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[Midgard] das Midgard-Blubber-Läster-Bällebad

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Boba Fett:

--- Zitat von: Rowlf am 19.04.2017 | 16:46 ---Nun, wohl eher nicht, nachdem ich meinen Markenzeichenkampfschrei namens "Kawabonga" ausrief! ;)
--- Ende Zitat ---

Och, wenn das während Deiner Aktion stattfand kann das durchaus noch zählen. Zumal auch das Überraschen kann.
Abgesehen davon sind es immer noch Ratten...

Rowlf:

--- Zitat von: Lichtschwerttänzer am 19.04.2017 | 19:51 ---[...]du kannst mir die Narration zeigen?[...]
--- Ende Zitat ---

Achtung, Lesefalle: Ich schrieb "etwas". Das heißt soviel wie "ein wenig".

Aber wie auch immer, natürlich kann ich das: Wenn wie beim Fian (M3 und M4) schöne Crunch-Vorteile (magisches Kettenhemd & magisches Schwert bei Charaktererschaffung, mächtige Zauber) durch ein bisschen Fluff-Nachteile (Mitglied eines Ordens) ausgeglichen werden, ist das eine typische narrative Herangehensweise. Auch der Ansatz, dass "gutes Rollenspiel" (M4-DFR, S.70, in M3 noch stärker) mit EP belohnt wird, fördert erzählerisches Spiel.

Und dann natürlich der Einsatz von sozialen Fertigkeiten. Ich zitiere mal aus dem M4-DFR, S.113: "Gerade bei der Anwendung sozialer Fertigkeiten muss der Spielleiter darauf achten, dass die Spieler das Rollenspielen nicht vergessen und nur noch würfeln." Der Absatz beschreibt dann, wie man Boni und Mali gemäß der Spielerleistung verteilen sollte und dass man sogar bei entsprechender Erzählung ganz auf den Wurf verzichtet und zwar explizit auch, wenn "der Spieler sich so ungeschickt anstellt, dass sein Versuch in jedem Fall scheitert". Yay, Erzählung schlägt Fertigkeit und Würfel.

Und aus M5-KOD, S. 54: "Die Art und Weise, wie der Spieler die Vorgehensweise seines Abenteurers beschreibt, beeinflusst die Erfolgsaussichten. Der Spielleiter kann demnach Zuschläge oder Abzüge auf den Erfolgswurf festsetzen. Er kann nach Belieben auch ganz auf den Erfolgswurf verzichten, wenn er glaubt, dass der Abenteurer sich so ungeschickt anstellt, dass sein Versuch auf jeden Fall scheitert, oder so einfallsreich vorgeht, dass ihm der Erfolg sicher ist." - Fast wortgleich zum M4-DFR ...

Klar wird deswegen Midgard nicht zu einem reinen Erzählrollenspiel, aber das habe ich ja nicht behauptet. Nur die üblichen Ansätze eines 80er-Jahre-Allroundsystems.

Issi:
@
Rowlf
Ja - Midgard ist ein Allrounder.
Und dementsprechend unterschiedlich sind auch die Sichtweisen auf das System. Jeder Spielertyp fühlt sich möglicherweise leicht  bestätigt dass das Spiel exakt für die von ihm praktizierte Spielweise zugeschnitten ist. Dabei gibt es viele Wege.

Ich kenne wie gesagt auch noch keinen Rollenspieler der Buchhalter ist. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
:-)

Boba Fett:

--- Zitat von: Abaton23 am 19.04.2017 | 17:49 ---Ich finde es recht müßig, den Powerlevel eines Midgard-helden an dem eines anderen Systems messen zu wollen. Sie werden sich eh nie in einem Spiel treffen. Das sagt so wenig aus, wie ein Tauziehen zwischen Haifisch und Ochse.
Überhaupt halte ich die überzogene Kraftsteigerung vieler Systeme durch Erfahrungspunkte bei gemeinsamen Spielen und längere Kampagnen eher für hinderlich:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)(1) Wie erkläre ich, dass ein Stufe-1-D&D-Held, welcher schon 20 Jahre gelebt hat, schon mit einem Ork überfordert ist? Derselbe Held aber innerhalb einer Kampagne nach einem Jahr plötzlich alleine ganze Horden von Orks vertrimmt?
(2) Wie integriere ich Spieler unterschiedlicher Erfahrungsstufen in einem Spiel? Der Neuling fühlt sich fehl am Platz oder verreckt in der ersten Kampfrunde, während sich der Stufe-10-Held zu Tode langweilt und die Schlacht alleine wegstochert?
(3) Bei gehobenen Helden stellt sich in Powersystemen auch recht schnell Langeweile ein, da es an Aufgaben mangelt. Einen Konflikt in einem Dorf oder einer Burg lösen? Oooh, wie langweilig! Schon wieder die gesamte Welt vor Drachen retten? Ach nöö, die haben wir schon letzte Woche weggemoscht.
--- Ende Zitat ---

Ich finde es nicht schlimm, unterschiedliche Systeme zu vergleichen und das auch über das "was können Spielerfiguren ähnlichen Typs dort machen" zu tun.
Wenn ich bei D&D einen Haifisch spiele und bei Midgard einen Ochsen, dann werden die niemals gegeneinander antreten, aber ich kann vielleicht über "Hai/Ochse" etwas ableiten.
Ich weiß, dass bei D&D der Krieger Doppelschlag und diverse andere Moves und Features bekommt, die ihn ohne Ende pimpen, während der Midgard Krieger seine Werte steigert, aber auf solche Talente verzichten muß.
Ich weiß, dass der D&D Magier irgendwann fliegend unsichtbar rumzappt und notfalls wegteleportiert, während der Midgard Magier da weit bodenständiger daherkommt...

Beide Inkarnationen (D&D/Midgard) sagen nichts darüber aus, ob die Charaktere einen Drachen töten oder die Welt retten können - in welchem Level /Grad auch immer...
Aber sie sagen was über das Spielgefühl aus. Und deswegen finde ich die Vergleiche durchaus relevant.

Rowlf:
Midgards Problem sind meiner Ansicht nach weniger die paar narrativen Ansätze, sondern eher, dass der gamistische Ansatz (also das Zocken mit Werten, Punkten und Würfen) immer wieder durch simulationistische Anwandlungen ("Pseudorealismus") gehemmt oder gestört wird. 2W6+7 Tage eine Spielfigur aus dem Spiel nehmen mag mehr oder weniger realistisch sein, macht dem Spieler aber nur in wenigen Spezialfällen Spaß. Und dass bei kampflastigen Abenteuern kritischer Schaden relativ häufig passieren kann, sollte IMHO unstrittig sein.

In meinen Augen fällt darunter auch die hohe Bewegungsweite, die dann wieder zur Notwendigkeit von klebrigen Kontrollbereichen führt. Weil die Kampfrunde nun mal volle 10 Sekunden lang ist, ist es "realistisch", dass sich Figuren rund 24 Meter bewegen können. Und weil sie theoretisch so umherflitzen, muss man das dann wieder hemmen, indem man jeden unbehinderten Nahkämpfer zum Stopppfosten macht, sonst gehen die fürs Balancing geschwächten Zauberer drauf.

Da kann ich auch noch mehr Beispiele finden. Mir wäre es lieber gewesen, wenn man sich bei M5 vom versuchten Simulationismus komplett verabschiedet und die durchaus interessanten Zockmöglichkeiten mit Ressourcen und Werten verstärkt hätte. Nun, vielleicht wird M6 ja ein noch mutigerer Schritt.

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