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The Elder Scrolls: Online

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JS:
So, jetzt habe ich die drei Hauptstränge hinter mir. Morrowind war originell und fesselnd, Sommersend in seinem Ausmaß und von seiner Idee her schier atemberaubend, die Hauptgeschichte des Grundspiels ebenso, allerdings mit einer kleinen Einschränkung: Die angeblich so gewaltige Schlacht gegen Ende in Kalthafen, für die man so enorm viel vorher arrangiert und gequestet hat, kam fast gar nicht zur Geltung. Es fehlten zwar immer mehr Leute aus dem eigenen, kleinen Gefolge, außerdem wurde ständig von Verlusten und der Härte der Schlacht gesprochen, aber man nahm davon sonst einfach nichts wahr. Das war dann ein gefühlt ungewöhnlich unepisches Ende für einen inhaltlich so epischen Geschichtsteil. Das wunderte mich deshalb so, weil ESO ansonsten ja keine Gelegenheit größerer Tragik und Dramatik ausläßt. Schade. Aber immerhin haben sie es mit dem harten Endgefecht dann wiedergutgemacht.

Was mir bei ESO ausnehmend gut gefällt, sind die Aktivitäten der Herrscher und sogar der Götter. Man kennt sowas als Rollenspieler ja aus vielen Settings in verschiedener Form, aber ESO setzt dieses Götterkonzept aktiv handelnder Entitäten zum Glück auch mal in einem Fantasyspiel konsequent um. Die wunderbar tief gezeichneten Daedra, die sich gegenseitig nicht die Butter auf dem Brot gönnen und die Chaotik dämonischer Ränke und Emotionen perfekt widerspiegeln; das Tribunal; die Könige und Mächtigen der Welt... ESO nutzt jede Möglichkeit, den Charakter in ihre Pläne einzubinden und mit ihnen zu verknüpfen. ESO bietet eine starke und positive Heldenzeichnung und gibt mir als Spieler in bemerkenswertem Umfang das Gefühl, daß das, was ich da mache, eine große inhaltliche Relevanz besitzt. Die Immersion, die das Spiel bietet, ist nach wie vor sehr intensiv (z.B. werde ich die Ehrenwaffe, die mir der letzte Ayleidenkönig nach der großen Schlacht schenkte, behalten, auch wenn ich sie wertetechnisch überhaupt nicht gebrauchen kann). Allein schon die Synchronsprecher: Sarumans Stimme für den Propheten, John Travolta, Willem Dafoe...

JS:
Nach 180 Spielstunden: Stufe 42, Stadtpalais fertig eingerichtet, Hauptstränge Tamriel/Morrowind/Sommersend durch, gerade einmal 2 Startgebiete und 2 große Gebiete durchgequestet.

Das ist insgesamt erstaunlich wenig mit Blick auf die gesamten Inhalte - und da sind noch nicht mal die EGC-Inhalte, das Handwerk oder Twinkerei inbegriffen. Ich bin im positiven Sinne etwas erschlagen und hätte nicht erwartet, daß ESO derart viel bietet. Klar: Meinen ersten WoW-Charakter hatte ich mit Questen und Weltentdeckung auch erst nach über 300 Stunden voll ausgebaut, aber es gibt für mich beim Questspiel doch schon deutliche Unterschiede zwischen diesen beiden Spielen.

Jetzt geht es jedenfalls mit Vvardenfell weiter, und es ist erfreulich, daß mir das Kämpfen nach wie vor großen Spaß bereitet.

Kaskantor:
Freu dich auf die ganzen Gebiete mit ihren jeweils extra Questreihen.
Oder auf das was die Assasinen-Gilde für dich im Petto hat. Die Magiergilde möchte noch auf Stufe 10 gebracht werden usw. usf. Das Spiel hört definitiv nie auf. Und die haben zur Zeit eine Schlagzahl an neuen Inhalten, die man kaum bewältigen kann.

Der Nârr:
Wenn ich das so lese, werde ich echt neidisch. Ich habe Skyrim und Fallout 4 als super immersive Spiele erlebt und habe Hunderte von Stunden damit verbracht, die Welten zu erkunden (ich glaube 600 Stunden in Skyrim allein). In Skyrim habe ich verschiedene Rollen gespielt und konnte die auch sehr gut umsetzen, fast wie in einem richtigen Rollenspiel und ich hatte auch viel Spaß an den "sinnlosen" Dingen wie Adoptionen. In Fallout 4 habe ich mich extrem intensiv in die Rolle hineinversetzt und hatte auf den "Drahtzieher" im ersten Anlauf einen solchen Hass, dass ich den instinktiv sofort erschossen hatte, als er mir vor die Flinte kam bevor ich von dem großen Plot Twist erfuhr (den ich wirklich nicht erahnt hatte). Auch etwa Secret World fand ich als MMO ziemlich immersiv bzw. ich fand es richtig toll und interessant, die Welt  zu erkunden und mit den NPCs zu sprechen, das waren auch mit die stimmungsvollsten Dungeons und Orte die ich jemals in einem Computerspiel gesehen habe und abseits des MMO-Aspektes kann ich Secret World für Spieler, die an so etwas interessiert sind, nur empfehlen - einfach wie ein Single-Player-Spiel behandeln :D. Der Grind ist leider unfassbar und unendlich.

Leider konnte ESO bei mir auf diese Weise überhaupt nicht zünden. Ich empfand die Storylines als sehr repetitiv (ah, mal wieder wird eine Stadt angegriffen, mal wieder werden Leute verseucht/verzaubert/vergiftet usw.) und auch die Regie war für mich extrem abtörnend (ich mag nicht, wie die NSC in den Dialogen so gerade vor mir stehen, alle irgendwie gleich aussehen - kaum einen würde ich wiedererkennen in einer Masse von NPC - und so viele 08/15 Animationen benutzen) und wie überhaupt die Dialoge geführt werden. Ich bin da also gar nicht reingekommen, was Immersion angeht. Eine Hand voll Quests fand ich interessant. Leider gehören gerade die Quests in den Verliesen für mich zu den interessanteren und gerade da hat man den sozialen Druck, sich nicht zu lange in den Dialogen aufzuhalten... Am besten gefiel mir bislang die Morrowind Main Story (ich war auch total verblüfft, wie gut man das alte TES III nachgebaut hatte, mir war das schon zu ähnlich für die zeitliche Distanz). Aber persönliche Geschmäcker sind verschieden, mich hat ESO in dieser Hinsicht halt nicht angesprochen. Selbst am Einrichten meines Hauses hatte ich mitten drin das Interesse verloren, das Sammeln der Handwerks-Rezepte usw. wurde mir zu mühselig. Ich muss vielleicht mal Gildenhändler abklappern und einfach alles wahllos kaufen, was ich noch nicht gelernt habe...

Aber ich finde ESO spielerisch sehr gut und die Quests sind auch was die Aufgaben angeht abwechslungsreich genug. Auch über die Quests hinaus wird es spannend. Die Verliese sind ganz nett gemacht, das Crafting ist ganz gut eingebunden (bis auf Schmuckhandwerk) und insgesamt ist der Grind nicht ganz so schlimm, verglichen mit Anarchy Online das ich früher intensiv spielte und Secet World Legends eigentlich ein Traum. Da kann ich schon echt viel Zeit verbringen und ich finde es super, dass es so ein breites Angebot gibt - man kann ja jederzeit etwas machen, einfach loslegen und Questen oder Verliese oder Dolmen oder oder oder. In dem Spiel habe ich NIE Leerlauf, es gibt immer etwas zu tun und selbst wenn ich mal 10 Minuten in der Warteschlange für ein Verlies bin kann ich die Zeit sinnvoll nutzen und z.B. Questen oder Materialien sammeln. Ich finde es nur echt hart, in Veteranen-Trial-Gruppen zu kommen. Zwar bin ich in einer großen Gilde, aber die haben ihre Stammgruppen und eine neue Gruppe aufzuziehen ist echt schwierig, weil die erfahrenen Spieler ja schon ihre Gruppen haben und unter den weniger erfahrenen oft nicht ausreichend Motivation da ist.

Ich hatte zwischenzeitlich mal eine andere Gilde ausprobiert ohne Stammgruppen wo alle Gildenmitglieder aufgefordert waren bei allem mitzumachen und dann über Anmeldungen gearbeitet wurde, aber das war mir dann am Ende zu hierarchisch (die Gildenleitung bestimmte sehr viel) und zu fordernd (wenn man mal eine Woche nicht teilgenommen hat, wurde man direkt zum Gespräch eingeladen, ob man denn nächste Woche bitte wieder aktiv ist).

Um den Champion-Point-Grind kümmere ich mich gar nicht, wenn man Daylies macht und hier und da questet usw. levelt man die ja ganz von allein mit. Ich wüsste auch nicht, was da ein effizienter Weg wäre. Auf meinem Tank finde ich Random Normal Dungeons bisher am besten, aber mit dem habe ich auch keine Wartezeiten und kann XP-Scrolls optimal nutzen. Da mache ich 1-3 Level pro Dungeon mit XP-Scroll, und so ein Dungeon dauert in der Regel etwa 20 Minuten, erst heute Crypt of Hearts 2, was ja schon einer der etwas längeren ist, in 20 Minuten gelaufen mit 150% XP-Scroll, dazu noch Pledge gewesen + Quest gemacht = gut 3 Level...

Das Leveln auf 50 finde ich schon gut, weil ich dann das Gefühl habe, mich "richtig" um den Charakter kümmern zu können mit besserer Ausrüstung usw. (Bis Level 50 benutze ich außer Schmuck nur Craft-Sets.) Was vor allem auch für PVP gut ist IMHO (ich spiele in Sotha Sil).

JS:
Ein spannender anderer Blick auf die Questlinien. Ich werde das im Hinterkopf behalten und für mich überprüfen, wenn ich alle Gebiete und die DLC abgeschlossen habe.
:)

Für mich steht ESO bisher ganz in der Tradition von Morrowind, Oblivion und Skyrim, vor allem die langen Questreihen des Grundspiels, der Erweiterungen und für die Allianzen.

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