Autor Thema: Horror-Settings und Fiktion  (Gelesen 5013 mal)

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Offline Der Läuterer

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #25 am: 7.09.2016 | 07:16 »
3. Eine weitere Möglichkeit stellt natürlich die Realität selbst dar. Es wird auf einen Mythos und überhaupt auf Fantastisches verzichtet, denn die (mögliche) Realität ist bereits Horror genug. (Kennt ihr ein System oder Setting in der Richtung? Ich kenne nur einige wenige, einzelne Beispiele.)
Okay. Das mit den Tentakeln kann ich nachvollziehen. Bei mir werden auch nur Teile der Wesen beschrieben. Den gesamten Cthulhu als Geschöpf empfinde ich auch zum Schmunzeln und völlig unnötig. Arbeite doch stattdessen mit unerklärlichen Geräuschen oder Gerüchen, Kratzern an der Wand (vielleicht mit Krallenfragmenten), Vibrationen im Mauerwerk, warmen feuchtem Wind, Abdrücken am Boden und und und.

Nun. Der Mythos ist überall. Darauf verzichten kann man nicht, denn wir leben mit ihm und zwar ständig. Er ist nur nicht so plakativ und spektakulär wie bei Cthulhu & Co.
Die Religionen, die Siegermentalität der Geschichtsschreibung und die Verschwörungstheorien zu nennen ist dabei nur die Spitze des Eisbergs.
So betrachtet besteht unser Leben zuhauf aus Mythen, sprich Lügen. Wir haben uns lediglich daran gewöhnt. Es macht ja auch so vieles leichter, nicht alles zu hinterfragen, sonst würde man ja wahnsinnig werden.

Phantastische Elemente im Spiel sind, wie der obligatorische Kampf gegen den Schurken oder die Kreatur, schlicht recht geniale Stilmittel, um Spannung zu erzeugen. Darauf völlig zu verzichten, bleibt schwierig und würde dem Spiel viel nehmen.

Abschliessend. Wenn ich Realität haben möchte gehe ich zur Arbeit...
Und zwar als Sozialpädagoge im Schulkindbereich vor dem Hintergrund von § 8a SGB, d.h. Schutzauftrag der Jugendhilfe bei Kindeswohlgefährdung.
Da erlebt man Horror, der einen sprachlos, wütend und hilflos macht. Nur soviel dazu.
« Letzte Änderung: 7.09.2016 | 07:23 von Der Läuterer »
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Online nobody@home

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #26 am: 7.09.2016 | 07:21 »
Dein dritter Punkt scheint aber in der Tat Exotisches für unser Hobby zu adressieren: Es gibt dazu bislang ja so gut wie keine Wortmeldung hier. :)

Könnte mit damit zusammenhängen, daß meiner Erfahrung nach zumindest die Buchläden das Genre "Horror" gerne zusammen mit "Fantasy" und "Science Fiction" in den großen Topf "fantastische Literatur" schmeißen; das Thema wird also schon gerne mal gerade dort verortet, und da passen dann die beängstigenden Aspekte des "banalen Alltags" nicht unbedingt so gut hinein. Die verkauft man dann, denke ich, lieber unter Alternativbegriffen wie "Thriller"...

Nachtrag: Nebenbei, zum Thema "psychologischer Horror" geht mir gerade noch "No Exit" aus Worlds in Shadow für Fate durch den Kopf. Da sind die Spielercharaktere Leute, die nach einem individuell oft außergewöhnlichen Leben jetzt in einem neuen Wohnkomplex leben, wo sie nach Belieben mit ihren Gedanken und mehr oder weniger klaren Erinnerungen allein sein können...vielleicht ein paar merkwürdige Nachbarn haben...das Management sich natürlich bemüht, alle ihre Bedürfnisse zu befriedigen...und aus dem es irgendwie kein Entkommen zu geben scheint. Das Szenario gibt ein paar Anregungen, wer und was letztendlich dahinter stecken könnte, legt sich aber bewußt nicht fest.
« Letzte Änderung: 7.09.2016 | 07:47 von nobody@home »

Offline KhornedBeef

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #27 am: 7.09.2016 | 07:53 »
"Thriller" ist gut. Mir ist hier beim Lesen auch schon der Gedanke gekommen, dass die meisten Horror-Gucker etwas wollen, was ich mal mit "wohliger Horror" umschreibe: Einen Horror, den man nicht allzuweit an sich heranlassen muss. Bei dem man mit den Protagonisten mitfiebern darf, aber trotzdem Gewissheit hat, dass alles nur Fiktion ist. Die Körperfresser, Graf Dracula und Jason mit seiner Hockeymaske sind, bei allen Unterschieden, vor allem: irreal. Sie sprechen zwar Urängste an, aber ´man kann jederzeit einen Schritt zurücktreten und sich denken: Pff, albern.
Selbst wenn man in der Realität nicht direkt damit zu tun hat, ein Horror der jetzt und hier geschehen könnte, weil er in diesem Moment vielleicht nicht weit weg bereits geschieht, ist viel schwerer verdaulich.
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Offline Chiarina

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #28 am: 7.09.2016 | 11:57 »
Schöne Diskussion!

No Exit kenne ich sogar, allerdings habe ich es bisher nur gelesen, und ich finde es super, dass das Setting (Abenteuer?) hier erwähnt wurde: Das ist wirklich so etwas in der Art, wonach ich suche!
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Ucalegon

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #29 am: 7.09.2016 | 14:51 »
3. Eine weitere Möglichkeit stellt natürlich die Realität selbst dar. Es wird auf einen Mythos und überhaupt auf Fantastisches verzichtet, denn die (mögliche) Realität ist bereits Horror genug.

Ich finde das Verhältnis zum Hier und Jetzt auch beim übernatürlichen Horror wichtig. Was z.B. Delta Green in meinen Augen gegenüber dem klassischen Cthulhu-Setting in den 20er Jahren auszeichnet - und die Autoren werden nicht müde das zu betonen -, ist der Versuch, das Geschehen so nah wie möglich an unsere Welt heranzuholen. An Entwicklungen, die wir in den Nachrichten verfolgen, an echte Orte, die wir in Google Earth finden oder besuchen könnten, an den Alltag von Menschen, von denen uns nicht knappe 100 Jahre trennen, sondern die wir in unserer Nachbarschaft oder im Urlaub (für deutsche Spieler(innen) wahrscheinlicher  ;)) treffen könnten, an denen extreme berufliche Belastungen, Existenzängste, Familienstreitigkeiten oder Todesfälle nicht spurlos vorbeigehen. Alles Dinge, die moderne Filmdramas wie Force Majeure oder Serien wie die Sopranos, Breaking Bad oder True Detective auszeichnen und die man mit Drama-Rollenspielen wie Hillfolk ohne Weiteres spielen kann. Aber Horror ist diese Realität wenigstens für mich nicht. Da kann sie noch so furchtbar sein. Sie ist nur ein vertrauter Hintergrund, auf dem sich der eigentliche Horror umso stärker abzeichnen kann.

Was würde geschehen, wenn so ein Abenteuer auf das fiktive Element verzichten würde? Wenn es einfach darum geht, einen Fahrstuhl mit heiler Haut wieder zu verlassen, in dem ein paar Leute so lang eingeperrt sind, bis sie in Panik völlig die Kontrolle über sich verlieren? Wäre das nicht viel eindrücklicher, als irgendwelche albernen Monster zur Erklärung heranzuziehen?

Filme wie Panic Room, 127 Hours oder Buried machen vor, wie das aussehen kann. Eher Thriller als Horror, würde ich sagen. Der Kontrollverlust kann natürlich - übrigens auch beim oben genannten Drama [Filmbeispiel: Take Shelter] - auch in Richtung psychological und/oder personal horror gehen.

Ein gutes Beispiel für ein echtes Horror-Rollenspiel ohne übernatürliche Elemente ist Sorensens The Farm.

Was die Farm auszeichnet - und da komme ich wieder darauf zurück, was das übernatürliche Element eigentlich soll, z.B. in Delta Green - ist, dass die Umstände ihrer Existenz und die sogenannten Headmaster vollkommen im Unklaren bleiben und es kein Entkommen gibt für die Protagonist(innen). Darauf kommt es meiner Meinung nach in einer Horror-Geschichte an und im Falle von Cthulhu/Delta Green kommt diese fundamentale Unsicherheit eben durch das Übernatürliche ins Spiel. Tentakel sind höchstens eine Nebenwirkung und stören mich dementsprechend nicht. Die "albernen Monster" dienen nämlich nicht der Erklärung. Ganz im Gegenteil.

Ehrliches Caveat: Diesen Effekt verliere ich natürlich, wenn die Spieler(innen) in einem Call of Cthulhu Szenario die Mythos-Kreatur schon nach dem ersten Clue als Byakhee identifizieren oder die Darstellung besonders klischeehaft, berechenbar oder unfreiwillig komisch ist. Das wiederum hängt mit davon ab, inwieweit die Gruppe bereit ist, sich auf das ganze Spiel einzulassen.

Andererseits hat die Realität für das Schaffen von Unsicherheit auch ihre Tücken. Das war die Frage bei SF-Horror. Naturwissenschaftliche Erklärbarkeit und so.

Eine fast perfekte Intensität in beide Richtungen hatte btw der Film Upstream Color von Shane Carruth. So muss ein Delta Green Szenario aussehen.

« Letzte Änderung: 7.09.2016 | 15:05 von Ucalegon »

Offline Chiarina

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #30 am: 7.09.2016 | 15:07 »
Nochmal gute Tipps, danke! The Farm klingt spannend und das pdf kostet 3$. Könnte ich mir eigentlich ´mal leisten.
Der Film klingt auch vielversprechend.
Das sind wirklich solche Sachen, die ich aufregend finde!

edit: Hab´ mir gerade The Farm gekauft. Hat´s eigentlich mal jemand gespielt?
« Letzte Änderung: 7.09.2016 | 22:04 von Chiarina »
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Offline rillenmanni

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #31 am: 8.09.2016 | 09:38 »
Die Farm hab' ich mir dann auch gleich gekauft - wieder was (kennen)gelernt durch die Diskussion hier! :)
Während die Opfer sich umkrempeln und der Professor nicht zu erreichen ist, reißt Rillen-Manni voller Wut eine Waffe an sich ...

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Ucalegon

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #32 am: 8.09.2016 | 09:59 »
edit: Hab´ mir gerade The Farm gekauft. Hat´s eigentlich mal jemand gespielt?

Ich nicht. Sorensen selbst hat das Ding wohl nicht geplaytestet, d.h. es könnte hakeln und man muss sich überlegen ob man es als oneshot machen will.  ;)
Weiteres hier:
http://www.nzrag.com/bb/viewtopic.php?t=1871&start=0&postdays=0&postorder=asc&highlight=
https://forum.rpg.net/showthread.php?237012-How-would-you-run-The-Farm-as-a-one-shot
https://www.rpg.net/reviews/archive/10/10995.phtml




Offline Chiarina

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #33 am: 8.09.2016 | 10:49 »
So, ich bin mit den Regeln zu "The Farm" durch.
Den langen Strang auf RPG.Net habe ich noch nicht gelesen, die Kritik und den Strang aus Neuseeland aber schon.
Mein erster Eindruck: Ja, die Regeln wackeln etwas. Man wird im Spiel immer mal wieder Entscheidungen treffen müssen, wie sie angewendet werden und was sie für weitere Konsequenzen mit sich bringen.
Andererseits sind es vielleicht sechs oder sieben Mechanismen. Konvertieren ist schnell gemacht.
Das Setting ist nicht gerade detailliert beschrieben. Da findet sich nur das Allernotwendigste. Und da auch kein Lösungsverlauf für die Charaktere angegeben ist, braucht es einen Spielleiter, aber auch Spieler, die Spaß daran haben, eine grobe Skizze individuell auszugestalten... ein Spielleiter, der nicht gerade der begnadetste Improvisierer ist, sollte sich in meinen Augen hier auch durchaus ein wenig vorbereiten, sich ein paar NSC-Handlungen überlegen und über die Welt jenseits der Farm ein paar Gedanken machen. Auch schadet es nicht, sich zu überlegen, wie man einen Spieler beschäftigt, dessen Charakter vorzeitig ins Gras beißt.
Die Idee hinter dem Spiel ist es wohl, die zählt. Sie ist verwandt mit der Traveller "Gefängniswelt" u. ä. Abenteuern, geht aber noch einen Schritt weiter. Das macht das Spiel grim and gritty im wahrsten Sinne. Es braucht einen knallharten Spielleiter. Diese Weichspüler-Typen, die entschuldigend mit der Schulter zucken, wenn ein Charakter Schaden nimmt (kann sein, dass ich da dazu gehöre...), sollten sich etwas anderes aussuchen (oder sich für dieses Abenteuer mal gefälligst zusammenreißen).
Die normale Spieldauer sind offenbar maximal sechs Sitzungen. Die Ideen zur Farm als Oneshot, die sich in den Strängen finden, könnten aber auch funktionieren. Kommt auf einen Versuch an.
Ich würde es auf jeden Fall spielen oder leiten, wenn sich Interessierte finden... das ist aber aufgrund des harten Themas nicht ganz einfach. Mal sehen.
« Letzte Änderung: 8.09.2016 | 10:55 von Chiarina »
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Offline Der Läuterer

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #34 am: 8.09.2016 | 17:15 »
In diese Richtung gibt es auch etwas von Cthulhu...
Südafrika; Burenkriege; Konzentrationslager; die Briten behandeln die aufsässigen Buren wie Vieh.
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Offline achlys

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #35 am: 9.10.2016 | 19:57 »
Ein Film, der ein wenig nach deiner Definition dazwischen hängt ist 'Jacobs Ladder '.
Der Protagonist kommt nach einer schweren Schussverletzung in Vietnam wieder nach Hause. Immerwieder hat er schlimmer werdende Visionen von Monstern und Flashbacks.
Erst zum Schluss wird klar, dass er sein Sterbebett im Hospital nie verlassen hat.
Eigentlich also eher psychologischer Horror aus Kategorie 3, der als Kategorie 1 getarnt wurde.
So habe ich auch gerne als SL meine 'Kult'-Abenteuer getarnt. Kult ist zwar ähnliche wie Cuthullu Kategorie 1, lässt sich aber wunderbar auch für andere Arten von Abenteuer verwenden.

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Offline Chiarina

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #36 am: 9.10.2016 | 22:14 »
Ganz gut, die Inspiration! Ein bisschen schade ist natürlich, dass der Realitätsbezug bei so einem Spielverlauf erst am Schluss zu Buche schlägt, wenn das Spiel quasi gelaufen ist.

Und dann ist mir da gerade "Heavenly Creatures" eingefallen - einer meiner Lieblingsfilme, in dem sich zwei heranwachsende Mädchen so lange in eine Fantasiewelt hineinträumen, bis sie getrennt werden sollen und zur Rettung ihrer Parallelwelt die Mutter des einen Mädchens umbringen.

Vielleicht ließe sich in dieser Richtung ein Szenario durchziehen, in dem Fantasiewelt und Realität im Wechsel gespielt werden und sich gegenseitig beeinflussen... ich muss drüber nachdenken.

Danke jedenfalls für die Bewegung im Hirn, die dein Beitrag bei mir ausgelöst hat. Mal sehen, was draus wird.
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Ucalegon

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #37 am: 5.11.2016 | 20:56 »
Weil ich gerade überlege, ob ich es wohl auf KS backen sollte. Bluebeard's Bride geht meiner Ansicht nach sehr stark in diese Richtung hier:

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Wenn man mal das hochtrabende Werbegewaber weglässt, scheint es in Bluebeard's Bride - unter dem Schlagwort "feminine Horror" - um eine Psyche zu gehen, die nach und nach ihre eigene prekäre Situation erkennt und die am Ende nur zerbrechen oder in ihren eigenen Missbrauch einwilligen und ihn sogar gutheißen kann. Als Beispiel wurde irgendwo Rosemaries Baby genannt. Das dürfte es gut treffen.


Offline Chiarina

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Re: Horror-Settings und Fiktion
« Antwort #38 am: 5.11.2016 | 20:58 »
Ja. Ich habe das Spiel schon auf dem Radar. Interessante Angelegenheit!
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