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Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen (2010)
Flamebeard:
--- Zitat von: KhornedBeef am 25.02.2018 | 17:46 ---Wo du da schon informiert bist, ich hatte mal dreist behauptet, sein Kampfstil wäre eine Sherlock Holmes -Hommage (Der Film mit Robert Downey Jr. kam übrigens ein Jahr vorher heraus), aber findet sich das auch in den Romanvorlagen wieder?
--- Ende Zitat ---
Also... Die Geschichten um Di Renjie kommen in der Fassung, die wir heute haben, aus der Feder von Robert van Gulik. Der hat eine Geschichte(nsammlung) aus dem 18.Jahrhundert, die sich mit den Kriminalfällen des (verbrieft existierenden) Di Renjie (ca. 630-700 n.Chr.) beschäftigten. Ob dies tatsächlich Fälle waren, mit denen sich Di Renjie befasste, oder ob sie ihm nur zugeschrieben wurden, ist nicht gewiss. Aufgrund des Erfolgs der Übersetzung verfasste van Gulik noch 14 weitere Romane sowie 2 Geschichtensammlungen über die Figur und verarbeitete dabei überlieferte Kriminalfälle aus der chinesischen Geschichte. Obwohl fiktiv, hat der Autor sich wohl hervorragend vorbereitet, sodass sowohl Auftreten der Figuren als auch das Umfeld stimmig wirken.
Ich gehe davon aus, dass in den Romanen weniger Kampfszenen und mehr Ermittlungsarbeit im Fokus standen. (So war die Rolle des königlichen Beraters auch ursprünglich nicht auf Leibwächter/Assassine ausgelegt, sondern die historische Vorlage war ein Poet und Schriftsteller am Hofe) Die Wuxia-Elemente und das dazu gehörige Wire Fu sind da eher dem Regisseur Tsui Hark geschuldet, der gerade auf diesem Gebiet ein Meister seines Fachs ist.
KhornedBeef:
Dieser Unwürdige maßt sich an, Körper und Geist des Verehrten Ahnen in seiner Ruhe zu stören!
Ich habe zwischenzeitlich den ersten Roman gelesen und kann bestätigen, dass sie sich für den Film zum Glück Freiheiten mit der Figur genommen haben.
Der Roman ist ein behutsame treue Wiedergabe einer chinesischen Wiedergabe einer Erzählung einer sehr alten Erzählgattung, die durch tiefen Realismus und eine eine blutige kathartische Komponente geprägt ist: Der Richter nutzt Spürsinn, Intuition, List und ein paar motivierte Mitarbeiter, um die Verbrecher in zu finden, in die Enge zu treiben und nach dem Geständnis die vom Gesetz vorgeschriebenen drakonischen Strafen auszuteilen. Er erhebt selbst nicht ein einziges Mal die Hand, verbal zusammenfalten tut er aber den, der ihm querkommt. Als Milieustudie der alten chinesischen Ständegesellschaft unschätzbar für Rollenspielrunden in einem ähnlichen Setting, wie Tianxia für Fate, als Roman zum Miträtseln eher nicht so.
Lyonesse:
Ein erstaunlich guter Film, und man sieht auch deutlich die ''Handschrift'' von Tsui Hark. Auch die Kampfszenen wurden verhältnismäßig wohldosiert eingesetzt. Mit der Buchreihe von Robert van Gulik hat das ganze tatsächlich aber eher nichts zu tun, außer dass beide Charaktere Staatbeamte sind und detektivischen Spürsinn besitzen.
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