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Wieso sind in Fantasysettings so oft so wenige Bewohner vorgesehen?
nobody@home:
--- Zitat von: Crimson King am 13.12.2017 | 15:14 ---Wie gesagt, in Fantasy-Settings gibt es üblicherweise wesentlich mehr echte Wildnis und gefährliche Kreaturen, die die Bevölkerungsentwicklung hemmen.
--- Ende Zitat ---
Wobei man mit denen auch aufpassen muß, sonst stellt sich irgendwann ein schlauer Leser bzw. Spieler die Frage, wie die Menschen in dem gegebenen Setting überhaupt jemals über das nomadische Jäger-und-Sammlerdasein hinausgekommen sind. ;) Nicht, daß sich das nicht auch begründen ließe (vielleicht hatten sie dabei Hilfe, vielleicht ganz einfach nur völlig unverschämtes Glück, oder vielleicht waren die Monster auch am Anfang schlicht noch gar nicht da und sind erst später in eine dann schon halbwegs zivilisierte Menschenwelt einmarschiert...), aber es ist halt wieder ein Stück Mehrarbeit, zumal die Begründung ja auch "stimmungsmäßig" einigermaßen zum Setting passen soll.
Saftkraftscherge:
--- Zitat von: Olibino am 13.12.2017 | 22:06 ---Fantasy orientiert sich doch eher an Märchen als am echten Mittelalter. Man braucht Platz für finstere Wälder, vergessene Ruinen, Riesen usw..
--- Ende Zitat ---
im Prinzip +1 aaaber
Fantasy braucht Türme, die sich absurd hoch schrauben, dazu Katakomben, gerne viele Etagen, die einer statischen Betrachtung niemals standhalten (Gruß nach NRW) würden. Ebenso Meisterhandwerker, die von irgendwem ja leben müssen und weitere Spezialisten in großer Zahl, die eben nicht jeden Tag die Hasenschlinge auslegen können. Brauche ich dafür logische Erklärungen? Im Leben nicht.
Ich bin da ganz beim Threadersteller. Warum immer zurückhalten bei schierer Größe? Metropolen haben den Charme, dass da alles möglich ist, solange keiner von mir als SL erwartet, dass ich das dann gleich abrufen kann.
Interessanterweise hat mir die DSA Box über Al Anfa die Augen früh geöffnet. Da wird man (offizieller Text im bösen DSA) aufgefordert seine Spieler zu fragen, was sie gerade sehen, hören, riechen. Mit einer aktiven Spielerschaft kommt man da mit Minimalaufwand zu neuen Aufhängern.
Ansonsten haben wir unsere Städte praktisch nur noch in klein, groß, sehr groß, übergroß unterteilt. Hat irgendwie nie einer gefragt, ob das jetzt 5000 oder 11000 EW waren.
KhornedBeef:
--- Zitat von: nobody@home am 13.12.2017 | 22:25 ---Wobei man mit denen auch aufpassen muß, sonst stellt sich irgendwann ein schlauer Leser bzw. Spieler die Frage, wie die Menschen in dem gegebenen Setting überhaupt jemals über das nomadische Jäger-und-Sammlerdasein hinausgekommen sind. ;) Nicht, daß sich das nicht auch begründen ließe (vielleicht hatten sie dabei Hilfe, vielleicht ganz einfach nur völlig unverschämtes Glück, oder vielleicht waren die Monster auch am Anfang schlicht noch gar nicht da und sind erst später in eine dann schon halbwegs zivilisierte Menschenwelt einmarschiert...), aber es ist halt wieder ein Stück Mehrarbeit, zumal die Begründung ja auch "stimmungsmäßig" einigermaßen zum Setting passen soll.
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Ach da bietet sich doch immer eine Erlösergeschichte oder so etwas an.
Bei Warhammer40k z.B. litt die Heimatwelt der Dark Angels (Supersoldatenmönchskreuzzügler) immer unter unnatürlichen Monstern ( so in der Liga "Job für antike Heroen"), und dagegen wurden Ritterorden gegründet, die zumindest um menschliche Siedlungen herum die übelsten Viecher jagten. Und dann kam der unvermeidliche Primarch und hat einen Vernichtungskreuzzug geführt.
Huhn:
--- Zitat von: Saftkraftscherge am 13.12.2017 | 22:30 ---Ansonsten haben wir unsere Städte praktisch nur noch in klein, groß, sehr groß, übergroß unterteilt. Hat irgendwie nie einer gefragt, ob das jetzt 5000 oder 11000 EW waren.
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Das find ich auch sinnvoller. Letztendlich geht es ja gar nicht drum, wie viele Leute nun da wohnen - sondern wie die Siedlung im Kontext der Spielwelt auf die Charaktere wirkt. Soll sie wie eine Großstadt wirken, hat aber nur 1.000 EW? Naja, dann wirkt sie vielleicht trotzdem im Vergleich zu den umliegenden Flecken und vor allem auf die eher ländlich geprägten Charaktere wie der Nabel der Welt! Ist ja alles relativ, hm? :)
Außerdem hängt der "städtische" Eindruck nicht nur von der Anzahl an Menschen ab, sondern auch von urbanen Strukturen - was krieg ich da für Waren, wie gut ist die Infrastruktur, wie gut ist die Siedlung an andere angebunden, gibt es eine Ummauerung etc.
Ich persönlich mag es übrigens gar nicht, wenn irgendwelche Sachen im Rollenspiel damit rechtfertigt werden, dass es "in Wirklichkeit" so und so gewesen sein müsse. Wenn ich Wirklichkeit will, fahr ich Straßenbahn oder so - hier will ich ja spielen. ^^ Insofern war mein Beitrag oben auch kein Plädoyer für historische Korrektheit (tm) im RPG sondern einfach bloß ein kurzer Input dazu, dass wir einfach vieles nicht so genau wissen können und Aussagen dazu vorsichtig getroffen werden müssen.
Sashael:
Eigentlich bestätigen mich so ziemlich alle hier, dass die Zahlen in so manchen Rollenspielen viel zu tief gegriffen sind. ;D
Die Einwohnerzahlen von den Metropolen in der Antike sind ja wirklich Ausnahmefälle von Imperien.
Aber Einwohnerzahlen von 10-40k Leuten waren eben zu keiner Zeit Exoten, sondern relativ normale Zahlen für große Städte. Wenn dann in manchen Settings für die echten großen Städte Einwohnerzahlen von unter 10k angegeben werden, dann merkt man halt, dass der/die Autor/en keine echte Vorstellung davon haben, wieviele Leute man auf wieviel Stadtfläche bringen kann und wie das aussieht.
"Ja! In dieser großen Hauptstadt gibt es alles zu kaufen, was man sich vorstellen kann und jede Dienstleistung gleich drei bis vier mal! Und hier leben 9.546 Menschen, Elfen, Zwerge, Halblinge und Goblins."
Äh ... nein. ;D
Da fehlt es eindeutig an Verständnis dafür, wieviel Infrastruktur und Versorgung eben benötigt wird, um jede Dienstleistung tatsächlich mehr als einmal anzubieten oder ein derartiges Handelsangebot zu unterhalten. Da zieht das Eine das Andere automatisch nach sich. Je mehr Angebot, desto mehr Versorgung der Anbieter wird auch benötigt.
Und spätestens wenn jemand das Wort Metropole in den Mund nimmt, sehe ich im Kopf nur noch eine 100k+ Stadt, die von umliegenden Dörfer und Städten versorgt wird. :D
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