Pen & Paper - Spielsysteme > OD&D/AD&D/Klone & OSR

Typische Fehler beim leiten eines Megadungeons?

<< < (3/4) > >>

Scimi:

--- Zitat von: Antariuk am 23.02.2018 | 11:53 ---Da du mit Roll20 spielst entfällt der Punkt im Grunde, aber die Gruppe selber kartografieren zu lassen finde ich einen essentiellen Punkt von Megadungeons. Wenn man denen eine fertige Karte aushändigt, interessiert sich direkt die Hälfte der Gruppe kaum dafür wo man grade ist.

--- Ende Zitat ---

Gerade mit Roll20 finde ich das sehr viel interessanter. Wenn man den "Fog of War" oder, besser, das "Dynamic Lighting" nutzt, können die Spieler ja immer nur einen Teil der Karte sehen. Beim Dynamic Lighting tatsächlich auch nur den Teil, den der eigene Charakter aufgrund von Position, Lichtquelle, Zaubersicht etc. sehen kann — wenn sich die Gruppe z.B. aufteilt, kann man nicht besuchte Räume nur durch Schilderungen oder Skizzen der Kollegen im eigenen Plan nachtragen.

Ich habe das bisher nur bei "normal großen" Dungeons und Gebäuden erlebt. Aber wenn alles außerhalb des eigenen Sichtfeldes schwarz ist, braucht man schon einen guten Orientierungssinn, um sich nie zu verlaufen, keine Räume zu verpassen oder immer den Rückweg zu finden — wie im wirklichen Leben auch. Und einen Raum zu zeichnen, den man z.B. bei Fackellicht nie komplett sehen kann, ist auch eine Herausforderung, wenn man alles am Bildschirm vor sich sieht. Und dadurch, dass die "echte" Sichtlinie dargestellt werden kann, ist das auch desorientierender als das A3-Blatt mit dem "Guckloch", mit dem wir früher die A4-Pläne abgedeckt haben.

- - -

Das schwierigste finde ich in dem Fall hier eigentlich die wechselnde Gruppenzusammensetzung. Von auftauchenden und verschwindenden Charakteren einmal abgesehen, ein Megadungeon ist eine Kampagne und es ist nicht unwichtig, dass gefundene Informationen, eventuell auch Kontakte und Gegenstände in der Gruppe erhalten bleiben.

Ist natürlich auch eine Frage, wie die Gruppe dann tatsächlich fluktuieren wird, aber man sollte sich vielleicht überlegen, wie man solche Sachen dokumentiert und für neue Zugänge zugängig macht.

Archoangel:
Generelle Fehlannahmen zu Dungeon-Abenteuern wären:

- alle Räume müssen besucht werden
- alle Monster müssen erschlagen werden
- Gefolgsleute braucht kein Mensch
- verhandelt wird nicht
- Taktik? Wir gehen da rein und hauen alles zu klump

Letztlich ist gerade ein Megadungeon eine Stadt, die halt von (bösen) Kreaturen bewohnt wird. Versuch mal alle Einwohner einer Stadt zu schnetzeln ...

Incantatar:

--- Zitat von: Scimi am 23.02.2018 | 14:26 ---Gerade mit Roll20 finde ich das sehr viel interessanter. Wenn man den "Fog of War" oder, besser, das "Dynamic Lighting" nutzt,

--- Ende Zitat ---
Das ist aber auch keine unerhebliche Investition. Schönes Feature, aber ich glaube nicht, dass ich als SL nur dafür Geld bezahlen würde. DIe anderen imo nützlichen Sachen kosten ja dann auch noch mal mehr.

Scimi:
Das sind keine 5€ im Monat für ein Feature, das vor allem bei Dungeonabenteuern sehr viel ausmacht und für mich ein absoluter Vorteil der Plattform gegenüber Tischspiel ist. Dazu kommen noch ein paar andere Extras, z.B. mehr Monstermarker und mehr Speicherplatz für eigene Karten, was bei einem Megadungeon fast schon unumgänglich ist, wenn die Karten keine reinen Grundrisse in schwarz-weiß sein sollen.

Wenn 5€ Pro Monat eine "erhebliche Investition" wären, würde ich dennoch versuchen, das über die Gruppe irgendwie zu finanzieren (freiwillige 1€-Spende, wenn die Runde Spaß gemacht hat oder so), gerade weil der Gratisaccount an vielen Stellen doch sehr eingeschränkt ist…

Incantatar:
Hatte kein Problem mit Speicher im kostenlosen Account.

Das einzige Feature, dass ich beim Leiten wirklich vermisst habe ist die Veränderung von Charakterblättern (10$/Monat).
Ich finde aber auch, dass das Spiel zu sehr zu einem CRPG wird, wenn man alle Sachen dort nutzt und bevorzuge etwas mehr Abstraktion.

Wie ich es handhabe:
Beiger Rasterhintergrund und vorher nachgezeichnete Raumkonturen, die man dann nach und nach aufdeckt. Ein Gruppentoken, der von einem in der Gruppe bewegt wird und die Möglichkeit für die Gruppe noch Informationen zu verzeichnen. Mit dem gelben Radius um den Token sieht man auch gut, was die Gruppe sehen kann.
Das finde ich einen guten Kompromiss, der auch nicht so viel Vorbereitung in Anspruch nimmt.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln