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Charaktermodulation über Charakterwerte. (war aus Würfeln? Du fängst wahrscheinlich falsch rum an.

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Wandler:
Nein du kannst eine Wahrscheinlichkeit nicht ausspielen. Du kannst es als etwas knappes beschreiben aber jeder am Tisch weiß dass das Ergebnis von dir gewählt wurde. Es ist absolut und schlichtergreifend unmöglich eine Wahrscheinlichkeit auszuspielen wenn es kein zufallselement gibt. Du kannst es beschreiben als "against all odds" ABER alle wissen dass die Chance dass du es so beschreibst nicht mit dieser Chance gezogen wurde. Das gilt auch dann wenn du dich entscheidest den Charakter die Probe nicht gelingen zu lassen.

Selbst wenn die Chance 99.99 war und man sich entschieden hat darum nicht zu würfeln wird aus dem unsicheren Ergebnis ein sicheres und du bescheißt um die 0.01%. es ist natürlich ok manchmal nicht zu würfeln weil man keinen Mehrwert bspw in diese. 0.01% sieht, aber erkennen was man tut sollte man dabei trotzdem

Greifenklause:

--- Zitat von: Wandler am  8.05.2017 | 10:59 ---Nein du kannst eine Wahrscheinlichkeit nicht ausspielen. Du kannst es als etwas knappes beschreiben aber jeder am Tisch weiß dass das Ergebnis von dir gewählt wurde. Es ist absolut und schlichtergreifend unmöglich eine Wahrscheinlichkeit auszuspielen wenn es kein zufallselement gibt. Du kannst es beschreiben als "against all odds" ABER alle wissen dass die Chance dass du es so beschreibst nicht mit dieser Chance gezogen wurde. Das gilt auch dann wenn du dich entscheidest den Charakter die Probe nicht gelingen zu lassen.

Selbst wenn die Chance 99.99 war und man sich entschieden hat darum nicht zu würfeln wird aus dem unsicheren Ergebnis ein sicheres und du bescheißt um die 0.01%. es ist natürlich ok manchmal nicht zu würfeln weil man keinen Mehrwert bspw in diese. 0.01% sieht, aber erkennen was man tut sollte man dabei trotzdem

--- Ende Zitat ---
Wir reden aneinander vorbei!
1.) Wenn ich nicht würfle, sondern ausspiele, wähle ich aus einem Raum von (zB) 100 Ereignissen eines aus, das ist mir klar.
2.) Selbst wenn diese eine Ereignis mit - sagen wir 32 weiteren Ereignissen identisch ist, fällt eine große Menge weg.
3.) Hinzukommt, dass der Ausspieler uU ein Ereignis wählt, dass sich nicht exakt in der Mitte der Wahrscheinlichkeiten bewegt
4.) Darauf kommt es mir aber nicht an... Nimm eine Glockenkurve, ein 80%-Quantil oderoder.
Wenn ich das Gefühl habe, bzw die Gruppe das Gefühl hat, dass das durch Ausspielen gewählte Ereignis sich in diesem Bereich des Wahrscheinlichen bewegt, ergo kein extremes Ereignis gewählt wurde..... DANN bin oder besser NUR DANN wäre ich zufrieden.

Das heißt jetzt nicht, dass man Ausspielen SOLLTE oder MUSS statt zu würfeln.
WENN man sich aber dazu entschließt, sollte man kein Ereignis bespielen oder erspielen wollen, dass anhand Werte und Wahrscheinlichkeiten ein extremes wäre.

(Auch da gibt es Ausnahmen, aber um die geht es ja hier nicht.)
Ich kann einen hervorragenden Spielabend haben "ohne zu würfeln". Der gerät aber zur Farce, wenn jeder Spieler oder auch nur einzelne, ihren SC regelmäßig "über seinem Niveau agieren lassen". Sollte das öfter passieren, ist ein Gespräch nötig und/oder in entsprechenden Situationen wird doch wieder gewürfelt.
Mir ist bewusst, dass das Geschmacksfragen sind.

Nichtsdestotrotz kann man - wie hier - sich mal die Frage stellen, ob in manchen Situationen das Auswürfeln die bessere Wahl ist oder das Ausspielen, eine Mischung aus beiden?
Und ob in einem Kampf stets ausgewürfelt werden muss?
Und warum gleiche Gruppen in sozialen Situationen gerne eher ausspielen?

Vieles davon ist nur Gewohnheit.

Wandler:
Ich habe nicht das Gefühl aneinander vorbeizureden:

--- Zitat ---Wenn ich das Gefühl habe, bzw die Gruppe das Gefühl hat, dass das durch Ausspielen gewählte Ereignis sich in diesem Bereich des Wahrscheinlichen bewegt, ergo kein extremes Ereignis gewählt wurde..... DANN bin oder besser NUR DANN wäre ich zufrieden
--- Ende Zitat ---
Ich aber nicht, eben genau weil es eine durch einen Menschen getätigte Auswahl ist und kein Zufall Enfluss auf die Entscheidung getroffen hat. Nur um es auch nochmal zu verdeutlichen: Es gibt auch für mich viele Situationen in denen ich keinen Mehrwert in würfeln sehe und ein Ausspielen bevorzuge, allerdings ist nie die Argumentation die du mit "Wenn es in dem Quartil liegt, nur dann wäre ich zufrieden". Für mich ist es unerheblich und genau darauf möchte ich ja hinaus.

Die Art wie du Situationen ausspielen beschreibst, anstatt zu würfeln hat für mich mehr mit "Erfolge kaufen" und entspricht ungefähr dem. Eine gewisse Schwierigkeit an Probem im Mittelmaß wird automatisch geschafft. Das empfinde ich aber nicht als interessant und ist ganz sicher nicht der Grund warum ich etwas so handhaben würde. Ein Ausgespieltes Ergebnis darf gerne beliebig extrem sein und wird vielleicht erst gerade dadurch interessant, weil es die Grenzen von Regeln sprengt oder die Möglichkeiten jeder Zufallstabelle.

Deine letzten 3 Fragen finde ich allerdings ebenso wie du sehr interessant. Ich finde es gibt keine allgemeine Antwort und da von vornherein jedem klar ist, das gar kein Würfeln oder totale Verregelung (also Brettspiel) nicht die Extreme sind die ein (gemeint ist: die meisten) Rollenspiel ausmachen, liegen wir wohl immer in der Mitte. In einem Kampf muss daher ganz sicher auch nicht immer alles ausgewürfelt werden. Warum gleiche Gruppen soziale Situationen gerne eher ausspielen - da denke ich liegt dies einfach an einer gewissen Grundkompetenz die jeder haben muss um schonmal eine Rollenspielgruppe zu finden und daran teilzunehmen, während viele noch nie in ihrem Leben ein Schwert oder gar eine Feuerwaffe in der Hand hatten und bestimmt keiner einen Feuerball zaubern kann. Hier werden bekannte Erlebnisse einfach irrational überbewertet, denn ob ein Feuerballs schwerer ist als ein Anmachspruch in der nächsten Kneipe hängt vom gewählten Regelsystem ab und nicht wirklich davon ab wie schwer ein Spieler es einschätzt.

1of3:

--- Zitat von: Greifenklause am  8.05.2017 | 11:50 ---Das heißt jetzt nicht, dass man Ausspielen SOLLTE oder MUSS statt zu würfeln.
WENN man sich aber dazu entschließt, sollte man kein Ereignis bespielen oder erspielen wollen, dass anhand Werte und Wahrscheinlichkeiten ein extremes wäre.
--- Ende Zitat ---

Was du beschreibst ist gleichsam ein privates Prinzip. "Man sollte...", also in Langform "Lieber Spieler, ich das Regelwerk fordere dich auf, nach bestem Wissen und Gewissen folgendes zu tun."

Das ist etwas völlig anderes, als Seldom Found formuliert hat, wo nämlich der Mechanismus als Forderung gegenüber anderen wirkt: "Wenn du temporär in die Erzählrechte anderer eingreifen willst, tue Folgendes..."

Beides ist durchaus nicht falsch, aber das eine ist gegenüber anderen durchsetzbar, das andere nicht. Tatsächlich sind Prinzipien ein interessantes und deutlich zu wenig besprochenes Thema. Sie haben mit dem vorliegenden Thema aber wirklich gar nichts zu tun.

Was Erzählrechte angeht: Als jemand, der den Begriff im deutschen Sprachraum erheblich mitgeprägt hat, scheint mir das heute nicht mehr ganz hinreichend. Der Ansatz ist hier, gegen jemand anderen zu würfeln. Das ist häufig. Aber ich kann eben auch für mich selber würfeln. Oder wir können für uns zusammen würfeln.

Greifenklause:
@ Wandler

--- Zitat von: Wandler am  8.05.2017 | 12:32 ---...

Die Art wie du Situationen ausspielen beschreibst, anstatt zu würfeln hat für mich mehr mit "Erfolge kaufen" und entspricht ungefähr dem. Eine gewisse Schwierigkeit an Probem im Mittelmaß wird automatisch geschafft. Das empfinde ich aber nicht als interessant und ist ganz sicher nicht der Grund warum ich etwas so handhaben würde. Ein Ausgespieltes Ergebnis darf gerne beliebig extrem sein und wird vielleicht erst gerade dadurch interessant, weil es die Grenzen von Regeln sprengt oder die Möglichkeiten jeder Zufallstabelle.
--- Ende Zitat ---
Da kommen wir nicht zusammen. Ich finde, beim Ausspielen des Charakters sollte schon das herauskommen, was andere intuitiv erwarten. Das muss nicht das sein, was sich 1:1 aus den Werten ergäbe oder gar aus einem prognostizierten Würfelwurf (dann könnte ich ja gleich würfeln), aber wenigstens grob... vielleicht Geschmacksache...

--- Zitat ---Deine letzten 3 Fragen finde ich allerdings ebenso wie du sehr interessant. Ich finde es gibt keine allgemeine Antwort und da von vornherein jedem klar ist, das gar kein Würfeln oder totale Verregelung (also Brettspiel) nicht die Extreme sind die ein (gemeint ist: die meisten) Rollenspiel ausmachen, liegen wir wohl immer in der Mitte. In einem Kampf muss daher ganz sicher auch nicht immer alles ausgewürfelt werden. Warum gleiche Gruppen soziale Situationen gerne eher ausspielen - da denke ich liegt dies einfach an einer gewissen Grundkompetenz die jeder haben muss um schonmal eine Rollenspielgruppe zu finden und daran teilzunehmen, während viele noch nie in ihrem Leben ein Schwert oder gar eine Feuerwaffe in der Hand hatten und bestimmt keiner einen Feuerball zaubern kann. Hier werden bekannte Erlebnisse einfach irrational überbewertet, denn ob ein Feuerballs schwerer ist als ein Anmachspruch in der nächsten Kneipe hängt vom gewählten Regelsystem ab und nicht wirklich davon ab wie schwer ein Spieler es einschätzt.

--- Ende Zitat ---
Hier kommen wir schon eher zusammen.
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Wir kürzen Kämpfe beispielsweise häufig ab, wenn die Gruppe schon sehr erfolgreich war ("Wie ihr die restlichen Räuber besiegt, müsst ihr nicht auswürfeln). In Einzelfällen haben wir den Kampf gar nicht ausgewürfelt, weil der Hinterhalt der Charaktere in meinen Augen einen Sieg hinreichend wahrscheinlich machte.

Anders in sozialen Situationen: Da mache ich es als SL spontan vom Geschmack des Mitspielers abhängig. Versuche aber, dass keine Methode einen anderen Spieler wesentlich übervorteilt.
Im Zweifel ne Mischlösung.
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Kam wohl nicht recht rüber:
Der Thread hier dient mir weniger, andere von "TT's toller Art zu leiten" zu überzeugen, pffh, sondern eher mal andere Blickwinkel vorzuschlagen, Gewohntes in Frage zu stellen .... auch bei mir selbst...
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@1of3
Ich verstehe dich nicht.

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