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System Matters: Welche Settings besitzen das falsche Regelsystem?
Wandler:
Ein aktuell sehr verbreiter Gedanke in Rollenspielen ist "System Matters". Allerdings kann es viele Gründe geben warum ein bestimmtes Setting und ein bestimmtes Rollenspielsystem zusammgenfunden haben. Es wäre schön wenn wir in diesem Thread nicht darüber reden könnten warum jetzt ein gewisses Setting und ein gewisses Rollenspielsystem nun genau so am Markt sind - wie sie es sind, sondern nur jene Fälle betrachten, in denen ein Setting besser mit einem anderen System bespielt werden sollte. Auch bitte ich alle Rollenspiele die noch nicht veröffentlicht sind, im besonderen Eigenkreationen, komplett außen vor zu lassen. Das System sollte in der aktuellen Version fertig und verfügbar sein (Kostenfrei oder gegen Gebühr ist egal).
Die Frage die mich viel mehr interessiert ist folgende: Welches Setting besitzt in euren Augen das falsche System (und welches ist das), welches System wäre in euren Augen das eigentlich am besten passende für dieses Setting und letztlich, warum wäre das von euch als am besten angesehen System denn besser?
Viele Antworten die ich erwarte sind: Version X ist das beste Rollenspielsystem für das Setting - einfach weil euch diese Version besser gefällt. Ich bitte alle anderen in solchen Fällen einen Versionskrieg zu vermeiden und nicht zu argumentieren warum jetzt Version X gar nicht die beste ist. Beschränkt euch wenn möglich auf die Antwort warum System/Version Y in euren Augen besser ist. Es soll hier bitte nicht darum gehen irgendwen von irgendwas zu überzeugen. Viel mehr erhoffe ich mir eine Bestandsaufnahme von Ideen und Meinungen. Auch Universalsysteme wie GURPS/Fate in ihren Versionen sind natürlich absolut in Ordnung, vergesst dann aber nicht zu erklären warum dieses System nun für dieses Setting gemäß der Idee "System Does Matter" nun so gut geeignet ist.
Bin schon sehr gespannt wie viele hier antworten und wie unterschiedlich eure Meinungen hierzu sind!
Runenstahl:
Puh... auf den ersten Blick gibt es gar nicht soviele Systeme die schlecht zum jeweiligen Setting passen. Macht auch Sinn, denn immerhin sind Setting & System ja oft miteinander verwoben.
Was bleibt sind (zumindest für mich) Systeme mit denen ich schlichtweg nicht gut klar komme. Das sind dann aber halt auch Fälle wo ich dann fast jedes andere System besser finde und nicht ein bestimmtes im Auge hätte. (Beispiele wären DSA und Shadowrun wo ich mir schnellere und einfachere Systeme wünschen würde).
Bin auf jeden Fall gespannt was andere hier für Settings mit unpassenden Regeln finden.
fivebucks:
Mir fallen zwei ein:
TORG - Das System ist zwar prinzipiell nicht schlecht aber leider viel zu "Mechanistisch". Es trifft in meinen Augen nicht Flair und Feeling der Welt die von den Rollensspielerischen Möglichkeiten (sic) eigentlich gigantisch ist
THARUN - Ich kenn jetzt noch die erste Version, man beginnent auf der 15. Stufe. In DSA hiesse das 12.000 AP zu verballern, das hat zwei mit einander zusammenhängende Probleme mal abgesehen davon das die Charaktererstellung lang dauert: Einerseits kann man schon fast alles andererseits gibt es kein vernünftiges Entwicklungspotential, wenn ich mit Schiffe fahren und Bootsbau jeweils auf 15 beginne und dann im Laufe der Zeit den 16. Punkt erwerben kann ist es halt sehr Zäh.
Die Welten der beiden Spiele gefallen mir aus gesprochen gut. Ich würde beide gerne mal leiten und in der Tat mich dann mal an Fate versuchen :)
alexandro:
Changeling: the Dreaming - ein Rollenspiel über Träume und Selbstverwirklichung, aber Storyteller deckt im wesentlichen nur klassische (physische) Handlungen ab, der emotionale Kram wird zur reinen Ressourcengewinnung benutzt. Würde CortexPlusDrama dafür verwenden, da die Überzeugungen und Beziehungen der Charaktere dann wirklich im Mittelpunkt stehen.
DC Heroes - Ein Fall, wo ich das System total klasse finde, es für das mitgelieferte Setting (Superhelden) aber komplett ungeeignet halte. Für Superhelden gibt es einige Alternativen (allen voran Marvel Heroic), das System von DC Heroes wäre imo sehr gut für ein SciFi-Setting mit Space-Opera-Einflüssen geeignet.
Forgotten Realms und Greyhawk (in jeder Edition von D&D) - man merkt immer wieder, dass diese Setting nicht für Zoos aus nichtmenschlichen Charakteren geschrieben wurden, welche wie Weihnachtsbäume mit magischen Gegenständen geschmückt durch die Gegend rennen. Lässt man die Sachen aber raus, eliminiert man auch einen Großteil der Spieloptionen von D&D und sorgt dafür, dass sich die Charaktere kaum unterscheiden. Versuche die Settings fantasy-lastiger zu machen, funzten nicht richtig und produzierten nur einen Haufen Inkonsistenzen ("Wenn X geht, warum machen sie dann noch Y ???"). Tatsächlich würde ich bei diesen Settings zu etwas bodenständigeren Systemen (Runequest, Harnmaster oder DSA) tendieren - oder wenigstens solchen, bei denen Magie kein zwingendes Kriterium für Charakterkompetenz ist.
KhornedBeef:
Oh, ein lustiges Thema. Mir fallen dabei zwei Sachen auf, die ich selbst aufmerksam davon unterscheiden muss, um nicht vom Thema abzkommen.
1. das System passt bloß nicht zum gewollten Spielstil, z.B. extrem tödliche Kampfregeln mit 800 Manövern zu ständigen Scharmützeln mit unwichtigen wandernden Monstern
2. Das Setting ist in sich schon inkonsistent, d.h. es wird durchaus im Hintergrund beschrieben, dass jeder Messdiener wiederbeleben kann, aber trotzdem lässt man alle Leute sterben die vom Heuwagen auf den Kopf fallen. Bis zu einem gewissen Grad ignoriere ich das gerne, aber bei den Regeln fällt es dann zum zweiten Mal auf.
Ok, was aber definitv passt: Das Psi-System bei Dark Heresy. Bei den Nachfolgern eigentlich auch nicht. Es fehlt eine Balance zwischen "Ich lasse ohne großes Risiko diesen Gegenstand schweben" , "Ich schmeiße Blitze im Kampf, und wenn ich übertreibe, sehe ich ab da Augen in meinem Essen oder ich werde einfach bewusstlos hier" und "dieses Ritual sichert uns den Sieg in der Schlacht, es sei denn ich beschwöre einen Dämon, dann sichert es ihm viele Opfer". Das Setting neigt natürlich zu einer uneinheitlichen Darstellung von Kräften und Anwendern, aber würde es den Regeln folgen, würde nichts davon so funktionieren"
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