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Rassismus in Fantasy Rollenspiele

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bobibob bobsen:

--- Zitat ---Aber das ein xbeliebiger SC in irgendeinem seiner Aspekte fremdenfeindlich ist, halte ich für seeeehr wahrscheinlich.
--- Ende Zitat ---

Wie kommst du auf so was?

Greifenklause:

--- Zitat von: Boba Fett am 26.04.2018 | 11:16 ---Okay, ich nicht.
Denn abgesehen von dem "von den Göttern nach ihren klischeehaften Vorstellungen erschaffen" gibt die Evolution auch gute Gründe für physische Unterschiede.
Oder bestehst Du darauf, dass der durchschnittliche Pygmähe genau so stark sein muß, wie der durchschnittliche Nordeuropäer, dass die UV-Sonnenlicht empfindlichkeit bei allen Menschen egal welchem Hauttyp gleich sein muß, und daß Männerfußball und Frauenfußball leistungstechnisch identisch sein müssen?

Sprich: Sogar bei uns Menschen gibt es diverse Unterschiede, die hormonell bedingt sein können, die aus Evolution hervorgegangen sind oder die schlicht aus der Ernährung resultieren.
Und dann sollen die unterschiedlichen Spezies, die nicht mal DNA kompatibel sind alle gleich sein?
Und vor allem: Was soll die gleichmacherei? Welchen Sinn macht es, unterschiedliche Dinge in ein Spiel zu nehmen, die dann doch gleich sind...?

Wenn Du eine InGame Erläuterung für stärkere Zwerge brauchst: erhöter Testosteronhaushalt - das führt zu besserem Muskelaufbau.
Das würde sogar erklären, warum weibliche Zwerge in manchen Spielen Bärte tragen...

--- Ende Zitat ---

--- Zitat von: Rhylthar am 26.04.2018 | 11:19 ---In der Standarderschaffung zu Beginn sind Zwerge (übrigens nur ausgewählte Zwergen Sub-Races bei D&D haben einen STR-Bonus) schon sehr viel länger seit der Geburt auf der Welt. Und damit dürften sie "stärker" sein als ein vergleichbarer Mensch, der vielleicht 4 Jahre als ausgewachsen gilt.

STR und Körpergröße gehen nicht zwangsläufig Hand in Hand.

--- Ende Zitat ---

Lest ihr überhaupt, was ich schreibe?
Ich schrieb zum zigsten Male, dass ein Zwerg bei gleicher Körpergröße viel stärker ist als ein Mensch.
Ich schrieb aber auch, dass es darüber hinaus keinen Stärkebonus braucht.
Er hat bereits eine größere Muskeldichte, die es ihm erlaubt als 1,40m großer Zwerg gegen 95% aller 1,40m großen Menschen zu bestehen.

ich bin auch nicht per se gegen Aussagen wie "Orks sind bei gleicher Körpergröße stärker als Menschen und meist wesentlich stärker als Elfen" und uups, das trifft auf Zwerge ja auch zu!
Ich habe nur etwas dagegen, über's Ziel hinauszuschießen.

Wenn ein System EG-Boni braucht zur Abgrenzung, sei es spieltechnisch oder auch nur des Flair wegens, bittesehr!
Aber begrenzt die auf ein Minimum, alles andere grenzt die Spieler zu stark ein und kann (muss aber nicht) zu "Rassismus durch die Hintertür" führen.

Wo man sich unsicher ist, beschränkt man sich halt auf eine töfte Hintergrundbeschreibung und überlässt die wertetechnische Abbildung des Hintergrundes den Spielern.

Ansonsten halte ich es wie nobody@home:

--- Zitat von: nobody@home am 26.04.2018 | 11:25 ---Grundsätzlich würde ich meine momentane Position wohl so formulieren: Ich habe erst mal nichts gegen Diskriminierung als soziales Phänomen in der Spielwelt, weil das halt tatsächlich vertrautes Terrain ist und auch als Aufhänger für Konflikte genutzt werden kann. Schluckbeschwerden kriege ich allerdings allmählich ab dem Punkt, an dem der Setting-Verfasser hingeht und versucht, besagte Diskriminierung mit passend von ihm selbst so zurechtgebogenen "objektiven Spielweltfakten" a la "Frauen kriegen einen Abzug auf Stärke, aber einen Bonus auf Charisma" zu rechtfertigen.

--- Ende Zitat ---

Greifenklause:

--- Zitat von: bobibob bobsen am 26.04.2018 | 11:28 ---
--- Zitat ---Aber das ein xbeliebiger SC in irgendeinem seiner Aspekte fremdenfeindlich ist, halte ich für seeeehr wahrscheinlich.
--- Ende Zitat ---
Wie kommst du auf so was?

--- Ende Zitat ---

1. Reine Wahrscheinlichkeit
Ich schrieb ja nicht von einer spezifischen Fremdenfeindlichkeit, sondern von irgendeiner.

2. Aufklärung
Die meisten Fantasywelten strotzen nicht gerade vor Aufklärung. Mehr als das irdische Mittelalter aber meist weniger als "Deutschland 2018"

3. Bedrohungen
Diverse Konflikte und Bedrohungen tragen eher zur Vorsicht, Angst und Ablehnung bei als zu einem brüderlichen Miteinander.

4. Durchmischungen
Dort wo Mischungen üblicher sind, sind die Konflikte meist geringer. Dort wo eine klare Trennung herrscht, meist höher.
Wenn es bei Mischung aber dennoch krasse Konflikte gibt, befürwortet dass Ablehnungen und Vorurteile wieder.

5. "Du und ich"-Vergleich
Im Grunde interploiere ich und überlege, wieviel weniger ich aufgeklärt wäre, wenn ich diese und jene Vorgeschichte hätte oder diese oder jene Erziehung.
Wenn ständig Orks meine Mitbürger oder gar Familienmitglieder töten, würde ich dann "den Ork an sich" hassen?
Wenn ich ständig Schauergeschichten höre und die Wahrheit nicht von der Lüge unterscheiden kann, weil mein Bildungsniveau dazu keinen Anlass gibt, würde ich Orks dann hassen?

Boba Fett:

--- Zitat von: Greifenklause am 26.04.2018 | 11:35 ---Ich schrieb zum zigsten Male, dass ein Zwerg bei gleicher Körpergröße viel stärker ist als ein Mensch.
--- Ende Zitat ---

Die Körpergröße hat nichts mit der Körperkraft zu tun!

Anro:
Hmm ... ich will kurz von meinen Erfahrungen berichten und Meinungen loswerden, da ich denke, dass Sie hier relevant sind.

Ich habe eine Welt ohne Metarassen gespielt. Alles Menschen und alle Kultur-schaffend.

Mein Problem ohne Orks/Goblins/Kobolde/Ratlinge/ "Böse/Wilde Rasse":
Kämpfe mussten gegen Menschen oder Monster sein.
Das klingt erstmal nicht schlimm, aber ist ein Problem, wenn ein Held kein Psychopath ist und diesen "Gewissens"-Nachteil hat.
Einfache Gegner (am Anfang) sind hilfreich. Welche die mit Waffen kämpfen um so mehr. Entführer, Räuber, Banditen, aber all diese waren irgendwie doch nur Menschen, die Pech hatten und einen Weg der Gewalt wählen mussten. Nicht wirklich etwas zum abmetzeln.
Da meine Spieler sich durch mehrere Gegner prügeln wollten (, die nicht Tiere sind). Habe ich dann eine gezüchtete Metarasse in die Welt erdacht. Es hat Vieles vereinfacht.

Mein Problem mit dem Problem der Fremdenfeindlichkeit:
Die Meisten von uns sollten in Welten spielen, die mehr als nur eine Gegend haben und wollen, dass Sie sich unterscheiden.
In einem Landstrich unter einem bösen Herrscher wird - bei mir zum Beispiel - Rassenreinheit propagiert und durchgesetzt. Die Umgebung ist reich an natürlicher Schönheit, aber man merkt sehr deutlich, dass der Herrscher das Land korrumpiert und durch Fremdenfeindlichkeit kann man recht klar kommunizieren - mit unseren heutigen Ansichten - : "Der Typ ist böse, vielleicht hilft einem das Wissen später, vielleicht kann man ihn stürzen. Aufträge von Ihm sollten wir nicht annehmen."
In einem Land im Krieg, sollten andere Fremde als misstrauisch angesehen werden. Man hat Angst vor Dingen, die man nicht einschätzen kann. Fremde (Kulturen) kann man meistens nicht einschätzen.
Fremdenfeindlichkeit ist etwas zum Reiben, Fremdenfreundlichkeit kann genauso zum Bild einer Menschengruppe oder eines Landstriches beitragen.
Man kann wenn man und seine Spieler das wollen auch durchdenken, wie sich absolute Fremdenfeindlichkeit oder Fremdenfreundlichkeit auswirken.

Außerdem:
Kunstfreiheit

Außerdem:
Auseinandersetzung ist besser als Ignoranz.


Ich muss aber sagen, dass ich eigentlich nur mit Freunden spiele, die englischen Youtube-Persönlichkeiten, die ich kenne sind sehr weit liberal und die deutschen Youtuber, die ich bisher sah sind ebenfalls sehr Menschenlieb.
Ergo kann ich Fremdenfeindlichkeit nicht im Rollenspiel sehen und dann muss man halt aufstehen, entweder als Spieler oder als Charakter und für die Unterdrückten einstehen.
Neue Gruppe suchen, oder Dialog (inGame vielleicht sogar) suchen. Wir unterstellen hier und da Dinge zu schnell, denke ich.

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