Autor Thema: Warum habt ihr das System gewechselt, und was hat es euch gebracht?  (Gelesen 4843 mal)

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Offline Der Nârr

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In einer Spielrunde wechseln wir seit Monaten alle paar Sitzungen das Spiel, weil wir eine System-Setting-Kombination suchen, die allen richtig gut gefällt. Bis jetzt haben wir Savage Worlds PotSM, Talislanta 4th, Stormbringer 5th, LotFP, Shadowrun 4 und Ashen Stars gespielt.

In einer anderen Runde haben wir Arcane Codex gespielt, als ein Spieler ausstieg und dann auf einmal die Stimmung aufkam "Hey, dann können wir ja nun D&D3.5" spielen. Ja, das lief auch eine Weile gut, dann habe ich nur die Runde verlassen, weil D&D für mich unerträglich wurde, zumindest in dieser Runde mit all den zugelassenen Splatbooks... (In fast dergleichen Zusammensetzung spielen wir nun aber schon lange und sehr erfolgreich Schildwacht und dort steht noch kein Systemwechsel an.)

Oh, einmal haben wir eine Runde gestartet erklärt mit dem Ziel, Midgard spielen zu wollen. Ein Teil der Runde hatte gerade eine lange SW-IK-Kampagne beendet und wollte was neues ausprobieren. Mit Midgard (4) wollten wir klassische, bodenständige Fantasy spielen und fast alle haben sich die Regelwerke angeschafft und Zusatzbände und wir haben uns wirklich tief in die Materie hineinbegeben. Leider stellte sich heraus, naja, ich sage mal: dass Midgard nicht unserem Geschmack entsprach. Nach und nach fielen Spieler ab und irgendwann wurde die Runde ganz eingestampft.

Erfolglos habe ich mal versucht, von DSA4 nach Wildes Aventurien (Savage Worlds Aventurien) zu wechseln. Ich leitete in einer erklärten DSA-Runde, fand aber die DSA4-Regeln zunehmend unerträglich und irgendwann konnte ich nicht mehr. Ich habe dann vorgeschlagen, eine Konvertierung auszuprobieren. Leider ging das in die Hose. Absurderweise war das Fazit nach 3 Sitzungen irgendwie sowas wie "macht ja Spaß, aber taugt nicht für DSA" und da ich kein DSA4 leiten wollte/konnte, haben wir noch mal versucht was ganz neues zu spielen. Wir haben festgestellt, dass wir alle verschiedene Wünsche haben ("Ich möchte High Fantasy." - "Ich möchte kein High Fantasy, aber gerne Sciencefiction." - "Ich möchte auf keinen Fall Sciencefiction.") und haben dann Arcane Codex als Basis genommen, aber versucht, das umzubauen und haben uns tolle Charakterkonzepte überlegt. Als ich dann fragte, "das ist ja gut und schön, aber ich habe keine Ahnung, wie ich das nun leiten soll und ich sehe diese und jene Probleme, auf die ich keine Antworten habe, habt ihr Vorschläge," waren auf einmal alle doch nicht so interessiert und die Runde wurde eingestellt.

Soviel zu den Wechseln, die ich in den letzten Jahren mitgemacht habe mit zwei verschiedenen "Kerngruppen".
Spielt aktuell Arcane Codex, Traveller (MgT2)
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Offline Aeron

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Der letzte große Systemwechsel war von Warhammer 3 zurück auf Warhammer 2. Grund war, weil WH3 doch nicht das Flair gebracht hatte und den Retro-Charme, denn man von WH2 kannte. Es lag also nicht daran, dass wir WH3 schlecht fanden. Es war wahrscheinlich nur die logische Enttäuschung mit einem komplett anderen System ein ähnliches Spielgefühl zu erhalten, wie mit dem vorbekannten WH2.

Offline mattenwilly

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Systemwechsel habe ich in den 27 Jahren Rollenspiel einige gemacht. Den besten in den letzten 12 Monaten. Da habe ich 90+ Prozent der Sachen weggeworfen und bin zurück zu den wenigen Systemen die mich von Setting und Mechanik reizen. Im sehr kleinen Regal stehen jetzt noch die garantiert Storytelling und Impro-Theater freien Systeme Traveller: The New Era, Cyberpunk und Harnmaster. Alles andere ist weg. Und seit dem macht mir das Rollenspiel wieder spass. Lieber einmal im Monat ein System/Setting das ich gut finde als achtmal im Monat Kontakt mit Blubber McSeier und dem Clan McSchwall.

Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Wormys_Queue

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Bei DSA und D&D fand bis 3 bzw. 3.5 der Wechsel nur aufgrund neuer Editionen statt. Mit DSA hab ich bei Erscheinen der 4e mangels Mitspieler, bei D&D mangels Interesse aufgehört. Zu PF bin ich dann eigentlich vor allem aus Bequemlichkeit gewechselt, weil mir das die Regelanpassung der Abenteuer erspart.

Und alle anderen Systeme probiere ich gerne aus Neugier aus, weniger wegen Wechselgedanken.
Think the rulebook has all the answers? Then let's see that rulebook run a campaign! - Mike Mearls
Wormy's Worlds - aktueller Beitrag: If I could turn back time

Offline Rhylthar

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Wir haben damals relativ häufig gewechselt. Der Grund war einfach, dass jedem System ja auch eine bestimmte Spielwelt zugrunde lag.

So wurde dann von D&D mal auf Shadowrun mal auf Cthulhu mal auf Fading Suns, etc... gewechselt. Wichtig war halt die Abgrenzung vom vorherigen, sowohl inhaltlich, als auch vom System.
Deswegen haben Universalsysteme (damals: GURPS) bei uns auch nicht funktioniert; man wollte etwas anderes haben.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Blizzard

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Systemwechsel habe ich auch schon einige mitgemacht im Laufe der Jahre. Wobei die Wechsel an sich eigentlich nie von mir ausgegangen sind. Einmal hatten wir einen SL, der war absoluter D20-Fanatiker. Bei dem haben wir u.a. 7teSee D20, L5R D20 und Deadlands D20 gespielt. Was hat es uns gebracht? Die Erkenntnis, dass in dem Satz "Schuster bleib'bei deinen Leisten" schon ein Körnchen Wahrheit steckt und wir seeeeeehr schnell wieder zu den Originalregeln zurückgekehrt sind. Ähnlich verhielt es sich übrigens, als wir mal Deadlands:Reloaded ausprobiert haben. Und dann gab es da noch den Wechsel von AC 1st auf die 2nd Edition. Der Wechsel ging aber viel eher von den Spielern aus-und ich habe mich dann irgendwann gefügt. Der bislang einzige Systemwechsel, den ich selber anreg(t)e, betrifft Etherscope.Da muss ich allerdings erst noch ein (für mich) passendes System zum Konvertieren finden.
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Offline D. Athair

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Der bislang einzige Systemwechsel, den ich selber anreg(t)e, betrifft Etherscope.Da muss ich allerdings erst noch ein (für mich) passendes System zum Konvertieren finden.
Interessant. Darf man fragen, was dich zum Wechseln bewegt? Was passt? Was passt nicht? Jeweils allgemein gesprochen.
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Offline Blizzard

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Interessant. Darf man fragen, was dich zum Wechseln bewegt? Was passt? Was passt nicht? Jeweils allgemein gesprochen.
Naja, was bewegt mich wohl zum Wechseln, wenn es in diesem Thread um System-Wechsel geht? ;)
Anders gesagt: die persönlichen Spiel-bzw. Leiterfahrungen mit Etherscope bewegen mich zum Wechsel(n). Etherscope nutzt zwar ein modifiziertes D20,dennoch waren die Spieler(aus verschiedenen Runden) und meine Wenigkeit einfach unzufrieden. Was genau nicht gepasst hat kann ich konkret nicht mehr sagen, da die letzte Runde schon einige Zeit her ist. Was mir aber in Erinnerung geblieben ist, ist diese allgemeine Unzufriedenheit und der Wunsch, das Ganze mit einem anderen System zu bespielen.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Bei uns steht nun auch mal wieder eine Konvertierung an, nachdem wir schon Finsterland lieber mit d20 bespielen - das kann einfach jeder von uns und keiner hat so wirklich Lust auf neue Regeln.

Natürlich wieder auf d20. Nämlich Splittermond.

Die besagte Gruppe spielt eigentlich eine lang andauernde D&D/PF Campagne und halt zwischendurch mal was anderes. Die Splittermondregeln sind ihnen zwar eingänglicher als die von Finsterland, aber Zeit und Lust fehlen halt, sich wirklich in die Regeln einzuarbeiten. Da ich auch immer ewig brauche bis ich Regeln sicher kann und so niemanden habe der da drüberschaut, bleiben wir halt bei d20.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

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"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Galatea

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Letzter großer Systemwechsel war in unserer 'Starship Troopers'-Runde von D20 auf Opus anima.
Grund: D20 ist unglaublich langsam (Kämpfe dauern STUNDEN), das System ist einfach nicht in der Lage moderne Waffen (Vollauto, Vollauto-Explosiv) vernünftig darzustellen, die Charakterklassen sind teilweise unglaublich schlecht designt (der Funker ist praktisch nutzlos, der Engineer gehört ins Wartungspersonal nicht aufs Schlachtfeld, der Field Medic kann nicht vernünftig schießen, die DCs für Klassenfeats sind oft absurd hoch) und die Regeln der Bugs nicht selten total beknackt (Bugs wurden mithilfe des D&D-Monsterbaukastens erstellt, was u.a. dazu führt dass der Plasma Bug - ein träges laufendes Artilleriegeschütz - aufgrund seinen Melee-Größenbonus der beste Nahkampfschlächter des gesamten Settings ist).

Nach der Conversion haben wir Kampfrunden mit 8 Spieler und 8+ NSCs teilweise in unter zwei Minuten geschafft und auch der ganze Rest machte mehr Sinn. Gesamtarbeitszeit für's konvertieren lag bei ca. 48 Stunden, die sich echt gelohnt haben.
"Ah, they're going 65. So they should be there in 3 BILLION years."

Offline sangeet

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Ich habe schon öfters das System gewechselt:

Classic DnD -> ADnD auf Earthdawn. Earthdawn war hier viel Moderner, und hatte einfach die Regeln die mehr grittiness versprachen.

Earthdawn auf Kult ->  Kult hatte noch mehr Horror als Earthdawn, und ist einfach ein Interessantes Setting, die Regeln sind recht schnell und tödlich.

DnD4e auf Earthdawn -> hatte nostalgische Gründe, allerdings hat man dem ED System sein Alter angemerkt, und es war auch nicht wirklich Regelärmer als DnD4e.

Earthdawn auf Edge of the Empire -> überzeugendes Regelgerüst, schön verpackt in das Star Wars universum.
DnD4e auf Pathfinder -> war beschluss des GM's da hier nur DnD Derivate in Frage kamen.

Ich persönlich interessiere mich neben dem Setting auch für die Regeln, und mag es wenn diese Logisch strukturiert sind, und das Spiel nicht überfrachten, deswegen tendiere ich eigentlich gerne zu "mittlerer komplexität" wobei ich finde das z.b. Pathfinder /DSA da schon ein zu hohe komplexität haben. Wozu brauche ich 2x Trefferwurf bei Pathfinder ? Einmal, Melee, einmal Touch? Dann noch ein "Save" durchführen, oder nachschauen, ob der Crit wirklich ein Crit ist, indem man nochmal würfelt.

Derzeit am besten gefällt mir Warhammer 3rd, Der Eine Ring, Edge of the Empire. (Und immer noch Kult) Ohja und Trail of Cthullu ist ebenfalls super.

Alles schließt Nichts mit ein.