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Oh nein! Ich bin doch viel zu jung, zum sterben...
nobody@home:
--- Zitat von: 6 am 22.07.2017 | 11:13 ---EDIT2: Weil es mir gerade auffällt: "Ein Risiko, dass sich nicht manifestiert ist keins."
Wenn ich also russisch Roulette spiele, einmal abdrücke und überlebe, gab es niemals das Risiko, dass ich dabei sterbe?
Echt jetzt?
--- Ende Zitat ---
Nö. Aber wenn du ein dutzend Mal abdrückst und nichts passiert? Hundertmal? Tausendmal? Glaubst du dann wirklich noch an das tolle Risiko oder eher daran, daß mit deinen Kugeln oder deinem Revolver etwas nicht stimmt?
Und daraus leite ich dann schon ab: "wer 'nur' das ungefakte Charaktertodrisiko haben will, will letzten Endes eben doch, daß im Laufe einer hinreichend langen Kampagne auch mal Charaktere definitiv dran glauben müssen". Sonst würde die vorgeblich ach so echte Gefahr schlicht irgendwann auch unglaubwürdig.
6:
--- Zitat von: nobody@home am 22.07.2017 | 17:48 ---Nö. Aber wenn du ein dutzend Mal abdrückst und nichts passiert? Hundertmal? Tausendmal? Glaubst du dann wirklich noch an das tolle Risiko oder eher daran, daß mit deinen Kugeln oder deinem Revolver etwas nicht stimmt?
Und daraus leite ich dann schon ab: "wer 'nur' das ungefakte Charaktertodrisiko haben will, will letzten Endes eben doch, daß im Laufe einer hinreichend langen Kampagne auch mal Charaktere definitiv dran glauben müssen". Sonst würde die vorgeblich ach so echte Gefahr schlicht irgendwann auch unglaubwürdig.
--- Ende Zitat ---
Rollenspiel ist kein 1000x russisch Roulette spielen. In dem Thread hier wurde bereits mehrmals gesagt, dass in tödlichen Systemen normalerweise auf dieses Risiko Rücksicht genommen wird. Sprich: Es werden gerne Kämpfe vermieden oder die Kämpfe werden im Vorfeld von den Charakteren so gewählt, dass die Gefahr des Verlierens so niedrig wie möglich gehalten wird. Wenn die Situation dann doch gegen die Gruppe steht, werden auch andere Optionen wie Ergeben oder Wegrennen genutzt. Und wenn dann alles nichts hilft dann kann auch ein Charakter sterben. Dabei kann es in einer Kampagne 2 oder 3x eine Situation wie beim russisch Roulette geben. Aber keine 1000x wie Du da vermutest. Eben weil die Leute mit dem Risiko spielen und vermeiden wollen, dass ihre Charaktere sterben.
Ich frage mich echt, warum bei den Leuten, die das Todesrisiko im Rollenspiel haben wollen, ausgegangen wird, dass sie suizidgefährdete Gung Ho YOLOs spielen wollen, die z.B. mit 300 km/h durch die Stadt mit einem Auto rasen würden.
Issi:
Wenn man weiß, dass Figuren sterben können wird vorsichtiger gespielt, und auch taktischer, mein Eindruck.
Ich sass ein einziges Mal mit einem Spieler am Tisch, der fälschlicherweise gedacht hat, man kann nicht sterben. Der Spielleiter lässt nur Figuren sterben, die es extra drauf anlegen.
Er hat sich deshalb nicht mal ne Waffe gebaut. Er dachte wenn er Lust hat zu kämpfen , wirft er einfach ein paar Steine. Das würde doch ausreichen. Als dann raus kam, dass man auch im Kampf sterben kann, ist er aus allen Wolken gefallen. Passiert ist ihm nix, es waren genug SC mit echten Waffen zur Stelle um seine Figur zu verteidigen.
Wenn ich nicht ertragen kann, dass meine Figur stirbt, dann muss ich das mal zur Sprache bringen.
Ich kann mMn. nicht davon ausgehen, dass das die Norm ist.
nobody@home:
--- Zitat von: 6 am 22.07.2017 | 19:06 ---Rollenspiel ist kein 1000x russisch Roulette spielen. In dem Thread hier wurde bereits mehrmals gesagt, dass in tödlichen Systemen normalerweise auf dieses Risiko Rücksicht genommen wird. Sprich: Es werden gerne Kämpfe vermieden oder die Kämpfe werden im Vorfeld von den Charakteren so gewählt, dass die Gefahr des Verlierens so niedrig wie möglich gehalten wird. Wenn die Situation dann doch gegen die Gruppe steht, werden auch andere Optionen wie Ergeben oder Wegrennen genutzt. Und wenn dann alles nichts hilft dann kann auch ein Charakter sterben. Dabei kann es in einer Kampagne 2 oder 3x eine Situation wie beim russisch Roulette geben. Aber keine 1000x wie Du da vermutest. Eben weil die Leute mit dem Risiko spielen und vermeiden wollen, dass ihre Charaktere sterben.
Ich frage mich echt, warum bei den Leuten, die das Todesrisiko im Rollenspiel haben wollen, ausgegangen wird, dass sie suizidgefährdete Gung Ho YOLOs spielen wollen, die z.B. mit 300 km/h durch die Stadt mit einem Auto rasen würden.
--- Ende Zitat ---
Na ja, entweder ist es das, oder sie wollen, daß man ihnen den Pelz wäscht, ohne sie naß zu machen. "Ich will das total echte unerbittliche Todesrisiko, aber dabei will ich natürlich nicht, daß mein Charakter wirklich stirbt!" sind zwei Forderungen, die schlecht zusammenpassen.
Feuersänger:
--- Zitat von: Issi am 22.07.2017 | 19:47 ---Wenn ich nicht ertragen kann, dass meine Figur stirbt, dann muss ich das mal zur Sprache bringen.
Ich kann mMn. nicht davon ausgehen, dass das die Norm ist.
--- Ende Zitat ---
Das stimmt allerdings.
Bzw wie sicher schon gesagt, es gehört m.E. bei jeder Runde dazu, dass man da im Vorfeld mal drüber spricht, bevor das eigentliche Spiel losgeht.
--- Zitat von: nobody@home am 22.07.2017 | 19:51 ---Na ja, entweder ist es das, oder sie wollen, daß man ihnen den Pelz wäscht, ohne sie naß zu machen. "Ich will das total echte unerbittliche Todesrisiko, aber dabei will ich natürlich nicht, daß mein Charakter wirklich stirbt!" sind zwei Forderungen, die schlecht zusammenpassen.
--- Ende Zitat ---
Der Kack sind halt hier die iterativen Wahrscheinlichkeiten. Ein reales Todesrisiko von beispielsweise 0,5% pro Kampf mag als pipifax erscheinen, summiert sich aber über die Zeit schon echt gewaltig -- im Verlauf von 100 Kämpfen ist das Gesamtrisiko schon 40%, also schon fast ein Münzwurf.
(100 Kämpfe ist in D&D3.X oder Pathfinder etwa das Pensum, das man von Level 1 bis 9 zu bewältigen hat, also bis Raise Dead verfügbar wird.)
Dieses Dilemma kann durchaus zu Sinnkrisen führen.
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