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Wieso sind in Fantasysettings so oft so wenige Bewohner vorgesehen?

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Sashael:
Ich komme häufig an das gleiche Problem, wenn ich Beschreibungen von Dörfern und Städten in Fantasysettings lese:
Die Einwohnerzahlen sind nahe am Lächerlichen. Und zwar nach unten hin.
Der aktuellste Anlass war jetzt der Städtebauer im DS-Kalender, bei dem dann gesagt wird, der Autor hätte nicht so Wert auf irdischen Realismus gelegt.

Aber das hat ja gar nichts mit irdischem Realismus zu tun. Zum Einen gibt es eine Definition von "Stadt" und eine Reihe Faktoren, die eine Siedlung zu einer Stadt machen. Diese Faktoren können mit z.B. 250 Leuten (angeblich Kleinstadt) nicht mal im Ansatz erfüllt werden. Rein faktisch IST das dann einfach keine Stadt.
Wichtiger jedoch sind Bilder. Wenn mir jemand was von einer Kleinstadt erzählt, habe ich auf gar keinen Fall SOWAS im Kopf:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
DAS ist ein Dorf, mit 350 Einwohnern, also bereits 100 Leute mehr, als die angebliche Kleinstadt.
Die "Metropole" im Städtebauer kann maximal 7.000 Einwohner haben. Das ist ein Witz. Bereits 100 A.D. gabs Städte mit mehreren 100k Einwohnern und Rom hatte zu dem Zeitpunkt rund ne Million Menschen in seinen Mauern. Und an Bilder zu diesen Städten denke ich, wenn jemand in einem mittelalterlichen Setting eine Stadt, Großstadt oder Metropole beschreibt.

Jetzt könnte man einwerfen, naja, Fanprojekt, kostenlos, ist doch egal, WENN das nicht in nahezu dem gleichen Umfang auch in sehr offiziellen Publikationen auftreten würde.

Ich frage mich, wieso die Einwohnerzahlen von mittelalterlichen und antiken Städten immer so maßlos unterschätzt werden. Dabei führt eine 1 minütige Recherche bereits Dutzende Riesenstädte im Altertum zu tage.

Woran liegt das?

trendyhanky:
Kann ich jetzt für die meistens Settings nicht bestätigen

Negativ auffällig war zB Aventurien mit seinen Großstädten

Scheint tatsächlich ein Problem deines DS-Spiels zu sein

Supersöldner:
Gute Frage .

Infernal Teddy:
Hinweis: Im Mittelalter sind die Städte deutlich kleiner als zu 100 AD...

KhornedBeef:
Ich habe mal die 1-Minuten-Terrine-Recherche gemacht, bei leben-im-mittelalter.de :
"Deutsches Reich

Gegen Ende des Spätmittelalters existierten in Deutschland etwa 3500 Städte, die im Vergleich mit antiken Städten relativ klein waren. 90 bis 95 Prozent der Städte zählten zu den Zwerg- (bis 500 Einwohner) und Kleinstädten (bis 2000 Einwohner). Der Rest verteilt sich auf kleine Mittelstädte mit 2000 bis 10.000 Einwohnern, große Mittelstädte mit bis zu 20.000 Einwohnern und die wenigen Städte, die mit mehr als 20.000 Einwohnern die Großstädte bildeten. Die Städte, die eine Einwohnerzahl jenseits der 50.000 erreichten und zu den Weltstädten des Mittelalters gezählt werden können, lagen alle in anderen europäischen Ländern.
Also, das Dorf mit 350 Seelen könnte eine Stadt sein. Z.B. wenn sie für einen bestimmten Zweck gegründet wurde, die das Stadtrecht begründet.
Aber das Bild von dem Dorf oben würde flächenmäßig im Mittelalter eine deutlich größere Stadt wiedergeben. Damals hatte nicht jeder 2-Personen-Haushalt 110qm mit Flatscreen und Whirlpool, Sharon.
(bitte nicht persönlich nehmen, der spitze Ton ist für den Effekt ;) )

Edit: Davon abgesehen stimme ich völlig zu, das passt vor allem auch mit den ganzen Konflikten und Supermagiern nicht zusammen.

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