Pen & Paper - Spielsysteme > Myranor, Rakshazar, Tharun und Uthuria

[Tharun] Lässt sich Tharun "aufhellen"?

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Waldviech:
Im Gegensatz zu Aventurien (und IMHO auch Myranor) ist Tharun ja schon sowas wie der Dark-Fantasy-Teil von DSA. Die Welt ist saumässig tödlich, wird von Arschlochgöttern regiert, Menschen sind das kleinste Rädchen im Getriebe und die Gesellschaft ist nicht nur unfair und starr wie Stahlbeton, sondern auch noch frauenfeindlich. Macht aufgrund der Urprämisse Tharuns auch Sinn. Immerhin diente Tharun ja mal dazu, hochstufigen Helden die Gelegenheit zu geben, mal Flash-Gordon-mäßig eine "außerirdische" Diktatur zu stürzen und sich mit besagten Arschlochgöttern anzulegen.

Aaaaber: Würde eigentlich auch eine hellere Version von Tharun funktionieren? Eine, die natürlich immer noch massig Raum für gefährliche Abenteuer bietet, sich aber eher wie Sindbad oder Windwaker anfühlt? Mit netten Ecken in der Welt, Schwertmeistern die keine mitleidlosen "Parteifunktionäre" sind usw?

Adanos:
Also wenn man die asiatischen Einflüsse von Tharun weiterspinnt...als L5R Romantik? Größerer Fokus auf die individuelle Ehre. Also wenn man das mal konsequent von den DSA-P Boxen ausgehend betrachtet (die neuen Tharunbände kenne ich nicht): Die Helden befreien ihr erstes Archipel und setzen den Rondraglauben mit seinen japanoiden Ehrvorstellungen als Staatsreligion durch. Nach und nach missioniert man weitere Schwertmeister, die lernen, dass die Inhalte des Glaubens ihrem Wesen besser entsprechen, als die Lehren der 8 Arschlochgötter.

Dann kann man überlegen, ob man lieber auf dem eigenen Archipel in Bright-Tharun bei Hofe spielt, oder bei der "Mauer"in Opposition zu den düsteren Antagonisten der anderen Archipele.

Was hat man eigentlich dazu in den neuen Quellenbänden geschrieben? Zu DSA-P Zeiten war das recht klar: Die Welt und ihre Götter sind böse, du musst sie "auf den rechten Pfad" bringen. Also von vorne herein so einseitig.

Arne:
In den drei vorliegenden Tharun-Veröffentlichungen aus dem Hause Uhrwerk haben wir die Welt an vielen Stellen durchaus aufgehellt. Zum Beispiel haben wir einige Reiche eher märchenhafter angelegt, haben die Setzung der durchgehenden Frauenfeindlichkeit in mehreren Reichen aufgebrochen und haben uns explizit mit der Bespielbarkeit Tharuns auch ohne epische, systemstürzerische Perspektive beschäftigt.
Im kürzlich erschienenden regelfreien Abenteuerband Schwerter und Giganten liegt ein Schwerpunkt in der Ausbuchstabierung schwertmeisterlicher Haltungen und Psyche. Ein anderer Aspekt ist die Darstellung spannender Frauenfiguren.
Ich würde also sagen: Tharun lässt sich durchaus "aufhellen".

Adanos:
Das denke (in erneuter Bezugnahme auf L5R) auch. Im wesentlichen krankten die alten DSAP Boxen ja daran, dass sie die Weltbeschreibung recht unfertig auf den Markt warfen. Gleichzeitig skizzierten sie bewusst ein einseitiges Schwarz-Weiss Szenario im Stile von: "Tharun ist eine böse, frauenfeindliche und von fiesen Göttern dominierte Welt. Zeit, dass die rechtschaffenen Aventurier einmal aufräumen".

Grubentroll:
Ich denke, dass man Tharun "lockerer" (im Gegensatz zu "starr") machen müsste als wie "aufhellen".
Da krankt das Setting viel eher dran.

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