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[Starz/Amazon Prime] American Gods
Sashael:
Da würde mich interessieren, ob du Filme wie Only Lovers left Alive magst. Also Filme, in denen eigentlich nichts storymäßiges passiert, sondern die an einer Stelle in das Leben eines Protagonisten eintauchen und irgendwann wieder rausgehen.
Ich steh ja auf solchen Kram und mir sind bei solchen Filmen Sachen wie Optik und Präsentation, die bei American Gods in meinen Augen überragend ist, wichtiger als der ... Plot.
Hewisa (gone for good):
--- Zitat von: alexandro am 23.06.2017 | 12:26 ---Irgendwie ist mir die Serie zu episodenhaft.
--- Ende Zitat ---
Witzig, wie unterschiedlich Leute ticken. Genau das Episodenhafte find ich super. Die Geschichte wird eben nicht stringent durcherzählt, sondern setzt sich Mosaik-artig aus Einzelteilen zusammen, die für sich genommen nicht viel Sinn ergeben - aber zusätzlich zu den Infoschnipseln vor allem Atmosphäre aufbauen.
Ist für mich Feature, nicht Bug. Genau das mochte ich an Sandman. Übrigens auch von Neil Gaiman - da gibt's vielleicht ein Muster.
Kalimar:
Mir gefällt die Serie zunehmend besser, anfangs war es mir ein bisschen zu sehr blutige Effekthascherei (als Shadow am Baum hing). Hat für mich zu wenig zur Story beigetragen. Aber so langsam komme ich in den Flow ;) Dazu muss man sagen, das das Buch zu meinen persönlichen Top 10 zählt. Ich habe es sicher schon 3x gelesen (im Original).
Tarin:
Was Plot angeht:
Nach anfänglicher totaler Langeweile hat die Serie in den letzten paar Folgen endlich etwas Fahrt aufgenommen und es passiert mal was. Nach diversen Folgen, die vermutlich später wichtig werden (Cernobog, Vulkan) und Zeug, das für mich völlig überflüssig war (Schnee), wird das aufgebaute Setting im Cliffhanger der Staffel endlich durchgeschüttelt. Einerseits natürlich durch Easter, andererseits aber auch in der Betiehunh zwischen Shadow und Wednesday, erst recht durch das Auftauchen Lauras und Sweeneys bei der Osterparty.
Und die Christi waren cool.
Isegrim:
--- Zitat von: Sashael am 23.06.2017 | 06:31 ---Die "Götter" sind nur Vehikel für die Geschichte.
--- Ende Zitat ---
Sicher. Es ist aber gerade diese Geschichte, die ich kritisiere.
--- Zitat von: Sashael am 23.06.2017 | 06:31 ---Sie können nämlich auf ein ganz simples "Wir vs. Sie" reduziert werden, bzw. sind jeweils nur Teilaspekte dieser Haltung und DIE ist ein Grundpfeiler nahezu jeden Pantheons/Gottes.
--- Ende Zitat ---
Welche jetzt? Das simple reduzieren aus "Wir vs. Sie" halte ich ich nicht für den Gipfel erzählerischer Qualität.
--- Zitat von: Teylen am 23.06.2017 | 11:06 ---Erm, die ist schon aufgefallen das es wortwörtlich Mr. World gibt?
Der offenbar wortwörtlich das amerikanische Weltverständnis und die Globalisierung repräsentiert?
--- Ende Zitat ---
Ich hätte eher "der Markt" gesagt, was ein Grund war, in nicht mit aufzuzählen. Den fand ich im Prinzip ganz nett angelegt, auch wenn er bisher in der Serie nicht wirklich gestrahlt hat. Hat mit dem Glauben an Nation und Menschen-/Bürgerrechte (die sowohl den am. Unabhängigkeitskrieg als auch den Bürgerkrieg angefeuert haben) aber wenig zu tun.
Allerdings, nachdem ich mir mal zumindest die Wiki-Seite zum Buch und deren Zusammenfassung des Inhalts angetan habe (wer das Buch nicht kennt und sich nicht spoilern lassen will, nicht lese):
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Wenns auf das "Kill your idols" respektive "Schick deine Götter nach Hause" hinausläuft, war meine Einschätzung als "reaktionär" etwas verfrüht. Mal sehen, wie das in der Serie rüberkommt, bzw die endet. Gesteigert kreativ finde ich es dann aber immer noch nicht. Mit der Fiktion von "lebenden Göttern" ließe sich mE soviel anfangen, wenn man sie auf die Glaubensvorstellungen und "säkularen /Religionen/Mythen" der Moderne anwendet. ZB indem daraus kein schwarz-weiß-Bild wird, wie mir der Serie weiterhin angelegt zu sein scheint, ob die alten Götter nun zur "guten" oder "böse" Seite zu rechnen sind.
Ist i-wie komisch. Gaiman und Pratchett werden oft in einem Satz genannt, sie haben sogar ein Buch zusammen geschrieben mit einem ähnlichen Hintergrund (Ein gutes Omen, auch wenns lange her ist, dass ich das gelesen hab). Das Fazit, dass hinter vielen Büchern von Pratchett steht, liegt mir einfach sehr viel näher, scheint es. Dieses Zitat bspw find ich toll:
--- Zitat ---"Ich respektiere Götter und Göttinnen, solange sie wissen, wo ihr Platz ist. Und solange wir sie selbst schaffen. Es bedeutet, dass wir sie verkleinern können, indem wir nur die Teile von ihnen verwenden, die wir tatsächlich brauchen."
Oma Wetterwachs in Lords & Ladies
--- Ende Zitat ---
Von etwas in der Art sehe ich bisher bei American Gods nicht viel. Aber vielleicht irre ich mich ja wirklich und sag am Ende doch "War super". Ansehen werd ich mir die folgenden Staffeln jedenfalls schon noch, und sei es, um mich drüber aufzuregen... ;)
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