Pen & Paper - Spielsysteme > OD&D/AD&D/Klone & OSR
Die erste Stufe überleben in OSR-Spielen.
Rhylthar:
--- Zitat von: Grubentroll am 13.04.2017 | 09:15 ---Ich muss zugeben, wir haben das damals nur ein- oder zweimal wirklich so gespielt in meiner "großen AD&D"-Zeit. Wir mochten AD&D und dessen Settings, fanden aber diese klapprigen Erststufencharaktere die nur gegen Ratten eine Chance hatten ganz schlimm.
Als wir dann Forgotten Realms angefangen haben, hab ich als SL die Leute gleich mal in der vierten Stufe anfangen lassen, weil ich es schwierig fand, Charaktere mit 4 oder weniger HP im Spiel zu haben die beim ersten Schlag draufgehen. Ich wollte einfach ein bisschen was heroischeres spielen von Anfang an.
Nun meine Fragen:
* Hattet/Habt ihr Spaß an dieser Art von Spiel ("erstmal die Ratten im Keller überleben")?
* Wie soll man ein Abenteuer überleben wenn man beim ersten Schlag tot ist?
Ich fand diesen Teil von AD&D (und damit ja quasi jetzt wieder bei der "OSR") immer etwas schwierig.
--- Ende Zitat ---
Die Frage ist für mich:
Wie steigt man auf? Gold = XP? Getötete Gegner = XP?
Ansonsten erinnere ich mich gerne an "Murder in Cormyr", ein an den Roman angelegtes Einstiegsabenteuer. Wenig Kampf, viel Detektivarbeit, auch mal weglaufen. Danach Stufe 2 (2 - 3 Sitzungen).
Wenn es allerdings in den Dungeon ging: Max HP auf Stufe 1, Ohnmacht bis -10. Und gaaaanz vorsichtig mit Weglaufem und allem.
Scimi:
Ich habe bei solchen Spielen einfach eine andere Erwartung an meinen "Charakter" - das ist keine Person mit aufwändigem Hintergrund, sondern ein Name mit einer Handvoll Werten und im Fall eines Falles auch schnell neu gemacht. Und wenn man keinen Abreißbogen mit Pregens dabei hat, spielt man halt im Fall des Ablebens eine Gefolgsperson oder einen NSC aus dem Dorf weiter.
Tiefe und Hintergrund gewinnt der Charakter dann, wenn er im Spiel dann einige Dinge er- und überlebt hat. Dann ist es auch sehr viel unangenehmer (sowohl von Werten und Ausrüstung her als auch emotional), wenn er draufgeht.
Aber ich finde es passend, über den Tod von Graula der Flinken zu klagen, die die Assel von Kleindorf bezwang, aus der Gruft von Tückenstein lebend zurückkehrte, ihre Rache an Targol dem Verfemten nahm und schließlich im heldenhaften Kampf gegen eine Übermacht von mutierten Zombiekrokodilen fiel, die Barden werden ihre Taten noch lange besingen. Im Gegensatz dazu dient Wiehießernochgleich, der aus dem Dorf zog und von einem Waldmurmeltier gefressen wurde als erbauliche Anekdote für die Dorfkinder.
Auch für mich nicht die einzige oder beste Art, Rollenspiel zu betreiben, aber dafür habe ich ja zig verschiedene Systeme im Schrank. Daher ist das für mich statt einer Schwäche eher ein Feature, dass es mir ermöglicht, in genau dem Stil zu spielen. Wenn ich darauf eben keine Lust habe, gibt es für mich genug Alternativen.
Der Rote Baron:
Amen!
Auf den Punkt gebracht, Scimi! :d
@ Rhyltar:
D&D ohne EPs für Gold fand ich eher langweilig - bei Verliesabenteuern. Und deshalb spielt man das ja, nerwahr?
EPs für Gegner gibt es ja überraschend wenig: Ein Ork (auf Stufe 1 ein tödlicher Gegner) gibt gerade einmal 10 EP. Als Kämpfer muss man da ja nur mal 200 umhauen und schon ist man auf Stufe 2 ...
Oder man plündert den Schatz, den er bewacht. Oft hat der mehr EP im Geldbeutel als man durch den gefährlichen Kampf mit ihm bekommen kann.
Moral: Monster bekämpft man nur, um an ihre Schätze zu kommen. Kann man sie zum Fliehen bringen (deshalb wichtig: Moralregeln!) oder austricksen oder umgehen, so ist das noch besser. Und wandelnden Monstern weicht man am besten aus - denn die tragen ja meistens nicht kistenweise Edelsteine mit sich rum und kosten nur wertvolle Ressourcen (TP, Sprüche, Pfeile, brennendes Öl, Heiltränke, Stabladungen).
Chruschtschow:
Kämpfe in der OSR finde ich mit der richtigen Gruppe eigentlich ziemlich gut machbar und spaßig auch auf niedrigen Stufen, indem ich bei "Spielerfertigkeiten > SC-Fertigkeiten" bleibe und das auch hier durch ziehe. Da werden Türen vernagelt, Säulen zerschmettert und Bohlen angesägt, um ja dem folgenden Schleim eine hässliche Zeit zu bereiten. Ausweichen, ablenken, große Sachen drauf fallen lassen. Anzünden, ersäufen und ausräuchern. Wenn die Gegner Angriffswürfe bekommen, war man nicht vorsichtig genug. ;)
Ok, leicht übertrieben. Aber das ist eigentlich mein Spielansatz. Liebe Leute, wir gehen nicht in den Dungeon zum fröhlichen Raufen. Dafür gibt's die Taverne. Hier geht's um Schätze. Monster sind da ein Hindernis, das ich bewältigte. Wie ein reißender Fluss. Mit dem prügele ich mich ja auch nicht. Entsprechend müssen natürlich Spieler kreativ und Spielleiter offen für kreative Lösungen sein. :)
alexandro:
Ich bin nicht mehr in der Schule und habe daher nicht unbegrenzt Zeit zum Rollenspielen. Ich spiele mit berufstätigen Erwachsenen, welche nicht unbegrenzt Zeit haben - wir haben Glück, wenn wir 1-2mal pro Monat zum Spielen kommen. Auch ist es nicht nur so, dass wir exklusiv ein System spielen - Abwechslung macht das Leben süß. Mit anderen Worten: ich habe schlicht weder Zeit noch Lust, die "Vorgeschichte" des Charakters auszuspielen und den interessanten Kram erst nach 5-6 Spielsitzungen (oder noch später) zu bringen.
Wenn ich Survival Horror spielen will, dann spiele ich Survival Horror. Zum Glück gibt es da Alternativen.
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