Das Tanelorn spielt > [Cthulhu] Spawn of Azathoth
[SoA 1. Akt] Tot & begraben - Fr., 16.09.1927
Joran:
VOR DEM HAUS DER VON EISENSTEINS
Nachdem der Professor mir den Schirm abgenommen hat, rücken die beiden darunter zusammen. Der Regen scheint mir ein willkommener Vorwand für diese kleine Idylle. "Ja, ja, heile Welt ... Fehlt nur noch das Trappeln kleiner Füßchen!", denke ich verdrießlich, ohne eine Miene zu verziehen. Dann wende mich von diesem Bild der Eintracht ab. Als ich mir sicher sein kann, dass die beiden sich nicht mehr zu mir umwenden werden, setze ich mich wieder in den Wagen.
Mit Enttäuschung betrachte ich das Haus. Weil die Vernachlässigung offensichtlich schon länger Einzug gehalten hat, gibt es für den Zustand des Hauses zwei mögliche Erklärungen: "Entweder das Haus hat kein ausreichendes Personal ... oder das Personal ist sich selbst überlassen und sich seit langem sehr sicher, dass sich an diesem Zustand auch nichts ändern wird." Beide Optionen stimmen mich nicht hoffnungsfroh, meinen Plan in die Tat umsetzen zu können: Hier an ein Tässchen Kaffee, ein Stück Kuchen mit guter Sahne und einen netten Plausch mit dem jungen Gemüse zu kommen, dürfte schwierig werden ... ganz zu schweigen von einem kleinen Blonden im einen oder anderen Sinne ...
"Ich frage mich, ob dies das Haus des Verstorbenen oder des Rädelsführers in dem Rollstuhl ist? In jedem Fall dürften jetzt die letzten Minuten für die ... wie sagt man noch ... 'Contenance' ... angebrochen sein. Wer zu lange Bescheidenheit und Zurückhaltung heuchelt, der wird leer ausgehen. Alle sitzen jetzt wie die Geier um einen Kadaver im Kreis und beginnen, die Filetstücke ausfindig zu machen, um sich in die beste Ausgangsposition zu bringen, bevor das Hauen und Stechen beginnt. ... 'Er hat ja immer gesagt, die goldene Taschenuhr soll ich einmal bekommen.' 'Wir standen uns ja sooo nahe!' ... Dilettanten! ... Würde ich dazugehören, gäbe es jetzt schon keine Filetstücke mehr ... jedenfalls keine, die man tragen kann."
Ich beobachte die eintreffenden Gäste und wie sie einer nach dem anderen durch die Haustür verschwinden. "Jetzt macht hinne da!"
Als kein weiterer Gast mehr in Sicht ist, mache ich mich auf den Weg. "Wer weiß schon, wieviel Zeit mir bleibt?" Ich entscheide mich dagegen, den Regenschirm mitzunehmen. Wenn ich im Regen stehe, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, schon an der Tür abgewiesen zu werden. Auf der Straße vergewissere ich mich noch einmal, ob alle Gäste im Haus verschwunden sind. Dann mache ich mich zufrieden auf die Suche nach dem Dienstboteneingang. "Versuch macht klug!"
Der Läuterer:
VOR DEM HAUS DER VON EISENSTEINS
Links von der Eingangstür ist ein vergittertes Kellerfenster, genau auf Höhe des Trottoirs.
Daneben eine Öffnung, verschlossen durch eine Eisenplatte, mit Scharnieren am unteren Ende - vermutlich die Kohle Schütte.
Noch weiter links davon befindet sich eine einfache Tür, mit einer im Mauerwerk eingelassenen Zugklingel, die Du betätigst. Nichts an dieser Tür deutet auf einen etwaigen Bewohner hin.
Das Fallrohr der Rinne scheint verstopft und so stürzt das Wasser in einen dicken Strahl an einem Knick der Dachrinne von oben herab, drei Stockwerke tief, platschend auf das Pflaster vor der Tür.
Joran:
VOR DEM HAUS DER VON EISENSTEINS
Ich zögere kurz. Die Tür hat keine Klinke ... Hier bleiben kann ich auch nicht, ohne in kürze völlig durchnässt zu sein. Also zucke ich resigniert die Schultern, schlage den Kragen hoch und gehe zurück in den Wagen.
Der Läuterer:
IM TREPPENHAUS
Die ältere Frau, die ihr bereits auf dem Friedhof gesehen habt, öffnet Euch die Tür und bittet Euch ins Haus.
"Herzlich Willkommen, die Herrschaften. Treten Sie bitte näher,"
Dann nimmt sie Euch Eure Mäntel ab und hängt diese an die Garderobe. Danach führt sie Euch eine Treppe hinauf in den Salon.
"Hier entlang. Bitte folgen Sie mir in den Salon. Die Familie erwartet Sie bereits."
Der Tisch dort ist festlich gedeckt. Es gibt Kaffee, Tee, Semmeln mit Käse oder Wurst, Gebäck und Obst.
All jene, die auf dem Friedhof anwesend waren, sind auch hier versammelt.
Die mumienartige Gestalt im Rollstuhl bietet Euch einen Platz an. "Bitte nehmen Sie doch Platz." krächzt er in heiserem Tonfall. Er deutet auf den Tisch. "Und bedienen Sie sich bitte. Wenn es Ihnen an etwas fehlen sollte, kommen wir gerne Ihren Bedürfnissen nach." Er deutet auf die ältere Frau, die Euch geöffnet hatte. "Trudi wird für Ihr Wohl sorgen."
Katharina:
IM TREPPENHAUS
"Vielen Dank!", antworte ich der älteren Dame, als diese den Mantel abnimmt und bedenke sie mit einem warmen Lächeln. Dann folge ich ihr an Hans Seite zum Salon, wobei ich mich unauffällig umblicke. Macht das Haus hier drinnen einen gepflegteren Eindruck? Gibt es Einrichtungsgegenstände, die auf die Interessen der Bewohner schließen lassen? Schon begeben sich meine Gedanken auf Wanderschaft, stellen sich vor, wer hier wohl lebt und wie Räume hinter den geschlossenen Türen, an denen wir vorbeikommen wohl aussehen.
Im Salon angekommen, brauche ich einen Augenblick, um all die Eindrücke zu verarbeiten. Ich versuche zu erkennen, ob die anderen Anwesenden auch schon am Friedhof waren. Offensichtlich ist unser Wagen doch nicht so schnell, wie ich immer dachte.
Da ich die Familie des Verstorbenen nicht kenne, halte ich mich dann an Hans. Er wird wissen, wen wir wie zu begrüßen haben, bevor wir Platz nehmen.
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