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Weltengeists Spielleiter-Philosophie

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KhornedBeef:
Ich glaube hier werden zu viele Qualitätskriterien durcheinander gebracht. "Das Kapital" hat die Welt verändert. Da jetzt auf Pacing hinzuweisen, ist belämmert, weil das gar kein Kriterium bei der konkreten Wertschätzung dieser Bücher war. Ganz viel Weltliteratur hat ihren Status nicht, weil sie tolles Pacing hat oder Immersion erzeugt oder einen befreiendes Ende in 3-Akt-Form bietet. Da fließen teilweise Kriterien ein, die schlicht nichts mit Rollenspielen zu tun haben. So darüber zu reden, als könnte man den Vergleich in solchen Kategorien ziehen und erwarten, geistig weiterzukommen, ist völlig irre.

Megavolt:
Nö, ist nicht völlig irre.

Crimson King:

--- Zitat von: Chiarina am 18.04.2017 | 13:41 ---Schau dir mal das "Pacing" von Thomas Mann und das von  Büchner an: Gegensätzlicher kann´s nicht sein. Beides "gute" Literatur.

Schau dir mal den Tristram Shandy an: Inhaltliche Konsistenz ist kaum vorhanden. GERADE DARIN liegt das Geniale. Ich vermute, das ist in etwa das, was Crimson King durch "Brechen von Tropes" bezeichnen wollte. Nur wird es dadurch immer schwieriger objektive Qualitätsmerkmale aufzustellen.

--- Ende Zitat ---

Objektiv ist das falsche Wort. Was du allerdings machen kannst, ist, die klar zu sein, welche Art von Geschichte zu am Ende erhalten willst, und passende Werkzeuge auswählen, um die zu erreichen. Dann wird das mit der Objektivierbarkeit schon etwas besser. Dementsprechend ist die Aussage, dass du eine Story retrospektiv bewerten kannst, eher auf das Individuum oder auf die Peer Group bezogen. Wobei sich bei bestimmten Werken schon viele Leute einig sind, dass die gut sind, auch wenn sie die Kriterien, nach denen sie messen, nicht benennen können.

KhornedBeef:

--- Zitat von: Megavolt am 18.04.2017 | 13:53 ---Nö, ist nicht völlig irre.

--- Ende Zitat ---
Jetzt machst du mich neugierig. Du schaffst es mal wieder das meine erste Reaktion "WTFAGRAARAGEQUIT!" war, aber letztes Mal war das ja sehr spannend danach. Also, führ mal etwas aus bitte :)

Greifenklaue:

--- Zitat von: Megavolt am 18.04.2017 | 13:50 ---Um mal wieder ein bisschen die Kurve zu kriegen zum Rollenspiel: Der Herr der Ringe punktet unter anderem durch hohe Konsistenz, weil der olle Tolkien sich da halt viel Mühe bei der Welterschaffung gegeben hat. Würde im Herrn der Ringe hingegen stehen: "Frodo, Sam und zwei sprechende Pfannkuchen machen sich auf nach Mordor", also wäre ihm da versehentlich eine klare Inkonsistenz unterlaufen, dann wäre der Text halt objektiv schlechter.

--- Ende Zitat ---
Aber nur weil Du The One Ring spielst statt DnD X ist ja nicht gesagt, dass Du mir ersterem die bessere Geschichte spielst. Was heißt überhaupt besser? Da liegt doch vieles im Auge des Betrachters. Auch wenn es Goethe und Schiller gibt, schätze ich doch Lovecraft, Howard und Vance mehr.

Kurzum: Ich seh nicht wirklich, wie man sowas sinnvoll auf einen Vergleich zweier RPG-Erlebnisse einbringen kann, die ähnlich unter verschiedenen Spielstilen entstanden. Da wird eben ganz viel persönlicher Gerschmack sein, wie der eine einen gelben VW Käfer mag, der andere einen Farrari und der dritte seinen Opel Kadett.

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