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Lesebegleitthread Midgard 5: Der Kodex

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Issi:

--- Zitat von: Rumpel am  1.01.2018 | 16:40 ---Ich glaube, das ist gar nicht nötig, auch da scheint ja alles noch recht nah an M2 zu sein - außerdem nutze ich wie gesagt prinzipiell keine elektronischen/online-Hilfen für's RSP.

--- Ende Zitat ---
War auch nur ein Vorschlag zwecks- Übersicht.

Man kann eine Figur auch ganz normal am Tisch auswürfeln/steigern, und davon dann irgendwann eine digitale Kopie einstellen.
Mache ich häufig so. Denn falls man mal seine Figur vergessen hat, kann man sich die halt von sonst wo aus dem Netz holen und ausdrucken.
Muss man natürlich nicht. Ist alles rein optional. :)

Achamanian:
Nach dem ersten Überfliegen lese ich jetzt noch mal ordentlich von vorne.

Eindrücke:
Die Einleitung, Rollenspiel als Roman mit der SL und Autor und den Spielern als Lesern zu betrachten, kam mir erst mal etwas komisch vor, ist aber vielleicht gar nicht so weit weg von einer brauchbaren Praxis, besonders, da deutlich wird, dass man sich in einer längeren Kampagne i.d.R. immer weiter von den ursprünglichen Vorgaben der SL entfernt. Und sicher ist es gut, den Blick darauf zu lenken, dass man gemeinsam eine schöne Geschichte hinkriegen will (um Egotrips vorzubeugen). Trotzdem gibt's hier für mich ein paar echte Stolpersteine, vor allem den Kasten dazu, dass die SL "absolut unparteiisch sein muss." Die Anforderung ist ja völlig illusorisch und drängt die SL schlimmstenfalls in eine Rolle, in der sie meint, jede ihrer Vorgaben bis zum TPK absolut durchziehen zu müssen; so etwa das SL-Äquivalent von "mein Charakter ist halt so." Das halte ich für schlechten und irreführenden Rat.

Gut, das alles betrifft mich glücklicherweise nicht so als jemand, der eh schon seinen Stiefel als SL hat.

Die Beschreibung der Abenteurertypen finde ich ganz nett, aber auch ein bisschen zu schwafelig, besonders, wenn dann beim Krieger Sachen kommen wie: "Krieger sind für gewöhnlich so und so, es gibt aber auch andere Krieger, die sind dann genau andersrum." Das versteht sich einerseits von selbst, andererseits fragt man sich, wozu die Vorgaben. Zwei bis drei Sätze zur typischen Rolle in der Gruppe und zu den jeweiligen Kompetenzen hätte ich hier sinnvoller gefunden.

Zum Regelteil bin ich damit noch gar nicht wieder vorgedrungen ...

idk80:
Da sprichst du einen Punkt an der glaube ich schon vielen Leuten aufgestoßen ist.

gerade die Beschreibung der Klassen (manchmal auch die Namensgebung) ist in den Midgard Regeln nicht besonders gelungen und auch nicht zeitgemäß.
Einerseits ist es für Anfänger hilfreich wenn ihnen ein Gedankenkonstrukt aufgezeigt wird, die Art wie es in den Büchern getan wird ist aber eher kontraproduktiv und wird von einigen Teilen der Midgardcommunity nicht als Vorschlag sondern sogar zwingend angesehen. Tiermeister, Ordenskrieger (und aus dem Mysterium der Bestienjäger)nehme ich da mal als Beispiel.

Der Klassenname und die Beschreibung impliziert da schon sher viel, obwohl sich mit den jeweiligen Klassen viel mehr abbilden lässt. Das Konzept der Klasse als Gerüst in dem sich viele verschiedene Varianten abbilden lassen hat Midgard einerseits sehr gut durch das Lernsystem abgebildet,  gleichzeitig aber sowohl bei den Beschreibungen wie auch bei den wählbaren "Starterfähigkeiten" sträflich vernachlässigt. Das ist nichts was ein erfahrene Spieler/Spielleiter Kombo nicht klären könnte, aber etwas das meiner Meinung nach Verbesserungswürdig ist.

Eleazar:
Man muss sich immer vor Augen halten, dass M5 ein Einsteigerregelwerk sein soll. Sowohl für Neu-Midgardianer als auch besonders für Neu-Pen-and-Paperisten. Ob das absolut gelungen ist, sei dahin gestellt. Aber das ist das, was M5 von M4 maßgeblich unterscheidet. M4 konnte man ja nur verstehen, wenn man über M2 und M3 mit hochgewachsen war oder wenn man eine sehr hohe Schmerzgrenze fürs Einlesen hatte.

Da sind die Abenteurertypen bei M5 überhaupt erst mal ein Rollenvorbild, damit Neulinge eine Vorstellung haben, worum es geht. Das "Klischee" ist ein erstes Bild, was man bei zunehmender Erfahrung immer weiter variieren kann. Zudem wird bei Midgard immer altes Zeug mit transportiert. Der neue Krieger ist halt der alte Krieger und der alte Söldner und beide schimmern noch durch.

Ich sehe das aber nicht als problematisch an: Erfahrene Spieler erkennen die Möglichkeiten und nutzen sie aus. Und was das Verständnis der Midgardcommunity angeht, so ist das einfach weit gefächert und es macht gar nicht viel Sinn da über die einzelnen Gruppen hinaus zu verallgemeinern. Für mich das Paradebeispiel ist immer der Priester. Für mich ist das Besondere der Figur, dass sie an einen Kodex gebunden ist. Entweder an die Regeln eines Ordens oder zumindest an die Gebote seiner Gottheit. Manch einer sieht das anders und macht daraus einen Freigeist mit Wunderfähigkeiten, der sich um die Grundsätze seiner Religion einen Dreck schert. Anderswo mag das gehen, mit mir als SL aber auf keinen Fall. In der Community fehlt mir aber tatsächlich ab und zu die Mitte zwischen Buchstabenfetischismus und Rosinenpickerei.

Unterm Strich ist M5 aber die "offenste" Midgardversion: Irgendwo findet man immer noch einen Satz wie "Ausnahmen bestätigen die Regel".

Achamanian:
Gedanken zur Charaktererschaffung:
Finde den Umgang mit anderen Spezies als SC ganz gut - die spielbaren werden einfach mitgeführt und Abweichungen von den Standardregeln an entsprechender Stelle erwähnt. Das erweckt dann irgendwie nicht so sehr den Eindruck, dass ein Baustein der Erschaffung fehlt, wenn man "nur" einen Menschen ohne spezielle Boni/Mali spielt.

Komisch: Was sollen die Klassenbeschränkungen für Nichtmenschen? Reiner Fluff? Hätte man zumindest erklären können, ob es dafür auch spielmechanische Gründe  gibt, schließlich wird ja explizit erwähnt, dass Midgard für das Spiel in allen möglichen Welten geeignet sei.

Interessant: Ausrechnung der Boni. Hier wird wirklich alles in Formeln gepackt, was natürlich transparenter ist als eine Tabelle, aus der man die Boni abliest. Ich bin ehrlich gesagt nicht so ein Fan von "gemischten" Boni, die sich aus verschiedenen Eigenschaften ableiten, weil ich da dann immer fürchte, dass alle Werte sich tendenziell dem Durchschnitt annähern. Bei Ausdauer sehe ich's allerdings ein, und beim Schadensbonus ist es zumindest nett, dass man dadurch einen körperlich schwachen, aber dennoch nicht völlig ineffektiven Kämpfer erschaffen kann, solange er höhe Gs hat.
Insgesamt mutet das Gerechne mit unterschiedlichen Formeln erst mal sehr viel uneleganter an als Systeme, bei denen man feste Boni auf gleichbleibenden Skalen hat. Schlechter muss es deshalb trotzdem nicht sein.
Was ich allerdings wirklich nicht gebraucht hätte, sind die Einflüsse von In und In/Ko auf pA resp. Wk. Erstens erscheinen sie mir relativ gering, zweitens könnte man, wenn man schon so anfängt, auch Gs und Gw irgendwie verknüpfen. Ich würde da lieber sagen: Wenn einer eine hohe In und eine niedrige pA hat, gibt es dafür schon Gründe, ebenso umgekehrt.

Schön finde ich den Umgang mit Stand als reinem Fluff - da wird auch klar gesagt, dass Adlige halt SC sind, und damit faktisch immer auch Abenteurer fern der eignene Güter und Einflussspähre.

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