Pen & Paper - Spielsysteme > Midgard
Lernen ohne Geld
felixs:
Liebe Leute,
Midgard 5 sieht ja vor, dass für Tranings- und Lerneinheiten auch Geld bezahlt werden muss.
Ich sehe natürlich ein, wie das hintergrundmäßig Sinn ergibt.
Aber: In meiner derzeitigen Gruppe interessiert sich keine der Figuren so richtig für Geld (der Halbling-Waldläufer findet es nett und mag die Annehmlichkeiten, die er dafür kaufen kann, aber der Mensch-Barbar und der Elfen-Klingenmagier haben so ziemlich null Interesse). Entsprechend wird Geld gern gespendet, verschenkt, Dungeons werden nicht unbedingt geplündert, wenn man die Totenruhe nicht verletzen will etc. Finde ich vom Hintergrund her alles ziemlich gut und kann so bleiben. Führt natürlich dazu, dass die Gruppe nicht gerade reich ist. Und Steigern kann schnell ziemlich teuer werden.
Ich überlege daher, ob Steigern nur mit Erfahrungs- und Praxispunkten eine Lösung sein könnte.
Gibt es da einen Haken, den ich übersehe?
Mazeman:
Naja, der geneigte Spielleiter vergibt ja EP und Gold mit dem Augenmaß, das keines von beidem Überhand gewinnt.
Wenn deine Spieler also auf große Anschaffungen verzichten, dann sehe ich kein Problem, dass sie ohne Gold steigern und Lernen. Vermutlich würde ich dann immer eine Spur weniger EP vergeben.
Es nimmt halt manchen Belohnungen den Charm. Wenn man einem Dorf hilft und die erfahrenen Dorfbewohner einem das mit Lernen ohne Goldkosten vergüten wollen, dann ist das witzlos, wenn es eh nix kostet.
Kurna:
Viele Gruppen bei Midgard reduzieren den Geldantei beim Lernen. Bei M3/M4 wurde traditionell oft gezehntelt.
Komplett weglassen ist vermutlich nicht ganz so häufig, kommt aber auch vor. Insofern geht es sicherlich,
dass so zu machen.
Punkte auf die man achten sollte:
- Wie schnell steigen die Charaktere in den Graden? Muss ich die Zahl der vergebenen EP anpassen, wenn es
mir durch die Änderung zu schnell oder zu langsam wird?
- Geldvergabe. Viele Sachen sind leichter zu finanzieren, wenn man kein Geld für das Lernen braucht (was hier
ja auch dein Ziel ist). Aber eventuell sollte man z.B. bei offiziellen Abenteuern darauf achten, ob die Summen
jetzt noch angemessen sind.
- Worin wird das Geld nun investiert? Wenn mit dem eingesparten Lerngeld jetzt (u.a.) auch bessere Waffen/Heiltränke
und so gekauft werden, kann es die Stärke der Gruppe beeinflussen.
- Kann es die Balance der Gruppe ändern? Es lohnt sich, zumindest kurz zu überlegen, ob alle gleich beeinflusst werden.
Z.B. sinkt die Bedeutung eines Heilers/Heilzauberers, wenn sich alle Charaktere Heiltränke leisten können, etc. Zumindest
hast du (derzeit?) keinen Zwerg in der Gruppe, wo du über den Hort nachdenken müsstest.
Aber ansonsten denke ich, dass es grundsätzlich kein Problem ist. Vor allem, in einer festen eigenen Runde.
posbi:
--- Zitat von: felixs am 25.06.2017 | 12:01 ---Entsprechend wird Geld gern gespendet, verschenkt,
--- Ende Zitat ---
Natürlich kannst du es einfach hausregeln, dass Lernen nichts kostet.
Oben zitiertes gibt aber einen sehr schönen in game Grund, warum die Lehrmeister kein Geld verlangen. ich würde daher dazu raten, das dann auch so auszuspielen.
Funktionert auch umgekehrt: Der Lehrmeister, zu dem noch keine solche Beziehung existiert, verlangt statt Geld eben eine Dienstleistung. Mit Geld als Belohung wird die Gruppe vermutlich kaum einen Auftrag annehmen?
felixs:
Vielen Dank für eure Anregungen!
--- Zitat von: Kurna am 25.06.2017 | 13:29 ---- Worin wird das Geld nun investiert? Wenn mit dem eingesparten Lerngeld jetzt (u.a.) auch bessere Waffen/Heiltränke
und so gekauft werden, kann es die Stärke der Gruppe beeinflussen.
- Kann es die Balance der Gruppe ändern? Es lohnt sich, zumindest kurz zu überlegen, ob alle gleich beeinflusst werden.
Z.B. sinkt die Bedeutung eines Heilers/Heilzauberers, wenn sich alle Charaktere Heiltränke leisten können, etc. Zumindest
hast du (derzeit?) keinen Zwerg in der Gruppe, wo du über den Hort nachdenken müsstest.
--- Ende Zitat ---
Tatsächlich haben wir keinen Zwerg. Hätten wir einen, müsste man überlegen, wie man das macht. Wobei ich auch da denke, dass der dann statt Geld halt Geschmeide, interessante Artefakte sammeln könnte oder so - das muss vielleicht gar nicht geldwert umrechenbar sein.
Bezüglich der Balance und Anschaffungen habe ich ja eh in der Hand, was verfügbar ist. Bezüglich der Waffen ist man ja bei Midgard eh schnell am obersten Limit "normaler" Waffen. Darüber hinaus wird es dann magisch, toquinstahlisch etc. Oder?
Heiltränke sehe ich auch nicht als Problem. Die würde ich eh eher sparsam verfügbar machen. Wenn man überall einfach Heiltränke kaufen könnte, würde Midgard als halbwegs realistische Welt eh nicht funktionieren. Einen Heiler hat die Gruppe nicht, aber der Klingenmagier steigert Erste Hilfe. Scheint mir auch so ganz gut zu funktionieren.
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