Autor Thema: Kunst  (Gelesen 2441 mal)

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Offline Chiarina

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Kunst
« am: 29.07.2015 | 22:11 »
Gibt´s Kunst, die ihr toll findet... oder interessant... oder die euch beschäftigt? Könnte ja sein. Hier ein erstes Bild, das mich wohl in diesem Leben nicht mehr verlassen wird:



Edvard Munch: Pubertät
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline 6

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Re: Kunst
« Antwort #1 am: 30.07.2015 | 16:49 »
Ja. Gibt es:

Rene Magritte - Das Reich der Lichter
(mit großen Dank an meinen damaligen Kunstlehrer :D)

EDIT: Hätte ich fast vergessen. JEDES Bild von Claude Monet. Ganz egal welches. Mir gefallen alle (die ich bisher gesehen habe).
« Letzte Änderung: 30.07.2015 | 16:59 von 6 »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Kunst
« Antwort #2 am: 30.07.2015 | 17:13 »
Bei mir hat das Bild "Jäger im Schnee" von Breughel einen bleibenden Eindruck hinterlassen, seit ich es im Kunstunterricht zum ersten Mal gesehen habe. Irgendetwas daran fasziniert mich bis heute, aber ich kann es höchstens ganz diffus erklären.

Theirs not to make reply,
Theirs not to reason why,
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Into the valley of Death
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Offline Gaming Cat

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Re: Kunst
« Antwort #3 am: 30.07.2015 | 18:50 »
Ein Klassiker der Großstadt-Romantik (amerik. Realismus): Nighthawks / Nachschwärmer von Edward Hopper (1942)

Denn Gleichheit setzt Erwachsenheit voraus: die Fähigkeit vom Privaten und Persönlichen abzusehen und nur das öffentlich Relevante zu behandeln.
  - Robert Pfaller

Massenhafte Übereinstimmung ist nicht das Ergebnis einer Übereinkunft, sondern ein Ausdruck von Fanatismus und Hysterie.
- Hannah Arendt

Offline Iona

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Re: Kunst
« Antwort #4 am: 30.07.2015 | 20:54 »
Seitdem ich es vor 5 Jahren in Glasgow im Museum gesehen habe, fällt mir bei solchen Fragen immer dieses Bild ein:



Poor Fauvette von Jules Bastien-Lepage

Krass finde ich, dass es hier in dem kleinen Format fast aussieht, wie ein Foto. Insbesondere bei den Pflanzen.
"If the legends are anything to go by, being a hero doesn't mean being perfect. Being a hero means overcoming imperfections to do good anyway." Lindsay Buroker - The Emporers Edge

Noir

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Re: Kunst
« Antwort #5 am: 30.07.2015 | 21:10 »
Ich liebe die Trolldarstellungen von John Bauer.

Und Hieronymus Bosch ... seine apokalyptischen Bilder finde ich schon sehr beeindruckend.

Online Kurna

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Re: Kunst
« Antwort #6 am: 30.07.2015 | 23:09 »
Aus irgendeinem Grund hat mich Dalis "Der Christus des Hl Johannes vom Kreuz" immer fasziniert.
https://en.wikipedia.org/wiki/Christ_of_Saint_John_of_the_Cross

Vor allem, seitdem ich mal eine Montage gesehen hatte, wo unten nicht der See sondern die Erdkugel zu sehen ist.
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

Offline Urias

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Re: Kunst
« Antwort #7 am: 30.07.2015 | 23:46 »
Schwere Frage. Ich bin jetzt persönlich nicht so der Kunstexperte, das muss ich leidlich zugeben. Jedoch haben ein paar Sachen doch Eindruck hinterlassen.

Hieronymus Bosch wurde ja schon genannt. Die find ich ganz banal gesagt einfach herrlich verstörend. Aber keineswegs schön. Warum ich aber primär an Bosch ein wenig hängen geblieben ist, ist sein permanenter Verweis auf das Fantasma des zerstückelten Körpers und die damit bestehende Verbindung zur Psychoanalyse.

Um weiter im Höllendunstkreis zu bleiben fasziniert mich, keine Ahnung warum, das Bild "Dante und Vergil in der Hölle" von William Adolphe Bouguereau total. Und das obwohl ich mir von einem Mal aufs andere nicht merke wie es heißt oder wer der Maler. Darauf gestoßen bin ich über ein Album-Cover, das das Bild trug und es hat mich damals in seinen Bann gezogen. Kein Plan warum aber ich denke es hängt mit den zwei Kämpfenden zusammen. Ich fühl da irgendwie die Rohheit und den Hass zwischen den Beiden total und das beeindruckt mich.

Zu guter letzt fallen mir zu dem Thema noch die Fotos von Gregory Crewdson ein. Die empfinde ich als eine Art Mischung aus Edward Hopper und David Lynch. Sie vermitteln alle dieses Gefühl einer oberflächlichen Großstadtidylle, hinter der immer noch etwas dunkleres, unnahbareres liegt. In meinem Kopf ist Stimmungsmäßig auch immer so eine Verknüpfung zu Unknown Armies da was die Stimmung betrifft.

Soweit von meiner Seite,
SSK
Ohne Gott ging es nicht weiter, und so hab ich mich entschieden, / meiner ist jetzt der Alkohol. / Ich trank ein paar Schlücke und ich fand meinen Frieden / und ich fühlte mich kurzfristig wohl. - Joint Venture, Der trinkende Philosoph

Offline Turgon

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Re: Kunst
« Antwort #8 am: 31.07.2015 | 00:18 »
Ganz allgemein mag ich Expressionismus. Und Turner.
Turner mit seiner Darstellung des Lichts ist einfach genial.




Offline Timberwere

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Re: Kunst
« Antwort #9 am: 31.07.2015 | 09:10 »


Exakt dieses Bild wollte ich auch heraussuchen.

Ansonsten, kein Bild, aber zwei Skulpturen:

"Mephisto und Gretchen", von einem unbekannten französischen Bildhauer. Da hat mich unheimlich fasziniert, wie man aus einem einzigen Block Holz zwei Gestalten schnitzen kann, dass es von der Körperhaltung her perfekt passt.



Und "Veiled Rebecca" von Giovanni Battista Benzoni, 1876, von der ich mich tatsächlich ewig nicht losreißen konnte.
Wie kann man die zarte Spitze ihres Rocks, aber vor allem, wie kann man den hauchdünnen Schleier, der ihr Gesicht und ihr Gewand bedeckt, in Marmor so lebensecht darstellen?! Das hat mich völlig gebannt.

Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Suro

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Re: Kunst
« Antwort #10 am: 31.07.2015 | 09:21 »
Ich bin ebenfalls höchstens ein Laie, es gibt aber schon immer wieder Werke die ich sehr spannend finde. Zuletzt kam ich über Weltkriegskunst auf Franz Marc; diese Naturszenen in Verfremdung - aber noch greifbarer Gegenständlichkeit - mit der charakteristischen Farbgebung finde ich schon ziemlich großartig.

(Tierschicksale, 1913)
Suro janai, Katsuro da!

Offline korknadel

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Re: Kunst
« Antwort #11 am: 31.07.2015 | 10:06 »
Eines von vielen:



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eldaen

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Re: Kunst
« Antwort #12 am: 31.07.2015 | 11:01 »
Bei mir weckt ja Breughel immer Assoziationen zu Ali Mitgutsch und seinen Wimmelbilder-Büchern... :)

Obwohl ich ja nun überhautp kein Freund von Religion und Kirche bin, hat mich doch der Vatiken massiv beeindruckt. Unglaublich, zu wie viel Schönheit der Mensch fähig ist! Gerade Michelangelos Pieta war einfach der Hammer:



Kann ich stundenlang ansehen... (also "in Echt" jetzt, auf dem Bild kommt sie natürlich nicht soo gut rüber.)

Offline Nocturama

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Re: Kunst
« Antwort #13 am: 31.07.2015 | 11:48 »
Um jetzt auch mal die Zeitgenossen zu würdigen...

Qiu Shihua ist einer meiner Lieblingskünstler. Er malt Landschaften, die aber so zart auf weißem Grund, dass die Bilder auf den ersten Blick einfach nur weiße Felder sind. Man muss warten und nach fünf, zehn Minuten erkennt man erst das Bild. Elektronisch lässt sich das natürlich nicht so gut nachvollziehen, finde ich aber eine unglaublich spannende Sache - die trotz dass die Motive eher von Cezanne inspiriert wurden, sehr tief chinesisch sind. Weiße Flächen in der Tuschmalerei (Qiu malt mit Öl) integraler Bestandteil des Bildes, die durch das Zerlegen des Motivs das Auge zum wandern bringen. Außerdem steckt da viel Philosophisches aus dem Daoismus drin. Mensch und Natur, das Innere und Äußere, sind hier weniger stark getrennt als bei anderen Arbeiten, denn ohne Betrachter tritt das Bild gar nicht erst hervor. Und wer sich nicht dem "Handeln im Nicht-Handeln" hingibt, sondern nur ein Blick auf das Bild wirft, sieht das Gemälde ebenfalls nicht.




Viele Installationen von Hans op de Beeck gefallen mir auch sehr gut - da ist das vor allem eine emotionale Sache, weil die in ihrer Farblosigkeit eine sehr eigentümliche Atmosphäre aufbauen, beruhigend, irgendwie, aber auch melancholisch.



Als Vergleich hier die ausgebaute Installation:


Andreas Gurskys Fotografien mag ich auch sehr, die in echt ziemlich monumental sind und einen Teil ihrer Wirkung auf dem Monitor verlieren. Die Bilder sind immer distanziert, selbst wenn Menschen abgebildet sind. Die Strukturen werden teilweise überarbeitet und aus gewinnen aus dem Kontext genommen eine gewisse Abstraktion - die sich natürlich verliert, wenn der Betrachter selbst nahe an die Arbeiten herantritt.

You're here for two things: to fucking ruin someone's shit, and to play a friendly game of make-believe.

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Offline Harry

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Re: Kunst
« Antwort #14 am: 31.07.2015 | 12:11 »
Gibt´s Kunst, die ihr toll findet... oder interessant... oder die euch beschäftigt?

Äh... ja! Immer wieder etwas anderes. Sehr zum Leidwesen meiner Frau (die abstrakte Sachen liebt) bleiben mir aber oft die gegenständlicheren Sachen in Erinnerung, und am meisten die irgendwie witzigen. Die Idee dahinter fasziniert mich oft mehr als die Kunstfertigkeit der Ausführung. Und deshalb mag ich fast alle Street-Art-Sachen, exemplarisch natürlich die Arbeiten von Banksy, die mich gleich auf mehreren Ebenen ansprechen. Eines der bekanntesten Beispiele ist das hier:



Und natürlich die beeindruckenden Arbeiten von Goldsworthy und allen Nachfolgern, z.B.:

"Komm auf die weiche Seite der Wurst!"

Offline Chiarina

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Re: Kunst
« Antwort #15 am: 31.07.2015 | 15:28 »
Oh, das geht ganz schnell. Ohne dass ich zu sehr aus dem Nähkästchen plaudern müsste. Ich hatte eine Scheißpubertät. So ähnlich wie die in Munchs Bild dargestellte. Nichts Superdramatisches, niemand muss Mitleid haben, aber für mich war´s Scheiße. Ich habe mich gehasst, meinen Körper gehasst, die ganze Welt gehasst. Das ist jetzt 30 Jahre her und inzwischen geht´s mir gut. Wenn ich das Bild sehe, beschäftigt mich das aber immer noch.
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Offline Chiarina

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Re: Kunst
« Antwort #16 am: 16.10.2015 | 16:12 »


Richard Gerstl: Selbstbildnis als Halbakt 1904/05
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