Pen & Paper - Spielsysteme > OD&D/AD&D/Klone & OSR
"Die Old School Welle ist vorbei" - oder doch nicht?
korknadel:
--- Zitat von: Settembrini am 14.08.2018 | 18:04 ---Bitte den Threadtitel lesen: Old-School Welle. Nicht OSR-Welle-so-wie-Tarin-sie-verstehen-will.
--- Ende Zitat ---
Aber es schadet auch nicht, den Eingangspost des Threadstarters zu lesen, in dem dieser den Titel genauer erläutert. Mach das mal. Denn da steht nichts von Old-School-Welle-wie-Sttembrini-sie-verstehen-will, sondern ganz doll oft "OSR", und auch die ganzen Beispielprodukte, die dort genannt werden, sind nicht von Gygax ...
Du erträgst es offenbar nicht, wenn Leute einfach auch so an der OSR Spaß haben und ein D&D von 1978 spielen, ohne dabei "true" zu sein und die Suren der Altvorderen auswendig zu können. Wie Tarin sehr richtig sagt, das hier ist eine Renaissance, etwas, was jetzt abgeht, was Nachgeborene anspricht, was in alle möglichen Richtungen ausstrahlt, die teilweise mit D&D gar nichts zu tun haben (Dungeon World, Torchbearer) und an dem man auch Spaß haben kann, wenn man den alten Kram nicht kennt. Und die Leute, die das konsumieren, spielen, für sich umbauen, neu adaptieren, sind halt Teil dieser OSRenaissance und haben das Recht mitzureden -- und teilweise Interessantes zu sagen, was weitaus attraktiver zu lesen ist als die bloße Verhöhnung vermeintlich Ahnungsloser.
Wenn Leute eine Bach-Fuge hören, komme ich auch nicht an und mache sie runter, weil sie sich vor dem Hören der Bach-Fuge nicht mit Renaissance-Polyphonie beschäftigt haben, denn ohne die Tonsatzregeln und Imitationstechniken letzterer ist eine Bach-Fuge undenkbar und kaum verstehbar (schließlich hat Bach der alten Polyphonie zu einer "Renaissance" verholfen) -- aber eben durchaus hörbar, und siehe da, den meisten Leuten gefallen Bach-Fugen, obwohl sie die Dominante nicht von der Tonika unterscheiden können und den Dux nicht vom Comes ... und sie wissen auch nicht, was sie zu erwarten haben, wenn die Abschiedsseptime erklingt. Um mal nicht immer von Baseball zu reden.
--- Zitat von: Maischen am 14.08.2018 | 17:17 ---Ich bin ab jetzt auch für eine Präqualifizierungsphase bei Threads. Wer keine Ahnung hat, darf nicht mehr mitreden. Und diejenigen die Ahnung haben, dürfen dann nur noch sagen, dass andere keine Ahnung haben. ~;D
--- Ende Zitat ---
Ja, ich bin wohl auch durchgefallen. Darf nie wieder mitspielen. :'(
Tarin:
--- Zitat von: Lord Verminaard am 15.08.2018 | 08:56 ---Das halte ich ja für einen Fall von moderner Mythenbildung. Also, klar, der Spielstil und die Regeln gingen historisch gesehen zusammen. Aber diese fixe Idee, dass OD&D das perfekte System für den Spielstil wäre, so unsortiert und zusammengestückelt wie es ist, dass Gygax (oder wahlweise Arneson) in geradezu prophetischer Vorhersehung das alles genau so gemacht hat, damit es dann genau so gespielt wird und die Szene/Kultur sich genau so entwickelt, und damit das "System Does Matter" Paradigma quasi 35 Jahre vor Ron Edwards bewiesen hätte, das ist doch totaler Quatsch. Ich war damals nicht dabei und ich habe auch nicht viel D&D gespielt, aber ich habe jede Edition seit Red Box mindestens einmal gespielt und ich kenne die Forge. Und die Forge und insbesondere der Artikel System Does Matter sind letztlich nichts anderes als eine emanzipatorische Bewegung bezogen auf D&D (und Vampire).
--- Ende Zitat ---
Genau das sage ich doch. oD&D wie auch cD&D sind Stückwerke, die nach Bedarf entstanden und erweitert oder verworfen wurden. Nix mit System does matter. Der Spielstil, der in großen Teilen der OSR propagiert wird, rollt die Sache jetzt allerdings andersherum auf und zwar von einem Zeitpunkt, an dem der Gedanke, dass das System wichtig ist, auch im Mainstream angekommen ist. „Wir spielen mit den alten Regeln. Wie genau müssen wir spielen, damit diese Regeln das bestmögliche Spielerlebnis bieten?“.
Lord Verminaard:
Achso, okay, dann hatte ich dich falsch verstanden, bzw. den richtigen Rant als Antwort auf den falschen Beitrag geschrieben. ;D
Viral:
um das Phänomen und die Entwicklung zu verstehen sollte man dennoch die Ursprünge mal gelesen haben und versucht haben diese zu verstehen. Ansonsten bewegt man sich vom Verständnis und von der Argumentation auf dünnem Eis, wenn man über OSR, oD&D als solches diskutiert.
Man kann sich ja mit Fussball gut auskennen. Aber es wird halt schwierig, wenn ich die Zusammenhänge und historische Entwicklungen von Fussball, Rugby, Cuju und andere frühe Treibballspiele diskutieren will ohne mich mit den Regeln und den Hintergrund der anderen Spiele auseinanderzusetzen.
ADD:
Aber solange man sich im Metier Fussball bewegt, kann man ggf. schon substantiell diskutieren ...
Tarin:
Klar.
Da ist mittlerweile eine gewisse Schwammigkeit im Begriff „Oldschool“, wodurch teils einfach „alte“ Spiele oder „Spiele mit Dungeons“ darin einbezogen werden. Das ist mMn faktisch falsch, wenn (alles schon gelesen) CoC, VtM, Pathfinder(!) unter den Begriff Oldschool fallen oder sogar als Teil des Stils OSR gezählt werden.
Da macht es durchaus Sinn, mal den Primer oder BECMI oder den 1E DMG zu lesen. Allerdings ist der Wunsch, erstmal Definitionen zu schaffen, so typisch :t:, dass die Frage aufkommt, ob das außerhalb des Forums irgendjemanden interessiert.
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