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Rassismus in Fantasy Rollenspiele

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Rhylthar:

--- Zitat ---Drizzt ist eine Anomalie, ein Mutant, der Einzige unter allen BÖSEN Dunkelelfen - und insgesamt sind alle Vorurteile gegen ihn als Dunkelelfe nur ihm konkret gegenüber Vorurteile, denn Dunkelelfen sind aus jahrhundertelangeer Erfahrung BÖSE, grausam, gemein, hinterlistig und alle anderen unterjochend oder ausrottend. Die kann man nicht therapieren, die hatten keine schlechte Kindheit, da ist nicht so resozialisieren - die sind genaus so. Immer. Die können und wollen gar nicht anders. Und jeder,d er etwas anderes meint, kann von Glück sagen, wenn er nur im Sklavenpferch des Unterreichs endet.
--- Ende Zitat ---
Zwar hintergrundtechnisch nicht ganz richtig, aber für die Diskussion passt es.  ;)

Maarzan:
Es ist ja dann auch noch eine Frage des Ziels.
Wenn ich eine längere Kampagne oder gar ein Basis-Produkt für Fremde produzieren will, brauche ich schon eine ganze Reihe Konflikte und kann eben nicht alles ausschließen, was irgendwen triggern würde.
In einem einzelen Abenteuer/Conrunde kann man schon eher mit spezifischen Warnungen arbeiten udn unter bekannten dann halt nachfragen, wie so ein Szenario aufgenommen würde.

Mein Versuch eines "Iss-den-Kuchen-und-behalt-ihn-trotzem" lief in etwa so:

Ich habe über eine längere Isolation und folgend Invasion/Rückkehr der lokalen Haupt/Dominanzkultur aus einer sehr diversen Gruppe von unterschiedlichen, ursprünglich bedrohten Kleingruppen und ihren Gottheiten eine "modern" anmutende Gesellschaft als Einstieg gebastelt, welche außer ihrem Kulturchauvinismus gegenüber den meisten anderen Kulturen intern und Verbündeten gegenüber die uns gewohnten modernen Einstellungen zu Toleranz und persönlicher Freiheit zeigt, aber nun mit der klassischen Fantasyrealität, Rückschlägn und sinkendem Zusammenhalt der ursprünglich aus Überlebensgründen zwangsweise zusammenhaltenden Hauptgruppe konfrontiert, an den Rändern zu bröckeln beginnt.
Damit ist keine Figur direkt von genereller systematischer Unterdrückung betroffen (zumindest solange er oder sie der Gesamtkultur zumindest Lippenbekenntnis zollt) aber all die üblichen Konflikte beginnen halt zu glimmen und lokale Probleme zu bereiten, aber in einer Form, die (grade bei engagiertem Eintreten für "das Gute"(tm) ) noch eindämmbar oder zumindest ausweichbar und im öffentlichen Dialog als falsch angreifbar sind.
Und die Bedingungen in oder der Konflikt mit originären (und dann eher klassich archaischen) Nachbarvölkern kann bei einem entsprechend möglichen, aber so nicht zwingenden Fokus dann die volle Breite an Unschönheiten aufzeigen - durchaus auch wieder wenn als Figur aus dieser Primärkultur aus eher "modernem" Blickwinkel, ohne grob "fremd" zu wirken.

Arschlöcher sind natürlich letztlich irgendwo alle ...

Nebenbei: Gut/Böse-Zauber entdecken [edit: in meinem Setting und "absolut xyz" ist entsprechend extradimensionalen Kräften bzw. davon direkt beeinflussten/massgeblich künstlich erschaffenen Wesen, aber nicht global natürlichen, denkenden Rassen zugewiesen] die Übereinstimmung der Persönlichkeitsmatrix des Betreffenden mit der Wertematrix der jeweiligen Gottheit. Die Antwort ist also eher: Denkt der Betreffende in ähnlichen Wertemassstäben wie die Gottheit, die mir diesen Spruch gegeben hat (und meine Matrix als Priester dann auch dieser recht nahe kommen muss um Energie kanalisieren zu können). Die Details dieser Abweichung werden schon schnell schwammiger und nicht so schnell und einfach erkennbar.

General Kong:

--- Zitat von: Maarzan am  6.01.2018 | 13:53 ---
Nebenbei: Gut/Böse-Zauber entdecken die Übereinstimmung der Persönlichkeitsmatrix des Betreffenden mit der Wertematrix der jeweiligen Gottheit. Die Antwort ist also eher: Denkt der Betreffende in ähnlichen Wertemassstäben wie die Gottheit, die mir diesen Spruch gegeben hat (und meine Matrix als Priester dann auch dieser recht nahe kommen muss um Energie kanalisieren zu können). Die Details dieser Abweichung werden schon schnell schwammiger und nicht so schnell und einfach erkennbar.

--- Ende Zitat ---

Eine andere Diskussion, aber das sehe ich zumindest bei D&D völlig anders:
Ein Orkus-Priester, der  Gutes erkennen" zaubert, erkennt damit den Paladin als "gut" (=Feind!) und den Mit-Orkus-Anhänger als "nicht gut". Zaubert er dann zur Sicherheit noch "Erkennt Böses", dann schlägt der Paladin nicht an, der Orkus-Anhänger ist aber "böse" (= potentieller Freund).
Motto: "Wie (sachlich) gut, dass du (moralisch) böse bist!"

Andernfalls wäre der Zauber Humbug:
"Liebe gute Bösewichter in Orkus! Wie gut, dass ihr so gut böse seid, den unsere böse Gottheit hat lauter gute Moralsätze: Foltern, quälen und ermorden anderer.
Und wie böse sind die Guten mit ihrer Nächstenliebe, Freundlichkeit und dem Verteilen von Geschenken!
Lasst uns also weiter gut böse sein, damit wir die bösen Guten unfreundlich und grausam ob ihrer Güte behandeln. In gütiger Bosheit - Amen!"

Die Gemeinde hat doch ständig Kopfschmerzen bei solchen Predigten und das nächste Menschenopfer entfällt wegen Übelkeit, Unlust und Verwirrung der Gläubigen!

Nein, nein: Böse ist da böse und verbündet, schlau und sehr zu begrüßen, Gut ist gut und feindlich, schwächlich und doof!

Auch der Paladinschutz "Schutz vor Bösem" schützt nicht gegen gegnerische Paladine, die im Kampf zweier an sich guter Königreiche aneinandergeraten - beide sind nämlich "gut" und zwar objektiv moralisch und nicht "irgendwie findet ja jeder seine Seite gut und dann ist der andere eben böse".

So funktioniert das bei absolutem Gut und Böse nicht. Der Teufel hat nicht "irgendwie auch recht ..."

Maarzan:
@ Kong Meine Unpräzision, ist editiert.

Fasuhl:
Also ich möchte mich die Vorredner erstmal bedanken, für mich war es eben mal wichtig einen Diskurs zu lesen über dieses Thema. Da ich ja an einer Welt bastel, habe ich ja Situationen und Orte vor meinem inneren Auge, stelle mir Fragen und suche dann Antworten. Ich habe den Wunsch das die Welt „stimmig“ ist, was auch immer das sein mag. Das mit klarem gut und böse Schema fühlt sich für mich eben nicht so attraktiv an, es hat durchaus Vorteile und kann auch zum Spielspass führen aber eben nicht in meiner Welt wo ich versuche das etwas komplexer zu betrachten. So gesehen finde ich den „Rassismus Ansatz“ in Shadowrun für mein Setting erstmal für manche Regionen attraktiv.
Ich selbst habe es selten erlebt das Rassismus an einem Spieltisch ausgespielt wird, vielleicht ist es eben diese Art warum man eben auch andere Sachen nicht ausspielt (weil sie einem im Realen so zu Wieder sind das eine Grenze überschritten wird – die man am Spieltisch nicht mehr erträgt). Aber ich finde im Rollenspiel die Konflikte durchaus sehr interessant die durch Rassismus entstehen (die Gründe für den Rassismus, Chauvinismus können ja mannigfaltig sein).
Viele Ansätze die ich hier gelesen habe fand ich schon mal interessant, und werde sie beachten, bei der Beschreibung diverser Regionen.

„Wieso möchte ich im Club nicht neben diesem besoffenen Troll sitzen?
Weil ein stolpernder Troll so viel wiegt wie ein Kleinwagen und ich keine Lust auf einen Auffahrunfall habe!

Wieso ich auf meinen Elf-Vorgesetzten sauer bin? Im Ernst?
Der Kerl erlaubt Beförderungen nur alle 10 Jahre - ich bin ein Ork! In 20 Jahren gehe ich in Rente und muss für meine 6 Kinder das College bezahlen!
Hoffentlich kriegt mein ältester ein Sportstipendium, dann kann er es diesen hochnäsigen Langohren mal zeigen!

Sorry Pixie, du bist ein prima Kerl aber als Rausschmeißer braucht man echt Muckis und Masse. Ich kenne da einen Floristen, der könnte ne Aushilfe brauchen.“

Ich will solche Konflikte eben haben, und ich finde diese eben Rassistisch, was ich nicht als schlimm erachte. Aber gerade durch die Verschiedenheiten der Rassen würde ich eben auch den Konflikt gerne „sichtbar“ machen.

Freue mich weiter darauf die Diskussion verfolgen zu können. Aber bitte bleibt beim Thema.

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