Pen & Paper - Spielsysteme > Malmsturm

Magie in Malmsturm

<< < (7/11) > >>

SeldomFound:



--- Zitat von: nördler am 15.01.2018 | 15:04 ---
Also, nehmen wir einen Seyder, der in einem Kampf Angreifen will und dazu einen Geist nutzt (wie unter ANGREIFEN beschrieben, Seite 195). Jetzt versuche ich das zum Verständnis mal mit den Mindestanforderungen an Magie durchzudeklinieren:
Absicht: Herbeirufung eines Geistes, der für mich kämpft

--- Ende Zitat ---

Das ist nicht richtig, deine Absicht ist es, deinen Gegner zu verletzten.


--- Zitat ---Ziel: eben jener Geist
--- Ende Zitat ---

Das Ziel ist dein Gegner.


--- Zitat ---Weg: seh ich ja, ich steh daneben. FRAGE: muß ich das die ganze Zeit sehen/"lenken"? Was macht der Geist, wenn ich abgelenkt werde? Oder gilt das mit der Verbindung zwischen Magier und Ziel nur für den Start, also die Herbeirufung?
--- Ende Zitat ---

Entscheidend ist hier der Weg zwischen dir, dem angesprochnen Geist und deinem Gegner. Du musst den Geist erreichen können und der Geist muss deinen Feind erreichen können.



--- Zitat --- Mittel: Tja, das weiß ich nicht, was das sein könnte... Da steht "Beispiele finden sich weiter unten (S. 150), aber offenbar les ich da konsequent dran vorbei, oder erkenne sie nicht als solche...
--- Ende Zitat ---

Dein Mittel ist der Geist, der in der Szene vorhanden ist. Geister gibt es für den Seyder in allen Dingen, wie zum Beispiel in einem Herdfeuer oder einem Holzbalken.


--- Zitat --- Preis: falls nötig nehmen die Saendas den arkanen Streß auf.
--- Ende Zitat ---

Ein Seyder bezahlt mit seiner Anerkennung, mit seiner Gunst. Er verführt die Flammen, dass sie für ihn kämpfen, und beschämt die Balken, dass sie seinen Feind beschützen.

"Wenn ihr meine Liebe haben, wollt dann schenkt mir den Tod meines Feindes!"

Manchmal muss der Seyder zusätzlichen Druck machen (Arkaner Stress), aber gerade gegen wenig bedeutene Personen reicht nur eine kurze Anstrengung.



Gesendet von meinem GT-I9301I mit Tapatalk

LordBorsti:

--- Zitat von: nördler am 15.01.2018 | 15:04 ---...
Also, nehmen wir einen Seyder, der in einem Kampf Angreifen will und dazu einen Geist nutzt (wie unter ANGREIFEN beschrieben, Seite 195).
...

--- Ende Zitat ---

Hier machst du dir schon das Leben schwer, weil du die goldene Regel von Fate nicht in Gänze anwendest.

Goldende Regel: "Überleg dir erst, was du eigentlich erreichen willst, und dann such dir eine Regel aus, die dir hilft, das umzusetzen." Oder anders formuliert formuliert: "Erst die Fiktion, dann die Regeln."

Am Anfang steht erstmal eine klare und präzise Beschreibung der Handlung des Charakters und das gilt nicht nur für Magie in Malmsturm, sondern für jede Handlung eines Charakters:

"Ich rufe einen Feuergeist und hetze ihn auf meinen Feind, damit seine Kleidung in Flammen aufgehen möge!"

Jetzt kommt die Checkliste:

(Man beachte, dass wir uns immer noch auf der Ebene der Fiktion bewegen. Die Checkliste dient als Hilfe um zu überprüfen, ob der beschriebene Zauber mit den Gesetzen der Magie in der Welt von Malmsturm vereinbar ist.)

1. Absicht: Einen Feuergeist dazu bringen die Kleidung meines Feindes in Brand strecken
2. Ziel: Mein Feind oder genauer gesagt dessen Kleidung
3. Weg: Mein Feind steht da vorne, ich kann ihn sehen
4. Mittel: Der Feuergeist ist mein Mittel um meine Absicht zu erreichen

(Preis: Hängt davon ab wie gut mit der Zauber gelingt bzw. wie stark ich die Realität erschüttern möchte.)

5. Passt das beschriebene Mittel zu meiner Tradition? -> Jepp, ich spiele einen Seyder.

Erst jetzt befassen wir uns mit den Regeln:

6. Kann ich den Zauber mit einer der vier Aktionen abbilden?
An dieser Stelle fragt mich mein erfahrener Fate-SL, ob die brennende Kleidung dazu dient meinem Feind Verletzungen zuzufügen oder ob es nur eine Ablenkenung sein soll. Da habe ich wohl meine Absicht nicht präzise genug formuliert. Ich sage: "Mein Feind soll brennen und zwar richtig!" Ganz klar, es handelt sich um eine "Angreifen" Aktion.

7. Da ich alle Fragen der Checkliste mit "Ja" beantworten kann ist also alles gut.

8. Anwendung der Regeln:
Als Seyder verwende ich "Charisma" als Schlüsselfertigkeit. Der SL hat die Wahl eine Schwierigkeit festzulegen oder aktiven Widerstand zu würfeln. Er beschreibt, wie mein Feind versucht dem Feuergeist auszuweichen. Das klingt doch sehr nach Athletik.
Ich würfel 4dF + Charisma und erziele eine fantastisches (+6) Ergebnis. Für extra Rums kreuze ich noch die arkane Stressbox Nr. 4 an und erreiche also eine 6 + 4 = +10!.
Der Spielleiter würfelt 4dF + Athletik und erzielt ein großartiges (+4) Ergebnis.
Weder ich noch der SL möchten Aspekte einsetzen, also ergibt sich eine Differenz von 6, ein herausragender Erfolg. Ich kann wählen entweder 6 Stress zu verursachen oder 5 Stress zu verursachen und einen Schub zu erhalten. Ich entscheide mich für 5 Stress + Schub. Der SL schaut sich die Spielwerte meines Feindes an und entscheidet sich die 1er physische Stressbox anzukreuzen und eine mittlere körperliche Konsequenz zu nehmen. Ich schlage vor sie "Knusprig gebraten!" zu nennen und der SL stimmt zu. Außerdem schiebt mit der SL noch eine Plastikkarte mit der Aufschrift "Schub!" rüber.

Eine feurige Gestalt materialisiert sich vor meinem Seyder und mit einer gebieterischen Geste hetze ich sie auf meinen Feind, der vergeblich versucht auszuweichen und kurz darauf lichterloh in Flammen steht.


Probier's mal mit deinem zweiten Beispiel auch auf diese Weise. Erst Fiktion beschreiben, Checkliste durchgehen, Regeln auswählen und anwenden.

nördler:
ah...
oh.

Ich denke zu kompliziert. Oder zu schlicht.
Oder zu sehr in den Kategorien herkömmlicher Magiesysteme...

Danke schonmal für die Antworten!

Also, Beispiel 2.
Absicht: ich will einen meiner Gegner dazu bringen, sich gegen seine Kumpanen zu wenden.
Ziel: der ausgewählte Gegner
Weg: wie oben: ich kann ihn sehen
Mittel: hm. schwieriger. Ich könnte einen anderen Geist von meinem Gegner Besitz ergreifen lassen.
Ne, besser: ich unterwerfe direkt seinen Willen. Also Überwinden statt Angreifen.
Tradition geht klar.
Regeltechnisch geht dann mein Charisma gegen dessen Willen.

Narrativ überzeuge ich den Typen verbal von meiner Großartigkeit usw.

Richtig?

LordBorsti:

--- Zitat von: nördler am 15.01.2018 | 18:11 ---ah...
oh.

Ich denke zu kompliziert. Oder zu schlicht.
Oder zu sehr in den Kategorien herkömmlicher Magiesysteme...
...

--- Ende Zitat ---

Ne, du denkst nur falschrum (für Fate). Fang mit einer präzisen Beschreibung der Handlung an und mach dir erstmal keinen Kopf um die Magie, Checklisten oder Regeln. Erst danach wagst du einen Blick auf die Regeln. Hämmer dir das rein. "Fiktion zuerst, Fiktion zuerst, Fiktion zuerst!"

Ich weiß, es ist ungewohnt  ;D, weil viele andere Rollenspiele die Reihenfolge "Erst Regeln, dann Fiktion" benutzen.

Wir können den Prozess gerne ein paar mal durchspielen.

Beispiel 2 sieht schon besser aus, aber du machst dir immer noch das Leben schwer, weil du die Handlung nicht präzise beschreibst.

Als SL würde ich da sofort nachfragen: "Also was ist das für ein Geist? Kann man den sehen? Hat der eine körperliche Gestalt? Wie bringt der deinen Gegner dazu sich gegen seine Kumpanen zu wenden? Durch Gedankenkontrolle? Oder Illusionen? Oder Einschüchterung?

Versuch die Fragen mal zu beantworten und dann geh die Checkliste nochmal durch, das sollte dir dann deutlich leichter fallen.

Neightmaehr:

--- Zitat von: LordBorsti am 15.01.2018 | 18:29 ---Wir können den Prozess gerne ein paar mal durchspielen.

--- Ende Zitat ---

So ein paar Beispiele fände ich ja auch sehr toll, ich hab da nämlich auch noch meine Probleme  ;D

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln