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Dunkle Geheimnisse aus der Frühzeit einer interplanetaren Kolonisation

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Ifram:
Vermutlich wird es für eine skrupellose Regierung leichter darstellbar sein, wenn die Anzahl der bewilligten Antragssteller > 0 ist.
Ablenkende Scheinkrisen und Sportevents lassen sich sicher abhalten. So eine WM oder Olympiade bindet Aufmerksamkeit ebenso wie das Abarbeiten an irgendwelchen "bösen" lokalen Potentaten ohne wirkliche Bedeutung für die echte Weltpolitik. Als Regierung könnte man es so aussehen lassen, dass einige der ersten Rückkehrer schlimme Sachen machen. Die halten dann als Beispiel für eine verschärfte Einreise- und Abschiebe-Politik her. So wird die Bevölkerung scheinbar "beschützt" und die Rückkehr einer größeren Anzahl Häftlinge unterbunden. Der Rest ließe sich durch Erkrankungen, Verstrahlungen, Gewalt untereinander in den Einreisezentren, Unfälle usw. dezimieren. Eine gewisse Arbeitslosigkeit und die Absenkung des Lebensstandards wären auch gut, um die Bevölkerung gegen Zureisende aufzubringen. Vielleicht finden sich Dummköpfe außerhalb der Regierung, die sich entsprechend in der politischen Meinungsbildung betätigen. Über die kann man sich dann gleich auch noch medienwirksam empören und selbst als redlich inszenieren. Dazu die bereits genannten Idealbeispiele gelungener Re-Integration veröffentlichen, et voilà.

Chiarina:
Kurz zur Administration: Im Setting heißt es, die ersten Menschen auf den Kolonien seien Wissenschaftler, Ingenieure und Hilfsarbeiter gewesen. Um die Hilfsarbeiter geht es hier (normalerweise Kriminelle und Verzweifelte, in meinem speziellen Fall aber vielleicht auch politische Gefangene). Die Kolonisten werden von einem riesigen Unternehmensverband dorthin verschifft: Spacecorps Transnat. Desweiteren ist die Rede davon, dass die "Erdregierung" (das ist ein Zusammenschluss der führenden Länder der UNO) eine Weltraumflotte in ihren Dienst gestellt hat. Diese Flotte schützt die Handels- und Transportraumer von Spacecorps Transnat (vor was auch immer... keine Ahnung). Außerdem heißt es:

"Bei Bedarf schlagen diese Truppen auch Aufstände unter den Arbeitern nieder. Die Erdregierung schickte in jede Kolonie Repräsentanten, die dort über die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen wachen und sicherstellen sollten, dass ein angemessener Anteil der dort gewonnenen Ressourcen an die Erdregierung geht. Für die Vernachlässigung ihrer Pflichten steckten sie massive Bestechungsgelder ein."

Naja... wie man sich das eben so vorstellt, würde ich sagen.

alexandro:

--- Zitat ---die sind die ganze Zeit dabei, spez Administration und Security?
--- Ende Zitat ---

Das ist sehr schwer umzusetzen, bzw. wäre mehr Aufwand, als die Gefangenen in Gefängnissen auf der Erde zu lassen einfach normale Arbeiter hochzuschicken (selbst den Familien vertraglich festgelegtes Sterbegeld zu zahlen, kommt die Regierung in diesen Fall noch billiger). Wenn nicht extrem viel in die Security investiert wird, entledigen sich die Pioniere dieser innerhalb des ersten Monats.

Ich hatte das schon so verstanden, dass die Pioniere+Baumaterialien auf den Mond geschickt werden und ihnen gesagt wird "Euer Sauerstoff reicht noch für drei Wochen, das Triebwerksmodul wurde vor dem Landen abgesprengt - entweder ihr baut diese Kuppel oder ihr sterbt alle!"

nobody@home:

--- Zitat von: Lichtschwerttänzer am 31.12.2017 | 15:41 ---Eine Hard SF Kolonisation im Sonnensystem  kommt ohne effiziente Administration nicht aus.

--- Ende Zitat ---

...und wenn man's genau bedenkt, auch nicht ohne hochqualifizierte Experten gerade im Anfangsstadium. Da kann man nicht einfach x-beliebige Regimekritiker in die Nutzlast packen -- die Toleranzen dafür, wieviele Leute Scheiße bauen dürfen, bevor die ganze Möchtegern-Kolonie zusammenbricht und man komplett von vorne neu anfangen kann, sind gerade in der Frühzeit sehr, sehr eng. Immerhin reden wir hier nicht von Australien, sondern von Planeten und Monden, auf denen einem Standarderdling allein schon ohne ständig verfügbare Druckkabine beziehungsweise Raumanzug plus die nötigen Mittel, um neue Atemluft vor Ort zu erzeugen, allermindestens mal diese sehr schnell ausgeht.

"Strafkolonien" auf anderen Welten lohnen sich also in nennenswertem Umfang überhaupt erst, wenn die Infrastruktur der Kolonien schon so weit steht, daß man sich so einen Luxus auch tatsächlich erlauben kann. Ansonsten kann man seine Sträflinge auch gleich auf Erden in die Gaskammer schicken -- damit wird man sie genausogut auf Dauer los, torpediert nicht gleichzeitig noch mehr oder weniger freiwillig die eigenen Kolonisierungsversuche, und spart obendrein enorme Flug- und Versorgungskosten für unnütze Esser "da draußen".

Eulenspiegel:

--- Zitat von: Lichtschwerttänzer am 31.12.2017 | 15:41 ---Eine Hard SF Kolonisation im Sonnensystem  kommt ohne effiziente Administration nicht aus.
--- Ende Zitat ---
Begründung? Wozu braucht eine Kolonie im Anfangsstadium eine Administration?


--- Zitat von: nobody@home am 31.12.2017 | 15:58 ---...und wenn man's genau bedenkt, auch nicht ohne hochqualifizierte Experten gerade im Anfangsstadium. Da kann man nicht einfach x-beliebige Regimekritiker in die Nutzlast packen -- die Toleranzen dafür, wieviele Leute Scheiße bauen dürfen, bevor die ganze Möchtegern-Kolonie zusammenbricht und man komplett von vorne neu anfangen kann, sind gerade in der Frühzeit sehr, sehr eng.
--- Ende Zitat ---
Deswegen ja mein Vorschlag, dass man keine echten Regimekritiker in die Kolonie schickt, sondern Spezialisten, die die Kolonie braucht. Und da die Spezialisten nicht freiwillig auf die Kolonie wollen, fälscht man Beweise und behauptet einfach, diese Leute sind Kriminelle. Möglicherweise waren das in Wahrheit vollkommen unpolitische Leute, die bisher einfach nur ihre Arbeit gemacht haben und vor der Verurteilung auch nie Kritik an der Regierung geäußert haben.

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