn wir von den Prämissen ausgehen:
1. Götter haben Ideale, die sie auf der Welt verwirklicht sehen wollen
2. Götter gewinnen Macht aus der Verehrung, die ihnen entgegengebracht wird
3. Götter haben die Fähigkeit, mitzubekommen wenn Blödsinn über sie erzählt wird.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Skele-Surtur

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Worin genau begründet sich die Beziehung der Anhänger zu ihrem Gott?
Das hängt ggf. von der Art des Gottes ab und wie weit er willens und fähig ist, Einfluss auf die irdischen Sphären zu nehmen.
I.d.R. wenn wir uns an theologischen Begründungen orientieren, gibt es dazu folgende Möglichkeiten:

Wirksphäre: Der Gott hat eine geographisch mehr oder minder klar eingrenzbare Wirksphäre. Er ist der Gott des Landes. Für uns erscheint das erstmal seltsam und kommt uns ungöttlich vor, um es mal so zu sagen. Das Konzept des irgendwie über allem schwebenden, allgegenwärtigen Gottes ist aber relativ neu. In High-Fantasy-Welten erscheint mir dieses Konzept sehr plausibel.
Die Beziehung der Anhänger zu ihrem Gott begründet sich darin, dass sie in seiner Wirksphäre leben - für Kleriker ist das natürlich problematisch, sobald sie das Gebiet verlassen.
Verehrung und ggf. Opfergaben werden dann zu einer Art von Miete, die für das Recht, auf dem Land des Gottes zu leben, zu entrichten ist. Zahlst du nicht, wird er dich strafen, bis du sein Land verlässt und dich in die Wirksphäre eines anderen Gottes begibst.

Gott der Väter: Sehr typisch für Fantasy. Der Gott ist der Schöpfer deiner Ahnen oder hat mit ihnen einen Bund, eine Art göttlichen Vertrag geschlossen. Er ist für dich verantwortlich und du schuldest ihm deine Hingabe. Deine Beziehung zu deinem Gott ist dir vererbt, sie liegt in deinem Blut. Diese besondere, ursprüngliche und internale Bindung ist schicksalhaft und kann nicht aufgelöst werden.

Entscheidung: Deine Beziehung zu deinem Gott ist eine Entscheidung, die du selbst getroffen hast. Es ist ein Vertrag und was dich zu dieser Entscheidung getrieben hat, kann unterschiedlich sein. Vielleicht findest du die Lehren des Gottes überzeugend, vielleicht bietet er die besten Rahmenbedingungen, vielleicht hat er dir ein Angebot gemacht, als du in höchster Not warst. Deine Beziehung zu deinem Gott begründet sich dann im Zustandekommen der Entscheidung.

Wie wird das von Außenstehenden wahrgenommen?
Das hängt sehr davon ab, an was sie glauben und warum und natürlich wie gut kompatibel der Alltag und die Wertvorstellungen des Gläubigen zu dem der Außenstehenden ist. Ich glaube, da kann man keine pauschale Aussage treffen. Zwischen "die machen eigentlich das selbe wie wir, nur in Grün" über "die sind ja ulkig" und "die sind ja gruselig" bis zu "tötet diese Wahnsinnigen, ehe sie unsere Kinder fressen!" ist da eigentlich alles drin.

Wie ist die Beziehung der Mächtigen zu den Kulten? Sehen sie sie als Konkurrenz oder als potenzielle Verbündete?
Das kommt drauf an, ob die Kulte die Mächtigen stützen. Ganz vereinfacht: Nutze ich als Monarch Religion für die Begründung meiner Macht (was üblich ist), dann bin ich entweder Priesterkönig oder halte mir einen Hofstaat von Amtspriestern und eine Amtskirche. Dann sind andere Kulte eine Bedrohung, wenn ihre Lehren meinen Machtanspruch in Frage stellen, oder egal, wenn sie meinen Machtanspruch nicht in Frage stellen.

Letztlich hängt das immer vom einzelnen Kult ab. Generell wird ein Monarch aber alles als Bedrohung wahrnehmen, was erstmal in Frage stellt, dass er grundsätzlich das Sagen hat.

Welches Bild haben die Menschen von den Göttern?
Was Luxfere sagt.
« Letzte Änderung: 1.08.2014 | 00:50 von Tim the Enchanter »
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

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Es kommt ganz darauf an was "Gott sein" dann bedeutet. Wenn "Gott" nur irgend ein mächtiges Wesen ist, sieht die Lage anders aus als wenn "Gott" die direkte Inkarnation einer Macht/eines Naturgesetzes ist.
Beispiel: Wenn Chronos nicht "Ein/der Gott der Zeit" ist sondern "Die zeit ist", dann wäre man schier wahnsinnig ihn nicht zu verehren.
Momentan schweben mir eher "Zivilisationsgötter" vor. So was wie Prometheus. Nicht die Schöpfer des Universums. Möglicherweise nicht mal die Schöpfer der Menschheit. Sondern die die den Menschen die Kultur und das Gesetz und die Kunst und die Magie beigebracht haben.

Ein Gott der ein ganzes Konzept darstellt ist mir zu mächtig. Ich will ja viele Götter mit überdeckendem Portfolio. Ich kann mir nicht vorstellen wie das funktionieren soll, wenn es mehrere Götter gibt, die selbst die Zeit sind.

Aber jetzt wo ich darüber nachdenke, kann ich mir auch gut vorstellen dass es in Richtung "Naturgeister" geht: Es gibt nicht einen Gott des Wassers, sondern jeder Fluss und jeder See hat/ist ein eigener Wassergott. (So ein bisschen Richtung Shinto?)

Eulenspiegel

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Ein Gott der ein ganzes Konzept darstellt ist mir zu mächtig. Ich will ja viele Götter mit überdeckendem Portfolio. Ich kann mir nicht vorstellen wie das funktionieren soll, wenn es mehrere Götter gibt, die selbst die Zeit sind.
Es könnten Zeitlinien sein, die unterschiedlich schnell ablaufen. In Gegenden, wo Gott A präsent ist, vergeht die Zeit recht schnell. (Zum Beispiel die Feenreiche.)
In anderen Gegenden, wo Gott B präsent ist, vergeht die Zeit sehr langsam.
Und in wieder anderen Gegenden, wo Gott C präsent ist, vergeht die Zeit vielleicht nicht linear sondern verläuft in Zirkeln. (So wie in "Täglich grüßt das Murmeltier".)

Vielleicht teilen sich die Götter auch nicht auf Gegenden auf sondern auf Spezies: Gott A umwebt Menschen, Rennmäuse etc. für die die Zeit sehr schnell vergeht.
Gott B umwebt die Elfen, Schildkröten, Schnecken, Mammutbäume etc. für die die Zeit sehr langsam vergeht.
Gott C wiederum hat das Klima, die Gezeiten etc. unter sich, die alle zyklisch verlaufen.

Und ein Konflikt könnte jetzt dadurch entstehen, dass ein Gott versucht, sich auf einen anderen Bereich auszudehnen.

Offline Lichtschwerttänzer

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(So ein bisschen Richtung Shinto?)
war nicht nur im Shinto so
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Slayn

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Momentan schweben mir eher "Zivilisationsgötter" vor. So was wie Prometheus. Nicht die Schöpfer des Universums. Möglicherweise nicht mal die Schöpfer der Menschheit. Sondern die die den Menschen die Kultur und das Gesetz und die Kunst und die Magie beigebracht haben.

Ein Gott der ein ganzes Konzept darstellt ist mir zu mächtig. Ich will ja viele Götter mit überdeckendem Portfolio. Ich kann mir nicht vorstellen wie das funktionieren soll, wenn es mehrere Götter gibt, die selbst die Zeit sind.

Aber jetzt wo ich darüber nachdenke, kann ich mir auch gut vorstellen dass es in Richtung "Naturgeister" geht: Es gibt nicht einen Gott des Wassers, sondern jeder Fluss und jeder See hat/ist ein eigener Wassergott. (So ein bisschen Richtung Shinto?)

Dann red mal Klartext darüber welche Macht du dir bei den Göttern vorstellst.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Talasha

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Momentan schweben mir eher "Zivilisationsgötter" vor. So was wie Prometheus. Nicht die Schöpfer des Universums. Möglicherweise nicht mal die Schöpfer der Menschheit. Sondern die die den Menschen die Kultur und das Gesetz und die Kunst und die Magie beigebracht haben.

Ein Gott der ein ganzes Konzept darstellt ist mir zu mächtig. Ich will ja viele Götter mit überdeckendem Portfolio. Ich kann mir nicht vorstellen wie das funktionieren soll, wenn es mehrere Götter gibt, die selbst die Zeit sind.

Aber jetzt wo ich darüber nachdenke, kann ich mir auch gut vorstellen dass es in Richtung "Naturgeister" geht: Es gibt nicht einen Gott des Wassers, sondern jeder Fluss und jeder See hat/ist ein eigener Wassergott. (So ein bisschen Richtung Shinto?)

So in Richtung des Systems von Exalted?
"Haben Sie Bücher zu Pawlows Hunden und Schrödingers Katze?"
"Da klingelt was bei mir, aber ich kann nicht sagen ob sie da sind oder nicht"

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Dann red mal Klartext darüber welche Macht du dir bei den Göttern vorstellst.

Die Menschen haben eine vormoderne Denkweise. Es gibt keine Wissenschaftliche Methode und keine methodische Forschung, kein großes Streben nach Verbesserung. Die Götter bringen den Menschen Innovation, Technik, Rechtsprechung, kulturelle Werte und Normen. Das ist in den Augen der Menschen die größte Gabe der Götter (evtl. in den Augen jugendlicher Rebellen auch der größte Kritikpunkt...)

Darüber hinaus halten sich die Götter ganz bewusst im Hintergrund: sie meiden allzu engen Kontakt zu ihresgleichen oder zu Sterblichen. Götter ziehen nicht aus um Abenteuer zu erleben. Dementsprechend weiß man nicht wo die Grenzen ihrer Macht wirklich liegen.

Augenscheinlich können die Götter nach Belieben subtile Veränderungen an der Welt vornehmen, bis hin zu den Naturgesetzen und den Regeln von Ursache und Wirkung. Mit sehr surrealen, Traumlogik-artigen Effekten.

Zum Beispiel: ein Fanatiker will ein Attentat auf eine Gottheit zu verüben. Er schafft es tatsächlich sich bei einer öffentlichen Zeremonie an allen Wachen vorbei bis zu ihr hin zu schleichen, zieht seinen Dolch - und steht plötzlich in einem ganz anderen Teil der Stadt und ist eine andere Person. Er und alle anderen Anwesenden erinnern sich daran dass das passiert ist. Gleichzeitig erinnert er sich aber auch an das ganze bisherige Leben der Person die er jetzt ist - und verhält sich fortan wie diese Person. Selbst die Menschen die wissen was passiert ist, sind nicht im Stande ihn als die Person zu behandeln die er war. Das ganze registriert nicht als Magie.

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So in Richtung des Systems von Exalted?
Exalted kannte ich bisher noch nicht. Aber das was ich bei einer ersten Internet-Recherche dazu gefunden habe liest sich spannend. Werde ich mir mal näher anschauen!

Sin

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Andere Sphären oder Bewusstseinsebenen, Seelen, oder ein Leben nach dem Tod sind keine allgemein anerkannten Konzepte. Möglicherweise versprechen einige wenige Götter/Kulte etwas in der Richtung, das sind dann aber metaphysische (oder gar metaphorische) Konzepte jenseits der allgemein anerkannten Wahrheit. Dementsprechend werden die Götter eher wegen diesseitiger Dinge verehrt: wegen kulturellen Leistungen oder technischen Errungenschaften die sie den Menschen gebracht haben, oder weil man ihrer gesellschaftlichen Vision folgt.

So funktioniert das nicht. Gerade wenn es kein einheitliches Konzept vom Leben nach dem Tod gibt und nur einige Götter ihren Anhängern so etwas versprechen, wird das zur zentralen, alles überschattenden Frage. Es wird nur um die Diskussion gehen, ob die Götter, die das versprechen, wirklich ein Leben nach dem Tod bieten können, oder nicht. Die Frage, ob es Götter gibt steht nicht zur Debatte, unsterbliche Seelen, ewige Glückseligkeit, das sind Themen, die im Angesicht real existierender Götter natürlich eine unglaubliche Tragweite haben... Und das Thema würde zu Radikalisierung und Konflikten führen.
« Letzte Änderung: 1.08.2014 | 23:36 von Sin »

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So funktioniert das nicht. Gerade wenn es kein einheitliches Konzept vom Leben nach dem Tod gibt und nur einige Götter ihren Anhängern so etwas versprechen, wird das zur zentralen, alles überschattenden Frage. Es wird nur um die Diskussion gehen, ob die Götter, die das versprechen, wirklich ein Leben nach dem Tod bieten können, oder nicht. Die Frage, ob es Götter gibt steht nicht zur Debatte, unsterbliche Seelen, ewige Glückseligkeit, das sind Themen, die im Angesicht real existierender Götter natürlich eine unglaubliche Tragweite haben... Und das Thema würde zu Radikalisierung und Konflikten führen.
Stimmt. Hmm, dann würde ich solche Versprechungen wahrscheinlich ganz weglassen: die Götter versprechen höchstens ein metaphorisches Leben nach dem Tod, im Sinne von "an etwas mitwirken das größer ist als man selbst" oder "in der Erinnerung der Massen weiterleben" oder "wenn du stirbst dann wird ein Teil von dir zu Würmern und die werden ein Teil von Vögeln".