Autor Thema: Geheimhaltungsstufen  (Gelesen 2359 mal)

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AcevanAcer

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Geheimhaltungsstufen
« am: 8.06.2015 | 17:22 »
Ich plane derzeit eine Kampagne, in der die Spieler unterschiedliche Geheimhaltungsstufen im militärdienstlichen Sinne haben.

Ich stelle es mir intressant vor, wenn der "Ranghöchste" Spielercharakter Informationen hat, die andere Spieler nicht haben, so wie einiges Potential für diverse twists besitzen,  als beisspiel:
Wetwork an einem Kind, das sich hinterher als Alien herausstellt
Wetwork an einem Familienangehörigen vin einem "niederrangigen" SC
Extraktion eines Feindes und dessen Schutz, weil "die Organisation" ihn benötigt.

Der Spieler mit der höchsten Geheimhaltungsstufe würde eine Form des Co-SL was Kampagnenhintergrund angeht darstellen und zwischen Spielleitung und Spieler stehen. Sein Intresse sollte der geschichte und spannenden Momenten dienen und nicht zwingend dem Gruppenvertrauen oder der "Wir teilen alles" Mentalität

Jemand damit Erfahrung?

Offline dunklerschatten

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #1 am: 8.06.2015 | 17:38 »
In gewissen Grenzen ok, aber wenn es quasi centraler Punkt des Spiels wird, finde ich solche Geheimhaltungs-Sachen suboptimal.
"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
Quellcrist Falconer

Offline Nebula

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #2 am: 8.06.2015 | 18:08 »
solange die niedrigen Ranks auch mal so "Gassenwissen" haben, also das was das gemeine Volk so denkt und weiss. Was aber die hohen Offiziere schon nicht mehr interessiert und die dann total Überrascht sind, was so allgemein Bekannt ist bzw. vielleicht sogar nur den Lowies bewusst ist.

Oft ist es ja in den Firmen auch so, daß der Geschäftsführer in seinem Bereich am meisten weiss, aber ein Hausmeister ganz andere Dinge weiss, die aber manche Sachen auch "verbessern" könnte

Ich nutze so ein System halt bei Würfen.

Wenn jemand bei Nachforschen/Entdecken/Wissen eine X Würfelt bekommt er Infos von mir, wenn jemand besser würfelt, bekommt er nie die gleichen Infos mit Bonus, sondern was anderes, daß sich beide Infos ergänzen und man wieder Grund zum Ingame Gespräch hat

Ucalegon

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #3 am: 8.06.2015 | 18:11 »
Die Schutzstufe/Clearance einer Person muss ja nicht einmal zwingend mit ihrem militärischen Dienstgrad zusammenhängen, oder? Ein(e) Agent(in), der/die offiziell (siehe z.B. so in der Art) oder verdeckt/undercover (bei Internen Ermittlungen/Internal Affairs z.B. des CID) in eine militärische Einheit eingebettet/embedded wird, muss die Einheit ja nicht immer kommandieren bzw. den höchsten Dienstgrad haben. Trotzdem hat er/sie vielleicht Zugang zu Informationen, die über der Schutzstufe der restlichen Einheit liegen.

In diesem Fall hätte man quasi 3 Parteien in einer entsprechenden Einheit:

1. Den ranghöchsten Soldaten/Die ranghöchste Soldatin, der/die je nach Dienstgrad Entscheidungen trifft, Befehle gibt und die Verantwortung trägt.

2. Den eingebetteten Agenten/Die eingebettete Agentin als Befehlsempfänger(in), der/die trotzdem die höchste Schutzstufe hat.

3. Die normalen Soldat(inn)en als Befehlsempfänger(innen). 

Offline Saffron

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #4 am: 8.06.2015 | 18:17 »
Meiner Erfahrung nach keine gute Idee. Entweder ist es für den wissenden Charakter langweilig, weil er Geheimnisse schon längst kennt und dann stumm daneben sitzen muss, wenn die anderern darüber spekulieren, was wohl los sein könnte. Oder die Kampagne ist so gestaltet, dass der wissende Spieler Aha-Erlebnisse hat, weil er an sein Wissen anknüpfen kann, während die anderen Charaktere die Hinweise nicht kapieren, so dass es für sie langweilig ist.

Dann stellt sich noch die Frage, wie die Charaktere (und vor allem die Spieler) auf diese unterschiedliche Wissensverteilung reagieren. Ich hab noch nicht ganz begriffen, wie du dir das vorstellst: Kennt SC 1 militärische Geheimnisse und trifft aufgrund dessen auch die Entscheidungen? Dann wird es den Spielern der anderen Charaktere bald stinken, dass sie selbst nicht mit entscheiden dürfen, sondern immer nur die Handlanger sind. Oder ist es so, dass die anderen SC gar nicht wissen, dass SC 1 ihnen Informationen vorenthält. Dann ahne ich Konflikte innerhalb der Gruppe, mangelndes Vertrauen, PvP und ähnliche Dinge. Wenn das absichtlich Thema der Kampagne sein soll, okay, aber dann müsste man vorher sicherstellen, dass das allen in den Kram passt.

Und was ich noch gar nicht angesprochen habe: Sind irgendwelche Spieler vielleicht neidisch oder aus anderen Motiven genervt,  weil Spieler 1 der Vertraute des SL ist, mit ihm wissende Blicke tauscht, zwischen den Sitzungen mit ihm Pläne schmiedet usw.? 
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Pyromancer

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #5 am: 8.06.2015 | 18:47 »
Ein paar Punkte:
Ein Spiel mit unterschiedlichen Rangstufen scheitert oft am Spieler des Anführers. Meistens will den Job keiner machen, und oft wird es dann auch schlecht gespielt, entweder zu passiv, oder zu dominant, oder dann (als Spieler!) stinkig, wenn nicht alle Spieler nach seiner Pfeife tanzen. Wenn's klappt ist es aber großartiges Rollenspiel-Potential.

Geheimnisse (welcher Art auch immer) zwischen den Spielern sind sehr oft den Aufwand nicht wert, den man betreiben muss. Ich mag das Spiel mit unklarer Informationslage, mach es aber selten, und dann meistens so, dass nicht ein Spieler/Charakter mehr Informationen hat als die anderen, sondern dass alle unterschiedliche Informationen haben - gerne auch widersprüchliche.

Offline Chruschtschow

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #6 am: 8.06.2015 | 18:59 »
Es gibt genau ein Setting, in dem ich das gerne und ausgiebig nutze: Paranoia.

Alles weitere haben Saffron und Pyromancer ja schon erwähnt. Insbesondere die nicht streng hierarchische sondern anders verteilte Informationslage kann erfolgreich sein. Wenn der IT-Spezialist bei der Software zur Überwachung der eigenen Leute mitgearbeitet hat, dann hat er halt die Freigabe für Operation JUDAS EMBEDDED. Der Ex-Seal hat in Operation NASTY BREAKFAST bei der "Entsorgung" eines Maulwurfs mitgeholfen. Und so weiter...

Quer verteilt, nicht hierarchisch. Und Namen für die Operationen sind wichtig. "Moment, du hast die Freigabe für JUBILANT APPENDIX doch gar nicht. Nein, da darf ich nichts zu sagen." Alle Leute wissen, dass ihnen Wissen vorenthalten wird. Dann ist auch hoffentlich keiner eingeschnappt. Immerhin kann der Geheimnisträger dann klipp und klar sagen, dass der andere dafür doch gar keine Freigabe hatte. Und es wird zum Teil des Spiels, den anderen diese Information aus den Rippen zu leieren. :d

Wahrscheinlich ist das so aber irre aufwändig.
« Letzte Änderung: 8.06.2015 | 19:06 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Ucalegon

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #7 am: 8.06.2015 | 19:21 »
Ein Spiel mit unterschiedlichen Rangstufen scheitert oft am Spieler des Anführers. Meistens will den Job keiner machen, und oft wird es dann auch schlecht gespielt, entweder zu passiv, oder zu dominant, oder dann (als Spieler!) stinkig, wenn nicht alle Spieler nach seiner Pfeife tanzen. Wenn's klappt ist es aber großartiges Rollenspiel-Potential.

Ein überzeugendes Argument habe ich mir aus Adam Scott Glancy's Cthulhu APs geklaut -> SL vor der Runde: "Wenn keiner von euch den ranghöchsten Charakter nimmt, werde ich nachher derjenige sein, der euch die beschissenen Befehle gibt. Überlegt euch, was ihr lieber wollt."

Das zu passiv/zu dominant Problem haben denke ich auch echte Anführer(innen) häufig  ;) Es sollte halt jeweils Konsequenzen haben. Wenn ich als SL noch NPCs hätte, würde ich die entsprechend reagieren lassen. Ansonsten spricht ja nichts dagegen, einen Spieler/eine Spielerin auf der Metaebene aufzufordern, das Verhalten des Kommandanten/der Kommandantin doch anzuspielen/auszunutzen.

Generell würde ich gerade bei solchen Szenarios gegenüber Leuten, die die Grenze zwischen Spieler(in) in der Gruppe und Charakter nicht ziehen können sofort auf die Metaebene wechseln und klar machen, dass das Szenario so nicht funktioniert. Das setzt natürlich voraus, dass ich vorher alle Beteiligten informiert habe, dass es zwischen ihren Charakteren Hierarchien (Dienstgrad, Clearance etc.) gibt und sie unter diesen Bedingungen bereit waren, mitzuspielen. Sagen, worum es sich genau handelt, muss ich dabei aber nicht. Jemand, der auf mögliche Konflikte unter den Charakteren/Befehlsempfänger(innen)-Charaktere/Chars, die weniger wissen als andere etc. nicht steht oder nicht damit umgehen kann, ist dann jedenfalls raus.





Ucalegon

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #8 am: 8.06.2015 | 19:47 »
Außerdem: Auch ein SC mit höherer Clearance/höherem Dienstgrad als der Rest der Gruppe ist normalerweise selbst der Hierarchie unterworfen, d.h. abhängig von freigegebenen Informationen/Befehlen, d.h. die Person, die den SC übernimmt muss nicht unbedingt zum Co-SL werden bzw. die Rolle bietet auch für den entsprechenden Spieler/die entsprechende Spielerin ausreichend Potential für Überraschungen.

Edit: Im Übrigen haben gerade Militärszenarios oft den Vorteil, dass lange Diskussionen (unter den SCs, aber auch den Spieler(inne)n) im Idealfall unterbleiben und der Plot, nachdem ein entsprechender Befehl erteilt worden ist, zügig vorangeht. Wenn es ein umstrittener oder unkluger Befehl war, umso besser, das macht das Ganze nur interessanter.
« Letzte Änderung: 8.06.2015 | 19:55 von Ucalegon »

Supersöldner

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #9 am: 13.07.2016 | 17:52 »
Contact macht das auch so mit den Rängen und Information.

Offline Deep One

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #10 am: 14.07.2016 | 11:57 »
Hab' ich bisher schlechte Erfahrungen mit gemacht, weil der Spieler mit dem Herrschaftswissen es im entscheidenden Moment vergessen wird, es falsch bewertet oder fehlt, weil er die Grippe hat. Die anderen Spieler werden genervt sein, weil einer Spielleiters Liebling ist und mit ihm raus geht und Zettelchen austauscht.


Supersöldner

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #11 am: 14.07.2016 | 16:18 »
Mann könnt ihn ja erklären das das nicht war ist (mit dem Liebling) sonder das die Regel bzw die Welt das so vor schreiben.

Online nobody@home

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #12 am: 14.07.2016 | 16:52 »
Mann könnt ihn ja erklären das das nicht war ist (mit dem Liebling) sonder das die Regel bzw die Welt das so vor schreiben.

Und von wem kommen in diesem Fall die Regeln und die Welt? Vom SL. Upps...ne, ich glaube, das hilft irgendwie nicht sooo viel weiter. ;)

Allerdings bin ich auch generell kein großer Fan von Geheimniskrämerei im Rollenspiel. Schön, einige Sachen müssen erst mal vor den Spielern verborgen bleiben, weil's im Spiel dann gerade darum gehen soll, sie herauszufinden; kann ich mit leben. Aber allem, was darüber hinausgeht, stehe ich grundsätzlich eher mißtrauisch gegenüber, weil die Spieler sowieso eigentlich immer auch so schon zuwenig wissen. Die Informationsleitung "Spielleiter denkt => Spielleiter macht Mund auf und erklärt => Spieler hören mehr oder weniger aufmerksam zu => Gehörtes kommt mehr oder weniger akkurat in den Gehirnen der Spieler an" kann nun mal selbst im alleridealsten Idealfall nur soundsoviele Bits pro Minute übermitteln, was dann zu dem, was die Charaktere eigentlich wissen und wahrnehmen können müßten, meist in keinem ernstzunehmenden Verhältnis steht. Und da soll noch zusätzliches bewußtes Auf-die-Bremse-treten irgendwie 'ne gute Idee sein?

Offline KhornedBeef

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #13 am: 14.07.2016 | 17:12 »
Mann könnt ihn ja erklären das das nicht war ist (mit dem Liebling) sonder das die Regel bzw die Welt das so vor schreiben.
Wenn der Spielleiter sich dieses System ausgedacht hat, ist das allerdings gelogen. Ich würde auf keinen Fall versuchen, die Spieler zu bescheissen.
Ich würde diese Geheiminfos sparsam einsetzen, und nicht mit einem sub-SL.
Spontan fällt mir ein, dass die bereits angesprochenen Entscheidungsprozesse auf Augenhöhe stattfinden sollten. Eine mögliche Lösung: der Spieler des geheimnisträgers erfährt die tatsächlichen infos erst nach der Entscheidungsphase. Bis dahin bekommt er nur so eine Art Geheimmission. Beispiel mit dem Kind: er muss sicherstellen, dass Funkstille gehalten wird (bla Alientech bla) und dass das  Kind als hochgefährlich eingestuft wird. Alle Infos, die die tatsächliche Natur des Kinds betreffen, bekommt er per zettel während der Mission. Unelegant, aber fair.
Andere Möglichkeit: jeder bekommt eine “Sondermotivation“. Normale Soldaten bestimmen die bei der Charaktererstellung grundsätzlich und ihr einigt euch, was das bei der konkreten Mission bedeutet. Der geheimnisträger hat kein Mitspracherecht, aber dafür mehr Info.
Wie gesagt, mach jeden Spieler besonders.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #14 am: 18.07.2016 | 14:54 »
Zugang hat oft nichts mit Rang sondern mit der Sicherheitsstufe, Funktion und Need to know zu tun.

Ich möchte mit ihrem Vorgesetzten Sprechen.

Ich glaube nicht das sie befugt(Die nötigen Freigaben haben) sind den Namen meines Vorgesetzten zu erfahren
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Chruschtschow

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #15 am: 18.07.2016 | 19:46 »
Unterschiedliches Spielerwissen, Geheimnisse zwischen Spielern, weiterführende Kenntnisse über dunkle SC-Geheimnisse sind ein wunderbares Mittel, um die Situation zwischen den Spielern ein bisschen anzuheizen und Paranoia zu schüren. Schönes Stilmittel für ein konfliktreicheres Setup.

Der Umkehrschluss funktioniert aber auch. Versorge ich die Spieler mit teils sehr unterschiedlichem Wissen, erzeuge ich ein fruchtbares Feld für Konflikte. Schön, wenn ich ein konfliktreicheres Spiel anvisiere. Eventuell ein Problem, wenn die Spieler und SC kooperieren sollen. Dessen sollte ich mir bewusst sein, wenn ich der Meinung bin, dass es im Rahmen des Settings sinnvoll sein kann. So toll es in die In-Game-Situation passt, kippe ich mir in der falschen Spielerkonstellarion  eine riesige Schubkarre stickenden Out-Game-Mist auf den Spieltisch.
« Letzte Änderung: 18.07.2016 | 19:48 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline vanadium

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #16 am: 19.07.2016 | 00:07 »
Jemand damit Erfahrung?

Nur mit "Paranoia". Da hab ich einen der SCs eine Stufe über die anderen befördert, was uns noch mehr Spaß brachte. Dazu muss ich sagen, es war reines PvP, PvSL, PvCOMPUTER, P(ORANGE)vP(ROT) und Slapstick.

Wohl aber nicht das, was du suchst.
"Ohne Heu kann das beste Pferd nicht furzen."

"Meister, was darf’s sein?"
"Ein kleines Omelett, bitte!"
"Mit einem oder zwei Eiern?"
"Mit Zwanzig!"

Eulenspiegel

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Re: Geheimhaltungsstufen
« Antwort #17 am: 22.07.2016 | 17:22 »
Womit ich schlechte Erfahrung gemacht habe: Wenn ein SC mehr weiß als die anderen SCs, in anderen belangen aber auch seine Nische hat.

Womit ich gute Erfahrungen gemacht habe: "Ich habe Geheimwissen" ist die Nische eines SCs. Das heißt, der SC weiß zwar mehr als die anderen, ist aber in allen anderen Bereichen deutlich schlechter als die restlichen SCs.

Auch gute Erfahrung gab es mit: Es gibt mehrere unterschiedliche Arten von Geheimwissen. Jeder SC hat etwas anderes, über das er Bescheid weiß:
  • SC1 weiß über die Hintergründe der eigenen Organisation Bescheid. (Der Vater oder die Ex-Freundin sind ein hohes Tier in der Organisation und so hat er auch das eine oder andere mitbekommen.)
  • SC2 weiß zwar nicht so viel über die Hintergründe der Organisation, hat aber immer viel Hintergrundwissen über die aktuelle Mission.
  • SC3 hat früher mal für den Gegner gearbeitet, bevor er übergelaufen ist. Er hat daher viel Hintergrundwissen über die gegnerische Organisation und deren Leute. (Kennt vielleicht sogar noch einige privat.)
  • SC4 ist ein Lebemann. Er hat viel Gassenwissen und weiß, was außerhalb der Geheimgesellschaften so gesprochen wird. Er kennt die Gerüchte der normalen Zivilisten. Kennt ein paar einfache Kriminelle/Schmuggler, die eigentlich nichts mit den rivalisierenden Geheimgesellschaften zu tun haben.
Wenn das Wissen so verteilt ist, kann es Spaß machen. Wichtig ist, dass die Spieler ein Gefühl dafür entwickeln, wieviel Wissen sie an die Gruppe weitergeben. Wenn sie ihr gesamtes Wissen horten und nie etwas verraten, wird es schnell langweilig. Wenn sie zu Beginn des Spielabends immer ihr gesamtes Wissen gleich austauschen, hätte man sich das Ganze auch sparen können. Wenn sie aber mitten in der Mission plötzlich vor einer verschlossenen Bunkertür stehen und einer der SCs sagt plötzlich "Ähm Leute, ich glaube, ich muss euch etwas beichten...", dann kann das großartig kommen.

Hier hilft es, auch regelmäßig outtime mit den Spielern zu sprechen, und sich auszutauschen. Und evtl. Ideen austauschen, wie man den "Wissensfluss" vernünftig steuern kann. (Dass die Spieler also nicht zu viel und nicht zu wenig Wissen an ihre Mitspieler weitergeben.) Ganz wichtig ist es bei einigen Spielern, sie auch outtime darauf aufmerksam zu machen, dass sie ebenfalls verantwortlich für den Spielspaß sind. Und dass sie nicht 100% nur aus Charakterperspektive handeln sollten, sondern hin und wieder auch mal in den "Author Stance" wechseln sollten, um zu überlegen, ob eine Weitergabe von Wissen jetzt sinnvoll ist.