Autor Thema: Die Fünf Reisenden  (Gelesen 3022 mal)

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Die Fünf Reisenden
« am: 10.11.2014 | 09:23 »
719 TZ

1. Halane, Golotha

Es ist ein trüber und verregneter Tag in der Hafenstenstadt Golotha in Rethem. Der Herbst ist da und der Winter lässt bestimmt nicht mehr lange auf sich warten. Auf der Flucht vor dem Wetter findet sich eine kleine Gruppe Reisender Vormittags in der Gaststätte „Zum weißen Hirsch“ zusammen. Es handelt sich um die folgenden Personen:
Der neugierige Bryan, dessen Wissbegier ihn in Zukunft des Öfteren in schwierige Lagen bringen wird. Ein freigelassener Leibeigener Bauer aus Imrium in Tharda.
Die fremdartige Udine, welche mit unserer Sprache noch hörbar zu kämpfen hat, sich aber nach besten Kräften anzupassen versucht. Sie versteht sich gut aufs Kochen, aber gibt oft Aussagen von sich, die der Obrigkeit oder dem Klerus missfallen. Sie ist eine entlaufene Sklavin eines Taelda-Stammes in Nord-West Hârn.
Zwei Frauen aus wilden Landen kennen sich bereits. Es handelt sich um die gelegentlich ziemlich emotionale Hilda, welche in ihrem heimischen Barbarenstamm wohl eine rechte hohe Position begleitet. Mit ihren roten Haaren ist sie ziemlich auffällig. Hildas Begleiterin und Leibwächterin Karyn ist ein gutmütige und bärenstarke Gesellin und hat eine Hautfarbe wie dunkle Baumrinde.  Beide wurden als Frauen von Ihrem Pagaelin-Stamm verstoßen.
Die fünfte im Bund bin ich, Lerena. In meiner Heimat war ich Tierzüchterin, bis eine Hungersnot mich in auf der Suche nach Arbeit in die Ferne trieb. Allerdings habe ich meine Dorf Moleryn in Tharda verlassen ohne Erlaubnis meines Herren und bin somit eine entlaufene Leibeigene.
Udine versucht im Gasthaus an ein kostenloses Mahl zu kommen und bietet als Gegenleistung an für den Wirt und die Gäste zu kochen, da sie nicht viel Geld besitzt. Der Wirt lässt stimmt nach einigem Überreden tatsächlich zu und alle Anwesenden kommen in den Genuss eines recht guten Eintopfes. Ein paar Seeleute versuchen mit den anwesenden Frauen zu schäkern, sie blitzen aber eiskalt ab. So richtig kommen wir miteinander nicht ins Gespräch und einzeln verlassen wir das Gasthaus Richtung Hafen auf einen Hinweis vom Wirt hin, da anscheinend jeder der hier anwesenden Reisenden auf der Suche nach Arbeit ist.
Sobald der Regen aufhörte, beschlossen wir das Handelshaus am Hafen zu besuchen. Unserere Erkundungsabsichten wurde rasch und grob gestoppt, als uns eine Gruppe ruppiger von wenigstens einem halben Dutzend Seeleute mit Knüppeln zu Leib rückte. Wir hatten dem unvermittelten Angriff wenig entgegenzusetzen und gingen rasch zu Boden. Ich weiß immer noch nicht ganz, inwiefern man diesen ersten Tag als Omen für unsere weitere Reise deuten kann.
Als wir wieder zu uns kommen, befinden wir uns an Bord der „Seehexe“, einer Nivik unter dem Kommando von Klyrdal. Die meisten meiner Begleiter sind nur leicht verletzt, nur Hilda hat eine schwere Prellung an ihrem linken Arm erlitten. Man könnte positiv festhalten, dass unsere Arbeitssuche abgeschlossen ist, da wir bereits zum Arbeitsdienst auf See gezwungen sind. Immerhin lassen die Seeleute die Finger von uns Frauen, die Männer sind beschäftigt genug das Schiff auf Kurs zu halten. Als Passagier ist ein maskierter und berobter Mann mit an Bord der aber immer für sich allein sitzt und nicht viel spricht.

2. Halane, auf See

Wir befinden uns weiterhin an Bord der Seehexe und segeln einem ungewissen Zielort entgegen, zuerst den Thard Flussabwärts und schließlich an den Inseln vorbei die "Drei Schwestern" genannt werden nach Süden. Der Steuermann Bosun ist ein ruhiger Geselle, der nicht viel spricht und muss die Gewässer gut kennen, da wir an etlichen Schiffswracks vorbeisegeln die auf Riffe oder Untiefen aufgelaufen sind. Ganz anders der erste Maat Olwin, der selbst schon nach einem alten Fisch riecht, der seit Tagen auf einem Marktstand in der Sonne vor sich hinfault. Dazu kommt noch alter Schweiß und Mundgeruch. Von den beiden Matrosen Brak und Laen wird er „der ölige Olwin“ genannt, aber nur wenn er nicht in Hörweite ist. Er ist wohl schnell mit der Peitsche zur Hand wenn man nicht spurt oder zu langsam seinen Befehlen nachkommt. Die beiden zanken sich oft und lautstark; immerhin können ihre braunen Zähne nicht mit denen vom öligen Olwin mithalten.
Hilda ist mit ihrer Armwunde bei der Arbeit keine große Hilfe. Udine kocht aus frisch gefangenem Fisch ein essbares Mahl, das laut Kapitän sowieso besser wird wenn man es ordentlich salzt. Laut seiner Meinung wird jedes Essen schmackhafter mit viel Salz. Udine hat wohl noch nicht viel Erfahrung beim zubereiten von Fisch auf einem stampfenden und rollenden Schiff mit seiner begrenzten Küchenausstatung. Oder mit Salz. Danach schrubben wir das Deck, bessern Netze aus und flicken ein Ersatzsegel.
Während einer Ruhepause überlegen wir ob wir die Mannschaft überrumpeln können und das Schiff übernehmen, aber keine von uns kann Segeln oder navigieren. Den Steuermann zu zwingen ist auch zu unsicher, da wir nicht feststellen können wo er die "Seehexe" hinsteuern würde. Wir segeln zum Glück immer in Sichtweite der Küste im Osten, von Bord springen und an Land Schwimmen ist aber auch keine Überlegung wert, da keiner von uns schwimmen kann! Ausserdem wird Hilda sich mit Ihrem geprellten Arm sowieso nicht über Wasser halten und Karyn würde sie nicht an Bord zurücklassen. Auf die Angebote zum Würfeln von Laen und Brak gehen wir nicht ein, da sie nicht um Geld spielen wollen, sondern darum die Kleidung auszuziehen. Widerwärtige Kerle, die beiden.
An unserer Lage scheint sich zunächst wenig zu ändern, doch schon bald ereignet sich ein verhängnisvoller Zwischenfall. Unser berobter Mitreisender wird tot in seiner Hängematte unter Deck aufgefunden. Er ist offensichtlich einer Krankheit erlegen, sein ganzer Körper ist mit roten Flecken übersät. Entgegen aller Ratschläge und Bitten weigert sich der Kapitän, den Leichnam umgehend von Bord zu beförder. Offenbar glaubt er, dass sich auch mit dem Abliefern des Toten die vereinbarte Bezahlung für die Reisekosten einholen lassen wird. Unter der Mannschaft gibt es deswegen Gemurre, aber schließlich siegt die Gier über den gesunden Menschenverstand.
Wir sind dazu gezwungen, die Dinge zu beobachten und uns vom Toten bestmöglich fern zu halten.

3. Halane, auf See und Landgang

Wir landen im Lauf des Nachmittags an einem schmalen Steifen Moor an der Küste. Wir erhalten unsere Ausrüstung und Waffen zurück, da wir die fragliche Ehre haben, den Kapitän und einen Teil der Mannschaft an Land zu begleiten. Der Leichnam wird mitgenommen und bis auf den Steuermann begleitet die gesamte Mannschaft den Kapitän zur Straße die zwischen Selvos und Dunir am Tesienmoor entlangführt.
Abends gelangen wir in die Nähe des vereinbarten Treffpunktes. Wir übernachten mehr oder weniger bequem. An eine Flucht ist auch weiterhin nicht zu denken, da wir nie unbeoabachtet sind und Hilda bei einem Kampf sich nur eingeschränkt verteidigen könnte. Im Moor finden wir uns nicht zurecht und ich muss zugeben, da man uns einen Anteil an der Bezahlung versprochen hat, überlegen wir uns ob wir vielleicht vorübergehend bei der „Seehexe“ anheuern, ohne Zwang diesmal. Zumindest bis zum nächsten Hafen, damit wir nicht in dieser Wildnis ausgesetzt werden, in der wir nicht auskennen.

4. Halane, Straße nach Dunir

Es kommt zu einer unerwarteten Begegnung, als ein paar Händler mit Drei Wächtern sich nähern. Kapitän Bogen eröffnet die Feindseeligkeiten, als er in den Erklärungsversuchen der Händler, das sie nichts von einem vereinbarten Treffen wissen und nicht für einen Toten bezahlen, nur wilde Ausflüchte sieht und sich um seine vereinbarte Vergütung geprellt sieht. Wir zögern kurz, greifen allerdings bald in den Kampf mit ein. Als der Kampf vorüber ist, sind wir die siegreiche dritte Partei. Zwei Leibwachen der nun toten Händler entkommen als einzige, da wir Skrupel haben diese auszuschalten. Wir plündern die Leichen und ziehen sie neben die Straße ins Gebüsch. Die Packtiere sind leider davongerannt. Die Wachen sind nach Norden geflohen.

« Letzte Änderung: 10.11.2014 | 16:54 von Mithras »
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

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Re: Die Fünf Reisenden
« Antwort #1 am: 10.11.2014 | 16:49 »
4. Halane, Straße nach Dunir

Nach einer kurzen Beratung machen wir uns auf den Weg zum Schiff. Wir dringen gewaltsam in die Seehexe ein und nehmen einige Vorräte mit. Der Steuermann ist das letzte lebende Crewmitglied, und da wir das Schiff wegen der Krankheit an der der Passagier gestorben ist, nicht behalten wollen und wir damit nicht umgehen können, lassen wir ihn damit davonsegeln.
Zurück an der Stelle des Kampfes kommt uns ein freundlicher Mann namens Silas entgegen, der die Leichen gefunden hat und die mit den roten Flecken verbrennen möchte.  Da er sich wohl mit Krankheiten und Wunden auskennt, erachtet er es für das sicherste. Wir versuchen seriös zu wirken und bieten unsere Hilfe an. Da wir im Sumpf nichts trockenes zum anzünden finden schlägt Silas vor ihn zu seiner Höhle zu begleiten, in der er als Einsiedler lebt. Die Leiche des toten Passagiers nehmen wir mit. Als wir nach mehreren Stunden Fußmarsch ankommen ist es bereits kurz  nach Sonnenuntergang und Silas schlägt vor mit dem verbrennen der Leiche bis zum nächsten Morgen zu warten. Wir legen die Leiche ausserhalb der Höhle hinter einige Büsche und Betreten diese durch eine richtige Holztür.
Das Wort Höhle wird der Behausung nicht gerecht. Es gibt einen mit Steinen gemauerten Herd in einer Küche die gut mit Vorräten für mehrere Wochen ausgestattet ist, einschließlich einem ganzen Fass Bier. Des weiteren gibt es einen Speiseraum mit großem Tisch, Lehnstühlen aus Holz und Geschirr aus Zinn sowie ein Schlafzimmer mit einem Himmelbett und angrenzendem Waschraum mit Badebottich. Der Boden ist mit Steinkacheln ausgelegt wie in einem richtigen Haus. Sowas haben wir noch nicht gesehen, besonders meine Begleiterinnen aus dem unzivilisierten Teil Hârns. Hier kann man bequemer leben als in mancher Bauernhütte. Silas gibt sich als guter Gastgeber und lädt uns nach einem Abendmahl zum übernachten ein, was wir dankbar annehmen und dürfen uns auf dem Küchenboden zum schlafen hinlegen.

5. Halane, Höhle

Schon wieder plagt uns das Schicksal. Wir erwachen als uns Silas, ein gerüsteter und bewaffneter Ritter sowie ein weiterer Scherge  im Schlaf überfallen. Es kommt zu einem kurzen und blutigen Kampf. Karyn ist die einzige, die sich wirklich wehren kann, und bezahlt dies auf üble Weise, ein Keulenhieb bricht ihr das Genick. Möge sie in Frieden ruhen! Wir anderen werden bewusstlose geschlagen. Mal wieder.
Wir finden uns später ohne unsere Waffen in einem pechschwarzen Pferch wieder, offenbar tiefer in der Höhle. Bretterverschläge halten uns und zahlreiche Kinder gefangen. Ausserdem ist noch Kobar hier, ein Söldner aus Melderyn der als Wächter eines Gefolgsmannes des hiesigen Barons Xelados arbeitet. Er war auf der Suche nach einem der vermissten Kinder als er von hinten bewusstlos geschlagen wurde. Im Höhlengang über uns brennt eine einsame rauchende Fackel in einer Halterung, die in den Fels getrieben wurde. Im schwachen Licht lässt sich Hildas Gesicht begutachten; sie  hat eine schwere Prellung am Wangenknochen vom Kampf vorhin erlitten, aber wir können leider nichts für sie tun.
Zu unserem schrecken hat man den Leichnam, den wir hierher getragen haben, zu uns in die Zelle gelegt, sie entkleidet und einen der Jungen dazu gezwungen die Robe anzuziehen. Wir wissen nicht welche Tageszeit wir haben und befragen erst mal die Kinder. Diese stammen aus verschiedenen Dörfern um Dunir herum und erzählen uns, das sie alle einzeln von Silas entführt wurden. In einer zweiten Zelle neben unserer befinden sich Drei kleinere Gargun, die unentwegt an den Holzgittern rütteln und in ihrer eigenen, hässlichen Sprache grunzen und knurren. Sie sind seit längerem als die Kinder hier eingesperrt und es denen wurde gedroht, wenn sie einen Fluchtversuch wagen würden, wirft man sie bei lebendigem Leib als Futter zu den Gargun!
Gemeinsam schaffen wir es mit einigen Schwierigkeiten aus dem Bretterverschlag zu klettern, da die Zelle knapp 6 Fuß tiefer liegt als der Gang. Wir schleichen uns durch die dunkle Höhle in einen gemauerten Raum aus dem eine steinerne Wendeltreppe nach oben führt. Ein Bücherregal und mehrer Holztische stehen hier, auf einem davon liegt die tote Karyn, an der sich Silas gerade zu schaffen macht. Wir werden durch unsere Fackel von im entdeckt und er ruft sofort Hilfe herbei bevor er uns angreift. Beim rumwedeln mit der Fackel um Silas abzuwehren finden wir auf die harte Art heraus, dass Kobar panische Angst vor Feuer hat. Er läuft einfach in den Gang zurück und findet nicht den Mut um uns Frauen und Bryan zu unterstützen. Daraus resultiert auch, dass der Einsiedler uns lange genug hinhalten kann, bis der Ritter und der Gehilfe der beiden die Treppe hinabkommen.
Der Gehilfe bricht mir mit einem Kampfstab fast meinen Arm und Silas betet nun lautstark zu Morgath! Er packt Hilda und diese bricht schreiend vor Schmerzen zusammen. In was sind wir nur hineingeraten? Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt und da wir unbewaffnet sind haben wir einen großen Nachteil, zum Glück für uns fällt die Fackel zu Boden und Kobar springt hinzu. Er reißt dem Ritter die Kettenkeule aus der Hand, doch dieser zieht sein Schwert. Udine wird vom Gehilfen mit seinem Stab bedrängt und Bryan legt sich mit Silas an. Kobar kann den Hieben ausweichen und dem Ritter seinen Schild entwenden und drischt solange auf diesen ein, bis der sich nicht mehr rührt.

Silas ist kurz abgelenkt; Hilda kommt wieder zu sich, rappelt sich auf stürzt sich ohne Angst vor Verlusten auf ihn, entreißt ihm den Dolch und bringt ihn nach einem kurzen Handgemenge zur Strecke… das wird uns Karyn nicht zurückbringen, aber wenigstens zahlt Silas für seine Verbrechen. Im Kampf mit dem verbliebenen Widersacher wird Udine am Kopf verletzt und der Stabkämpfer bricht meine Hüfte. Für die kommenden Tage werde ich das Bett hüten müssen. Kobar erschlägt ihn schließlich mit dem Schwert des toten Ritters. Nachdem wir Frauen den Kampf in schlechter körperlicher Verfassung überstanden haben, beschließen wir in der Höhle zu rasten. Das weiche Bett ist für Lerenas Hüfte eine wohltat. Kobar bringt derweil die Kinder zurück ins Dorf Fenak, die Gargun und die Leichen lassen wir wo sie sind.

6. Halane, Tesienmoor bei Dunir, Kultistenhöhle

Am Morgen werden wir von Männern des Barons geweckt; Kobar hat sie zu der Höhle geführt. Die Soldaten durchsuchen die Höhle und finden eine Zeichnung Morgaths und Gebete an der Wand in dem Raum im Untergeschoß der Höhle. Vom Kampf ist der Boden voller Blut, das aber den unheimlichen Ritualkreis nicht gänzlich verdeckt, der aufgemalt ist. Eine der Soldatinnen, sie hat blonde Haare und so eine dunkle Hautfarbe wie Karyn, steckt ein ganzes Bündel getrocknete Kräuter ein, die auf einem der Tische rumliegen. Anschließend werden wir zum Verhör zum Herrenhaus von Fenak  gebracht.
Da ein Gewitter aufzieht verbleiben wir unter Bewachung im Pferdestall des Herrenhauses, das in einer recht eigenwilligen Achteckform um den Innenhof herum erbaut wurde und einen fast Burgartigen Eindruck macht, so stark befestigt ist es. Wenigstens erhalten wir Wasser und etwas zu essen.

Kobar erzählt uns während des Essens, dass der Hausherr Sir Jens Indaser ein alter Kriegskamerad des Barons ist und das Lehen als Lohn für seine Treue und Tapferkeit in Ezars Krieg erhielt. Noch vor Zwanzig Jahren gehörte sämtliches Land von Dunir bis Selvos im Norden dem agrikanischen Orden des Kupferhakens, einem brutalen Ritterorden aus Rethem. Nachdem der Großmeister des Ordens namens Ezar das Königreich Kanday im Osten angriff, rückten dessen Truppen vor und eroberten nach und nach das Land des Ordens, bis Rethem einem Frieden zustimmte und Kanday behielt den ganzen Landstrich. Baron Yuri Xelados erhielt Dunir als Lehen und Fenak wurde als Ritterlehen vergeben. Da fast jeder Einwohner in Dunir und den umliegenden Dörfern Angehörige und Freunde während der Herrschaft des Ordens vom Kupferhaken und dem Krieg verloren hat, ist man gegenüber Fremden nicht so vertrauensvoll. Schon der alleinige Verdacht Agrik oder Morgath zu verehren genügt hier schon für eine Anklage und Untersuchung durch die Kirche Laranis und des Barons und obwohl wir auch Gefangene waren könnten wir ja trotzdem zu den Morgathanbetern in der Höhle gehören. Kobar hat zwar ein gutes Wort für uns eingelegt, aber der Baron möchte uns wohl zu der Angelenheit befragen. Das ist doch Verrückt, wieso sollte man uns als Kumpane der Kultisten einsperren?

Während Kobars Erzählung hat sich die dunkelhäutige Wächterin im Stall in eine Ecke gesetzt, in einer Zinnschale auf ihrem Schoß zündet sie die Kräuter aus der Höhle an und atmet genüsslich den Rauch ein! Anschließend blickt sie mit verträumtem Blick in die Runde… Das ist ein seltsames Volk hier.

7. Halane, Dunir und Laranikloster Scinaret

Am Morgen werden wir und die Kinder aus den anderen Dörfern unter Bewachung nach Dunir in die Burg von Baron Xelados gebracht. Das Gewitter hat sich verzogen aber es nieselt noch. Lerena muss auf einem Karren transportiert werden, da sie mit ihrer Hüftverletzung nicht gehen kann Die Burg selbst ist ein gedrungenes Bauwerk aus braunem Stein und wurde auf einem kleinen Hügel, der das Dorf überragt, errichtet. Wir kommen an einem Bach und einem Gasthaus vorbei und werden durch das Torhaus eingelassen. Zuerst werden wir im Stall untergebracht während Kobar vor Baron Xelados Bericht erstatten muss.
Im Stall sind Zwei Männer dabei sich um die Pferde zu kümmern, wir dürfen uns aber dank der Wachen weder umsehen noch mit jemandem sprechen. Nach kurzer Zeit werden wir von der Wache die Steintreppe nach oben in den ersten Stock geführt. In der großen Halle erwarten uns Sir Indasers Sohn, Kobar, Baron Xelados, dessen Sohn Sir Pavers Xelados, ein grimmig dreinblickender Mann mit Bart und Narbe auf der linken Gesichtshälfte Namens Hauptmann Vandor sowie der Serjant der Burggarnison Laris Indaser. Diese Indasers sind eine große Familie und haben hier wichtige Posten Inne beim Haushalt des Barons.
Wir müssen die Ereignisse um unsere Gefangennahme und den Ausbruch noch einmal erzählen. Die Umstände wie wir zu dem Einsiedler Silas und den toten Händlern auf der Straße lassen wir mal aussen vor. Letzlich legt Kobar ein gutes Wort für uns ein aber man möchte uns noch dabehalten bis jemand aus dem Laranikloster eingetroffen ist um mit uns zu sprechen. Also werden wir wieder im Stall einquartiert.
Nach einiger Zeit, es muss schon nach Mittag sein kommen Zwei Männer in Roben an und gehen  in die Burg. Wir warten wieder und haben Gelegenheit ein paar Namen aufzuschnappen. Der Stallmeister heißt Otho, dessen Gehilfe Slatko. Wir sehen auch eine hochschwangere Frau, die die Falknerin der Xelados´ist. Kobar unterhält sich mit einigen der Wachen: Lanke, Jonker und Melek. Wir erfahren so einiges an Klatsch. Der grimmig dreinblickende Hauptmann Vandor ist ein Bastard des Barons, ebenso der Barde der hier eine feste Anstellung hat. Hauptmann Vandor ist ein Ritter im Dienste des Laraniordens von geschachten Schild. Und der Kaplan der Burg, ein Priester der Larani, ist der jüngste Bruder der Indaser Söhne.
Gegen späten Nachmitag werden alle nochmals in die große Halle geführt und werden dem Serolan Burgusyn vorgestellt. Wir müssen noch mal die Ereignisse schildern. Nachdem wir den Gehilfen des Einsiedlers Silas so ausführlich wie wir es konnten, beschrieben haben, ist man sich sicher dass es sich um einen Akolythen des Laraniklosters Scinaret, das unweit des Dorfes liegt, handelt. Dieser war seit gestern Früh nicht mehr aufzufinden und niemand wusste wo er sein konnte. Wie wir nun wissen, hat er hat gemeinsame Sache mit den Morgathanbetern gemacht. Das entsetzen bei allen Anwesenden ist ihnen deutlich ins Gesicht geschrieben.
Sir Vandor, Sir Pavers Xelados und der Serolan persönlich wollen sich am nächsten Tag die Höhle ansehen.  Solange werden die fremden Reisenden, also wir, zusammen mit Kobar in die Obhut des Klosters Scinaret übergeben. Man misstraut uns immer noch und Udine vermutet das bei den Laranipriestern etwas im argen liegt und wir vorsichtig sein müssen. Sie denkt sogar daß der gesamt Klerus in Scinaret Morgathanhänger sein könnten. Wir anderen sind nicht überezugt davon, obwohl es uns natürlich missfällt, dass wir wie gefangene Behandelt werden. Immerhin haben wir gemeinsam diese Morgathanbeter getötet und diese Vorgänge erst ans Licht gebracht. Kobar wird uns als Bewacher zugeteilt, was aber nur ein Vorwand ist, wie wir glauben. Sir Pavers und Sir Vandor begeliten uns und werden auch in Scinaret übernachten, das auf dem halben weg nach Fenak liegt, um am nächsten Tag früh aufbrechen  zu können.
In Scínaret angekommen werden wir vom Obasaran, einem dicken und fröhlichen Mann mit dichtem schwarzem Bart und rundem Gesicht, begrüßt. Die bettlägerige Lerena wird zur Krankenkammer gebracht und darf in einem richtigen Bett schlafen; Sir Vandor und Sir Pavers werden im Hauptgebäude untergebracht. Alle anderen müssen auf dem Heuboden über dem Stall übernachten. Ausser dem vorlauten Bryan, der lautstark seinen Missmut über die Behandlung zum Ausdruck bringt. Damit er Demut lernt wird er in eine Einzelzelle gesperrt. Udine fühlt sich wie ein eingesperrtes Tier das auf den Schlachter wartet und Hilda hat den ganzen Tag fast kein Wort gesprochen. Hoffentlich kommen Sir Pavers, Baron Xelados, Sir Vandor und der Serolan Morgen zu dem richtigen Schluss, dass wir keine Schuld an den Kindesentführungen tragen und nichts mit den Morgathanbetern zu tun hatten. Falls nicht kann es uns übel ergehen, ich will gar nicht an eine Befragung durch einen glaubensfesten Laraniserolan denken.
« Letzte Änderung: 10.11.2014 | 16:56 von Mithras »
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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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Re: Die Fünf Reisenden
« Antwort #2 am: 10.11.2014 | 16:52 »
8. Halane, Scinaret

Am Morgen erwacht Lerena mit starken Kopfschmerzen, hohem Fieber und hustet Blut. Der Heiler Meister Marden schließt aus den Symptomen dass die am "Roten Tod" erkrankt ist. Diese seuchenartige Krankheit verbreitet sich schnell, ist meist tödlich und hat auch in Dunir und Umgebung früher schon einige Opfer gefordert. Es gibt nur ein bekanntes Heilmittel, dass aber in Klosterapotheke nicht vorrätig ist. Eine geringen Erfolg verspricht die Knolle der Yulpris Pflanze. Sie wächst unter anderem in der Ternuheide, östlich von Dunir. Die Knollen sind nur im Frühjahr gut zu finden, wenn die Pflanzen wachsen, und um diese Jahreszeit kaum auszumachen, aber wir haben wohl keine andere Möglichkeit als uns auf die Suche zu machen.
Nachdem Obasaran Stafen und Serolan Burgusyn über meinen Zustand informiert wurden, wird beschlossen das wir das Kloster nicht verlassen dürfen. Zudem werden immer noch verdächtigt mit den Morgathanbetern zusammengearbeitet zu haben. Der Schrecken über den Akolythen Gormay, der sich heimlich diesen finsteren Gestalten angeschlossen hatte, sitzt noch tief und wir sind alle Fremde die nicht einmal aus Kanday stammen. Nachdem der Serolan zusammen mit Sir Pavers Xelados und Sir Vandor abgereist sind um die Höhle zu begutachten, wird uns Haferbrei zum Frühstück gebracht und der Obasaran befragt uns über unsere Herkunft und unseren Glauben. Als er feststellt dass Hilda und Udine ungetaufte Wilde Barbarinnen kann er das nicht so belassen. Kobar nimmt an der folgenden Unterweisung für alle in der grundlegenden Glaubenslehre von Larani nicht teil; als Laranigläubiger und ehemalige Wache in Diensten des Baron Morezyn der Burg Menio in Melderyn kann der die Gebete natürlich. Bryan und ich wurden, wie wohl alle Kinder von Leigeigenen, im Peoniglauben erzogen. Da aber Larani und Peoni, wenn man dafür einen menschlichen Begriff verwenden kann, wie Schwestern füreinander sind und die Kirchen und Klöster der Peoni immer von Mitgliedern der Laraniorden beschützt werden, sind wir beide auch anwesend. Die Zwei Frauen mit dem unzivilisierten Hintergrund lassen die Belehrungen über sich ergehen; vor allem Udine zeigt wenig Begeisterung dabei.
Da ich niemanden anstecken soll, bringt man mich nach einem Gebet in der Kirche zurück ins Bett. Zumindest dürfen die anderen sich im Kloster etwas freier Bewegen, obwohl stets einige Mönche in der Nähe sind. Hilda freundet sich mit Dwyn an, dem Esel der Abtei, lässt sich etwas zur Bienenzucht hier erklären und hilft mit beim Hühnerfüttern. Nachdem man Bryan gestern die Bücher aus der Höhle die er mitgenommen hatte, mit der Begründung das man sie auf ihren Inhalt überprüfen muss, abgenommen hatte, nutzt er seine Bewegungsfreiheit in Scinaret um in das Sritptorium und die Bibliothek zu kommen um einige der Bücher zu lesen. Anscheinend hat der Pelnala aus Bryans Heimatort Imrium dem Rotzlöffel das lesen beigebracht. Da der Bibliothekar aber nicht der Meinung ist das Bücher aus dem Besitz eines Morgathgläubigen in die Hände eines ungebildeten Bauernsohns gehören wird ihm weder das Betreten der Schreibstube noch der Bibliothek gestattet. Auch das leihen einiger Bücher wird abgelehnt. An dem einzigen Buch das man ihm geben will, dem Libram des Pantheon, eines der wichtigsten Werke über die Götter Hârns, ist er nicht interessiert. Nachdem er dem Bibliothekar auf sein durchaus gutgemeintes Angebot mit den Worten „Wass soll ich denn damit? Im Buch der Götter steht bestimmt nichts über Alchimie oder Shek-Pvar drin. Warum darf ich keine Bücher lesen die ich mir aussuchen kann? Jetzt seid doch nicht so verbohrt!“ antwortet, wird Bryan wieder in die Büßerzelle gebracht. Kobar muss unterdessen beim Stall ausmisten helfen.
Udine ist rührend um meine Genesung besorgt und erkundigt sich wo man diese Yulprisknollen bekommen kann. Sie bekommt Mutter Dafala genannt, eine ältere Frau im Dorf, die sich mit Kräuterkunde auskennt und kleinere Gebrechen und Krankheiten behandelt. Nach einiger Überzeugungsarbeit beim Obasaran darf Udine in Begleitung eines Mönchs zu Mutter Dafala gehen und nachfragen ob sie Knollen der Yulpris Pflanze oder noch besser den fertigen Sud davon hat. Dort angekommen zeigt sich die Frau sehr ungehalten über den Besuch; sie wurde heute Morgen sehr rüde von Soldaten und dem Kaplan des Barons befragt. Es war bekannt das der Einsiedler Silas bei ihr öfter Kräuter gekauft oder getauscht hat und das kam der Obrigkeit verdächtig vor! Glücklicherweise besitzt sie tatsächlich einige getrocknete Yulprisknollen, weigert sich aber standhaft gegenüber Udine ihr etwas davon zu verkaufen. Auch nachdem Udine bittet und fleht und mit der Ansteckungsgefahr für alle in Scinaret und Umgebung argumentiert, bekommt sie zur Antwort das sie es dann selbst brauchen würde. Udine geht zum örtlichen Händler Janusch aus Aldasen und erzählt ihm von der Krankheit! Auch er ist zunächst nicht über den Besuch der Ortsfremden erfreut; auch bei ihm sind die Soldaten und Kaplan Indaser gewesen und haben ihn über den Einsiedler ausgefragt. Immerhin hat er als einziger Händler im Dorf ihm Waren verkauft, das ist schließlich verdächtig! Vielleicht wusste er etwas von den finsteren Machenschaften des Kultes? Udine überredet ihn dann doch mit Mutter Dafala zu verhandeln, vielleicht hat Janusch mehr Erfolg und es ist auch in seinem Interesse an das Heilmittel zu kommen. Mutter Dafala ist einverstanden die Knollen für einen Preis zu verkaufen den wir nicht bezahlen können. Selbst wenn wir alle unsere Pfennige zusammenlegen haben wir nicht genug Geld. Janusch beauftragt Mutter Dafala damit die Knollen zu dem heilenden Sud zu kochen, aber nur für sich, seine Schwester und für jeden der dafür zahlen könnte! Der Mönch verbietet es ihm über die Kranke im Kloster zu reden. Ausserdem zerstört er jegliche Hoffnung über das „Heilmittel“. Yulpris kann bei Krankheiten zur Heilung beitragen, aber nicht immer wirkt es auch. Ausserdem müssen die Knollen in einem langwierigen Verfahren zubereitet werden, was Monate dauern kann! Janusch behält lieber sein Geld und verzichtet auf eine hastig gekochte Brühe von Mutter Dafala.
Zurück in Scinaret rät uns der Meister Marden zu Gebeten und erzählt von Leuten die von selbst genesen sind und schwerste Krankheiten überlebt haben. Wir könnten uns natürlich auf die Gnade von Peoni verlassen und den Pelnala Arcolar Im Dorf um eine Heilung bitten. Manchmal haben Gebete von Peonipriestern den erhofften Erfolg. Wir beraten im Anschluss über die Lage und kommen zu dem Schluss das ein frisch gekochter Tee aus Yulpris genügen muss. Aber wie kommen wir an Mutter Dafalas Vorräte? Nachts aus dem Kloster schleichen, einbrechen und die besagten Knollen stehlen ist vielleicht schwierig aber machbar. Kobar ist jedoch strikt dagegen, Bryan sieht schlicht keinen Vorteil für sich dabei und Mutter Dafala wüsste natürlich wer den Diebstahl begangen hätte. Die Soldaten des Baron wären sofort hinter uns her und eine Flucht oder gar ein Kampf ist aussichtslos. Schweren Herzens beschließen wir bis zum nächsten Morgen zu warten, ob Lerenas Zustand sich bessert. Bryan wird am Abend zum Gemüse schälen in der Küche eingeteilt und muss wenigstens nicht wieder die Nacht in der Büßerzelle verbringen.
« Letzte Änderung: 10.11.2014 | 16:56 von Mithras »
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Re: Die Fünf Reisenden
« Antwort #3 am: 10.11.2014 | 16:53 »
9. Halane, Scinaret und Dunir

Am Morgen ist das Fieber nicht zurückgegangen und beim Husten kommt immer noch Blut, überall auf der Haut sind jetzt rote Flecken zu sehen. Der Haferbrei zum Frühstück bekommt keinem meiner Begleiter so recht; niemand ausser Meister Marden darf noch zu mir ins Zimmer. Der Geruch nach getrockneten Kräutern, frischen Pflanzen und Salben wird fast vollständig von Schweißausdünstungen überdeckt. Am späten Vormittag kehrt Serolan Burgusyn aus Fenak zurück. Er ist über die Verschlechterung von Lerenas Zustand sehr besorgt und äussert eine Vermutung bezüglich der Ansteckung. Er hat die Höhle zusammen mit Sir Xelados, Sir Vandor und Sir Indaser begutachtet und ist sehr von der Einrichtung beeindruckt. Vor allem aber ist er verstimmt das niemand genau wusste wo und wie dieser Einsiedler Silas hauste. Der Ritualraum im dem der Kampf stattfand diente wohl auch zur Untersuchung von Toten wie die ermordete Karyn, zur Anbetung Morgaths, für Opferungen und zur Vorbereitung um Gulmorvin zu erschaffen. Das sind verstorbene Körper die von Morgath beseelt werden die alles lebende mit Seele zutiefst hassen und angreifen. Schauergeschichten zufolge sollen sie ihre Opfer lebendig auffressen. Die beiden Gefängniszellen waren sehr stabil und die Fünf noch eingesperrten Gargun in der zweiten Zelle sehr angriffslustig, also hat man sie alle getötet. Die Leiche vom Schiff lag noch in der dort wo sie abgelegt worden war. Die roten Flecken auf dem toten sehen aus wie die bei mir; ich habe mich bei dem Reisenden auf der „Seehexe“ mit dem „Roten Tod“ angesteckt! Meister Marden meint aber das es auch möglich ist das die Krankheit von Leichen auf lebende Menschen überspringt. Wir erzählen das einer der gefangenen Jungen gezwungen wurde die Robe des toten zu tragen! Wir verstehen nun die Hintergedanken dieser Morgathanbeter: sie wollten das sich die Kinder mit der Krankheit anstecken und sie nicht als Menschenopfer ihrem finsteren Gott darbringen. Aber wie könnten die kranken Kinder die Krankheit weiter verbreiten? Vielleicht hätte man sie sterben lassen und sie anschließend in der Nähe der Dörfer abgelegt damit sie gefunden werden? Aber wofür wurden die Gargun gefangen gehalten? Man hat alle Leichen in den Ritualraum geschafft, großzügig Lampenöl verteilt und alles angezündet. Genug Möbel und hölzerne Gatter vor den Zellen gab es ja. Die Höhle dürfte damit unbewohnbar sein.
Unsere Erkenntnisse sind erschreckend. Serolan Burgusyn will sofort zu Baron Xelados eilen um ihm von den neuen Ereignissen zu berichten. Vorher wird noch erörtert was mit den befreiten Kindern geschehen soll. Meister Marden und Obasaran Stafen sind sich einig dass man sie alle nach Scinaret bringen soll um sie beobachten zu können. Falls sie auch den Roten Tod haben ist er vielleicht noch nicht  ausgebrochen und auf ihre Familien übergegangen. Der Serolan will das mit dem Baron besprechen, man denkt sich eine Erklärung für die Familien der Kinder aus. Sie sollen für ihr Seelenheil eine Zeitlang im Kloster untergebracht werden, damit die Laranimönche den schlechten Einfluss Morgaths austreiben können. Meister Marden erzählt von Udines Bemühungen bei Mutter Dafala um die Yulprisknollen. Man will sie notfalls vom Baron beschlagnahmen lassen. Wir besprechen uns und unterbreiten einen gewagten Vorschlag. Man soll uns ziehen lassen! Wir möchten zur Ternuheide östlich vom Dorf Leza und nach Yulpris suchen. Wir argumentieren dass wir uns von allen Menschen fernhalten und somit die Krankheit nicht verbreiten können. Serolan Burgusyn ist misstrauisch aber er verspricht es mit dem Baron zu besprechen. Er lässt sein Pferd satteln und reitet zur Burg Dunir. 
 Zwei Stunden später ist er zurück, völlig verschwitzt und ausser Atem lässt er Vorbereitungen zur Unterbringung der Kinder bringen. Die Soldaten werden heute noch damit beginnen die Kinder abzuholen. Und wir haben tatsächlich vom Baron die Erlaubnis das Kloster zu verlassen um zur Ternuheide zu ziehen. Sobald wir die Knolle gefunden haben sollen wir sie nach Scinaret bringen. Damit man sicher ist das wir die Pflanze herbringen erhält Kobar offiziell den Auftrag uns als Wache in Diensten des Barons zu Begleiten! Er soll außerdem dafür sorgen dass wir uns keinen anderen Menschen nähern. Da er dabei keine Wahl hat muss er uns wohl begleiten. Von uns weiß keiner wie man das Heilmittel richtig zubereitet, also müssen wir zum Kloster zurück falls wir etwas finden. Wenigstens weiß Udine wie Yulpris aussieht und wo man nach den Wurzeln graben muss. Da ich wegen der Hüftverletzung immer noch außerstande bin, selbst längere Strecken gehen zu können, stellen mir die Mönche freundlicherweise sogar ein Reittier zur Verfügung: Dwyn, der treue und folgsame Esel. Man ist wohl gewillt notfalls das Tier zu opfern statt mich todkranke dazubehalten. So packen wir unsere Sachen und brechen Mittags bei schlechter werdendem Wetter gen Ternuheide auf. Bryan ist einerseits froh das Kloster verlassen zu dürfen aber dafür ist er zusammen mit Hilda, Udine sowie Kobar an mich gebunden. Noch zeigt niemand Anzeichen der Krankheit ausser mir, was aber wenn sich jemand von unserer Reisegesellschaft entfernen will? Wird Kobar denjenigen ziehen lassen oder einfangen? Bryan muss man vielleicht Bewusstlos schlagen und fesseln wenn er nicht freiwillig mitkommt. Ob Kobar fähig wäre jemanden von uns zu töten? Wenn er angegriffen wird, wird er sich verteidigen, aber könnte er auch kaltblütig töten falls es nötig wäre?
Gegen Abend beginnt es zu Regnen. Nach Sonnenuntergang haben wir das Dorf Leza, die letzte Ortschaft in der Baronie, umgangen und nähern uns einem kleinen Fluss. Dahinter sieht man die Hügel der Ternuheide. Hier leben fast nur Schafhirten und ihre Herden; der Westrand der Heide ist die Grenze der Baronie. Wir überqueren die Furt am Fluss und suchen erfolglos die Gegend neben dem Weg ab. Als es fast ganz dunkel ist beschließen wir am Fluss einen Rastplatz zu suchen. Dann entdecken wir zufällig eine kleine Gruppe Männer die sich in dieser verlassenen Gegend herumtreibt. Wir verfolgen sie ungesehen bis zu einem niedrigen Abhang am Fluss, verlieren sie dann aber aus den Augen. Udine geht einen steilen Trampelpfad hinunter zum Ufer und sucht es ein Stück nach Osten bis zu einigen Mannshohen Büschen ab. Sie glaubt Stimmen gehört zu haben. Da sie niemanden sieht will sie schon gehen als knapp an ihrem Ohr ein Pfeil vorbeifliegt. Plötzlich wird eine Tür aufgestoßen die in den Abhang gebaut ist und mehrere bewaffnete Männer stürzen sich auf Udine. Aus der offenen Tür dringt Feuerschein und erhellt die Szene in einem unheimlichen Flackern des Feuers. Wir anderen eilen ihr zu Hilfe. Ein junger Bursche kommt zu Dwyn gelaufen, Lerena sitzt immer noch darauf, packt die Zügel und bedroht mich mit einem Messer. Da ich seiner Aufforderung abzusteigen nicht nachkommen kann sticht er zu. Lerena hat Mühe die Angriffe abzuwehren und ihre Handaxt zu zücken. Udine wir von einem Speerstich ins Auge getroffen und auch Hilda erleidet eine schwere Verwundung am Unterleib und wird bewusstlos. Lerena kann gerade so noch seinen Angreifer schwer verletzen bevor sie die Kontrolle über Dwyn verliert. Von dem Blutgeruch, dem klirren von Stahl auf Stahl und den Schreien der Kämpfer in Angst versezt läuft er den Trampelpfad  hinauf und in die Hügel. Bryan tötet seinen Gegner und Kobar macht die anderen Angreifer ohne große Schwierigkeiten nieder.
Kobar sieht zuerst in dem  Stollen oder Höhlengang nach. Die Tür, die an einem richtigen Türrahmen befestigt ist, war zusätzlich durch Zweige von den Büschen getarnt. Er sieht eine kleine Höhle in der in einer Feuerstelle ein kleines Lagerfeuer brennt. Hinten führt ein Gang weiter. Sonst ist niemand zu sehen. Er bringt seine verwundeten und blutenden Begleiterinnen ans Feuer und untersucht die Verletzungen. Hildas Blutung muss gestoppt werden und die Wunde verbunden und auch Udines Auge sieht nicht allzu gut aus. Der Speer hat zwar den Augapfel verfehlt aber nur ganz knapp. Kobar leistet bei der Wundversorgung ein wahres Wunder, Udine behält nicht nur das Auge, sie hat nicht mal Einschränkungen beim sehen. Stillzuhalten während jemand am Auge mit einer Nadel hantiert und das offene Fleisch näht, dazu gehört schon einiger Mut. Kobar ist sichtlich von Udines Kaltblütigkeit und Schmerzresistenz beeindruckt. Auch Hildas Wunde muss genäht werden, zum Glück hatte Kobar in Silas Unterschlupf eine Tasche mit Heilerbesteck, Nadel und Faden mitgenommen bevor er die Kinder nach Fenak gebracht hat. Was für ein Glück das er sich als Soldat auch mit Heilkunde etwas auskennt. Bryan sammelt derweil die Habseligkeiten und Waffen der toten ein. Der verletzten Jungen der Lerena angegriffen hatte sticht er eiskalt ab und schafft die Leichen ins Gebüsch. Die Waffen waren hauptsächlich Handäxte, ein Bogen und ein Speer.  Eine Rüstung hat keiner von ihnen an. Einen der verletzten, einen Mann in seinen späten Dreißigern der einziges ein Kurzschwert hatte, schleift Kobar dann doch in die Höhle. Der Mann hat eine Bauchwunde, keine guten Aussichten für ihn. Inzwischen hat auch Lerena Dwyn wieder dazu gebracht ihr zu gehorchen und kommt angeritten und humpelt zu den anderen.
Das Verhör unseres Gefangenen bringt nicht viel neue Erkenntnisse. Er faselt etwas von einem Vorhaben und Morgath und einer Seuche die sich verbreiten wird und es längst zu spät ist. Kobar erlöst ihn von seinen Leiden und sein Leichnam wird zu den anderen gelegt. Mittlerweile zieht ein Gewitter auf und der Regen nimmt zu. Im Gepäck der Morgathanhänger, die die Männer ganz offensichtlich waren, finden wir Vier kleine Phiolen mit einer seltsam riechenden Flüssigkeit. Ich kann sie als Medizin identifizieren, ein wirksames Gegenmittel gegen den „Roten Tod“. Kobar verzichtet Großzügig auf seinen Anteil so dass Bryan und wir drei Frauen je eine Dosis bekommen. Hilda müssen wir ihre vorsichtig einflößen da sie immer noch nicht bei Bewusstsein ist. Im  hinteren Teil des Ganges gibt es einen abgemauerten Bereich und noch tiefer eine zweite Höhle. Darin finden wir eine Altar der aus schwarzem Stein gemauert ist und davor liegt auf dem Boden ein gefesselter und geknebelter Junge. Wir befreien ihn und fragen ihn aus. Er kommt aus Leza und wurde erst heute Nachmittag Entführt. Er kannte den jungen Burschen der Lerena angegriffen hatte, er ist ein entlaufener Leibeigner der Dame Tuzant, der Dorfvorsteherin von Leza. Es gab Gerüchte das es hier in der Heide Wegelagerer gibt, aber er wusste nicht das sie sich so nah am Dorf aufhalten. Von ihren Plänen weiss er nichts, nur das sie sich heute Abend mit ihrem Anführer treffen wollten. Wir wollen wissen ob er irgendwelche Kleidung anziehen musste oder man ihn zusammen mit kürzlich Verstorbenen eingesperrt hatte, was aber beides nicht der Fall war. Wir versprechen ihn am Morgen zu seiner Familie zu bringen und wollen nicht das er nachts bei dem Gewitter draußen unterwegs ist. Zuerst zeigt er sich wenig davon Angetan da er Geräusche hinter der gemauerten Wand gehört hat und verängstigt ist. Wir untersuchen die Mauer und horchen daran. Tatsächlich hören wir Laute als ob jemand an Stein kratzt. Ob die Kultisten jemand eingemauert haben?
 Wir brechen mühevoll ein paar Steine aus der Mauer und Verwesungsgeruch strömt heraus. Wir sehen durch das Loch. Drin ist es finster und auf unsere Rufe antwortet nur ein Stöhnen. Dann schiebt sich eine graue, verweste Hand mit blutigen Fingerkuppen heraus. Die Nägel sind alle abgebrochen oder gesplittert, teilweise ist kein Fleisch mehr an den Fingern und nur noch der blanke Knochen zu sehen. Wir weichen entsetzt zurück, Lerena ist wie gelähmt und wir verspüren alle eine unheimliche Aura die die Höhle erfüllt. Es fühlt sich an als ob ein Schatten sich über unsere Gedanken, Gefühle und Seele legt. Hilda fängt in ihrer Bewusstlosigkeit an zu murmeln und sich wie bei einem Alptraum hin und her zu werfen. Das Loch ist groß genug das die untote Kreatur zuerst mit dem Oberkörper, dann vollständig herauskriecht. Sie greift nach meinem Knöchel und bringt mich zu Fall. Das schreckt die anderen aus ihrer Starre und sie greifen nach ihren Waffen. Ich kann mich kaum wehren und das grässliche Wesen nicht von mit runter schieben. Das grässliche Wesen kriecht immer höher, über meine Beine, die Hüfte, die Brust und will mir in den Hals beißen! Die anderen hacken ihm die Hände ab und hauen weiter so lange auf es ein bis es sich nicht mehr bewegt. Wir können nicht feststellen wie lange der Gulmorvin, wir vermuten das es einer war, dort eingemauert war oder seit wann er in diesem Unleben gefangen war. Die Nische in der Felswand war gerade groß genug für die Kreatur und sonst ist nichts mehr drin. Hilda hat sich in ihrem Schlaf wieder beruhigt. Völlig erschöpft legen sich alle schlafen, draußen donnert und blitzt es immer noch.
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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Re: Die Fünf Reisenden
« Antwort #4 am: 14.11.2014 | 22:36 »
10. Halane, Ternuheide und Dorf Leza

Am Morgen untersuchen wir den Brief den der Anführer der Kultisten, dieser Salzhändler, im Gepäck hatte. Es steht etwas kryptisch darin von der Krankheit die sich verbreiten wird und das die Absender des Briefes einige Tonfläschchen mit einer Flüssigkeit mitschicken die gegen die Ansteckung mit dem Roten Tod helfen soll. Der Brief und die Fläschchen wurden wohl von dem Ritter übergeben, den wir in der ersten Höhle getötet haben und der wohl zur Unterstützung des Einsiedlers Silas hierhergesandt wurde. Zum Glück kann Kobar lesen. Lerena geht es bereits viel besser, das Gegenmittel scheint tatsächlich schon anzuschlagen.

Da das Wetter sich gebessert hat bringen wir den entführten Jungen zur Dame Tuzant, der Dorfvorsteherrin von Leza. Wir unterrichten sie über die Ereignisse und während sie einige bewaffnete zur Höhle sendet um die Leichen herzuschaffen bekommen wir eine warme Suppe und etwas verdünntes Bier in ihrem Haus. Wir werden eingehend befragt und man zeigt sich bestürzt über die Zugehörigkeit zum Morgahtkult von dem angesehenen Brewl aus Embrada. Das verschollene Kind kehrt schließlich wohlbehalten nach Hause zurück und wir sollen Morgen mit der Dame Tuzant nach Dunir reisen um ihrem Lehensherr Baron Xelados zu berichten. Die Nacht dürfen wir in ihrem Haus verbringen, allerdings sind einige der Wachen anwesend.

11. Halane, Dunir

Frühmorgens werden wir geweckt und nach einem Frühstück aus Haferbrei reisen wir in Begleitung der Dame Tuzant und ihrer Wachen mit dem Leichnam des toten Salzsieders nach Dunir. Nachmittags werden wir wieder zu Baron Xelados gerufen. Die Dame Tuzant hat die Ereignisse zwar schon geschildert, aber nachdem der Serolan Burgusyn hinzugeholt wurde, müssen wir alles noch einmal erzählen. Anschließend werden wir auf dem Heuboden über dem Stall einquartiert und dürfen die Burg nicht verlassen. Beim umsehen auf dem Burghof, Vier Wachen sind immer in Sichtweite, sehen wir auch wieder die Dunkelhäutige Bogenschützin, die als zusätzliche Wache angeheuert wurde. Sie inhaliert, versteckt zwischen der Burgmauer und einem Hundezwinger, wieder den Rauch von ihren Kräutern aus einer Metallschale ein. Der Rauch scheint sie irgendwie zu beruhigen und gleichzeitig zu berauschen. Die Zeit bis zum Abend vertreiben wir uns mit Gesprächen und beobachten der Bewohner. Wir erfahren das die Falknerin von einem der Soldaten schwanger ist, der Baron hat mindestens Zwei uneheliche Söhne mit der Küchenverwalterin. Zum einen nämlich der grimmige Hauptmann mit der Narbe auf der Wange der in den Orden vom geschachten Schild der Göttin Larani eingetreten ist. Und zum anderen der Barde auf der Burg, der seine Ausbildung beim Bardenkolleg in Aleath absolviert hat und abends auch in der örtlichen Taverne Lieder und Geschichten zum besten gibt. Die Frau des Salzhändlers wird von den Soldaten hergebracht, vermutlich um sie zu verhören. Der Serolan verlässt die Burg erst nach Einbruch der Nacht, wir erfahren aber sonst nichts neues. Schließlich legen wir uns schlafen und können uns von den Strapazen der letzten Tage erholen.

12. Halane, Dunir, Burg Xelados

Wir sind zur Audienz beim Baron vorgeladen. Wir werden nicht mehr verdächtigt zu den Anhängern des Gottes Morgath zu gehören, ja mehr noch. Für das ausheben der beiden Morgath-Kulte dankt uns der Baron persönlich. Der Serolan ist wieder anwesend und erklärt uns das die grässliche Kreatur in der Höhle ein „Gulmorvin“, ein Untoter ohne eigenen Willen war. Der Serolan glaubt das ein mächtiger Angehöriger der Morgahtkirche diesen erschaffen hat, man vermutet das es der Einsiedler oder der Ritter in der ersten Höhle war. Wie es scheint hält man unser Eintreffen in Dunir und das Auffinden der beiden Morgathkulte für eine Fügung Laranis und wir dürfen uns ungehindert im Dorf bewegen. Der Baron bietet Kobar an einen kleinen Botengang zu ereledigen, natürlich gegen Bezahlung. Er soll nach dem Markttag in drei Tagen einige Briefe dem Graf von Selvos zu überbringen.

Der Tod von Brewl aus Embrada und die vorübergehende Verhaftung seiner Frau hat sich herumgesprochen. Um Gerüchten entgegenzuwirken und um das Wirken Laranis zu preisen, die das schlimmste verhindert hat, wird eine Dankesmesse von dem Peoni Pelnala und den Laranimönchen auf dem Marktplatz abgehalten. Unsere Mithilfe damit wird  nebenbei erwähnt, aber ohne Larani wäre es zu einer Seuche mit vielen toten gekommen, so ist der Tenor der Predigt. Allerdings wird auch vor Nachlässigkeit gewarnt, vor Fremden Reisenden und vor der Selbstzufriedenheit mit dem Frieden und der Sicherheit in der man sich wähnt. Als die Zuhörer immer energischer gegen den Predigern zustimmen, machen wir uns auf zur Burg; wir dürfen tatsächlich bis nach dem Markttag auf dem Heuboden übernachten.

13. Halane, Dunir

Zu unserer Überraschung erfahren wir von der Bevölkerung große Dankbarkeit, am Vormittag werden Geschenke für uns gebracht. Warme Kleidungsstücke, ein Korb voller Essen und der Gerber Ursa aus Alwila bietet an eine Kurbulrüstung für einen von uns zu fertigen. Nach einigem Beratschlagen beschließen wir das Udine sie bekommen soll. Wir kaufen noch einige paar Stiefel bei ihm und Kobar leistet sich Armschienen aus Leder. Das Glück scheint sich endlich zu unseren Gunsten zu wenden!

Am Nachmittag leihen wir uns bei der Müllerin Belyn aus Charaen Angelruten. Gegen einen geringen Anteil am Fang dürfen wir hinter deren Mühle angeln, ein guter Platz da hier der Fluss ins Meer fließt. Gemeinsam haben wir tatsächlich einigen Erfolg und braten die Fische über einem Lagerfeuer. Nur Udine muss ihre Angel bezahlen, da sie die, ungeschickt wie sie ist, zerbrochen hat. Bryan hat währenddessen eine Meinungsverschiedenheit mit Kobar, weil er doch tatsächlich die ganze Zeit das Breitschwert des Ritters aus der Kultistenhöhle, eingewickelt in eine Decke und gut verschnürt, mit sich rumgetragen hatte. Nun packt er es aus um damit zu üben! Er will einfach nicht einsehen warum es ihm als Bauernsohn nicht zusteht eine ritterliche Waffe zu führen. Es Bedarf einiger Überzeugungsarbeit ihm das auszureden. Der hat mehr Glück als Verstand, wenn man bedenkt dass es noch nicht von irgendwelchen Wachen entdeckt wurde. Wir haben uns mittlerweile bei einem Baron und Zwei seiner Ritterhaushalte aufgehalten. Murrend wirft er das Schwert schließlich in den Fluss.

15. Halane, Dunir

Es ist Markttag. Wir sehen uns auf dem Markt um und wir statten uns mit Winterkleidung aus, da die Temperaturen schon recht kühl sind. Wir entdecken einen Bauern der Hundewelpen verkauft. Unsere kleine Gruppe ist wenig später um Drei vierbeinige Mitglieder reicher. Hilda und Udine taufen den einen Olwain, in Erinnerung an den öligen Olwin. Wie kommt es eigentlich das nur die Frauen in unserer Reisegesellschaft einen Welpen gekauft haben?

Lerenas Beckenwunde ist gut verheilt und auch sonst fühlen wir uns kräftig und ausgeruht genug um uns Morgen auf die Reise nach Selvos zu machen.
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Re: Die Fünf Reisenden
« Antwort #5 am: 20.11.2014 | 11:52 »
16. Halane, Dunir

Wir brechen morgens nach Selvos auf, holen aber vorher noch die Briefe beim Baron, vom Händler Janusch aus Aldasen und von Serolan Burgusyn in Scinaret ab. Es handelt sich wohl um einen viertägigen Marsch nach Selvos. Udine erwähnt, dass sie sich ein Instrument kaufen möchte nachdem sie dem Barden auf Burg Dunir beim spielen zugehört hat und davon sehr beeindruckt war, eine unheilvolle Drohung die uns noch lange Zeit verfolgen wird. Bis Fenak werden wir von einem mitreisenden begleitet, der sich als Erewal vorstellt. Er ist ziemlich schwer bewaffnet mit Rundschild und Handaxt und trägt sogar eine Ringbyrnie. Handelsgüter hat anscheinen keine dabei. Er erzählt uns das er oft in der Gegend um Dunir, Selvos und weiter nach Osten unterwegs ist und verdient sein Geld mit verschiedenen Arbeiten, unter anderem als Wache für Karawanen, Reisende oder bei Lagerhäusern.

Wir passieren die unheilverheißende Stelle an der wir an dem Tod der reisenden Händler beteiligt waren und diesen Lügner Silas getroffen haben. Allen außer Kobar wird etwas mulmig ob des schlechten Gewissens, das uns überkommt. Kaum zu glauben dass das erst Zwei Wochen her ist. Am Abend übernachten wir abseits des Weges, Kobar findet recht problemlos eine geschützte Stelle für das Lager. Er weiß wie man hier draußen überlebt; ich bin heilfroh das er dabei ist. Mein Hund Lyall wittert noch in der Nähe vom Lagerplatz einen Hasen, aber er ist zu tollpatschig um ihn zu fangen.

17. Halane, Weg von Dunir nach Selvos

Über Nacht gibt es den ersten Frost und tagsüber ist es kalt. Wir reisen am Tesien-Moor vorbei, wo es uralte Ruinen mit ebenso alten Schätzen geben soll. Da sich dort wohl gern Banditen und Wegelagerer vertecken, halten wir uns diesem Ort fern. Unsere Versuche den Welpen etwas Erziehung angedeihen zu lassen ist nicht gerade von Erfolg gekrönt. Uns kommt eine Gruppe Soldaten aus Selvos entgegen, sie warnen uns vor Wegelagerern in der Gegend. Wenig später treffen wir auf ein paar Handwerksgesellen. Schade das sie nicht mit uns reisen, sie hätten bestimmt viel zu erzählen. Bryan ist ganz still geworden und beschäftigt sich mit seinem Hund. Dabei hat er sich so darauf gefreut nach Selvos zu kommen.

18. Halane, Weg von Dunir nach Selvos

Wir setzen unseren Weg weiter fort. Hilda klagt über Kopfschmerzen und hat Anfälle von Husten. Hoffentlich hat sie sich nicht erkältet; wenigstens ist das Wetter weiter trocken. Meine Füße tun vom vielen Laufen auch schon weh. Wann es wohl den ersten Schnee gibt in diesem Jahr?
Gegen Mittag werden wir von einer Gruppe Männern am Wegesrand angehaltetn, die ungeschickt probieren, von uns „Wegesteuer“ einzuverlangen. Da wir mittlerweile schon annehmbar ausgerüstet und im Kampf nicht mehr völlig unerfahren sind, können wir uns wirkungsvoll wehren. Kobar tötet gleich mit den ersten Hieben seiner Handaxt den Anführer der „gräflichen Steuereintreiber“ und verwundet einen weiteren schwer. Die anderen Drei wehren sich zwar, werden aber nach einem Handgemenge außer Gefecht gesetzt. Zur Überraschung aller lässt Kobar die letzten beiden überlebenden laufen. Sie fliehen, verletzt wie sie sind und ohne ihre Waffen, in das Moor. Hoffentlich haben sie ihre Lektion gelernt. Hilda wurde zwar von einem Schlag getroffen, aber ihre Rüstung hat die Wucht abgefangen. Was für ein Glück.

Wir sind immer noch nicht in Selvos, wieso ist das so weit? Auf diesen dummen Wegen kommt nur mühsam voran. Wir hätten auf jeden Fall uns für die Überstellung der Briefe eine höhere Bezahlung verlangen sollen.

19. Halane, Weg von Dunir nach Selvos

Das Wetter ist weiter kühl, aber trocken. Drei Welpen sind schon jetzt unmöglich sauber zu halten, wie wird das erst bei schlechtem Wetter? Ich bin hier in Selvos näher an meiner Heimat Tharda seit ich aufgebrochen bin als ich vermutet hätte. Auch die Grenze zu Rethem ist ganz in der Nähe. Ich frage mich was es für Neuigkeiten gibt. Vielleicht lässt sich etwas in einer Taverne herausfinden. Ich sollte die Ohren offen halten.

Wir erreichen am Vormittag endlich wieder eine menschliche Siedlung. Das Dörfchen Tarnat liegt kurz vor Selvos. Aber zu unserem Entsetzen stellen wir fest das Hilda mittlerweile auch Blut hustet. Das sind die gleichen Symptome wie bei Lerena, sie hat sich also trotz der Einnahme des Heilmittels Elmithra mit dem Roten Tod angesteckt. Wir machen uns alle Sorgen, sie hat sich noch nicht mal richtig von ihren Verletzungen erholt.

In Selvos suchen wir zuerst den Peoni-Tempel auf. Vater Yosef, der Vorsteher, verspricht sich um Hilda zu kümmern. Der hier ansässige Arzt, Clarlan aus Perien, besitzt zwar ein Heilmittel, das für uns aber viel zu teuer ist. Kobar übergibt derweil die Briefe an die Laranikirche, das Händlerkontor und an den Hauptmann der Grünen Eulen, der Hauswache des Grafen Grolis Charyn. Nachdem wir uns nach einer Unterkunft umgesehen haben, stellen wir fest das "Das weiße Gold" für uns zu teuer und "Der sichere Hafen" zu schäbig ist. Dort gibt es nur ungehobelte Seeleute, billige Huren und Kneipenschlägereien. Davon halten wir uns lieber fern. Deshalb bleiben wir in der Peonikirche und dürfen auf dem Fußboden übernachten.

20. Halane, Selvos

Hildas Husten wird über Nacht schlimmer. Besuchen dürfen wir sie nicht mehr, zum Glück zeigen wir keine Anzeichen der Krankheit und können dem Penala begründen warum das so ist. Vater Yosef betet zwar für sie, aber wir kratzen all unsere Pfennige und Wertsachen zusammen, die wohl für das schwächere der beiden Heilmittel des Arztes reichen dürften. Wenn Hilda bis zum nächsten Morgen nicht gesund wird, werden wir uns an diesen Strohhalm klammern und das Heilmittel ausprobieren, auch wenn die Wirkung vielleicht nicht sicher anschlägt. Ich hasse dieses warten. Wir trinken das hervorragende Bier im "Weißen Gold" um unsere Sorgen herunterzuspülen. Die Zwei Pfennige waren gut investiert.

Nachmittags werden wir auf die Burg des Grafen gerufen und berichten ihm und dem Anwesenden Laraniserolan von den Vorkommnissen mit den Morgath-Kultisten. Der Graf bittet uns, den baldigen Salzmarkt abzuwarten, um anschließend Antwortbriefe zu Baron Xelados mitzunehmen. Mittlerweile gehen wir beim Adel ja nur so ein und aus, man gewöhnt sich ja schon fast daran. Die Burgwache der "Grünen Eulen" ist auf jeden fall sehr beeindruckend. Auf dem Marktplatz werden wir von Saery aus Mest angesprochen, dem Segelmacher hier in Selvos. Dieser ist wohl eine Art Agent im Dienste eines Adligen und heuert uns für einen delikaten Auftrag an. Ein Juwelier namens Dergar aus Ekimon ist unrechtmäßig in den Besitz von Briefen gekommen und setzt diese als belastendes Erpressungsmittel gegen einen hochrangigen Adeligen ein. Wir sollen diese Briefe zurückholen. Die Bezahlung ist gut, aber das ganze klingt sehr riskant. Wollen wir das Risiko wirklich eingehen?
Wir nehmen den Auftrag unverbindlich an und beginnen mit den Ermittlungen. Der Juwelier hat am Marktplatz einen Stand und übernachtet in seinem Zimmer in der Gildenhalle der Händler. Der Zutritt zur Gildenhalle ist auf Gildenmitglieder begrenzt, und unsere Versuche anderweitig auf legalem Wege hineinzukommen schlagen fehl. Vor dem Haupteingang steht tagsüber eine Wache und Daerga wird überallhin von einem Schrankgroßen Leibwächter namens Braen begleitet. Dieser darf sogar eine Waffe führen, einen großen Morgenstern. Wir als gemeine Bürger dürfen ja keine tragen, nicht einmal Kobar als Söldner. Mit Leibwächter sollte man sich besser nicht anlegen.

Abends finden wir einen freundlichen Bauern, der uns für einen günstigen Preis in seiner Scheune schlafen lässt. Wir mietet uns bis zum Ende des Salzmarkts ein.

21. Halane, Selvos

Ein Wunder ist geschehen, Hilda ist über Nacht gesundet! Von der tödlichen Seuche lassen sich keine Spuren mehr finden. Gut das wir diesem Beutelschneider von Arzt nicht geglaubt und seine teure Medizin gekauft haben. Dieser geizige Mistkerl von Quacksalber.

Ein zweiter Besuch beim Segelmacher bringt uns die Informationen ein, dass die Briefe etwas mit dem Sohn des Grafen zu tun haben könnten. Oder vielmehr seiner Frau! Das hatte Kobar gestern bereits vermutet, wegen der ganzen Geheimnistuerei. Er hat wohl schon Erfahrung mit solchen Dingen, jedenfalls merkt man das er in Melderyn in Diensten eines Barons stand. Uns fällt auf, das wir gar nicht wissen wie es kommt das er hier in Kanday ist. Was hat ihn hierher verschlagen? Der Auftraggeber ist ein gewisser Herr Mata, welcher den Segelmacher im Sold hat. Wir vermuten das erin Ritter aus der Gegend hier ist. Der Juwelier besucht offenbar gerne Aelsis Bordell und „Das weiße Gold“. Uns wird nochmals eingeschärft das wir keine Leichen hinterlassen sollen, aber dafür wird uns in der Sache auch keiner bei der Stadtwache melden wenn wir vorsichtig sind. Wer sollte schon den Diebstahl von selbst gestohlenen Briefen melden? Allerdings läuft uns die Zeit davon; in vier Tagen beginnt der Salzmarkt und die Stadt wird voller neugieriger Augen sein. Die Gildenhalle der Händler wird gut besucht sein und nach dem Salzmarkt wird der Juwelenhändler wohl auch abreisen. Wir überlegen auch weiterhin wie wir unauffällig an die Briefe kommen können. Wir handeln eine Erhöhung der Bezahlung auf 150 Pfennige heraus, dabei können wir das Wiederbeschaffen der Briefe gar nicht versprechen. Was wohl andere involvierte Personen für die Briefe zahlen würden? Auf jeden Fall können wir das Geld gut gebrauchen um durch den Winter zu kommen. Wir denken darüber nach uns ein Haus in Dunir zu bauen.
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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