Autor Thema: [The Pool] Lost  (Gelesen 3723 mal)

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[The Pool] Lost
« am: 24.10.2014 | 10:27 »
Flug 815 der Oceanic-Airline von Sao Paulo nach Los Angeles stürzt über dem Meer ab, wobei die Maschine kurz vor dem Aufprall in drei Teile bricht. Die Teile landen am Strand einer abgelegenen tropischen Insel, 200 Meilen südwestlich von der nächsten Küste. Die Insel scheint ominös und menschenleer, dies ist offensichtlich ein Absturz ins Nirgendwo...
Die überlebenden Insassen der einen Hälfte des Flugzeugs regruppieren sich am Strand und hoffen auf baldige Rettung – welche ausbleibt, weil die Insel ein zwanzig Jahre altes Geheimnis birgt, eine verlorene Welt.

Das klingt womöglich bekannt! Wir spielen "Lost" als Rollenspiel, aber obwohl es auf der bekannten TV-Serie basiert, ist nicht alles wie in der Glotze. Nachdem es beginnt wie die Spieler es aus der Show kennen, entwickelt sich alles zunehmend in eine neue Richtung.
Oh Joy, das wollte ich schon lange machen, unter anderem weil ich beim Gucken an vielen Stellen immer wieder das Gefühl hatte, die haben das nicht so effektvoll gemacht wie es gehört hätte. Wie schön dass es in der Fantasie unbegrenzte Budgets für Special Effects gibt..

Wir spielen zu fünft über Skype, mit "The Pool" als System und einem Hamete-Dicelog zum interaktiv Würfeln.

Die Charaktere sind mitnichten die Besetzung aus der Show sondern Eigenkreationen. Alles ist möglich als SC, was in Sao Paulo in ein Flugzeug steigen kann. Zwei Auflagen gab es von mir als Spielleiter, angelehnt an die Charaktere in der Fernsehshow:
Dunkles Geheimnis: Alle SCs haben ein kleineres oder größeres dunkles Geheimnis, das sie womöglich in Augen anderer Überlebender suspekt erscheinen lässt. In welchem Umfang, lag bei den Spielern.
Besonderer Gegenstand: Jeder von ihnen führte ein persönliches Objekt (oder mehrere) mit sich, das eng mit dem dunklen Geheimnis verknüpft ist - und in den falschen Händen eventuell darüber als Anhaltspunkt dient. Die Spieler durften in der ersten Szene um ihren Besonderen Gegenstand würfeln. Realistischerweise haben alle außer einer Person ihren Besonderen Gegenstand beim Absturz verloren. (Sie werden in Händen von unliebsamen NSCs auftauchen oder anderen SCs zugespielt werden.)

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Re: [The Pool] Lost - die Charaktere
« Antwort #1 am: 24.10.2014 | 11:02 »
Ich beschreibe mal die SCs, damit man weiß mit wem man es zu tun hat, aber ohne Hintergrund-Infos (auch für den Fall dass Spieler ihre Näslein in dieses Tagebuch stecken, obwohl die meines Wissens nach keine Tanelorn-User sind).
Die Details kommen entsprechend des Verhaltens der Spieler im Verlauf der Geschichte raus.

Lucille Mary Donald: Resolut wirkende Frau Anfang 50, zäh und kräftig, blonde, lockige Kurzhaarfrisur. Breiter US-Südstaaten-Akzent. Trägt anfangs ein Holzfällerhemd und Jeans mit breiter Gürtelschnalle.
Cylar Gibbson: Empathisch blickender, athletischer Mann in den Dreißigern mit dunklem Soldaten-Stoppelhaar. Leichter britischer Akzent. Trägt anfangs einen blauen Kapuzenpulli, Cargohosen, und Turnschuhe.
Hector Blimey: Alter, zäher Kerl mit faltigem Gesicht und Kurzhaarschnitt, erstaunlich rüstig für seine vielleicht 90 Jahre. Trägt anfangs ein Hemd, Hosen, und Lederschuhe, und findet bald seine dicke Brille und seinen abgetragenen Melonen-Hut wieder.

Ab Szene 4 mit dabei:
July Henderson: Abgebrühte junge Frau Ende 20, attraktiv aber distanziert. Volle, etwas brüchige Lippen, lange rotbraune Haare, ausgeprägte Wangenknochen. Trägt anfangs ein pinkes Top und Hot Pants.

-

NSCs:
Einige der Überlebenden sind wiederkehrende Nebenrollen, die den Konflikt anheizen sollen (und womöglich zu Feinden werden) oder aber die SCs in ihren Vorhaben unterstützen. In Reihenfolge ihres Erscheinens:
Clive Sundhurst: Attraktiver, etwas zurückhaltender Mittzwanziger mit blonden Haaren, sehr gut rasiert und anfangs in den Resten eines eleganten Geschäftsanzugs.
Barnabas Connelly: Großer, dicker Geschäftsmann in den 60ern, weiße Haare und feistes Gesicht mit Schweinenäslein. Trägt anfangs Bügelfaltenhose und Weste eines cremefarbenen Anzug und ein gestreiftes Hemd.
César: Dünner aber zäher Kanadier mit rotbraunem Wuschelhaar, gutaussehend aber mit meist sauertöpfischem Gesichtsausdruck. Trägt anfangs einen grauen Freizeitanzug.
Elenor Gruber: Junge Frau Anfang 30, gutaussehend aber etwas schlicht, mit ersten Fältchen um die Augen und braunen, halblangen Haaren. Hat eine beeindruckende Digital-Spiegelreflex-Kamera bei sich. Trägt anfangs ein weißes Hemd und Jeans.
Wallace: Hochgewachsener, farbiger Bodybuilder mit Kurzhaarschnitt. Wirkt manierlich und zurückhaltend.
Melissa und Joey: Zwei blonde Twens, irgendwie niedlich aber immerhin physisch fit. Tragen Freizeitkleidung.
Prof. Eugenio Vilanova: Freundlich aussehender, hochgewachsener Mann Ende 50, Haar und Bart kurz geschnitten und hellgrau, nur die dicken Augenbrauen sind schwarz, Brillenträger. Leichter spanischer Akzent. Trägt Anfangs einen Nadelstreifenanzug.
Uma: Mulatto-Mädchen Anfang 20 mit violett gefärbten Haaren und Undercut, untersetzt und sehr sportlich. Trägt anfangs Cargo-Hosen und ein Trägertop.
Wendy: Dünne, blasse Zehnjährige mit langen, hellblonden Haaren. Trägt anfangs ein geringeltes Sommerkleid.
Oksana Krymova: Umwerfend aussehende Blonde mit langem, glatten Haar und vollen Lippen, ihr Gesichtsausdruck ist hochmütig und unterkühlt, einziger Schönheitsfehler ist ein kleines Muttermal unter dem linken Mundwinkel. Spricht offenbar fast nur Russisch. Trägt anfangs ein teuer aussehendes gelbes Sommerkleid und Badelatschen.
Mr. Kufid: Untersetzter, breitschultriger Mann um die Ende 40, dunkler Hautton, dicker, schwarzer Schnurrbart, Stirnglatze. Trägt anfangs ein Hemd und Bügelfaltenhosen.
« Letzte Änderung: 12.11.2014 | 08:57 von Schalter »

Offline Xasch

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Re: [The Pool] Lost
« Antwort #2 am: 24.10.2014 | 11:04 »
Absolut großartig, diese Idee schwirrt mir auch seit Jahren durch den Kopf und wird eines Tages umgesetzt. Ich liebe Lost einfach über alles :D

Euch viel Spaß! Ich wette man kann viele Elemente "remaken" und in Neuauflage noch einiges spannendes Rauskitzeln. Zum Rollenspiel ist eine einsame Insel der Mysterien definitiv ein perfekter Schauplatz!

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Re: [The Pool] Lost
« Antwort #3 am: 24.10.2014 | 11:20 »
:)
Ich kann das Abenteuer bei Zeiten mit ranhängen, vielleicht hilft das auch.

Offline Vash the stampede

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Re: [The Pool] Lost
« Antwort #4 am: 24.10.2014 | 11:23 »
Ich kann das Abenteuer bei Zeiten mit ranhängen, vielleicht hilft das auch.

Bitte. ;)
Machen
-> Projekte: PDQ# - FreeFate - PtA Zapped - Fiasko - FateCore - Durance - SRAP (mit Diary)
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Ich sitze im Bus der Behinderten und Begabten und ich sitze gern darin.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 1
« Antwort #5 am: 24.10.2014 | 15:42 »
Und los geht's: Folgendes ist in der ersten Session passiert.

Die Szene geht los wie der Pilotfilm:

Das Oceanic-Flugzeug ist vor dem Aufprall in drei Teile zerbrochen, von denen der größte derjenige ist, in dem die SCs sich aufgehalten hatten. Er ist direkt vor dem Nordende der Insel abgestürzt auf einer sandigen Vorinsel. Von leichten Nebelbänken umzogen hat man von hier Blick auf einen üppig bewaldeten, 1075m hohen Berggipfel. Die Vorinsel auf der die Crash Site selbst ist ohne Vegetation und besteht nur aus schroffem Felsen und einer langgezogenen Sandbank. Das Wasser wird jenseits der Sandbank schlagartig tiefer, und auf die Insel retten wird man sich nur schwimmend können. (Dies wird nicht unmittelbar gefährlich sein, wenn man ein guter Schwimmer ist, zumal der Wellengang nicht sehr stark ist, aber mit größeren Mengen an Gepäck kann dies schon anders aussehen.)

Die SCs sind bei Beginn der Szene gerade dabei, wieder auf die Beine zu kommen auf der Vorinsel, und sind gerade wieder bei Sinnen, aber sie stehen unter Schock und sind anfangs extrem desorientiert.

Szene 1: Crash Site

Tag 1.

•   Lucille kommt 20 Meter vom Flugzeugwrack entfernt zu sich, auf dem Sand der Sandbank, offensichtlich nach draußen geschleudert worden. Sie wankt dorthin zurück.
•   Cylar erwacht neben dem Flugzeugrumpf, unter der ächzenden, einsturzgefährdeten Tragfläche. Er kommt ruckartig auf die Füße und versucht Leute weg vom Brandherd zu bekommen.
•   Hector sitzt beim Erwachen immer noch in seinem Passagiersitz, der mit ihm aus dem Rumpf geschleudert wurde, nahe der noch laufenden Turbine. Er will sich um Verletzte kümmern, gurtet sich los, aber verliert dann den Überblick über das Chaos und hat damit zu tun, erst einmal aus dem Sog der Turbine heraus zu kommen.

•   Cylar beginnt, Leute weg vom brennenden Wrack zu ziehen und sie als Gruppe zu positionieren. Sein Schuhwerk saugt sich dabei mit Kerosin voll. Die Tragfläche stürzt dort herab, wo er bis eben gelegen hatte und begräbt mehrere Personen unter sich. Lucille entdeckt die Insel in der Distanz, zu der diese Sandbank nur eine Vorinsel bildet, und sie erreicht das Flugzeug, findet in einer Handtasche ein Mobiltelefon und stellt fest dass sie nicht um Hilfe rufen kann, weil es keinerlei Empfang gibt. Sie spricht Hector und einen verwirrten Anzugträger an, die beide der Turbine gefährlich nahe kommen, und führt beide weg. Einer der Brandherde findet eine Kerosinlache und entflammt die Außenhülle des Flugzeugrumpfes mit einer Feuersäule!
•   Cylar befreit mithilfe vom jungen Geschäftsmann Clive und zwei anderen einen unter einem Trümmerstück eingeklemmten Mann. Clive begleitet ihn weiter, offenbar froh, Anleitung zu haben in dem Chaos. Kurz darauf erscheint der feiste, etwas schweinsgesichtige Manager Connelly und weist Cylar hin auf eine Person die zwischen Trümmern zu allen Seiten eingekeilt ist. Cylar will die Trümmer mit einer Stange bewegen, aber Connelly schlägt einen anderen Winkel vor und leitet die beiden jüngeren Männer an. Die Trümmer sitzen fest, und Cylar besinnt sich auf die anderen Bewusstlosen nahe des Brandherdes und gibt die eingeklemmte Person auf. Lucille entdeckt panisch im Wasser strampelnde Ertrinkende und realisiert dass das Wasser in Richtung Inselstrand mitnichten seicht ist. Sie schafft es, mehrere der Leute mit einer Eisenstange zwischen die Felsen heran zu ziehen. Hector und der Anzugträger versuchen sich noch zu sammeln und sind ihr dabei keine Hilfe; ein blässlicher junger Mann mit kanadischem Akzent allerdings hilft ihr auf ihren Zuruf hin. Eine andere verwirrte Person läuft in den Sog der Turbine, wird hineingezogen, und das Triebwerk explodiert; brennende Metalltrümmer regnen auf die Vorinsel. Cylar entgeht einem knapp, aber seine von Kerosin durchnässten Hosen fangen Feuer, er löscht es hastig im Sand.
•   Hector findet seine dicke Brille wieder und macht sich auf den Weg zum Flugzeug, wo er einen Erste-Hilfe-Kasten entdeckt. Kurz darauf entflammt das Wrack noch mehr, und beginnt die Sandbank in heißen, schwarzen Rauch zu hüllen.
« Letzte Änderung: 27.10.2014 | 09:11 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 1
« Antwort #6 am: 24.10.2014 | 17:44 »
•   Am Rand der Sandbank sammeln sich die verwirrten Grüppchen und beginnen den Blick über den leeren Ozean schweifen zu lassen und die Augen zum von tiefgrünem Dschungel bedeckten Berg der Insel zwischen den Nebelschleiern zu heben, welche bedrohlich vor ihnen aufragt, ein unerbittliches, abweisendes Hindernis, und dennoch unvermeidlich als Zwischenziel, um Nahrung und Schutz vor den Elementen zu finden, und vielleicht gar eine Spur von Zivilisation. Dorthin heißt es schwimmen.
•   Cylar schlägt den disorganisierten und unkooperativen Leuten vor, mithilfe vieler Schwimmwesten und Plastiktrümmern ein provisorisches Floss zu bauen, um die Schwächeren übersetzen zu können. Die allermeisten Leute wollen ihre Westen für sich selber behalten. Er lässt sich also eine geben, zieht sie kurz an, und macht dann vor, wie er "die eigene Schwimmweste aufgibt" um sie für das Floss zu verwenden, und hat mit diesem exemplarischen Verhalten Erfolg, die Hälfte der Menschen macht es schließlich nach und sie improvisieren ein behelfsmäßiges Floss. In den nächsten Stunden setzen sie im Nieselregen nach und nach mit ein paar guten Schwimmern alle Schwachen und einiges an Gepäck über.
•   Hector verkündet, kein Floss zu brauchen, weil er fit sei, und kümmert sich vorerst auf der Sandbank um die schwerer Verletzten. Schließlich erreichen alle den eigentlichen Strand der Insel im Schatten des Berges: 47 sind übrig.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 2
« Antwort #7 am: 24.10.2014 | 18:16 »
Szene 2: Der Strand

•   Das Flugzeug brennt lichterloh, aber es wird nicht völlig ausbrennen, wie man vom vermeintlich sicheren Strand aus beobachten kann: Der Nieselregen, der während der Schwimmpartie begonnen hat, wird (untermalt von tiefem, langanhaltendem Donnergrollen) zu einem kühlen Regenschauer von der Stärke eines Duschbades. Der Flugzeugrumpf wird nach einer guten Stunde dadurch wieder gelöscht.
•   Cylar und Connelly machen aus dem Halbschalen-Plastik des Floßes einen Regenunterstand für die schwerer Verletzten. Hector nimmt sich diesen an und verbraucht den Inhalt des Verbandskastens, harsche Anweisungen äußernd. Er ist der einzige Arzt unter den Überlebenden.
•   Als die Arbeit getan zu sein scheint und der Nachmittag gegen Ende geht, entfernt sich Cylar von der Menge, um mit zitternden Händen selber etwas zu trinken. Hector bemerkt ihn und wendet sich an ihn um sich "kurz abzumelden", er sagt, er müsse seinen Hund suchen gehen, der sei ziemlich blöd und würde die Menschen allein nicht wiederfinden. Cylar geht mit ihm zur Baumgrenze des Urwaldes, es gibt keinerlei Wege oder Spuren, und sie rufen halbherzig, es scheint nicht naheliegend, dass der Hund hier leicht zu finden ist. Sie stellen sich dabei einander vor. Hector fragt, wo man "heutzutage wohl so lerne", mit Leuten so umzugehen wie der jüngere Mann. Cylar antwortet vage, er sei im Dienst des britischen Militärs.
•   Lucille befindet sich bei den Grüppchen auf dem Strand. Diese durchsuchen im letzten Licht des Abends die herüber transportierten Gepäckstücke (ohne besonders große Moral wie es scheint). Lucille bemerkt, dass sie eine flache Box noch in ihrer Hosentasche trägt und scheint kurz erleichtert. Bei dieser Gelegenheit bemerkt Cylar kurz darauf, dass er einen bestimmten Gegenstand offensichtlich mit seinem Gepäck verloren hat, und kümmert sich nicht weiter darum.
•   Der Regen hat aufgehört, aber starker Nebel zieht auf mit der Dämmerung. Cylar versucht Ordnung in den entkräfteten, in sich gekehrten Haufen der Überlebenden zu bekommen, damit sie Nachtwachen aufstellen. Er spricht die größeren Grüppchen an und will anregen, dass sie gemeinsam essen, beten, und Wachdienste einteilen. In Einzelfällen erreicht er Personen damit, aber das Gros schaltet auf stur und niemand will sich organisieren. Connelly versucht dort anzuknüpfen und die Überlebenden in drei Gruppen-Blocks einzuteilen, aber Streit kommt auf und keine Ordnung kommt zustande. Cylar gibt den Versuch auf und lässt sich in den Sand sinken.

Die Spieler durften die Würfel rollen um zu sehen ob sie ihre Besonderen gegenstände noch haben. Es gab dabei alldieweil keine Würfel von mir verliehen, der Zufall musste entscheiden. Nur Lucilles Spielerin hat ihren Besonderen Gegenstand duch einen glücklichen Wurf noch; Hector und Cylar haben ihr Gepäck komplett verloren.
« Letzte Änderung: 24.10.2014 | 20:07 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 3
« Antwort #8 am: 24.10.2014 | 20:05 »
Szene 3: Der Schrei des Flugzeugs

•   Die Geräusche der nachtaktiven Tiere – Fledermäuse, kleine Affen, Molche, springende Fische, surrende Libellen – lassen die verängstigten Überlebenden unter aufgespannten Planen näher zusammenrücken. Dann aber, als die Dunkelheit komplett ist über dem Urwald, ertönt ein Rascheln, Stampfen, Splittern von Zweigen, und ein markerschütterndes Gebrüll aus dem Dschungel: Es klingt wie kein bekanntes Tier, eigentlich gar nicht wie ein Tier, zu blechern, zu zischend: Eher fast wie eine Maschine, "als hätte der Flugzeugabsturz aus dem Nebel nach uns geschriien", raunt der blässliche Kanadier in die Stille, in Hörweite von Lucille. "What the Hell", knurrt sie als Entgegnung. Blicke treffen sie beide. In tierhaftem Fluchtaffekt weichen die Gruppen zurück bis zum Meerufer, wo es nicht weiter geht, auch Hector, Cylar, und Lucille werden ihrer Angst in dem Moment nicht Herr.
•   10 Minuten vergehen in entsetzter Stille. Dann ertönt erneut Rascheln, von einer Stelle am Dschungelrand: Andere Überlebende hatten Cylar vorhin anvertraut, dass sie dorthin mehrere Leichen der beim Absturz Getöteten gezerrt hatten, um sie morgen dort zu begraben, wenn alle wieder etwas bei Kräften wären, und sie bis dahin nicht in unmittelbarer Nähe sehen zu müssen. Genau dort gab es unleugbar gerade mehrere schnelle, sehr lebendig wirkende Bewegungen, als etwas auf die Füße kommt…

Die Spieler mussten alle einen Wurf machen um zu kontrollieren wie ihre SCs sich angesichts dieser offenkundigen Bedrohung nach dem Phänomen aus dem Dschungel verhalten. Da es tatsächlich alle 3 Spieler nicht gepackt haben, konnte ich als SL beschreiben was ich wollte und die Szene endete in defensivem Zurückziehen zusammen mit dem Rest der terrorisierten Masse. Andernfalls hätte ich womöglich die Identität der Angreifer im Dschungel jetzt schon rausrücken müssen, wenn jemand das Erzählrecht erwürfelt und verwendet hätte um nachschauen zu gehen. Das traf sich also ganz gut was meine Pläne anbelangte.

Bis zu diesem Punkt also haben wir in der ersten Session gespielt, und hatten an der Stelle einen prima Cliffhanger...
« Letzte Änderung: 27.10.2014 | 09:18 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 3
« Antwort #9 am: 25.10.2014 | 10:25 »
Ab diesem Punkt haben wir dann in der zweiten Skype-Session weitergespielt:

•   Das Rascheln verschwindet. Mit einem Stock bewaffnet nähert sich Cylar dem Urwald, hinter ihm schließt sich der große Farbige Wallace an. Sie können jedoch nichts mehr dort entdecken, Schleifspuren entfernen sich vom Sand. Cylar sagt mehr zu sich selbst oder einem ungesehenen Gesprächspartner, "Das ist doch nicht Dein Ernst!".
•    Nun gelingt es Cylar, die Leute dazu zu bringen, Wachen aufzustellen. Alle finden nur wenig Schlaf heute Nacht. Cylar bittet Wallace, nichts vom Verschwinden der Leichen zu sagen, das erführe die Menge früh genug und es sollte jetzt keine Panik geben. Wallace fragt ihn danach mit wem er an der Dschungelgrenze geredet habe und nach seinem Beruf, und Cylar sagt, er sei Militärkaplan. (Wallace entgegnet, er sei Astronaut, offenbar meint er das nicht als Scherz.)

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Re: [The Pool] Lost - Szene 3
« Antwort #10 am: 25.10.2014 | 11:36 »
•   Am nächsten Morgen ist es wieder stark nebelig. Alle sind der Meinung, die Oceanic-Fluggesellschaft müsste sie sicher im Verlauf des neuen Tages finden. Alle Überlebenden versuchen, möglichst viel Gepäck, Flugzeugmahlzeiten, Wasserflaschen, und Erdnusspäckchen an sich zu bringen. Streit beginnt auszubrechen um derartige Fundstücke. Die Stimmung unter den Verlorenen wird feindselig.
•   Der Verletzten-Unterstand wird wieder zurück in ein Floss umfunktioniert, um mehr Zeug von der Vorinsel zu bergen. Cylar will den Spuren in den Dschungel nachgehen, und Mrs. Donald bietet an, zu versuchen, die Fährte zu lesen. Währenddessen brechen schon andere Überlebende mit dem Floss zum Sachensuchen auf. Mrs. Donald und Cylar versuchen, Clive Sundhurst dazu zu bringen, zu organisieren, dass die Leute mit dem Floss die Sachen die sie aus dem Wrack holen am Strand allen zur Verfügung stellen. Clive hat mittlerweile seine Haarpomade wiedergefunden und sieht fast wieder aus wie aus dem Ei gepellt, und zündet sich seine Pfeife an. Er fühlt sich dieser Organisationsaufgabe wenig gewachsen (er "mache eher Buchhaltung"), und verweist lieber auf den alten Connelly. Dieser schart bereits ein Grüppchen um sich und verteilt Arbeitsanweisungen (gleichermaßen um Ordnung in den Haufen der Überlebenden zu bringen und aus Profilierungssucht wie Cylar erahnt). Connelly sagt, um die Organisation des Floßes würde er sich auch noch kümmern.
•   Mrs. Donald und Cylar wird der Biologe Prof. Vilanova vorgestellt. Sein Wissen dürfte nützlich sein im Urwald, auch wenn er anfangs stressbedingt etwas am Schwafeln ist. Prof. Vilanova gibt zu bedenken, dass auch der Arzt Hector mitgehen sollte, um zu bestimmen, was mit den Leichen geschehen ist wenn man sie gefunden habe. Hector ist bereit, mitzugehen, auch wenn der Marsch dann etwas langsamer geht.
•   Melissa & Joey die Twen-Geschwister, folgen den Aufbrechenden, die Nähe von Cylar suchend, weil sie der Meinung sind, bei ihm sei es am Sichersten. Judith Gruber, eine Journalistin, schließt sich ebenfalls an, um weitere Fotos von den Geschehnissen seit dem Absturz zu machen.
•   Mrs. Donald findet einen Weg durch das dichte Unterholz. Nach einer halben Stunde sind die Schuhe der Wandernden nass und in schlechtem Zustand und sie sind vom Gestrüpp zerkratzt, es gibt keinerlei Wege. Hier aber finden sie einen Ort, wo mehr Pflanzen zerwühlt wurden, wahrscheinlich wurde gekämpft und offensichtlich wurde gefressen: Sie finden verstreute Leichenteile. Prof. Vilanova bezeichnet die vermeintlichen Raubtiere als "Nekrophagen", Aasfresser, sie hätten wahrscheinlich den Rest der Beute vergraben, wenn es Katzen- oder Hundeartige seien. Melissa dreht sich weg um sich hinter einem großen Farnwedel zu übergeben, und schreit gellend auf: Hier liegt ein Brustkorb und Knochen, völlig abgenagt und stinkend.
•   Vilanova erörtert, dass die Tiere sicher vor der Wolke aus Stressausdünstungen am Strand, die sie gerochen haben werden, eher abgeschreckt worden seien, welche die Überlebenden erzeugt hätten gestern nacht. Sie hätten womöglich mehr Angst vor den Menschen als diese vor ihnen. Zumindest bis sie sich an den neuen Geruch gewöhnt hätten… Joey stützt seine Schwester, die sich nun doch übergibt, und schaut auf, und sagt tonlos, es sei doch wohl allen klar, dass es sich hier gar nicht um Tiere handle.
« Letzte Änderung: 27.10.2014 | 10:15 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #11 am: 28.10.2014 | 11:53 »
Dann gingen wir in der zweiten Session zu Szene 4 über, womit wir uns dem dramatischen Höhepunkt aus dem Pilotfilm näherten. Es würde allerdings wie gesagt nicht alles so sein wie man es kennt - beispielsweise sind 47 Überlebende am Strand zusammengekommen, nicht 48 wie in der Show. Eine Person scheint noch zu fehlen..? Die Spieler haben seit Ende der ersten Session schon theoretisiert, worauf die Handlung scheinbar hinauslaufen könnte: "Lost" mit Untoten.

Szene 4: Suche nach dem Cockpit

Tag 2.

•   Wieder am Strand angekommen hat ein Tropenwind den Nebel vertrieben und die Sonne strahlt. Mehrere der anderen 47 kommen den Zurückkehrenden entgegen und wollen Neuigkeiten erfahren. Mrs. Donald und Cylar planen, ein großes Feuer als Signal und als Abschreckung für die Nekrophagen zu errichten für die kommende Nacht. Außerdem sollen die Überlebenden sich Holzspieße machen. Hector wird seine ramponierten Schuhe los und organisiert sich Badelatschen.
•   Mrs. Donald lernt das dunkelhäutige Punk-Mädchen Uma kennen die ihr mit auffälligem Geschick zeigt, wie sie ein improvisiertes Werkzeug aus einem geschärften Wrackteil herstellen kann.
•   Cylar und Mrs. Donald schwimmen wieder mit auf die Vorinsel, um nach Sachen zu suchen. Cylar erinnert sich, dass er einen Sky Marshal an Bord gesehen hatte, und findet ihn in den Trümmern, und nimmt ihm seine Glock und ein Extra-Magazin ab, und gurtet sie sich um. Außerdem bewaffnet er sich mit einer Eisenstange. Mrs. Donald sucht nach ihrem eigenen Gepäck und mehr Essen (mehrere Leute am Strand gingen heute Mittag leer aus), und findet nur ein Paar alte Würfel. Clive ist auch hier (er ist offenbar längst fündig geworden was seinen schmalen, silbernen Aktenkoffer betrifft). Mrs. Donald beschreibt ihr Gepäck, ein Geschenk ihrer Tochter mit kitschigen Pailletten. Clive lächelt mit einem Mundwinkel und drückt sich höflich aus, er scheint über das Thema "junge Frauen" besonders gerne zu reden. Er leiht Mrs. Donald einen gefundenen Feldstecher, um vielleicht die Pailletten irgendwo zu entdecken.
•   Hector führt die Suche nach seinem Hund weiter, und hört fernes Rascheln hinter der Baumgrenze, aber findet ihn weiterhin nicht. Er lässt sich rosa Gummistiefel als neues Schuhwerk von der Vorinsel mitbringen.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #12 am: 28.10.2014 | 12:55 »
•   Mrs. Donald und Cylar gehen zurück an Land, und sie fragt ihn, ob er nicht die Menge dazu bringen könnte, das Essen was es gibt untereinander aufzuteilen, er sei doch gut mit solchen Worten. (Connelly hat versucht so eine Einteilung durchzusetzen, aber hinter seinem Rücken läuft einiges anders ab.) Der Doktor wird gefragt, ob er nicht auch der Meinung wäre, es wäre gesundheitlich besser für alle, wenn keiner vom Fleisch fiele, und er sagt, ja, das könne man in seinem Namen so sagen (er scheint aber keine Ambitionen haben, selber vor die Menge zu treten). Cylar versucht die Leute zusammenzutrommeln und sich Gehör zu verschaffen: Wenn sie alle in vielleicht drei Tagen hier von Oceanic abgeholt würden, wer wolle dann von sich sagen, dass wegen ihm die anderen in diesen Tagen auf der Insel nichts zu Essen hatten oder leiden mussten? Vordergründig nicken das natürlich alle ab, nur um sich wieder in kleine Grüppchen aufzulösen und genau wie vorher weiterzumachen. (Der Spieler hatte bisher unverschämtes Pech mit den Würfelwürfen, wann immer er die Menge zu mehr Moralität bewegen wollte.)
•   Auch das Trinkwasser wird bald zur Neige gehen. Mrs. Donald plant, Regen zu sammeln, und will Wallace oder Uma eine Art Tonne suchen lassen gehen. Uma schlägt vor, einige der Planen so aufzuspannen, dass sich Regen darin sammelt und sie einigen sich darauf.
•   Mit dem Feldstecher sucht Mrs. Donald den Strand ab, die Baumgrenze, den Horizont, und schließlich die Bergflanke. Sie entdeckt eine Schneise am bewaldeten Berghang, und zeigt sie Cylar und Hector. Ob es noch einen Flugzeugabsturz gegeben habe?, fragt sie. Cylar erinnert sich, dass ihre Maschine vor der Bruchlandung in mindestens zwei Teile gebrochen sei. Hector erwähnt seine Zeit in Vietnam, und schätzt ab, dass die Schneise etwa in derselben Richtung liegt, aus der sie mit dem Flugzeug gekommen waren. Und Cylar schlußfolgert: Dann ist sie vom Cockpit gemacht worden – und von dort können sie um Hilfe funken!

Das war der Cliffhanger für das Ende der zweiten Session. Wir waren alle heiß darauf, weiterzumachen, denn die Spieler wussten, dass sie dann endgültig in den Dschungel würden aufbrechen müssen...
« Letzte Änderung: 28.10.2014 | 12:56 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #13 am: 29.10.2014 | 09:09 »
Ab hier ging es dann weiter in der 3. Session:

•   Mrs. Donald und Cylar berichten von ihrer Entdeckung und beschließen, eine Expedition zum Cockpit-Wrack zu versuchen. Cylar bringt wieder einige größere Grüppchen am Strand zusammen und versucht erneut, an den Zusammenhalt zu appellieren, aber weniger determiniert (der Spieler versucht sich nicht an einem erneuten Würfelwurf); die Menge hält einen zweiten, diesmal tagelangen Marsch in den Dschungel für zu gefährlich und die meisten Leute glauben nach wie vor, dass sie noch heute von Oceanic abgeholt werden müssten. Cylar sagt allerdings klar, dass nicht nur denkbar wäre, vom Cockpit aus zu funken, sondern dass auch weitere Überlebende dort oben sein könnten, die man schnell bergen müsste, was bedeute, dass auch Hector mitgehen müsste; dies trifft bei den Leuten auf Verständnis. Cylar und Mrs. Donald unterreden sich kurz, und Cylar räumt ein, dass er Militärkaplan ist, etwas zögerlich. Mrs. Donald erwähnt erstmals ihren Vornamen Lucille.
•   Mrs. Donald organisiert mit Wallace ein Neuordnen des bisher gefundenen, herrenlosen Gepäcks: Alles was nützlich für die Wanderung sein könnte wird zusammengetragen.
•   Elenore Gruber fühlt sich erneut angesprochen von der Gelegenheit, Fotos machen zu können und ist determiniert, mitzukommen (geradezu versessen darauf), und sie fordert ihre Kollegin Julie Henderson auf, sie ebenfalls zu begleiten. (Julie ist der SC unserer neuen Mitspielerin, und kommt auf diese Weise in die Handlung.)
•   Alle verbringen einige Zeit mit Suchen: Sie treiben Wanderschuhe auf, und ähnliche nötige Gegenstände.
•   Melissa und Joey halten sich noch ein paar Stunden weiter in der Nähe von Cylar, aber nach dem Fund vorhin hat der Mut sie verlassen: Sie bleiben lieber am Strand statt erneut auf eine derartige Wanderung aufzubrechen.
•   Die notdürftig fertig ausgestatteten Wanderer kommen in einem Kreis zusammen: Cylar bittet um eine Vorstellungsrunde, und eine kurze Beschreibung dessen, was alle für Fähigkeiten mitbringen. Lucille Mary Donald spricht von ihrer Farm in den US-Südstaaten und sagt sie kann etwas Fährten lesen. Julie Henderson sagt sie sei Reporterin. Elenor Gruber sagt, sie sei Fotografin und müsse weitere Details des Flugzeugabsturzes dokumentieren. Lucille sagt, dann müsse Elenor alle Leute fragen, ob man Fotos mit ihrem Bild veröffentlichen dürfe; ihr Einverständnis hätte sie schon mal nicht. Elenor entgegnet steif, sie würde dafür Sorge tragen, dies sei ihr Beruf. Julie fragt, ob man Lucille namentlich erwähnen dürfe, und das gesteht diese zu. Prof. Vilanova berichtet, dass er von einer Tagung in Sao Paulo zurück nach Kalifornien wollte, er befasse sich mit der kalifornischen Myotis-Fledermaus, und hier würde er zumindest Obstbäume ausmachen können. Hector sagt, er sei Arzt, und er habe ja schon erfolglos versucht, sich aus dieser Unternehmung heraus zu halten. César der Kanadier hat sich ebenfalls angeschlossen und sagt, er sei Computerprogrammierer, und seine Fähigkeiten wären hier wohl unnütz, aber wegfest sei er immerhin. Cylar sagt, seine Fähigkeiten als Soldat wiederum würden hoffentlich nicht zum Einsatz kommen müssen.
•   Im Wissen dass sie die Nacht im Dschungel würden verbringen müssen (es ist schon Nachmittag) brechen sie auf, in Sorge, dass sie Hector möglichst bald zu den womöglich Verletzten bringen müssten. Auf den Morgen des kommenden Tages warten wollen sie deswegen nicht (außerdem sind die Spieler heiß auf Action, und die sollen sie kriegen).

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #14 am: 29.10.2014 | 11:48 »
•   Lucille findet langsam aber stetig einen Weg für die Gruppe durch den Urwald. Sie ziehen sich diverse Kratzwunden und Moskitobisse zu und Hector verknackst sich fast den Fuß. Der Urwald ist unwegsam und dicht, und Affen in den Bäumen bewerfen die Wanderer kreischend mit Stöckchen. Sie finden allerdings mehrere Papayas, zwar mit unterschiedlichem Reifegrad, aber dennoch sehr willkommene Nährstoffe.
•   Während der letzten Tageshitze muss ein langer Streifen Gelände ohne den Schutz der Urwaldbäume durchquert werden, und es geht graduell bergauf. Mehrere Skelette sind hier zu finden, ausgeblichen aber nicht alt: Genauere Untersuchung durch Mrs. Donald und Prof. Vilanova zeigt, dass es die Skelette von Kühen sind. "Schädel-Insel" nennt César die scheinbar verfluchte Gegend, und Lucille sieht ihm wieder an, dass er womöglich immer noch daran glaubt, was er gebannt von Furcht letzte Nacht am Strand gesagt hatte… Er wird ziemlich garstig und zynisch und sagt, er jedenfalls glaube Gibbson's Mutmaßung dass vielleicht gar keine Rettung unterwegs wäre; als aber Cylar das Gespräch abbrechen und alle weiter laufen lassen will, knurrt César, dass es vielleicht nicht das Beste wäre, auf die eine Person zu hören, der man hier insbesondere nicht vertrauen könne. Er wisse, was Cylar "so mir nichts Dir nichts" genommen habe beim Flugzeugwrack, und dass er womöglich eine Gefahr sei. Cylar ist verdutzt und fragt, was César meine, aber der scheint es vor den anderen nicht aussprechen zu wollen. César meint, man könne das leicht zu einem Politikum machen und die Leute am Strand in Aufruhr versetzen. Mrs. Donald sagt, gerade hier wäre so etwas ja wohl egal: Selbst beispielsweise ein Psychopath würde auf einer Geisterinsel ja wohl lieber umringt von anderen Lebendigen sein als alle umbringen. César grollt, habe sie noch nie ferngesehen, das wäre für einen Psychopathen womöglich das Paradies. Julie setzt sich wieder in Bewegung und versetzt César einen Knuff und stellt fest, man habe keine Zeit mehr sich das Genörgel des "halbverhungerten Models" anzuhören. Er entgegnet, das sage nun die Richtige. Sie wackelt spöttisch mit dem Hintern während sie weitergeht, er pfeift ihr zynisch hinterher.
•   Sie erreichen erneut eine Dschungelgrenze, und den Fuß des Berges. Sie kommen überein, dass sie hier für die Nacht lagern wollten, trotz aller Rüstigkeit wäre es zu gefährlich für Hector, im Dunkeln den Anstieg zu versuchen, und für die anderen auch. Lucille errichtet einen Unterstand aus ihrer Plane, in der sie gleichzeitig Trinkwasser sammeln will. Sie bauen eine Feuerstelle nach kurzer Diskussion, ob dies nicht Raubtiere eher anlocken würde, und tun dies schließlich doch. Vilanovas Mobiltelefon hat noch Ladung und obwohl es keinen Empfang hat wie alle solche Geräte hier, funktioniert der Wecker, er schlägt vor beim allerersten Licht aufzubrechen. Sie stellen Wachen auf um das Feuer in Gang zu halten und ruhen sich aus: Schlaf findet fast keiner trotz der Erschöpfung, die Affen lärmen in Intervallen. Als plötzlich der Wecker schrillt, wirkt das graue Morgenlicht und der dicke Nebel surrealistisch. "Ein weiterer Tag auf der Schädelinsel" murrt César als sie leise ihre Lagerstätte verwischen. Cylar meint, eigentlich wäre die Landschaft rasend schön, wenn man im Urlaub hier wäre, könne man es richtiggehend genießen. Er fragt den Professor, was der davon denkt und Vilanova sagt ehrlich, er sei zutiefst entsetzt über die Insel und ihr aller Hiersein, und eine Wanderung wie diese hätte er unter anderen Umständen nie erlaubt.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #15 am: 29.10.2014 | 12:50 »
Tag 3.

•   Es wird langsam heller. An den wenigen Stellen, wo sich die Vegetation auflockert, haben die Wanderer einen atemberaubenden Blick auf den Urwald unter ihnen, der immer beeindruckender wird, je höher sie klettern. Elenor Gruber muss an einer Stelle fast weggezogen werden von ihrer Landschaftsaufnahme. Beim einsetzenden Nieselregen erklingt plötzlich erneut der kehlige, scheinbar fast mechanische Schrei des Monsters, und die Bäume in der Ferne wanken und der Boden zittert. Mit Lucilles Feldstecher und Elenores Kamera-Zoom kann man Näheres sehen, indem man die ansteigende Ebene unterhalb der derzeitigen Position der Gruppe absucht: Die wankenden und brechenden Bäume unter ihnen beschreiben eine Linie, die bergauf führt, direkt auf sie zu!
•   Als Panik die Gruppe packt, bellt Cylar ein paar Befehle, sie sollten gesammelt zwischen besonders dichte Bäume rennen, aber kann sich nicht verständlich machen warum. Binnen weniger Minuten verlieren sich alle bei ihrer panischen Flucht im Urwald, und sind auf sich allein gestellt.

Erneut mussten die Würfel rollen, damit die Spieler die Kontrolle über die Situation erlangen würden können. Diesmal habe ich nicht alle würfeln lassen wie beim Schrei der Bestie in Szene 3, sondern einer von ihnen bekam die Chance, um für alle SCs das Erzählrecht zu bekommen und zu bestimmen wie sie alle mit der Bedrohung zurecht kommen. Dies war der Spieler von Cylar, der versuchte, mit seiner Militärtraining-Eigenschaft eine strukturierte Flucht in dichteren Wald zu organisieren. Der Wurf hat alldieweil nicht geklappt, und das Erzählrecht blieb beim sadistischen SL! Also entwickelte sich der Rückzug zu einer heillosen, panischen Flucht, und alle SCs würden vorerst wieder zueinander finden müssen bevor sie überhaupt weiter vorankommen könnten. Die wahre Natur des Monsters blieb dadurch vorerst weiterhin verborgen...

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #16 am: 29.10.2014 | 13:19 »
•   Das Rumpeln ist fast verschwunden, das Phänomen hat sich scheinbar verlangsamt. Mrs. Donald sammelt sich und versucht dann mit dem Feldstecher die anderen oder deren Spuren wiederzufinden.
•   Hector hört endlich das Bellen seines herumstromernden Hundes, und folgt ihm. Dabei schliddert er von einem Hang mit bröckeligen Felsen und landet hart, sein Arm ist angestaucht.
•   Julie klettert auf einen der besonders hoch aufragenden Bäume, und kann so Mrs. Donald ausmachen, die in der Nähe sucht, und außerdem Cylar, der unweit von ihr in einem anderen Baum sitzt mit demselben Vorhaben wie sie, und hangabwärts den sich gerade schwerfällig aufrappelnden Hector, und Elenore, die verängstigt auf einem Stein sitzt. Julie will nicht laut nach den anderen rufen, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen, weil auch das Monster dies hören könnte, also pfeift sie leise, das Titellied aus der Sesamstraße. Cylar bemerkt es (und antwortet mit einer gepfiffenen Passage aus „Barney“), unten auch Lucille. Sie regruppieren sich am Fuß der Bäume und brechen auf, um weiter unten Hector und Elenore abzuholen.
•   Julie fragt, ob Elenore das Ungeheuer aufgenommen habe im Rennen, und will ihre Kamera sehen. Es gibt tatsächlich ein paar verwackelte Fotos mit grünen Schlieren. Auf einem davon erkennt Julie etwas Gespenstisches: Es zeichnet sich verwackelt so etwas wie ein Kopf ab, eine große schwarze Wolke mit kleinen Augen, wie glimmende Tragflächenlichter oder Katzenaugen.
•   Es fehlen noch Prof. Vilanova und César. Einige wollen weitergehen ohne sie vorher wiedergefunden zu haben; Cylar sagt, "Keiner verdient es, hier zurückgelassen zu werden" (und meint, auch nicht César). Verbissen klettert er zurück in den hohen Baum und hält Ausschau mit Lucilles Feldstecher, bis er eine menschliche Gestalt weiter oben am Hang ausmacht.

Die Idee mit dem verwackelten Foto das ungewollt bei der Flucht entstanden ist kam von Julies Spielerin, die einen Wurf geschafft und diese Wendung in die Szene hereinerzählt hatte. Fand ich sehr atmosphärisch. Auf diese Weise konnten die SCs zumindest eine Ahnung vom Aussehen des Verfolgers bekommen: Eine "Schwarze Wolke"..?

•   Sie finden Prof. Vilanova und César, nervlich beide stark angeschlagen, im Dschungel, als alle schon fast in Sichtweite der Schneise sind. Julie hatte am Strand ein Diabetes-Blutmessgerät gefunden, dessen Anzeige auf Knopfdruck leuchtet, und sie signalisieren den beiden damit. Alle sind weitgehend unverletzt. Das Wrackteil ist von außen kaum durch die dichten Palmwedel zu sehen, aber das blaue "Oceanic"-Logo blitzt stellenweise durch. Ein hellblauer Absatzschuh ist direkt davor im Gras zu finden, der zu einer der Stewardessen gehört haben muss. Ein muffiger Geruch hängt ganz leicht in der Luft, Fliegen sirren.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #17 am: 30.10.2014 | 09:46 »
Ab diesem Punkt ging es weiter in der vierten Session. Da die Szene dem Finale des Pilotfilms nachempfunden ist, stellt sie auch den ersten dramatischen Höhepunkt unseres Spiels dar. (Aka "Boss Fight"! Nur dass bei The Pool sowas nicht recht planbar ist..!)

•   Der Nieselregen wird erneut zu einem starken Schauer, das Licht wird zu einem tiefen Graublau, es prasselt.
Drinnen ist es dunkel, riecht aber nach altem Schweiß und Angst. Jemand könnte hier sein... Cylar klettert ein Stückchen den in Schräglage befindlichen Mittelgang hoch, und ruft in gedämpfter Stimme: Sie kämen vom Strand um zu helfen, und wären froh, wenn ihnen nicht eine Eisenstange übergezogen würde wenn sie jetzt hoch kämen. („Sagt der mit der Eisenstange in der Hand“, murrt César unten, hörbar genug auch von möglichen Überlebenden im Wrack, er boykottiert Cylars Versuch sichtlich.)
•   Julie hat eine kleine Handlampe, und leuchtet ins Wrackteil hoch. So können sie und Cylar sehen, als sie sich aufwärts hangeln. Gerade als Cylar die Gestalt unter der Rettungsdecke sieht auf dem Mittelgang, wandert Julies Lichtkegel zu den Gepäckfächern, als sie sich zum Suchen anschickt. Aufgeregt raunt Cylar, sie solle wieder nach vorn leuchten! Der Pilot Captain West in seiner zerschlissenen Uniform liegt reglos auf dem Mittelgang und ist in goldfarbene Rettungsfolie gewickelt und mit Bandagen und Heftpflastern notdürftig verarztet worden. Er ist verletzt und kaum ansprechbar; irgendjemand hat ihn hier zurückgelassen. Als Cylar seinen Puls fühlt, fokussiert West ihn plötzlich und sagt eindringlich, "Ich habe sie gesehen!" (Diese Aussage erklärt er nicht.) Cylar nimmt die Hand des Verletzten und befragt ihn. Er krächzt, dass Flug 815 über Ecuador einen Funkausfall hatte nach mehreren Stunden Flugzeit. Er habe versucht, den Kurs anzupassen um eine Zwischenlandung zu ermöglichen. Als sie auf "die Phänomene und Turbulenzen" trafen, waren sie schon 1000 Meilen vom ursprünglichen Kurs entfernt. Die Maschine wird von Oceanic gesucht werden – aber am völlig falschen Ort, irgendwo auf dem ursprünglichen Kurs… Sein Copilot wurde (unverständliches Gemurmel); die Stewardessen haben versucht, Hilfe oder Wasser zu holen und seien noch… (unverständliches Gemurmel); Paloma würde womöglich… (er bricht ab und besinnt sich dann:) Es gäbe nur noch den Transceiver unter seinem Sitz…
Mehr kann er nicht sagen, weil er entkräftet in seinen deliriösen Zustand zurück sinkt. Cylar ruft César mit nach oben, der ihm hilft, Captain West so gut es geht runter auf den Boden der Schneise zu tragen, wo Hector steht.
•   Julie richtet ihren kleinen Lichtkegel wieder auf die Gepäckfächer und beginnt hektisch weiterzusuchen. Cylar sagt, „plündern können sie später“, erst einmal hieße es den Transceiver im Cockpit bergen. Julie zischt, das könne noch warten, sie hätten ja Zeit. In dem Moment setzen die donnernden Fußtritte aus dem Dschungel wieder ein, ganz nah.
« Letzte Änderung: 30.10.2014 | 11:42 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #18 am: 30.10.2014 | 10:21 »
•   Menschliches Geschrei gellt von draußen: Eine einzelne Person versucht sich in blankem Entsetzen zum Wrack vorzukämpfen – und wird dann den Geräuschen nach zu urteilen von irgendetwas aus der Dunkelheit gepackt, hoch in die Palmwipfel gehoben, und ohne weitere Geräusche abgesehen von einem dumpfen Glucksen und Knacken von etwas verschluckt. Hector hangelt sich zur untersten Sitzreihe und verkriecht sich dort, Julie tut dasselbe, im Flüsterton vor sich hin fluchend, auf ihrer Position weiter oben auf dem Gang. Mrs. Donald unten verschanzt sich an der Außenwand unter den zerschmetterten Palmen an der Außenhaut des Wrackteils, das sie dadurch zwischen ihrer Position und der Geräuschquelle wähnt. César und Prof. Vilanova verbergen sich ebenfalls. Alle lauschen mit angehaltenem Atem. Cylar bemerkt, dass Captain West nun alleine am Boden der Schneise liegt, und schliddert den Mittelgang wieder herab, um ihn zurück ins Wrack zu ziehen.
•   Auf die undefinierbaren Geräusche von außerhalb des Wrackteils lauschend – das Trommeln des Tropenregens auf dem Flugzeug übertönt fast alles – klettert Julie leise den Gang aufwärts, in völliger Dunkelheit, weil sie sich nicht traut, ihre Taschenlampe anzuschalten. Sie tastet nach der Cockpittür am Ende des Ganges und verliert fast den Halt, als diese ihr entgegen schwingt. Cylar folgt ihr. Hinter der Cockpit-Tür sind die Sessel leer, die Frontscheiben zerschmettert und alles voller Glassplitter; der Sitz des Copiloten ist mit gewaltiger Kraft halb aus der Verankerung gerissen worden und alles ist dort voller getrocknetem Blut, das sich im Regenprasseln verwäscht. Cylar macht das Sturmfeuerzeug von Clive an und schützt es mit der Hand gegen Regen und Entdeckung von draußen, damit sie etwas mehr sehen können, und lauscht auf die Gefahr von draußen, während Julie unter dem Pilotensitz den Transceiver hervor holt; beide ziehen sich diverse kleine Schnittwunden zu vom verstreuten Glas der Frontscheibe. Als sie ihn hat, löst Cylar eine der Armaturen und wirft sie nach draußen, so dass sie geräuschvoll den Hang hinunter rumpelt, die Schritte draußen bewegen sich dorthin. Die Überlebenden fliehen in die entgegengesetzte Richtung.
•   Einen Blick über die Schulter riskierend sehen sie Elenore, die sich mit eingezogenem Kopf und der Kamera im Anschlag vorwagt, um hinter der Dschungelgrenze doch noch ein Foto von dem Monster zu machen – und außer Sicht hört man schnelle Bewegungen, als sie ebenfalls verschlungen wird.

Ey ich hatte extra in einstündiger Arbeit eine Montage von dem Monster gephotoshopt, für den Fall dass die Spieler ihm entgegentreten. Die muss ich wohl weiter für später aufheben. Natürlich trotzdem nach wie vor der Mystery-Stimmung nützlich, wenn es weiter im Verborgenen bleibt, so wie die Spieler es dann eben miterzählt haben.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #19 am: 30.10.2014 | 11:23 »
•   Julie verliert die Nerven und will Elenore nacheilen. Man könne nichts mehr für Elenore tun, ruft Cylar. "Es ist wegen der Kamera..!", keucht Julie. Im Stillen realisiert Lucille erstaunt, es geht Julie gar nicht wirklich um Elenore. Cylar packt Julie bei den Schultern und sagt beschwörend, Elenore habe sich geopfert damit sie anderen entkommen könnten, wenn Julie jetzt zurückkehrte, sei das Opfer sinnlos gewesen. César ruft im üblichen verärgerten Ton, "In welcher Welt lebt Ihr eigentlich, in der sich Leute 'füreinander opfern'?!" Julie reißt sich von Cylar los, rempelt César aus dem Weg. "Halten Sie sie auf, schießen Sie ihr ins Bein!", ruft César wütend zu Cylar. Julie bewegt sich aber nicht zum Wrack zurück, sondern hangabwärts, und bleibt dann auf einem Stein sitzen.
•   Die Geräusche des Monsters sind nicht mehr über das Regenrauschen zu hören. Sie bauen eine Trage für Captain West. Lucille geht herüber zu Julie, legt ihr kurz die Hand auf die Schulter und reicht ihr ein übriges Stück Papaya, aber spricht nicht und lässt sie in Ruhe.
•   Bevor sich das am Strand doch zu einem Poilitikum entwickeln würde, räumt Cylar ein, er habe dem Sky Marshal seine Waffe abgenommen und erklärt, in seinen Händen sei sie am besten aufgehoben. Er habe die beste geistige Verfassung um darauf Acht zu geben. César lacht schallend bei diesen Worten. Lucille fragt, was César denn mit einer Waffe wolle..? Er sagt, er wolle sie gar nicht, könne nicht recht mit sowas umgehen. Aber der Gedanke, dass die Leute am Strand wissen, dass einer von ihnen eine Schusswaffe habe, beunruhige ihn sehr. Sie einigen sich halbwegs darauf, nicht davon zu erzählen.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 4
« Antwort #20 am: 30.10.2014 | 12:02 »
•   Schließlich setzen sie sich alle in Bewegung zurück zum Strand. Der Regen hat aufgehört.
•   Sie brauchen den halben Tag für den Abstieg mit Edgar West. Es ist Nachmittag als sie ankommen; Grüppchen strömen ihnen neugierig entgegen und wollen unbedingt wissen was passiert ist. Nur Julie gelingt es, so abweisend und in sich gekehrt aufzutreten, dass sie nicht ausgefragt wird. Cylar bittet sie noch um den Transceiver. Dabei bemerkt auch er: Das Gerät ist beschädigt und wird vielleicht funktionieren, aber wenn, dann ist fraglich, wie gut…

Bis hier ging Session 4! Heute wird weitergezockt, wobei erneut die Würfel rollen werden, um zu bestimmen, ob ein technikaffiner SC oder NSC (Wallace wurde bereits vorgeschlagen) den Transceiver reparieren kann. Und was er empfangen wird...
« Letzte Änderung: 30.10.2014 | 12:03 von Schalter »

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #21 am: 31.10.2014 | 09:42 »
Hier beginnt die 5. Session, mit der zugleich 5. Szene.

Szene 5: Epiphanie

•   Obwohl die Leute am Strand die Zurückkehrenden mit ihren Fragen überschütten sagen die SCs nichts über ihre Erlebnisse im Urwald. Dass Elenore nicht mehr bei ihnen ist, dafür aber der verletzte Pilot, wirft weitere Fragen auf. (Was Vilanova und César ihrerseits berichten, bleibt unbekannt, es gab diesbezüglich keine Absprache unter den Wanderern.)
•   In der entstandenen Unruhe zeichnet sich das nächste Drama ab: Bei der blonden Zehnjährigen Wendy Gruber sind die Neuigkeiten ebenfalls angekommen, und sie verlangt lautstark und verzweifelt, zu erfahren wo ihre Mutter geblieben sei. Cylar geht ihr eilig entgegen und versucht seine Erfahrung mit traumatisierten Soldaten umzusetzen um Wendy zur Ruhe zu bringen. Leider lässt die sich nicht auf die Schnelle beruhigen und will auch nicht in die Obhut von Mrs. Donald so wie Cylar vorschlägt, und hört ganz auf zu sprechen; die Traube die sich um Wendy und Cylar gebildet hat, hält es für besser, wenn sie sich wieder dem Kind annehmen, und schickt Cylar weg.
•   Cylar versucht statt dessen July aufzumuntern, die seit der Ankunft am Strand sitzt und runter mit den Nerven ist. Er bietet ihr etwas von seinem Wasser an.
„Ich würde je einen Whiskey oder ein Newcastle anbieten - aber die sind leider aus.“
Sie entgegnet, „Mir würde schon ein verdammter Kaffee reichen.“
„Wie gehts Dir?“
-„Wie solls mir schon gehen…“
„Beschissen?“
-„Beschissen trifft's schon ganz gut. Ich möchte nur wissen, was zur Hölle das da oben war.“
Vor allem würden sie zurückkehren müssen, sagt July: Sie haben vergessen, nach einer Black Box zu suchen. Cylar fragt zögernd, ob sie deswegen zurück zum Cockpit wolle… oder ob es wegen Elenore sei? July drückt sich unklar aus. Sie war mit Elenore und Dave Gruber und ihrer Tochter in Brasilien auf Recherche gewesen, kannte die drei aber nicht gut. Wendy dürfte nun wohl Insel-Vollwaise sein.

•   Hector lässt den Piloten zu den anderen Verletzten bringen. In den nächsten Stunden verbessert sich Wests Zustand bereits, aber er ist noch nicht wieder ansprechbar, murmelt nur fiebrig vor sich hin.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #22 am: 31.10.2014 | 10:41 »
•   Unter den Überlebenden bricht in den nächsten Stunden erneut Streit aus, diesmal wirklich heftig, als an diesem Tag weiterhin kein Schiff oder Flugobjekt am Horizont auftaucht – und das Essen und Wasser aus dem Flugzeug zur Neige geht. Cylar geht bei einer Prügelei dazwischen und kann mithilfe des untersetzten farbigen Brillenträgers Jeff die Kämpfenden auseinander bringen. Drumherum hat sich eine Traube gebildet und andere Leute sind irgendwie in den Konflikt involviert: César ist ebenfalls dabei und schreit einen Asiaten namens Tseng an, dieser habe versucht in seiner Abwesenheit sein Gepäck zu stehlen; César fühlt sich offensichtlich bedroht, und tritt besonders aggressiv auf, die Menge ist aufgeheizt. Cylar ordnet an, sie sollten sich benehmen und es würden sofort Gruppen eingeteilt um Nahrung aus dem Dschungel suchen zu gehen. Der militärische Tonfall klappt in diesem Moment besser als seine bisherigen Appelle an Menschlichkeit und Zusammenhalt.

•   Cylar gibt Clive Sundhurst sein Sturmfeuerzeug zurück wie versprochen. Er kündigt an, es würde eine improvisierte Trauerfeier für die Gestorbenen geben: Clive solle doch mal versuchen, die Passagierliste zu finden. Clive legt (auf seine gestelzte, „weltmännische“ Art) dem anderen eine Hand auf die Schulter, beugt sich näher und sagt gedämpft, vor der derzeitigen Stimmung unter den Überlebenden wäre dies wahrscheinlich nicht ratsam, es sei nur eine lose Sammlung von Grüppchen die sich gegenseitig misstrauten, sie zusammenzubringen sei kaum möglich. Es wäre sicher besser, jetzt einfach noch die Rettung abzuwarten. Cylar sagt grimmig, wenn Clive nicht mithelfen wolle, auch gut. Er würde sich zum Anführer machen. Er geht los, um Melissa und Joey mit dem Suchen der Passagierliste zu beauftragen.

•   July erfährt von den anderen Leuten am Strand, dass Dave Gruber tatsächlich nicht mehr zugegen sei, Elenore habe auch keine Leiche entdeckt. Wahrscheinlich wollte sie deswegen so dringlich mit zum Cockpit, um dort nachzusehen. July nimmt sich Wendy an und redet ein bisschen mit ihr, abseits von den anderen. Wendy bleibt weiterhin stumm, aber erkennt July wieder und reagiert positiv auf sie.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #23 am: 31.10.2014 | 11:22 »
•   Wallace kennt sich offensichtlich tatsächlich hervorragend mit Funkgeräten aus und wird beauftragt, zu versuchen, den Transceiver wieder einsatzbereit zu machen. Er muss dafür jedoch mit Ersatzteilen und Akkus von einem Laptop-Computer aus dem Wrack repariert werden, weil die Batterien defekt sind, stellt Wallace fest. Cylar tritt an Connelly heran (welcher ihn seinerseits etwas abschätzig oder misstrauisch zu mustern scheint dabei), um ihn organisieren zu lassen dass ein Laptop gefunden wird. Connellys Leute haben schließlich Erfolg damit, und Wallace kann seine notdürftige Reparatur fertig stellen.
•   Wallace, Hector, July und Cylar sammeln sich unter einer der Planen und Wallace erklärt den Bildschirm des Geräts: Wenn er es jetzt anschalten würde, müssten das blaue Licht des Displays und ein Sendebalken erscheinen. Als er es tut, geht der Transceiver tatsächlich an – aber wie alle Mobiltelefone hier hat er keinen Empfang. Wallace und die anderen lauschen angespannt: Tatsächlich hört man etwas, aber nur ein gespenstisches Rauschen, das an- und abschwillt, fast wie ein unmelodisches Lied… Wallace sagt, der Berg sei im Weg und weist auf den nahen Gipfel: Sie seien genau an der falschesten Stelle dieser Insel gelandet, von anderswo müsste es gehen, Empfang zu bekommen.

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Re: [The Pool] Lost - Szene 5
« Antwort #24 am: 3.11.2014 | 08:43 »
•   Auf Wallaces Frage, was die anderen denn nun im Dschungel gestern und heute erlebt hätten hin dirigiert Cylar ihn zur Baumgrenze, außerhalb der Hörweite anderer Leute auf dem Strand. Er rückt damit heraus, was Captain West in seinem klaren Moment gesagt hatte: Oceanic ist auf der Suche nach ihnen, aber sie sind über 1000 Meilen vom eigentlichen Kurs entfernt. Wallace trifft diese Neuigkeit wie ein Hammerschlag, er dreht sich weg und schaut wie gelähmt in den Dschungel. Dann sagt er wie weggetreten: „Was ist denn das..?!“ Cylar will wissen, was er meint. Dabei setzt Geschrei vom Verletzten-Unterstand ein: Der Pilot ist wieder bei Sinnen, und Bewegung kommt in die Menge dort. Wallace antwortet nicht auf die Frage, was er entdeckt habe, und tut es ab, setzt sich ebenfalls in Bewegung. Cylar späht noch einmal ins dichte Grün, und folgt dann.
•   Wendy an Julys Seite hebt plötzlich den Blick als der allgemeine Aufruhr beginnt, aber schaut nicht zum Verletzten-Unterstand, sondern zum Horizont. Die Abendsonne beginnt den gesamten Himmel über der Insel nach dem stundenlangen Nieselregen jetzt in ein flammendes Gold zu färben.
•   Hector trifft kurz vor July beim Unterstand des Krankenlagers ein. Eine kleine Traube von Leuten hat sich darum gebildet. West ist plötzlich wieder klar und ansprechbar, und packt Hectors Unterarm: Er habe ein Phänomen erlebt kurz vor dem Absturz. Was die Fluggäste hinten für ein Luftloch oder Turbulenzen hielten, war etwas anderes, er und sein Copilot Ronald hätten es genau gesehen, durch die Frontscheibe. „Eine Seeschlange..?“, knurrt Hector. So etwas in der Art, sagt West: Aus den Wolken, die sie gerade durchflogen hatten, sei der geflügelte Gott Quetzalcoatl aufgetaucht, mit unglaublicher Spannweite. Er habe sich auch den Copiloten Ronald geholt, "eingefordert, als Opfergabe". Die Geister oder Götter würden beabsichtigen, dass sie, die 48, hier seien, „am Rand von Xibalbá, dem Ort der Angst“. Und nun würde ihre Aufgabe beginnen, "um etwas von vielleicht biblischen Ausmaßen in Gang zu setzen", hier auf dieser Insel. Obwohl Edgar West im Fieber ist, klingt das was er erzählt nicht wie ungereimtes Gestammel, sondern er scheint ganz klar, als wäre er sich völlig sicher.