Pen & Paper - Spielsysteme > Midgard
Kämpfe mit mehreren Beteiligten
Kurna:
--- Zitat von: felixs am 18.07.2017 | 12:28 ---Interessant - den Satz hatte ich sogar mal gelesen, fällt mir jetzt wieder ein. Fand ich damals schon nicht einleuchtend.
Aber es mag Situationen geben, wo das passt.
--- Ende Zitat ---
Das mit dem Heiler würde ich eher auf die Phase beziehen, bevor der eigentlich Kampf beginnt. D.h. eine Truppe, die
die Abenteurergruppe angreifen will, würde einen Heiler erst einmal unversehrt lassen, sofern er überhaupt als solcher
erkennbar ist. Außerdem setzt es natürlich voraus, dass die Angreifer ein gewisses Maß an Ehrgefühl mitbringen. Also
z.B. Clanskrieger eines verfeindeten Clans. Wenn dann hingegen mitten im Gefecht der Heiler fröhlich mitprügelt, dann
dürfte die Zurückhaltung schnell weg sein.
Eleazar:
Ich finde die Frage in der Tat schwierig, gerade bei intelligenten Gegnern:
"Alle auf den Magier" - macht Sinn und ist im Spiel hinnehmbar. Der Magier kann sich ja auch in der zweiten Reihe halten und von dort agieren. Die Gruppe kann ihn schützen.
"Alle auf den stärksten Krieger" - ist das überhaupt die taktisch beste Variante?* Alternativ wäre "Alle auf denn schwächsten Kämpfer" auch eine gute Variante, aaaber - und da liegt der Hase im Pfeffer - was macht das eigentlich für einen Spaß, wenn jede Räuberbande, jede Stadtwache, jede Tempelgarde bei den Spielfiguren IMMER zuerst gesammelt den Krieger / Spitzbuben angreift, bis der kampfunfähig ist. Und was soll der entsprechende Spieler dazu sagen? Oder welche Figur soll er wählen, wenn sein Krieger/Spitzbube wieder mal totgeschlagen ist?
Deswegen spiele ich auch oft Nichtspielerfiguren oftmals blöder, als sie es sein müssten und konzentriere mich nicht auf eine Spielfigur. Der Spieler hätte wenig Freude an der Taktik. Das ist zwar unrealistisch, aber nicht schlimm in dem Fall.
*Mathematiker könnten dazu sicher mehr sagen, aber meinem Eindruck nach sind bei Midgard viele mittelgute Angriffe tödlicher als wenige sehr gute. Ein schwer gerüstete Superkrieger mit großem Schild ist daher viel schwerer umzuhauen als der lecht gerüstete Assassine oder Spitzbube oder Waldläufer. Hauen die NPCs daher geballt auf Leichtgerüstete, schalten sie damit wohl möglich pro Runde mindestens einen Angreifer aus, was unterm Strich mehr bringt, als drei Runden nur gegen den Krieger zu hauen und meinetwegen vier Angriffe pro Runde hinzunehmen.
Außerdem kannst du auch einen Kampf beenden, indem du einem wehrlosen Abenteurer den Dolch an die Kehle hältst.
Aber ansonsten: Unintelligente Gegner würfeln aus, gehen Mann gegen Mann und wechseln, wenn sie ordentlich einen gefangen haben.
nobody@home:
--- Zitat von: Eleazar am 20.07.2017 | 14:12 ---Deswegen spiele ich auch oft Nichtspielerfiguren oftmals blöder, als sie es sein müssten und konzentriere mich nicht auf eine Spielfigur. Der Spieler hätte wenig Freude an der Taktik. Das ist zwar unrealistisch, aber nicht schlimm in dem Fall.
--- Ende Zitat ---
Es ist ganz und gar nicht unrealistisch, die meisten Rollenspielregeln bilden nur die Gründe, aus denen sich eher selten eine ganze Gruppe von Angreifern auf nur ein Ziel aus einer Gruppe von Gegnern konzentriert, eher schlecht ab.
Salopp gesagt läuft es darauf hinaus, daß in einem Kampf Gruppe gegen Gruppe völlig unbeschäftigte Gegner vor allen Dingen potentiell eins sind: gefährlich. Schließlich könnten die ja aus ihrer "mich greift im Moment keiner an, ich stehe völlig frei"-Position auf alle möglichen dummen Gedanken kommen und auch ungestört nach denen handeln...nur gibt's im klassischen Rollenspielkampfsystem eher seltener auch passende Situationsboni dazu.
Cierenmuir:
--- Zitat von: Eleazar am 20.07.2017 | 14:12 ---"Alle auf den stärksten Krieger" - ist das überhaupt die taktisch beste Variante?* Alternativ wäre "Alle auf denn schwächsten Kämpfer" auch eine gute Variante, aaaber - und da liegt der Hase im Pfeffer - was macht das eigentlich für einen Spaß, wenn jede Räuberbande, jede Stadtwache, jede Tempelgarde bei den Spielfiguren IMMER zuerst gesammelt den Krieger / Spitzbuben angreift, bis der kampfunfähig ist. Und was soll der entsprechende Spieler dazu sagen? Oder welche Figur soll er wählen, wenn sein Krieger/Spitzbube wieder mal totgeschlagen ist?
--- Ende Zitat ---
Es ist egal, ob immer die beste Taktik verwendet wird - es sollte nur überhaupt eine Taktik geben. Die kann dann von der Gruppe erkannt und gekontert werden. Auch sind Gegner nicht gleich, sie kommen also zu unterschiedlichen Ergebnissen und greifen mal den Magier, mal den Krieger und mal den Spitzbuben an. Überhaupt wird ja auch auf die Spielerfiguren reagiert, d.h. es muss nicht immer derselbe Spieler "leiden". Aber die Gegner sollten ernsthaft angreifen, denn wenn Figuren zu sehr geschont werden, dann sinkt der Spielspaß durch mangelnde Herausforderung und ein kritischer Treffer bringt dann doch mal eine Figur um. Dann kann auch gleich richtig gekämpft werden.
YY:
--- Zitat von: nobody@home am 20.07.2017 | 17:30 ---Schließlich könnten die ja aus ihrer "mich greift im Moment keiner an, ich stehe völlig frei"-Position auf alle möglichen dummen Gedanken kommen und auch ungestört nach denen handeln...nur gibt's im klassischen Rollenspielkampfsystem eher seltener auch passende Situationsboni dazu.
--- Ende Zitat ---
Es ist meistens gar nicht mal so viel Aufwand, das zu ändern.
Der Knackpunkt ist nur, dass es über einen Zeitraum X irgendwann mal vorkommen wird, dass diese Boni auch tatsächlich abgegriffen werden können und dann wendet sich das Blatt ggf. sehr schnell.
Deswegen wird es den meisten Gruppen wohl ganz recht sein, dass es diese Boni nicht gibt und man dann gewisse Verzerrungen hinnehmen muss, die es aber unterm Strich weniger gefährlich für die Gruppe machen.
Wenn man die taktischen Anforderungen erhöht und die Bedingungen gleichzeitig nicht besser kontrollierbar werden, artet es schnell in Arbeit aus und man muss mit manchen relativ unvermeidbaren Ergebnissen leben.
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