Autor Thema: Edition 7 kommt!  (Gelesen 15290 mal)

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Offline Greifenklause

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #50 am: 5.01.2016 | 09:07 »
Wie Erik sagt.

Habe von Cthullhu seinerzeit Abstand genommen, weil die wenigsten SL die %-Würfe wirklich handeln konnten.
Paradoxerweise gerade WEIL sie so einfach wirken.

Die Forderung nach Spezialistentum geht ins Leere.
Spezialisten sind ja gut und schön und haben ihre Berechtigung.
Heißt aber längst nicht, dass man in anderen Bereichen als stolpernder Idiot daher kommt.
Immerhin spielt man Menschen der industriellen Neuzeit.
Da baue ich auch mit "Autofahren 30%" nicht regelmäßig Unfälle.

Wie werden "leichte" Proben eigentlich verregelt in der 7. Edition? Verdopppelt?
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Offline Case

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #51 am: 5.01.2016 | 09:54 »
In Punkto Schwierigkeitsstufen sollte man bedenken:
- Regulär: Routinetätigkeit; Mehrheit aller Proben
- Schwierig: 1/2 Fertigkeitswert; Spezialisten-Niveau; selten vorkommend
- Extrem: 1/5 Fertigkeitswert; am Rande des Menschenmöglichen; nur bei außergewöhnlichen Umständen

GRW S. 79

Um eine reguläre Probe zu erleichtern kann man einen Bonuswürfel geben oder sie gleich automatisch gelingen lassen.

Offline Greifenklause

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #52 am: 5.01.2016 | 10:25 »
@ Case: Danke

Aber schon regulär klappt nicht.
Bei 30% oder 40%, was durchaus schon nicht schlecht ist, ginge die Mehrzahl aller Routineproben schief.
Im Zweifel baut man als Autofahrer einen Unfall oder kommt als Kletterer über Kindergartenniveau nicht über die Mauer...

Das ist es, was mich damals gestört hat.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #53 am: 5.01.2016 | 10:32 »
Wie Erik sagt.

Habe von Cthullhu seinerzeit Abstand genommen, weil die wenigsten SL die %-Würfe wirklich handeln konnten.
Paradoxerweise gerade WEIL sie so einfach wirken.

das %/W100-System hat da echte Schwächen, gerade wenn die SC so wenig Punkte zum Verteilen bekommen wie in CoC. Cooler wären alternative Regelversionen, aber das traut sich Chaosium nicht, weil dann 90% der Stimmungsspieler einen Herzinfarkt bekommen.  >;D
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Offline Greifenklause

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #54 am: 5.01.2016 | 10:44 »
@ Grinder-Wan

Oh Moment!
"Stimmungsspieler" waren wir sicherlich. Fast nirgendwo fand ich Stimmung und Spannung so gut.
Nur die regelmäßigen Niederlagen gingen mir auf den Keks.
Und dass halt die wenigsten begriffen haben, dass 40% bereits ein ordentlicher Wert ist.
... nicht ganz.... also begriffen haben die das schon... nur die Probenzu- und abschläge geben das halt nicht wieder.

Im Kampf ist mir das noch egal, da schießt man nun mal oft vorbei. Da reicht ein Treffer "beim zweiten Mal"

Beim Autofahren, kochen, Geschichte, uswusf würde der gleiche Ansatz aber zu einem Volldesaster führen, wenn man es realistisch betrachtet.....
.... und Cthullhu ist eines der Systeme, die auf realistischen Ansatz noch sehr viel Wert legen.... zumindest nicht auf einen unrealistischen.

Och, der Braten ist schon wieder schief gegangen
Was 1600 passierte? Keine Ahnung, ich bin noch kein Professor im 48. Lehrjahr
Papi, ich habe schon wieder dein Auto verschrottet (bereits nach einem tag in 3/5 Fällen)

Tut mir leid, das ist Slapstick und macht mir Cthullhu kaputt
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Offline SirRupert

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #55 am: 5.01.2016 | 10:57 »
Von solchen AUssagen bin ich eher wenig begeistert. Das klingt für mich etwas herablassend.
Ich kann ja verstehen dass man die 7e verteidigt, aber ich finde meine Meinung sollte man nicht mit einem Smiley wegwischen.
Du unterschlägst gerade, dass ich ich meinen letzten beiden Posts bereits zu diesem Thema etwas geschrieben habe. Es macht auf mich nämlich einfach den Eindruck, als würden in deiner Runde extreme Proben einfach unangemessen oft verlangt - wie ich bereits schrieb.


Das Problem das ich hier sehe ist die Interpretation von Werten von 10%-50% als schlecht. [...]
[...], ich interpretiere also alles über 30% als schon ganz ordentlich. [...]
Und hier liegt auch ein kleines Problem, denn das Regelwerk tut dies nur bedingt. Es gibt dazu eine schöne Übersicht sowohl im GRW als auch im Inv.-Kompendium, die sagt, dass ein Charakter bis 19% ein Anfänger auf diesem Gebiet ist und ein Charakter mit 20-49 % ein Amateur (mit Ausnahmen).

Aber an diesem Punkt muss ich auch gestehen, dass ich deinem Vergleich zu Pulp-Settings/Regeln nicht verstehe, da ich den Eindruck habe, dass dir einfach die Cthulhu-Charaktere, für deinen Geschmack, zu schwach sind.



Habe von Cthullhu seinerzeit Abstand genommen, weil die wenigsten SL die %-Würfe wirklich handeln konnten.
Paradoxerweise gerade WEIL sie so einfach wirken.
Das ist etwas, dass ich auch schon öfter gemerkt habe. Manche Spielleiter lassen sich gerne davon blenden, dass sie meinen intuitiv zu verstehen wie das mit dem %-Werten zu funktionieren hat. Aber das muss man dann ggf. einfach mal ansprechen, da das - eben weil Cthulhu-Charaktere in der Regeln "normale" Menschen sind- schnell zu Frust führen kann.
Und wenn ich wie in Boba Schlanks Beispiel lese, dass Autofahren zu einem Problem wird, dann ist das ein mMn. einfach eine falsche Einschätzung des SLs. Denn auf Autofahren bekommt man ja schon 20% von Haus aus und damit kann man "[...] ein Auto, ein Motorrad oder einen Kleinlaster fahren, beherrscht die geläufige Fahr- und Parkmanöver [...]". Wenn ein Charakter das kann, braucht er dann meines Erachtens nicht drauf würfeln um auf einer normalen Straße von A nach B zu kommen.

Offline seanchui

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #56 am: 5.01.2016 | 10:58 »
Na, das einfachste ist doch, auf Routinetätigkeiten schlicht nicht würfeln zu lassen.

Autofahren 20% heißt: ich kann mein Auto durch den normalen Straßenverkehr sicher von A nach B bringen. Klettern 20% heißt: ich kann einen normal hohen Zaun (so bis auf Augenhöhe) ohne Schwierigkeiten überklettern. Dafür läßt man bei Cthulhu schlicht nicht würfeln.

Wenn ich an einer Steilwand hänge, über mir ein Tentakelmonster und unter mir der gähnende Abgrund: dann wird Klettern irgendwie schwieriger. Und wenn ich es DANN nicht sehr ordentlich (=50% und aufwärts) kann - ja, dann bin ich wahrscheinlich tot. Das ist aber "im echten Leben" auch so (auch, wenn ich noch keine Tentakelmonster gesehen habe  ;)).

tl;dr: Standardaufgaben werden schlicht nicht gewürfelt  ;)

EDIT: Sir Rupert ist ein Ninja!  8)

Offline Ginster

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #57 am: 5.01.2016 | 11:03 »
Aber würfelt ihr denn eine Probe auf Autofahren, sobald ein Charakter ins Auto steigt? Für mich steht außer Frage, dass ein Charakter mit 30-40% im Alltag schadensfei fahren kann. Würfeln lassen würde ich stets nur in belastenden Situationen, die über das normale Maß hinaus gehen. Also etwa Verfolgungsjagden, eine Flucht durch enge Gassen, alles , was generell unter Zeitdruck oder Angst geschiet oder dem Charakter mehr abverlangt, als das tägliche Fahren zum Supermarkt. Oder wenn ein Charakter durch ein besonderers Manöver Eindruck schinden will ... oder, oder oder, aber doch nicht bei jeder Fahrt.

Das ist natürlich auf alle anderen Fertigkeiten genauso übertragbar.

Edit: da waren zwei schneller  ;)
« Letzte Änderung: 5.01.2016 | 11:04 von Ginster »

Ucalegon

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #58 am: 5.01.2016 | 11:12 »
Zum Vergleich zur 7ten Edition empfehle ich, mal einen Blick in das neue Delta Green zu werfen (https://docs.google.com/document/d/1OogZHpifybUFvdSi9lCpttF50hkiRPGw3J-Efiax-YQ/edit?pref=2&pli=1). Der players guide soll noch diesen Monat erscheinen. Das ist meiner Ansicht nach eine hervorragende Überarbeitung von BRP/CoC. Besser als die alten Versionen auf jeden Fall. Die 7te habe ich noch nicht gespielt, aber die Erfolgsgrade, Bonus/Strafwürfel und das Forcieren finde ich schon komisch. Und insbesondere an der Sanity-Mechanik hat sich ja wohl nicht viel geändert.

Offline Greifenklause

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #59 am: 5.01.2016 | 11:20 »
@ Ginster, Sean und Sir

Falls ich hier Öl ins Feuer gieße und das noch als Non- bzw Nichtmehr-Spieler tut mir das natürlich leid.
Aber bei allem Verständnis für eure Argumentation.

In wie viel Fertigkeiten soll ich denn Experte sein, um das Können eines normalen Menschen abzubilden?
Auch ich habe mehr Unfälle verhindert, als verursacht.
und wäre ich in etwas traditionelleren Zeit, womöglich noch als Frau aufgewachsen, würde ich auch die Mehrzahl aller Sontagsbraten hinkriegen.

Wäre ein Char bis 19% ein Anfänger, müsste er in fast allen Fertigkeiten auch Werte von 19% aufweisen. Tut er das bei Cthullhu?

Und wenn ich mit 20% einen normal hohen Zaun ohne Schwierigkeiten überklettern kann, ergo in  nahezu 100% der Fälle, wie hoch ist die Chance dann für einen "höher als normal hohen Zaun"? 80%?50%? Sicher aber nicht plötzlich 20 %.
Das wäre nicht erklärbar

Ein funktionierendes System braucht Erleichterungen auf Proben und eine gescheite Kommunikation der Erleichterungen, sonst ist es wenig mehr als Makulatur.

EDIT:
In seiner simplen Struktur und klarer Wertedarstellung finde ich die 7 ED gar nicht so schlecht (Ich favorisiere mittlerweile schnelle und straighte Systeme). Die Eigenschaften laufen jetzt auch nach %, oder?
Nur muss halt auch der Probenmechanismus auch funktionieren bzw feingetuned werden.
« Letzte Änderung: 5.01.2016 | 11:24 von Boba Schlank »
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Offline angband

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #60 am: 5.01.2016 | 11:33 »
Kompetenz von Spielercharakteren: Die Fertigkeitenliste wurde in der E7 verkleinert. Außerdem werden die SC durch die neuen Mechanismen von Forcierung und Forcierung durch Glück kompetenter. Meines Erachtens zieht die Argumentation von ErikErikson hier überhaupt nicht.

Erfolgsstufen: In der 6E gab es immerhin die Erfolgsstufe "Kritischer Erfolg", für die man ein Fünftel des Wertes erreichen musste. Der alte kritische Erfolg wird jetzt als extremer Erfolg bezeichnet. Was ist das Problem? In meinen gespielten Runden ließen sich die Erfolgsstufen wunderbar einsetzen, auch um Charaktere besonders glänzen zu lassen. Hier eine Verdeutlichung, wie ich die Erfolgsstufen oft nutze:

Wenn es sich um einen wichtigen/ausschlaggebenden Hinweis handelt:
- Stufe 0 Misserfolg = der Hinweis wird gefunden, es gibt aber Komplikationen
- Stufe 1 normaler Erfolg = der Hinweis wird gefunden
- Stufe 2 schwerer Erfolg = der Hinweis wird gefunden mit Zusatzinfos
- Stufe 3 extremer Erfolg = der Hinweis wird gefunden mit viel Glanz/Spotlight und Zusatzinformationen
- Wenn es sich um keinen unbedingt notwendigen Hinweis handelt, entfällt Stufe 0.
- Wobei ich von vorneherein höhere Erfolgsgrade verlangt habe bei schwierigeren Aktionen.

Man muss natürlich viel improvisieren und es bietet sich nicht immer an, aber das ist so meine Richtlinie.
« Letzte Änderung: 5.01.2016 | 11:40 von angband »

Offline Greifenklause

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #61 am: 5.01.2016 | 11:39 »
Kompetenz von Spielercharakteren: Die Fertigkeitenliste wurde in der E7 verkleinert. Außerdem werden die SC durch die neuen Mechanismen von Forcierung und Forcierung durch Glück kompetenter. Meines Erachtens zieht die Argumentation von ErikErikson hier überhaupt nicht.

Kannst du mir ein Beispiel geben für
A) Forcierung
B) Forcierung durch Glück

Vielleicht am Szenario: "Du fährst gerade Auto - 30%, also besser als der Durchschnitt - und plötzlich kreuzt ein Reh die Straße, Probe nötig"
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Offline angband

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #62 am: 5.01.2016 | 11:46 »
Mit 30% ist man in meinen Augen nicht sonderlich gut ausgebildet in einer Fertigkeit. Fahren hat als Basiswert bereits 20%, wenn ich mich nicht irre.

Hier trotzdem das Beispiel:
- Probe auf "Fahren" misslingt. Geworfen wird eine 39. Fehlschlag.
- Zuerst müssen Spieler und/oder Spielleitung eine fiese Konsequenz für den Fall eines erneuten Scheiterns ausmalen. In diesem Fall böte sich ein schwerer Unfall an.
- Forcieren lohnt sich in diesem Fall nicht, da die Chance für einen Erfolg bei erneutem Versuch mit 30% zu niedrig ist im Vergleich mit der schlimmen Konsequenz "schwerer Unfall". Dann würde ich lieber die leichte Kollision mit dem Reh hinnehmen.
- Forcieren durch Glück wäre evtl. lohnenswert. Der Spieler entscheidet sich hierzu. Gibt permanent 9 Glückspunkte aus, um seinen Wurf zu forcieren. Das Wurfergebnis war 39. Abzüglich der 9 Glückspunkte landet man bei 30. Erfolg! Kollision wird vermieden.

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #63 am: 5.01.2016 | 11:54 »
Mit 30% ist man in meinen Augen nicht sonderlich gut ausgebildet in einer Fertigkeit. Fahren hat als Basiswert bereits 20%, wenn ich mich nicht irre.

Hier trotzdem das Beispiel:
- Probe auf "Fahren" misslingt. Geworfen wird eine 39. Fehlschlag.
- Zuerst müssen Spieler und/oder Spielleitung eine fiese Konsequenz für den Fall eines erneuten Scheiterns ausmalen. In diesem Fall böte sich ein schwerer Unfall an.
- Forcieren lohnt sich in diesem Fall nicht, da die Chance für einen Erfolg bei erneutem Versuch mit 30% zu niedrig ist im Vergleich mit der schlimmen Konsequenz "schwerer Unfall". Dann würde ich lieber die leichte Kollision mit dem Reh hinnehmen.
- Forcieren durch Glück wäre evtl. lohnenswert. Der Spieler entscheidet sich hierzu. Gibt permanent 9 Glückspunkte aus, um seinen Wurf zu forcieren. Das Wurfergebnis war 39. Abzüglich der 9 Glückspunkte landet man bei 30. Erfolg! Kollision wird vermieden.

1.) Es ist aus gutem Grund eine Basisfertigkeit. Daraus kann man nicht den Zirkelschluss herleiten, dass man mit 30 noch ein Depp sei, sondern vielmehr, dass jeder Depp grundsätzlich Auto fahren kann (oder braten oder schwimmen). Nichtsdestotrotz und gerade deswegen müssen diese Werte funktionieren und zwar eben gerade bei Basisfertigkeiten.
2.) Und eben hier zeigt sich, dass Forcieren gerade bei niedrigen Werten nicht wirklich funktioniert
3.) Ceterum censeo: Erleichterungen müssen her, sonst sind Werte zwischen 20-40 zum Slapstick verdammt.

Frage am Rande: Wie bekomme ich permanente Glückspunkte zurück?
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Offline angband

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #64 am: 5.01.2016 | 12:01 »
Das sehe ich nicht so. Cthulhu funktioniert als investigatives Rollenspiel sehr gut, weil sich die Charaktere Nischen suchen und dort glänzen können.

Wenn du nur 10% bei der Erschaffung auf Fahren ausgibst, wirst du nicht die Erwartung haben, dort immer zu glänzen und Erfolge zu haben. Demnach würde man bei obigem Beispiel einfach würfeln, bei Misserfolg vielleicht noch Forcierung durch Glück anwenden (wenn die Abweichung nicht zu groß ist) und ansonsten eben mit dem Fehlschlag leben.

Die Erschaffungsregeln sehen ja vor, dass man eine gewisse Anzahl von Berufsfertigkeiten (ich meine die Zahl war 8) hat, auf die man seine Punkte verteilt. Dazu kommen dann noch frei wählbare Hobbyfertigkeiten. Das sorgt schonmal für eine Eingrenzung und nicht zu viele 20-30% Werte. Wenn mir eine Fertigkeit für einen SC wirklich wichtig ist, dann muss ich auch 60-80% darauf vergeben. Und genau dafür ist Forcieren da: du bist mit 70% in Archäologie Experte. Jetzt kommt einmal alle drei Sessions ein Wurf auf Archäologie. Laut 6E könntest du bei einem Fehlschlag nichts weiter tun und müsstest wie der von dir skizzierte Slapstick-Depp damit leben. Nach 7E hast du zwei Möglichkeiten, um eben NICHT wieder Depp der Nation dazustehen. Wenn das keine Verbesserung ist, weiß ich es auch nicht.

Erleichterungen müssen demnach nicht her.

Wenn man mit Forcierung durch Glück spielt (ist eine optionale Regel), erhält man pro Session 1W6 (meine ich) Glück zurück.
« Letzte Änderung: 5.01.2016 | 12:04 von angband »

Offline Der Nârr

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #65 am: 5.01.2016 | 12:03 »
Also um auf ein plötzliches Hindernis reagieren zu können, muss man ja auch nicht super toll ausgebildet sein. (Sonst gäbe es viel mehr Unfälle.) Kann man den Skill nicht für so eine Lapalie erhöhen? In BRP würde ich einfach den Skillwert verdoppeln. Das ist ja definitiv keine Situation zum "Glänzen".
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Offline angband

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #66 am: 5.01.2016 | 12:05 »
Das Beispiel ist.... suboptimal. Gehen wir mal davon aus, dass das Reh während einer Verfolgungsjagd auf die Straße rennt.

Bei einer gemütlichen Fahrt durch Neuengland würde ich solche Würfe gar nicht verlangen.

Offline seanchui

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #67 am: 5.01.2016 | 12:08 »
Das Beispiel ist.... suboptimal. Gehen wir mal davon aus, dass das Reh während einer Verfolgungsjagd auf die Straße rennt.

Bei einer gemütlichen Fahrt durch Neuengland würde ich solche Würfe gar nicht verlangen.

Genauso sehe ich das ehrlich gesagt auch. Und mal ganz ehrlich: als jemand, der quasi von finsteren Wäldern umschlossen großgeworden ist: wenn Dir bei einer Landstraßenfahrt plötzlich aus dem Wald ein Reh vor den Wagen hüpft, dann machst Du es in 4 von 5 Fällen auch tatsächlich platt  :) Ich hatte mal eine ähnliche Begegnung mit einem Wildschwein - und dass ich das Vieh nicht erwischt habe, war echt pures Glück. Das hat nichts damit zu tun, dass ich so tolle Fahrskills hätte  ;)

Offline Iona

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #68 am: 5.01.2016 | 12:13 »
1W10 Glückspunkte zurück gibts am Ende der Spielsitzung, wenn man einen Wurf auf den aktuellen Glückswert nicht schafft - wie (früher) beim Steigern.

Es ist eine Optionalregel und man kann sich ja auch andere Mechanismen dazu erdenken :)

Ich persönlich würde nur würfeln lassen, wenn der Spieler des Fahrers entscheidet, aktiv auszuweichen oder zu bremsen, um einen Blechschaden zu verhindern.
Bei Misslingen der Probe gibts dann halt den Blechschaden, wie beim Nicht-Reagieren auch, wenns nach einer Forcierung dann wieder misslingt, dann halt ein größerer Blech- und kleinere Personenschäden (weil dann noch ein Baum im Weg stand o.ä.).

Ist eine Stilfrage. Ich mag die Möglichkeit, beide Mechanismen einsetzen zu können :)
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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #69 am: 5.01.2016 | 13:40 »
Das sehe ich nicht so. Cthulhu funktioniert als investigatives Rollenspiel sehr gut, weil sich die Charaktere Nischen suchen und dort glänzen können.

Wenn du nur 10% bei der Erschaffung auf Fahren ausgibst, wirst du nicht die Erwartung haben, dort immer zu glänzen und Erfolge zu haben. Demnach würde man bei obigem Beispiel einfach würfeln, bei Misserfolg vielleicht noch Forcierung durch Glück anwenden (wenn die Abweichung nicht zu groß ist) und ansonsten eben mit dem Fehlschlag leben.

Die Erschaffungsregeln sehen ja vor, dass man eine gewisse Anzahl von Berufsfertigkeiten (ich meine die Zahl war 8) hat, auf die man seine Punkte verteilt. Dazu kommen dann noch frei wählbare Hobbyfertigkeiten. Das sorgt schonmal für eine Eingrenzung und nicht zu viele 20-30% Werte. Wenn mir eine Fertigkeit für einen SC wirklich wichtig ist, dann muss ich auch 60-80% darauf vergeben. Und genau dafür ist Forcieren da: du bist mit 70% in Archäologie Experte. Jetzt kommt einmal alle drei Sessions ein Wurf auf Archäologie. Laut 6E könntest du bei einem Fehlschlag nichts weiter tun und müsstest wie der von dir skizzierte Slapstick-Depp damit leben. Nach 7E hast du zwei Möglichkeiten, um eben NICHT wieder Depp der Nation dazustehen. Wenn das keine Verbesserung ist, weiß ich es auch nicht.

Erleichterungen müssen demnach nicht her.

Wenn man mit Forcierung durch Glück spielt (ist eine optionale Regel), erhält man pro Session 1W6 (meine ich) Glück zurück.

Das ist doch wieder ein falscher Zirkelschluss.
Es spricht ja nichts dagegen, dass die Charaktere in manchen Fertigkeiten glänzen.
Gerne. Sollen sie.
Aber warum sollten sie in anderen Allerweltsfertigkeiten gleich - zumindest an der Würfelrealität gemessen - Volldeppen sein?
Erklärt sich für mich nicht.
Nochmals:
Zwischen "weite Flur auf Neuengland"= gemächlich ausbremsen und Reh vorbeilassen = keine Probe notwendig
und "dichtes Gebüsch, Reh springt dir förmlich vors Auto" = in den meisten Fällen Unfall bis schwerer Unfall = Probe notwendig auf Normalwert
besteht noch ein großer fließender Übergang.

Und der scheint GAR NICHT berücksichtigt zu werden.
Und exakt in diesem "fließenden Übergang" ergeben sich dann Slapstick-Situationen.
Siehe auch mein obiges Beispiel mit der "etwas höheren Mauer".

Keine Frage: Ähnliche Probleme haben auch andere Systeme. Aber kann ich nicht gerade von so einem "an sich seid ihr normale Menschen, wir spielen sogar auf der Erde mit ihren - Ausnahmen vorbehalten - ganz normalen Naturgesetzen"-System wie Cthullhu nicht etwas mehr erwarten?
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Offline angband

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #70 am: 5.01.2016 | 14:03 »
Und exakt in diesem "fließenden Übergang" ergeben sich dann Slapstick-Situationen.
Andere User haben das doch auch noch einmal erklärt... Wie auch immer, für mich persönlich sind Slapstick-Situationen etwas anderes, nämlich wenn ein eigentlich gut ausgebildeter Charakter bei einer Lappalie versagt. Und dies verbessert E7 tatsächlich. Ehrlich gesagt kann ich dein Argument nur sehr vage nachvollziehen.

Offline Chiarina

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #71 am: 5.01.2016 | 14:07 »
Ein Stück weit kann ich Boba Schlank verstehen, aber auch nur ein Stück weit. Es ist ziemlich lang her, dass ich Cthulhu gespielt habe, aber ist (oder war?) es nicht hier wie in allen Systemen, in denen es eine feste Erfolgschance gibt? Wenn das System mir nicht die Möglichkeit gibt, die Erfolgschance zu modifizieren, dann muss ich eben das Ergebnis modifizieren, oder? Zumindest zu meinen Cthulhu-Zeiten gab es ziemlich sicher keine Regeln dafür, was bei einem Autounfall passiert. Das ist die Verhandlungsmasse, die der Spielrunde zur Verfügung steht. Und wenn die Situation nicht ganz so gefährlich ist, es wird aber trotzdem gewürfelt und dann geht der Wurf daneben, dann gibt es eben nur ein ganz kleines Malheur (Eber wurde gestreift, Beule im Auto, ansonsten keine Auswirkungen). Wenn das System ein bisschen unflexibel ist, muss man eben selbst ein bisschen flexibler sein. Das ist kein Grund, gleich das ganze Spiel abzulehnen.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Greifenklause

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #72 am: 5.01.2016 | 14:24 »
@ Chiarina
Wie du sagst. Sehr guter Vorschlag. Vermisste ich halt hin und wieder bei manchen Spielleitern, die in anderen Belangen aber oft sehr gut waren.
Da ist es halt praktisch, wenn einem das System die Arbeit abnimmt...

@ Angband
Slapstick ist auf jeder Erfahrungsebene möglich.
Wie bringe ich es denn auf den Punkt......
So: Ein durchschnittlicher Cthullhu-Charakter sollte in einer xbeliebigen Fertigkeit die Erfolgschancen aufweisen wie du oder ich im realen Leben.Wenn ich (oder du) bei einer glitschigen, morschen Brücke in 80% der Fälle nicht abstürzen würde, dann mein Cthullhu-Charakter auch nicht.
Wir spielten bei Cthullhu stets real vorstellbare Personen. Weder Blingblings anderer Systeme noch "Weniger-als-ein-Bauer" anderer Systeme.
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Offline SirRupert

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #73 am: 5.01.2016 | 14:28 »
Zwischen "weite Flur auf Neuengland"= gemächlich ausbremsen und Reh vorbeilassen = keine Probe notwendig
und "dichtes Gebüsch, Reh springt dir förmlich vors Auto" = in den meisten Fällen Unfall bis schwerer Unfall = Probe notwendig auf Normalwert
besteht noch ein großer fließender Übergang.
Naja, ich muss gestehen, dass das für mich zwei völlig unterschiedliche Situationen in Spiel sind. Wenn das Reh förmlich vor das Auto springt, würde ich meinen Spieler fragen was sein Charakter - der Fahrer - tut. Sag er etwas wie "Bremse durchtreten", "Gas geben" oder "Lenkrad herumreiße" an, wäre das für mich eine Glücksprobe. Schließlich ist dass eher eine Panikreaktion, als kontrolliertes fahren.
Wenn er jedoch sagt "Ich mache das Licht aus, hupe und bremse kontrolliert", dann wäre das für mich eine Probe auf Autofahren. Der Charakter versucht sein wissen und seine Fähigkeiten beim bedienen eines Autos umzusetzen.
Was dann bei einer erfolgreichen, oder fehlgeschlagenen Probe passiert ist ja nochmal ein anderes Paar Schuhe.


Ähnlich bei der Mauer. Hat ein Charakter bei mir 80% in Klettern, dann kann es auch ohne zu würfeln viele Dinge die ein Charakter mit nur 20% auswürfeln müsste. Des Weiteren steht ja auch nirgends, dass wenn ein Spieler eine 10 Würfelt und so die Probe nicht schafft, der Charakter der nur 20% in der entsprechenden Fertigkeit hat und der Charakter der 80%  in der entsprechenden Fertigkeit hat gleich schlecht abschneiden müssen.
In der E7 kommt jetzt dann auch noch das Forcieren hinzu. Für den 80%-Charakter kann sich das Forcieren der Probe jetzt lohnen, für den 20% Charakter eher nicht.
Es bringt meines Erachtens bei Cthulhu nichts, blind auf die Werte zu schauen. Man muss sich fragen was sagt mir das Würfelergebnis, in dieser Situation, für diesen Charakter. Das klappt am Spieltisch zwar nicht immer ganz sauber, meines Erachtens nach ist das aber der Weg wie man die Regeln prinzipiell benutzen sollte.


Edit:
Slapstick entsteht ja meisten am Tisch durch die Gruppen und die Stimmung der Spieler und seltener durch die Regeln an sich. So zumindest meine Erfahrung.
Da ist Cthulhu - egal in welcher Edition - keine Ausnahme.
« Letzte Änderung: 5.01.2016 | 14:33 von SirRupert »

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Re: Edition 7 kommt!
« Antwort #74 am: 5.01.2016 | 14:49 »
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Es bringt meines Erachtens bei Cthulhu nichts, blind auf die Werte zu schauen. Man muss sich fragen was sagt mir das Würfelergebnis, in dieser Situation, für diesen Charakter. Das klappt am Spieltisch zwar nicht immer ganz sauber, meines Erachtens nach ist das aber der Weg wie man die Regeln prinzipiell benutzen sollte.


Edit:
Slapstick entsteht ja meisten am Tisch durch die Gruppen und die Stimmung der Spieler und seltener durch die Regeln an sich. So zumindest meine Erfahrung.
Da ist Cthulhu - egal in welcher Edition - keine Ausnahme.

Du bringst es auf den Punkt.
Und ich schätze halt Systeme bzw Editionen, die es dem Spielleiter hier leicht machen. Wenn das in der 7.Ed gut kommuniziert wird, nehme ich alles zurück.
Wenn nicht, ist es genauso schlecht, eher noch schlechter als andere Systeme* insoweit.

*Die zB "leichte Proben" kennen.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros