Pen & Paper - Spielsysteme > Fate
[Fate] Kritik und Remmidemmi
Achamanian:
--- Zitat von: Chruschtschow am 16.11.2017 | 14:27 ---
Es ist ja jetzt nicht so, dass jeder wie bei Tabu gespannt drauf wartet, dass ein Schlüsselwort kommt, und dann ruft: "Aspekt gereizt! Aspekt gereizt!" :o
--- Ende Zitat ---
Wie gesagt, vielleicht bin ih da zu verkopft, aber es erscheint mir irgendwie unangemessen, mitten im Kernmechanismus des Systems so locker zwischen "mal setzen wir die Regeln ein, mal machen wir frei Schnauze" zu wechseln. Ich meine, wenn ich jetzt bei Pathfinder im Kernelement des Spiels, im Kampf, bei jedem dritten oder vierten Angriff sage sage: "Diesmal musst du für deinen Feat nicht würfeln, passt gerade so gut" oder "Das haut dich jetzt aber bewusstlos!" oder "Damit triffst du drei Goblins, ob mit Cleave oder ohne, die stehen halt so schön dicht, und cool ist es auch", dann aber wieder die Regeln einsetze, dann kann das doch nicht gut gehen, oder? Analog denke ich mir: Wenn bei Fate was mal ein Compel ist und mal selbstverständlich, weil Aspekte ja immer wahr sind, und ein geschaffenes Faktum mal Punkte kostet und mal nicht, ganz nach Gefühl, dann ist doch er Kernmechanismus der Fate-Punkt-Ökonomie eigentlich weitgehend ausgehebelt, oder? Warum schlage ich mich dann überhaupt noch mit der Punktezählerei rum und vergeben nicht ganz wie in vielen Rules-Lite-Systemen einfach frei Schnauze Boni, Mail und Special Benefits?
trendyhanky:
--- Zitat ---Compels wurden oftmals abgelehnt oder nur unter so hohen Kosten zugelassen, dass man definitiv den gerade erlangten Fate Punkt aufbrauchen musste und mehr.
--- Ende Zitat ---
Kenne ich. Findet sich vor allem bei Spielern, die an RPG mit dem Anspruch herangehen, dass ihre Figur immer gewinnen muss
Das Reizen wird dann natürlich als Desaster empfunden.
Nächster Schritt wäre eine Metaperspektive: Ich kriege einen Punkt dafür, dass ich meinen Charakter ausspiele, cool. Außerdem wird die Story interessanter.
Das Reizen ist ja nicht der Charaktertod oder das absolute Scheitern. KA ob Leute Fate so spielen, aber das wäre bullsh*t
Bei erfahrenen Fate-Spielern wird es dann aber taktisch. Die wissen ganz genau, wann sie wie ihre Figur reizen lassen um einen Fatepunkt zu erhalten und wann sie das Reizen ablehnen. Die sind dann nicht einfach Spielbälle der Narration oder denken im Stil "Fate ist Geschichtenerzählen", sondern eher "Wie kriege ich für meine Figur an welcher Stelle der Story den größten Punch"
Achamanian:
--- Zitat von: hanky-panky am 16.11.2017 | 15:01 ---Bei erfahrenen Fate-Spielern wird es dann aber taktisch. Die wissen ganz genau, wann sie wie ihre Figur reizen lassen um einen Fatepunkt zu erhalten und wann sie das Reizen ablehnen. Die sind dann nicht einfach Spielbälle der Narration oder denken im Stil "Fate ist Geschichtenerzählen", sondern eher "Wie kriege ich für meine Figur an welcher Stelle der Story den größten Punch"
--- Ende Zitat ---
Das kllingt für mich jetzt wiederum nach einem Mega-Fate-Abtörner ...
EDIT:
Warum ist das
--- Zitat ---Nächster Schritt wäre eine Metaperspektive: Ich kriege einen Punkt dafür, dass ich meinen Charakter ausspiele, cool. Außerdem wird die Story interessanter.
Das Reizen ist ja nicht der Charaktertod oder das absolute Scheitern. KA ob Leute Fate so spielen, aber das wäre bullsh*t
--- Ende Zitat ---
Denn bullshit? Das wäre genau die Perspektive, die ich erst mal naheliegend finde - entscheidend ist, dass die Story interessanter wird.
trendyhanky:
--- Zitat ---Das kllingt für mich jetzt wiederum nach einem Mega-Fate-Abtörner ...
--- Ende Zitat ---
Okey ^^
Liegt einfach daran, dass Fate trotzallem noch ein RPG ist, bei dem die Figur gewinnen und verlieren kann.
Klar kann man Fate als Kuschelkurs-Erzählonkel aufziehen aber das ist ja nicht so interessant
Fate bietet sich genauso wie alle anderen RPGs an, Powergaming zu betreiben, zu optimieren, taktisch zu spielen. Natürlich mit den Mitteln von Fate
Es ist unter bestimmten Umständen einfach taktisch klüger, einen FP zu sparen/auszugeben, sich reizen zu lassen/Reizen abzulehnen usw.
Der Spieler beantwortet damit ja einfach nur die Frage: Wie wichtig ist mir als Spieler (für meinen Charakter) die aktuelle Szene, die aktuelle Herausforderung? Opfere ich Ressourcen, um das Gelingen zu forcieren? Oder passt es gerade gut, Ressourcen aufzustocken indem ich einen Rückschlag in Kauf nehme?
Im Sinne von dieser Fate-"Weisheit": Bei Fate geht es nicht darum, dass du etwas schaffst, sondern eher darum, wieviel Ressourcen du aufbringen möchtest, um etwas zu schaffen
--- Zitat ---Denn bullshit? Das wäre genau die Perspektive, die ich erst mal naheliegend finde - entscheidend ist, dass die Story interessanter wird.
--- Ende Zitat ---
Bullshit ist es wenn das Reizen den Charaktertod bedeutet oder absolutes Scheitern (also im Sinne von: "sry Leute, das Abenteuer können wir knicken!"). Reizen ist ja eher so gedacht, dass eine weitere Hürde eingeführt wird, die die Ausgangslage für die Charaktere erschwert.
Klar, wenn die Charaktere durch Anhäufen von Reizsituationen am Hintern sind und die Hürde so titanisch dass sie es gar nicht mehr schaffen/draufgehen, dann ist das so
Aber eigentlich ist Reizen eher das Anbieten einer Komplikation
Achamanian:
--- Zitat von: hanky-panky am 16.11.2017 | 15:17 ---Bullshit ist es wenn das Reizen den Charaktertod bedeutet oder absolutes Scheitern (also im Sinne von: "sry Leute, das Abenteuer können wir knicken!"). Reizen ist ja eher so gedacht, dass eine weitere Hürde eingeführt wird, die die Ausgangslage für die Charaktere erschwert.
Klar, wenn die Charaktere durch Anhäufen von Reizsituationen am Hintern sind und die Hürde so titanisch dass sie es gar nicht mehr schaffen/draufgehen, dann ist das so
Aber eigentlich ist Reizen eher das Anbieten einer Komplikation
--- Ende Zitat ---
Kapiere aber immer noch nicht ganz, warum dass die Perspektive: "He, die Geschichte wird interessanter und ich bekomme einen Punkt dadurch!" zu Bullshit macht - oder wie meintest du das?
EDIT: Ach so, jetzt hab ich kapiert, worauf sich das Bullshit bezog - nur auf "totales Scheitern und Charaktertod" - sorry, alles klar!
Zum Thema Taktik:
Da hast du natürlich recht, dass das seinen Platz im RPG und sicher auch in Fate hat. Ich bin nur kein Freund von langfristigen taktischen Abläufen, die über mehrere Szenen oder sogar Spielabende hinweg laufen. Ein bisschen Taktik und schlaue Einfälle im Kampf, gerne - aber sobald man sich über längere Zeiträume hinweg auf einer taktischen Ebene gedanklich anstrengen muss, bin ich im Rellenspiel raus.
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