Pen & Paper - Spielsysteme > OD&D/AD&D/Klone & OSR
Deutsche OSR Systeme?
Rorschachhamster:
--- Zitat von: Samael am 5.03.2017 | 15:55 ---Mit frühes D&D meinte ich prä AD&D. Klar, AD&D ist nicht mehr so schlank, es ist eine gewaltige Hausregelsammlung. Die 3E ist ein anderes Spiel.
--- Ende Zitat ---
Der Witz ist ja, das AD&D vor B/X gekommen ist (und gleichzeitig mit Holmes)... einfach nur ein anderer Ansatz. ;)
Wisdom-of-Wombats:
--- Zitat von: Samael am 5.03.2017 | 15:55 ---Mit frühes D&D meinte ich prä AD&D.
--- Ende Zitat ---
Ah, okay. Dann ist es schon so, dass es sehr schlanke Regeln waren. Halt leider auch so schlank, dass sie bestimmte Situationen gar nicht geregelt haben. Mich hat vor ein paar Jahren Microlite20 damit beeindruckt mit wie wenig Worten man ein D&D System beschreiben kann. Auch wenn mir viele Regelungen dann nicht gefallen haben. Der Black Hack macht es genauso schlank, aber näher am Ursprungssystem dran. Von daher wäre er der Regelkern meiner Wahl bei OSR.
Achamanian:
--- Zitat von: Rorschachhamster am 5.03.2017 | 15:18 ---Naja, das sind ja, bis auf LotFP, alles so Sachen, die ihren eigenen Weg gehen, was das angeht...
[...]
Gut, aber all diese Probleme hast du ja bei S&W, LL, OSRIC, einer der echten Varianten und den ganzen anderen Klonen eben nicht. Oder kaum. Und da ist ja auch die Masse der Abenteuer vorhanden.
--- Ende Zitat ---
Wahrscheinlich kommt das Problem dann auch eher daher, dass gerade die Sachen, die sich ein bisschen weiter vom Kernmaterial entfernen, mich bisher am meisten interessiert haben und mir die D&D-"Grundbildung" fehlt, um einzuordnen, was jetzt zum Kernmaterial gehört und was spezifische Besonderheiten einzelner Ableger sind.
Eigentlich will ich nur darauf hinaus: Ich denke, die wechselseitige Kompatibilität ist nur für "Eingeweihte" ein echter Bonus. Die anderen werden durch kleine Unterschiede evtl. mehr verwirrt als durch große, weil sie nicht einordnen können, ob die Abweichung etwas zu bedeuten hat und wenn ja, was. und OSR hat halt anders als z.B. BRP keine einheitliche Skala für Werte, sondern evtl. je nach Wert und dann wieder je nach Ableger eine eigene Skala, und all das muss man in richtiger Weise zu einander in Bezug setzen können. Und manche Sachen haben ja durchaus einen enormen Einfluss auf die Spielweise - die Attritbutsproben bei BtW sorgen z.B. für ungleich höhere Erfolgschancen für Herausforderungen außerhalb des Kampfes; bei den meisten anderen OSR-Spielen ist das m.W. so nicht gegeben, oder?
Ich denke, dass sich unter anderem deshalb die OSR in Deutschland wahrscheinlich auch weiter schwer tun wird - D&D in all seinen Formen ist wahrscheinlich etwas, das den Rollenspielern auf dem englischsprachigen Markt sehr viel mehr in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wahrscheinlich bringen praktisch ALLE langjährigen Spieler in den US (mit Ausnahme vielleicht einiger BRP- oder WoD-Puristen) das nötige Grundwissen mit, das es erlaubt, die ganzen unterschiedlichen Regeln aus OSR-Spielen halbwegs sinnvoll einzuordnen und in Bezug zu einander zu setzen. In DSA-Deutschland wird das wohl kaum der Fall sein, da steht jedes OSR-Regelwerk erst mal vor einer großen Hürde.
Und gleichzeitig vermitteln viele OSR-Sachen halt nur sehr schlecht, warum sie sind, wie sie sind ... mir zumindest. Ich bin hier durchs Tanelorn z.T. schon sehr viel schlauer geworden. Nur vom Lesen her habe ich bei LotFP z.B. kaum was kapiert (okay, da sind wohl auch essenzielle Texte nicht im schmalen Regelbändchen enthalten, sondern in irgendwelchen anderen, seit ewig vergriffenen Publikationen). Bei C&T stand ich auch bei sehr vielen "Das ist halt so"-Regeln, die mir dann erst mal wer hier im Tanelorn historisch hergeleitet hat (wie z.B. die eigenschaftsabhängigen Erfahrungsboni, deren Sinn und Zweck erst mal jedem völlig unverständlich sein muss, der nicht aus RSP-Urzeiten weiß, dass die wohl mal als "Belohnung für gutes Rollenspiel" gedacht waren, in dem Sinne, dass man belohnt werden sollte, wenn man eine zu den erwürfelten Attributen passende Klasse gewählt hat, anstatt einfach immer einen Krieger zu spielen).
Ich denke nach wie vor, OSR-Sachen im engeren Sinne sind für die meisten Rollenspieler, die nicht mit D&D aufgewachsen sind, erst einmal unintuitiv. Da muss man schon eine Menge Vermittungsarbeit leisten. Ich denke, mit einer einfachen Übersetzung wäre es da nicht getan.
D. M_Athair:
--- Zitat von: Rumpel am 5.03.2017 | 17:24 ---Wahrscheinlich kommt das Problem dann auch eher daher, dass gerade die Sachen, die sich ein bisschen weiter vom Kernmaterial entfernen, mich bisher am meisten interessiert haben und mir die D&D-"Grundbildung" fehlt, um einzuordnen, was jetzt zum Kernmaterial gehört und was spezifische Besonderheiten einzelner Ableger sind.
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Ein bißchen. MMn reichen die alte Rote Box oder LotFP Deluxe. Beide sind auch heute noch gute Einsteigerboxen ins Hobby insgesamt.
--- Zitat von: Rumpel am 5.03.2017 | 17:24 ---Eigentlich will ich nur darauf hinaus: Ich denke, die wechselseitige Kompatibilität ist nur für "Eingeweihte" ein echter Bonus. Die anderen werden durch kleine Unterschiede evtl. mehr verwirrt als durch große, weil sie nicht einordnen können, ob die Abweichung etwas zu bedeuten hat und wenn ja, was. und OSR hat halt anders als z.B. BRP keine einheitliche Skala für Werte, sondern evtl. je nach Wert und dann wieder je nach Ableger eine eigene Skala, und all das muss man in richtiger Weise zu einander in Bezug setzen können.
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Jein. Auch BRP-artige Spiele fransen am Rand ziemlich aus - die randseitigen Spiele sind nur ziemlich unbekannt. Der "Kern" gruppiert sich ja um alte Chaosium-Veröffentlichungen und MRQ (RQ OGL). Mit RQ4 und Revolution d100 dürfte sich das nochmal verändern.
--- Zitat von: Rumpel am 5.03.2017 | 14:44 ---Ich kenne regelseitig DCC, BotW, LotFP und C+T, letztere beide allerdings nur vom Lesen ... für mich gehen die drei in Bezug auf unterschiedliche Zauber, wie Skills funktionieren, wie AC und Rettungswürfe gehandhabt werden, so weit auseinander, dass mir Konvertierungen Kopfzerbrechen bereiten würden.
--- Ende Zitat ---
... sicher. Wobei: Ich würde auch nicht direkt vom orginalen Blue Rose nach Fantasy Craft konvertieren wollen.
--- Zitat von: Rumpel am 5.03.2017 | 14:44 ---Ich denke nach wie vor, OSR-Sachen im engeren Sinne sind für die meisten Rollenspieler, die nicht mit D&D aufgewachsen sind, erst einmal unintuitiv. Da muss man schon eine Menge Vermittungsarbeit leisten. Ich denke, mit einer einfachen Übersetzung wäre es da nicht getan.
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Ich bin nicht damit aufgewachsen. Aber ich bin auch nicht mit DSA oder new school D&D (3E) oder der WoD aufgewachsen, sondern mit Freiform (Daidalos), Indie (Spotlight 24h), Minimalismus (RISUS) und dann W100 (WFRP2). Zu "Old-School-Kram" habe ich über Settembrini und die Rote Box (und dann LabLord) gefunden. [Komischerweise hat DSA1 trotzdem für mich nie funktioniert.] Einige meiner Freunde und Bekannten hatten mit RedBox/LabLord dann eine ihrer ersten RSP-Erfahrungen - und dann auch geleitet. Obwohl sie auch anderes kannten (Everway, Cthulhu, Prince Valiant Storytelling, ...).
Ich glaub, dass das (wie bei vielen anderen Spielen auch) kein Problem von "Damit-Aufgewachsen-Sein" ist, sondern dass man bei OSR-Spielen gern in die Falle von "ich weiß schon wie Rollenspiel funktioniert" tappt. Ist bei Fate, D&D4, WFRP3, Indies, d100/BRP, Rolemaster, ... auch ein bekanntes Problem. Mit je weniger Vorannahmen man an Spiele herangeht, die Dinge anders machen, desto einfacher wird es sie "richtig" zu spielen.
Den "Old School Primer" von Mat Finch fand ich übrigens nicht so hilfreich.
@ Erklärungen, was old school ist: Ich bin gerade dabei was für mein Blog zusammenzubauen. Gerade die Verwechselung von "old school" mit "klassischen Rollenspielen" (AD&D 2nd, DSA 2+3, Midgard, ...) scheint mir doch sehr verbreitet zu sein.
Rorschachhamster:
--- Zitat von: Rumpel am 5.03.2017 | 17:24 ---....Ich denke nach wie vor, OSR-Sachen im engeren Sinne sind für die meisten Rollenspieler, die nicht mit D&D aufgewachsen sind, erst einmal unintuitiv. Da muss man schon eine Menge Vermittungsarbeit leisten. Ich denke, mit einer einfachen Übersetzung wäre es da nicht getan.
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(ich hab jetzt mal nicht den ganzen Text zitiert)
--- Zitat von: Clausustus Doom Occulta am 5.03.2017 | 19:04 ---Mit je weniger Vorannahmen man an Spiele herangeht, die Dinge anders machen, desto einfacher wird es sie "richtig" zu spielen.
--- Ende Zitat ---
Uh, als jemand der seit Mitte der 80er D&D spielt, ist mir das so noch nie klar geworden. Höh. Betriebsblindheit, könnte man sagen. :-[
Braucht eine Deutsche OSR einen speziellen Primer, wenn sie aus dem "elitären" Nischendasein brechen will? Das wäre ja mal was. Hätte ich fast Lust zu, beizutragen. :)
Vielleicht müßte der aber hauptsächlich von jemandem kommen, der anders sozialisiert wurde, oder zumindest andere Hintergründe besser versteht... ;)
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