Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth
[SoA 1. Akt] Tot & begraben - Fr., 16.09.1927
Katharina:
IM WOHNZIMMER
Ich lege Hans die Hand auf die Schulter und hoffe, ihn so ein wenig zu beruhigen, als die beiden Herren den Raum betreten und zu der gespannten Stimmung beitragen. Als Blumberg die Situation aufklärt und lacht, muss ich ebenfalls in Lachen. Es ist jedoch nicht Spott über Hans, sondern einfach nur die Erleichterung, die sich breit macht. Die beiden Herren wirken zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt sympathisch - aber immerhin scheinen sie nicht auf Streit aus zu sein. Und man soll Menschen schließlich auch nicht nur nach ihrem Aussehen beurteilen. Als Geschäftsmann unterliegt man da bestimmt auch mehr Zwängen bei der Wahl der Kleidung als ein Wissenschafter, der seine Ideen mit Argumenten anbringt, nicht mit Verkaufsgesprächen.
"Sie bieten dem Herrn Paroli?", bringe ich mich dann ins Gespräch ein, "Das klingt fast, als tyrannisiere er diese Familie ständig. Entschuldigen Sie meine Neugier, aber ich würde doch gerne mehr über ihn erfahren. Er scheint doch ein sehr...ungewöhnlicher Pastor zu sein." Während ich rede, spiele ich mit meinen Händen. Es ist mir sichtlich unangenehm, schlecht über jemanden zu sprechen, der nicht anwesend ist. Aber wie so oft ist meine Neugier schneller als mein Benehmen und so sind die Worte auch schon gesprochen, bevor ich allzu lange darüber nachgedacht habe.
Mondsänger:
Im Wohnzimmer
Als die beiden Herren hereinkommen, betrachte ich die Szene mit einiger Verwunderung. Ich streiche kurz über Agathes Hand, ehe sie zu sprechen beginnt. Diese Gelegenheit nutze ich, um instinktiv einen Schritt zurück zu machen und den Zettel zu betrachten, der noch immer in meiner Hand liegt.
Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER
Blumberg zieht genüsslich an seinem Zigarillo und lehnt sich lässig an die Wand neben dem Klavier.
"Phillip vertrat die Meinung, dass die Sternkunde wesentlich weiter zurück liegen müsse, als nur bis zu den Ägyptern oder den Babyloniern. Laut Ansicht der Bibel-Gelehrten ist die Welt nur 6.000 Jahre alt. Das konnte unserer Meinung nach so nicht stimmen."
"Phillip vertrat auch die Meinung, dass kosmische Strahlung das Leben auf der Erde stark beeinflusst, bzw. sogar verändert habe. Das ist bislang jedoch nur eine Theorie."
"Auch haben wir eine andere Auffassung von der Stellung des Menschen im Weltall, als es die Kirche hat. Aber das nur nebenbei."
Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER
Der Mann stellt das rechte Bein über Kreuz vor das linke, mit einem Schuh auf der Kappe.
Er hat anscheinend nicht nur Geschmack, sondern auch das nötige Kleingeld. Schuhe von Bartley & Son aus London kosten schon eine Kleinigkeit. Passend zu den dunkelgrauen Lederschuhen ist auch der Gürtel in der gleichen Farbe, wobei sie sich geschmackvoll vom restlichen Ensemble der Kleidung, im etwas helleren Grau, abheben.
"Unserer Meinung nach sind wir Menschen dem Weltall schonungslos, vielleicht sogar hoffnungslos, ausgeliefert. Hieronymus und seinesgleichen reden von der Liebe Gottes und dass sich alles zum Guten wenden würde, wenn der Glaube nur stark genug sei. Durch dieses Denken weiht sich die Menschheit unweigerlich dem Untergang und der Vernichtung."
Der Läuterer:
IM WOHNZIMMER
Blumberg drückt den Stummel des Zigarillos in einem kleinen, tragbaren Aschenbecher aus, den er aus seiner Westentasche hervor holt.
"Was haben wir denn nun entdeckt?"
Der Mann holt ein vergoldetes Zigarettenetui heraus und zündet sich einen weiteren Zigarillo mit seinem goldenen KW 130 an. Er bietet Euch ebenfalls einen Zigarillo an.
"Möchte jemand? Bedienen Sie sich."
"Nur keine falsche Bescheidenheit. Das sind türkische. Mild aber aromatisch."
Er fängt an zu rauchen und lässt den Blick in die Ferne schweifen.
"Hmmm. Wo war ich doch gleich nochmal stehengeblieben? Auch ja. Nun denn."
"Die Sterne, wissen Sie, die tanzen nicht herum. Man muss schon ein wenig suchen, um das Besondere zu entdecken. Deshalb haben wir vor sieben Jahren die Sternwarte erworben."
"Ein dunkler, unsichtbarer Stern wurde von unseren Mitarbeitern entdeckt."
"Ha, werden Sie sich fragen. Wie kann man einen unsichtbaren Stern entdecken?"
"Gute Frage meine Dame, meine Herren."
"Wir stellten fest, dass Asteroiden plötzlich aus dem Nichts auftauchten. Wir verfolgten deren Bahnen zurück. Und voilà, ein unsichtbarer Stern; doch vielleicht ist es auch nur ein Planet. Jedoch bombardiert er unsere Erde mit seinen Asteroiden. C'est ça."
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