Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
[Fate] Kritik und Remmidemmi
Antariuk:
Was mich an Fate stört, zumindest in den Versionen die ich selber wirklich gespielt habe (z.B. Dresden Files), sind a) die Fate-Point-Ökonomie und b) das Problem dass Fate nur dann richtig läuft wenn alle auf einer Wellenlänge schwimmen - noch mehr als in anderen Systemen, wo Mechaniken und Mechanismen das teilweise ein bisschen mehr abfedern können. Der Rest kann, je nach Geschmacksrichtung, passen oder nicht, als Universalsystem spricht es mich jedoch nicht an da bestimmte Sachen für mein Empfinden nicht gut genug funktionieren, bzw. zu anstrengend für meine Art zu Leiten sind.
Den Vergleich zu PbtA finde ich hier allerdings auch weder hilfreich noch unterhaltsam :-\
Ucalegon:
Zwei Gründe, warum ich kein Fate spiele:
(1) Es gibt keine offiziellen Produkte, die mich ansprechen. Wenn ich an wirklich interessante Spiele denke, lande ich bei Diaspora. Das ist cool. Ansonsten Fehlanzeige.
(2) Ich mag Rollenspiele, die meine Figuren und Geschichten aufs Spiel setzen. Die was mit ihnen machen. Sie rumschubsen, verändern, zerstören. Fate ist das Gegenteil davon. (Und das sieht man auch bei (1) sehr deutlich). Wie Eero Tuovinen schreibt:
--- Zitat ---In this interpretation the reason for why Fate has lots of mechanics that are meticulously balanced to do essentially nothing (an extreme opposite of TSoY, which is balanced to break often and wonderfully) is that the point of a given rules mechanic is not to "play to see what happens"; rather, the point is to see Wolverine use his claws - see, he just activated them, and now he's spending the points, and here the claws come, and oh they hurt badly, and the bad guy goes down, and it was all very well paced and the narration was lively, thanks to the game mechanics that have been very carefully structured to make it easy to run the mechanics alongside the narration, making for a strong and lively picture of an action sequence. All those compels and bumps and supports and such aren't in there primarily as cleave concepts or questionable beauty or illusions to be challenged (as in TSoY); they're a machine made to tell you when it is time to talk about Wolverine's claws. It's not that Wolverine might win or lose (I don't think that winning is that interesting an issue in Fate, of course the good guys will win sooner or later), it's that the rules help regulate and structure when it's time to talk about Wolverine's claws, when about his regenerative abilities, and when we're not talking about Wolverine at all.
--- Ende Zitat ---
Eine Punkteökonomie zwischen Spielerinnen und SL? Super. Aspekte? Super. Nur muss das für mich auch auf die Figuren durchschlagen. Technoir fixed Fate in dieser Hinsicht für mich.
eldaen:
Ja, okay, ich hör auf, querzustänkern.
Ich denke, ein Hauptproblem ist, dass die Chemie zwischen den Mitspielern, das Verhalten und die Einstellungen in die Regeln selbst stärker mit einbezogen werden, anstatt das wie in "konventionelleren" Spielen in einem allgemeinen Teil als Verhaltensratschlag zu präsentieren oder schlicht dem "tacit agreement" eines social contracts zu überlassen. Und in der Beziehung finde ich eben schon, dass es sich mit PbtA vegleichen lässt. Damit ist das Regelwerk auf einer sehr persönlichen Ebene häufig nicht mehr neutral.
LordBorsti:
--- Zitat von: HEXer am 14.11.2017 | 20:31 ---Bin mal gespannt, wie lange es dauert bis der erste sagt "dann habt ihr Fate nicht verstanden".
--- Ende Zitat ---
Ich finde bei Fate doof, dass es als einfaches zu verstehendes narratives System vermarktet wird. In der Realität bekommt man aber einen mittelmäßig komplexen Hybrid aus klassischem RPG mit narrativen Einsätzen und es braucht erstaundlich lange, bis man verstanden hat, wie das System tickt. 8]
Solange hab ich sonst nur für The Burning Wheel gebraucht.
Ich finde außerdem doof, dass viele Fate-Inkarnationen die Fertigkeiten und Stunts nicht sauber definieren und dadurch aus den verschiedenen Regelkomponenten (Aspekte, Fertigkeiten, Stunts) einen wischi-waschi Brei machen. Narrativ ist doch nicht das gleiche wie beliebig >:(.
alexandro:
--- Zitat von: Ucalegon am 14.11.2017 | 21:05 ---(2) Ich mag Rollenspiele, die meine Figuren und Geschichten aufs Spiel setzen. Die was mit ihnen machen. Sie rumschubsen, verändern, zerstören. Fate ist das Gegenteil davon. (Und das sieht man auch bei (1) sehr deutlich). Wie Eero Tuovinen schreibt:
--- Ende Zitat ---
Ich mag Fate auch nicht besonders, aber wenn Eero das ernsthaft behauptet (und es nicht nur ein aus dem Kontext gerissenes Zitat ist - habe gerade keine Zeit den ganzen Artikel zu lesen), dann hat Tuovinen Fate einfach nicht verstanden (und als ich vor ein paar Jahren mal wieder TSOY rausgeholt habe, ist mir aufgegangen, wie langweilig es sich - von der Story-Seite - eigentlich spielt: damals als es rauskam war das der heiße Scheiß, aber seitdem hat sich doch einiges getan).
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