Autor Thema: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)  (Gelesen 3752 mal)

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Offline Chruschtschow

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #25 am: 29.04.2016 | 15:51 »
@Seth:
Einen Staat braucht es dafür nicht. Es muss ein Zahlungsmittel sein, das als Ersatz an die Stelle des ursprünglichen Tauschgegenstandes tritt und von den Handelspartnern allgemein akzeptiert wird.

Wenn ich also beispielsweise für eine bestimmte Tätigkeit einen Gefallen versprochen bekomme, ist das erst ein Mal ein Tauschgeschäft, es sei denn Gefallen selbst können gehandelt werden. Sprich wenn Anna etwas für Bob macht und Bob ihr einen Gefallen verspricht, dann müsste der Gefallen den Kriterien von "Geld" entsprechen, sobald Anna mit dem Gefallen zu Christian gehen kann, um von diesem ein Gut im Tausch gegen den Gefallen von Bob erwerben zu können. Nach dem Handel hat also Bob einen Gefallen für Christian zu erfüllen, weil Anna mit diesem gezahlt hat. Kann Christian nicht damit rechnen, dass Bob seinen Gefallen erfüllt, so fehlt die allgemeine Akzeptanz und es ist kein Geld.

Ein Staat hilft beim Herstellen der Akzeptanz, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Supersöldner

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #26 am: 29.04.2016 | 15:56 »
Richtig. So das Mann auch ohne Wissen eins Startes oder in gebiete wo er Statt nicht zwangsläufig was zu melden hat mit Gefallen,Information und Technologien oder so Handle kann. Wenn du aber genug suchst findest du sicher ein Händler/Schmuggler der mit den Leuten ,,draußen,, handelt und daher gern Geld nimmt.

Offline Chruschtschow

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #27 am: 29.04.2016 | 16:05 »
Gefallen als Geld finde ich auch problematisch. Nehmen wir mal an, Bob ist eine echte Unterweltgröße, Anna irgendwo im Mittelfeld und Christian so ein halbgarer Niemand. Jetzt schuldet Bob also Christian einen Gefallen? Wer will das durchsetzen? Ist Bobs Gesichtsverlust vielleicht größer, wenn er dieser Wurst einen Gefallen erfüllt, verglichen mit dem Vertrauensverlust bei Nichterfüllung? Gefallen als frei handelbares Gut halte ich eigentlich nur für brauchbares Geld, wenn man mit Blut unterschreibt und die Seele auf dem Spiel steht. ;)

Außerdem hat so ein Gefallen einen sehr diffusen Wert. Wie viele Gefallen muss ich bezahlen für ein Brötchen, ein Auto, ein Haus? Kann Bob eigentlich seinerseits die Erfüllung weiter handeln? Und gibt es im Deutschen eigentlich ein Äquivalent zu "to overthink sth."?
« Letzte Änderung: 29.04.2016 | 16:16 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Supersöldner

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #28 am: 29.04.2016 | 16:11 »
auch wieder Richtig. hier wollt ich die Lösung aus der WoD (v20) klauen. Zum einen Handelt niemand mehr mit dir wenn du nicht als (ihm Punkt auf zahlen ) als halbwegs Vertrauens würdig Giltst. Und zum andren sind die Leute ganz ganz ganz oben an der spitze der Nahrungskette ebnend auch die den verdammt viel Leute überall viele gefalle schulden. Wenn jemand also gefallen als Währung entwertet  ihn dem er beim ,,Bezahlen,, nicht mit spielt bedroht sie das . weil es ein Schlechtes Beispiel ab gibt. Könnt sie ein vermögen Kostetet  wenn so ein verhalt Normal wird. Also ein schneller weg ihn Grab.

Eulenspiegel

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #29 am: 29.04.2016 | 16:34 »
Prinzipiell gibt es zwei Arten von Zahlunbgsmitteln/Geld:
1) Zahlungsmittel/Geld, das einen inhärenten Wert hat (z.B. Öl oder Nahrung oder ein Haus)
2) Zahlungsmittel/Geld, das keinen inhärenten Wert hat, sondern der Wert daraus entsteht, dass ich es gegen etwas mit inhärentem Wert tauschen kann (z.B. Münzen oder BitCoin oder Gefallen).

zu 1) Öl hat den inhärenten Wert, dass ich es verbrennen kann, um Hitze zu erzeugen. Ich kann es als Schmiermittel verwenden.
Der Wert von Nahrung sollte offensichtlich sein. Und ein Haus bietet mir den Wert, dass ich darin vor Wind&Wetter geschützt bin.

zu 2) Eine Münze bringt mir recht wenig. Ihr inhärenter Wert liegt vielleicht darin, dass ich sie unter dem Tischbein platzieren kann, damit der Tisch nicht wackelt. Aber ansonsten istd ie Münze nicht wirklich zu etwas zu gebrauchen. Wertvoll wird sie erst dadurch, dass ich sie problemlos gegen etwas mit inhärentem Wert tauschen kann.
Das gleiche gilt für BitCoin.
Auch ein Gefallen ist erstmal wertlos und bringt mir nichts. Einen Nutzen hat der Gefallen erst, wenn man ihn gegen etwas eintauschen kann. (Sei es eine warme Mahlzeit, einen Unterschlupf für die Nacht oder eine Massage.)

Zur Frage, was als Zahlungsmittel möglich ist (ob es sinnvoll ist, ist eine andere Frage):
Prinzipiell ist alles als Zahlungsmittel möglich, was man für andere Zahlungsmittel bekommen kann. Dabei ist es egal, ob es sich nun um eine Dienstleistung oder ein materielles Objekt handelt.

@ Chruschtschow
Der Gesichtsverlust vom Mafiosi entsteht höchstens in dem Augenblick, in dem er dem Niemand einen Gefallen gewährt. Das Einlösen des Gefallens ist kein Gesichtsverlust.
Natürlich kann den Mafiosi niemand daran hindern, den Gefallen zu verweigern. - Allerdings kann auch niemand den Mafiosi daran hindern, dein Geld zu nehmen und dir im Gegenzug nichts zu geben. (Allgemein auch Raub genannt.)

Und klar: Mit Gefallen kann das gleiche passieren wie mit Währungen: Es gibt stabile Währungen wie den Euro und es gibt Währungen, die unter Hyperinflation leiden. Und klar kann genau das gleiche auch mit Gefallen passieren: Der eine Mafiosi gewährt nur selten gefallen, ist aber auch darauf bedacht, dass die Gefallen immer eingelöst werden. Dessen Gefallen-Währung hat dann die Stabilität des Euro.
Und ein anderer Mafiosi hat bei jeder Gelegenheit ohne Nachzudenken Gefallen heraus, ist aber nicht bereit, sie einzulösen. Diese Gefallen-Währung hat dann eher die Stabilität der Papiermark.

Das ist halt prinzipiell das Problem von Zahlungsmitteln ohne inhärenten Wert: Hier muss man immer darauf vertrauen, dass die Währung stabil bleibt.

Wie viele Gefallen muss ich bezahlen für ein Brötchen, ein Auto, ein Haus? Kann Bob eigentlich seinerseits die Erfüllung weiter handeln?
Gegenfrage: Wieviele Euro muss ich bezahlen für ein Brötchen, ein Auto, ein Haus?
Das ist halt immer Verhandlungssache.

Und ob man den Gefallen weitergeben kann, wird durch Gewohnheitsrecht geregelt.

Offline Sethomancer

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #30 am: 29.04.2016 | 19:10 »
@Seth:
Einen Staat braucht es dafür nicht. Es muss ein Zahlungsmittel sein, das als Ersatz an die Stelle des ursprünglichen Tauschgegenstandes tritt und von den Handelspartnern allgemein akzeptiert wird.

Wenn ich also beispielsweise für eine bestimmte Tätigkeit einen Gefallen versprochen bekomme, ist das erst ein Mal ein Tauschgeschäft, es sei denn Gefallen selbst können gehandelt werden. Sprich wenn Anna etwas für Bob macht und Bob ihr einen Gefallen verspricht, dann müsste der Gefallen den Kriterien von "Geld" entsprechen, sobald Anna mit dem Gefallen zu Christian gehen kann, um von diesem ein Gut im Tausch gegen den Gefallen von Bob erwerben zu können. Nach dem Handel hat also Bob einen Gefallen für Christian zu erfüllen, weil Anna mit diesem gezahlt hat. Kann Christian nicht damit rechnen, dass Bob seinen Gefallen erfüllt, so fehlt die allgemeine Akzeptanz und es ist kein Geld.

Ein Staat hilft beim Herstellen der Akzeptanz, ist aber nicht zwingend erforderlich.
Der Staat war nur ein von mir verwendetes Beispiel für eine Gruppierung die das Pfandmittel (was ein Geldschein nunmal ist) akzeptiert.
Im Prinzip braucht es für jede Form von Tauschmittel eine Gruppe von Leuten die dieses Tauschmittel (zu einen ungefähr gleichem Wert) akzeptiert um von einer Form von Währung (was Geld nunmal ist) zu sprechen.
Heißt somit das ein Ersatzmittel für Geld ein Tauschmittel sein kann, was von einer hinreichenden Gruppe von Leuten als akzeptabele Vergütung (für Dienstleistungen und Güter) akzeptiert wird.
Dies kann, wie schon hier von Einigen erwähnt, sowohl einen direkten Wert haben (Wertvolle Güter, Drogen, Medikamente, wichtige Rohstoffe, etc...), einen Wert aufgrund seiner Symbolik oder Seltenheit (Edelsteine, Gold, Statussymbole,etc...) oder einen Wert aufgrund eines Versprechens (Schuldverschreibung, Anleihen, Aktien, Geldscheine, Briefmarken,etc...), was aber die Vertrauenswürdigkeit der ausstellenden Gruppe bedingt (Sei es nun ein Staat, eine Gemeinschaft, eine Gesellschaft, eine Organisation oder ein Individuum mit entsprechendem Status).
Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.

Friedrich Nietzsche

Offline Skele-Surtur

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #31 am: 29.04.2016 | 19:30 »
Medikamente. Munition. Nahrung. Wasser. Zigaretten und äquivalente Sucht- und/oder Genussmittel. Empfehlungsschreiben. Passierscheine, Zugriffscodes und Passwörter.
Zahlungsmittel müssen zunächst einmal tauschbar sein.
Die Macht von Eternia ist insofern ein schlechtes Zahlungsmittel, weil sie nicht teilbar ist und es nichts von äquivalentem Wert gibt.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Supersöldner

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #32 am: 29.04.2016 | 19:34 »
Ja mit der He-Mann kraft kannst du nicht bezahlen. Aber Leuten helfe die dir dann gefallen schulden. Trotzdem kein Zahlungsmittel. Aber irgendwie  doch. den du hast ihnen ja geholfen. aber so was sollt halt einfach auch als Gefallen zählen.

Offline Isegrim

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Re: Moderne Zahlungsmittel. (außer Geld)
« Antwort #33 am: 29.04.2016 | 23:46 »
Prinzipiell gibt es zwei Arten von Zahlunbgsmitteln/Geld:
1) Zahlungsmittel/Geld, das einen inhärenten Wert hat (z.B. Öl oder Nahrung oder ein Haus)
2) Zahlungsmittel/Geld, das keinen inhärenten Wert hat, sondern der Wert daraus entsteht, dass ich es gegen etwas mit inhärentem Wert tauschen kann (z.B. Münzen oder BitCoin oder Gefallen).

Hätte nicht geglaubt, dass marxsche Werttheorie mal nen Gebrauchswert fürs Rollenspiel bekommt... ;)
"Klug hat der Mann gehandelt, der die Menschen lehrte, den Worten auch der Anderen Gehör zu schenken."  Euripides