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Charaktermodulation über Charakterwerte. (war aus Würfeln? Du fängst wahrscheinlich falsch rum an.
Issi:
Wenn Spieler mit ihrem SC einen NSC verführen wollen, dann kann der Spielleiter ja unter Umständen den Wurf modifizieren je nach Schwierigkeit.
Gleiches könnte man umgekehrt auch machen.
Bevor der Spielleiter für den NSC würfelt wird erstmal mit dem Spieler festgelegt ob der Versuch eine Chance hat und wie schwer oder leicht der Versuch ist, und der Wurf dementsprechend modifiziert.
Dann muß man hinterher nicht mehr verhandeln.
Würfelt der Spielleiter einfach nur ohne den Spieler zu fragen liegen hier mMn, nicht gleichwertige Bedingungen vor.
Denn wenn der Spielleiter sagen kann: Dieser NSC ist für deine Beeinflussung unempfänglich.
Dann müsste mMn. gleiches Recht eigentlich auch für den Spieler und seinen SC gelten.
Voraussetzung wäre für mich eine gute Begründung seitens des Spielers.
Maarzan:
Die technische Seite des Problems bei sozialem Spieltechnikeinsatz sehe ich nicht im Würfeln selbst, sondern in der typischerweise bescheidenen Ausführung der Regeln bezüglich Erwartungsraum und Modifikatoren in einem Bereich, wo die meisten Leute deutlich mehr persönliche Erfahrungen mit haben im Vergleich zu anderen Spielbereichen und damit wiederum deutlich genauer hinschauen und sich von Abweichungen dazu entsprechend gestört fühlen.
Die soziale Seite des Problems ist, dass in einigen Fällen die emotionale Trennung zwischen Figur und Spielerpersönlichkeit (nicht Spieler an sich, der wird noch gebraucht) nicht richtig erfolgt und damit figurbezogene Gefühle und Wünsche des Spielers hier - aus meiner sicht störend - in die Figur hineinwirken. Der Spieler spielt und erlebt nicht seine Figur aus deren Perspektive, sondern wirkt wie ein (oft adrealinsüchtiger) emotionaler Parasit im Kopf der Figur, welcher ihm angenehme Emotionen erleben will (oder auch gar nicht im Kopf drin steckt, aber eben mit allen Mitteln gewinnen will) .
Wo Problem 2 nicht vorliegt, zeichnet sich Problem 1 meines Erachtens dadurch aus, dass nicht das Grundverfahren allgemein angezweifelt wird (oder bei genauerer Betrachtung würde), sondern der Widerstand an der unangemessen erscheinenden Berücksichtigung von Einflussparametern entzündet. Der Betreffende würde sich also dann durchaus verführen, überreden, beeindrucken etc. lassen, aber dann treten Situationen auf, wo die Ansichten zu den berücksichtigenden Einflüssen und damit indirekt auch möglichen Extremen heftig kollidieren.
Die Vorstellung man könne solche Sachen rein durch "Ausspielen" erledigen halte ich hingegen für vermessen. Da müssen neben der driekten rede noch so viele, entscheidende Informationen udn Einflüsse durch das Nadelöhr der sprachlichen Beschreibung (und noch mehr fallen einfach weg) und an beiden Enden sitzen dann noch Leute, die das vermasslen können.
Im Extrem nehmen wir einfach die soziale Situation einer "hochnotpeinlichen Befragung". Da kann dann wohl jeder erkennen, dass Spieler und Figur da in deutlich anderen Lagen sind.
Das hießt natürlcih nicht, dass auf direkte Rede und Ausspielen verzichtet werden soll - aber eben wie bei den anderen Spielementen durch Regeln und Zufallselemente auf ein handhabbares und die Gruppennutzung förderndes Mass formalisiert und moderiert.
ArneBab:
--- Zitat von: Isegrim am 3.05.2017 | 12:20 ---Eigentlich müsste man dann darauf zurück kommen, wenn der gleiche NSC wieder mal auftaucht. Und je weiter ein NSC ausgearbeitet ist, desto eher versagt sie auch, da dann im Grunde das gleiche Problem greift wie bei SCs: Die Figur ist im Kopf desjenigen, der sie spielt (in dem Falle der SL) schon vorhanden
--- Ende Zitat ---
Das stimmt — für die Kontinuität der Spielwelt müsste man sich die Ergebnisse aufschreiben und dann z.B. als Modifikatoren der Probe verwenden. Damit würden NSCs halt von zu definierenden Fakten zu einem definierten Teil der Spielwelt werden.
Issi:
--- Zitat ---Die soziale Seite des Problems ist, dass in einigen Fällen die emotionale Trennung zwischen Figur und Spielerpersönlichkeit (nicht Spieler an sich, der wird noch gebraucht) nicht richtig erfolgt und damit figurbezogene Gefühle und Wünsche des Spielers hier - aus meiner sicht störend - in die Figur hineinwirken. Der Spieler spielt und erlebt nicht seine Figur aus deren Perspektive, sondern wirkt wie ein (oft adrealinsüchtiger) emotionaler Parasit im Kopf der Figur, welcher ihm angenehme Emotionen erleben will (oder auch gar nicht im Kopf drin steckt, aber eben mit allen Mitteln gewinnen will) .
--- Ende Zitat ---
Dann müsste eine Figur eine unabhängig vom Spieler bestehende Persönlichkeit aufweisen. Was nun mal nicht der Fall ist. Genau genommen existiert die Figur nur durch den Spieler.
Sie wurde durch ihn erschaffen. Beziehungsweise existiert ohne seine Zutun weder im Reallife noch in der Fantasy Welt.
Die Frage warum die Figur erschaffen wurde ist mMn. auch ganz einfach: Für den persönlichen Spielspaß des Spielers. Einen anderen Existenz Grund hat sie mMn. nicht. :)
Das ist auch nichts schlimmes finde ich. Man spielt eben Spiele um Spaß zu haben. Ich würde mir wohl eher Gedanken machen, wenn ich Rollenspiel nicht mehr um des Spaßes willen spielen würde.
Worin soll denn dann noch der Zweck des Spiels und der Figur liegen?
--- Zitat ---Die Vorstellung man könne solche Sachen rein durch "Ausspielen" erledigen halte ich hingegen für vermessen.
--- Ende Zitat ---
Dann hast Du vermutlich noch niemals LARP gespielt. Oder probier mal Erzählrollenspiel, da funktioniert das auch. :D
PS:Oder ein OSR ohne Soziale Fertigkeiten.
nobody@home:
--- Zitat von: Issi am 3.05.2017 | 16:04 ---Dann müsste eine Figur eine unabhängig vom Spieler bestehende Persönlichkeit aufweisen. Was nun mal nicht der Fall ist. Genau genommen existiert die Figur nur durch den Spieler.
Sie wurde durch ihn erschaffen. Beziehungsweise existiert ohne seine Zutun weder im Reallife noch in der Fantasy Welt.
Die Frage warum die Figur erschaffen wurde ist mMn. auch ganz einfach: Für den persönlichen Spielspaß des Spielers. Einen anderen Existenz Grund hat sie mMn. nicht. :)
Das ist auch nichts schlimmes finde ich. Man spielt eben Spiele um Spaß zu haben. Ich würde mir wohl eher Gedanken machen, wenn ich Rollenspiel nicht mehr um des Spaßes willen spielen würde.
--- Ende Zitat ---
Dann fliegt, wenn man das bis zum Ende durchdenkt, der Faktor "Immersion" aber vollkommen raus. Denn dann spielt man logischerweise ohnehin immer nur sich selber und kann sich auch das "so tun, als ob man jemand anders wäre" schenken.
Will man andererseits trotzdem noch so tun, als ob...nun, dann muß die Figur wohl irgendwo doch eine wie auch immer definierte "eigene Persönlichkeit" haben, egal, wie fiktiv die aus der reinen Realweltperspektive ist.
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