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Optionale Fokus-/Vertiefungsregeln - was haltet ihr davon?
BBB:
--- Zitat von: YY am 6.03.2019 | 20:00 ---Aber oft genug findet man den Gegenentwurf, dass gefühlt gedacht wird: Hau erst mal was raus, nachbessern können wir später immer noch (was im Extremfall dazu führt, dass das ursprüngliche Grundregelwerk überflüssig wird) oder dass mit einer neuen Edition alles anders wird, aber keiner so genau weiß, warum oder wo man damit überhaupt hin will.
--- Ende Zitat ---
Ich weiß was du meinst. Und nein, wenn ich selbst ein Spiel aufsetzen würde (keine Ahnung ob ich das je ernsthaft durchziehe, auch wenn ich schon seit Jahren immer wieder mit dem Gedanken spiele), dann wäre es genau der umgekehrte Weg: Schauen, wie das vollständige Spiel möglichst optimal und stimmig aussieht und dann schauen, ob man mit Vereinfachungen/Weglassungen den Zugang dazu erleichtern kann.
Und ja, je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr ist es vielleicht auch so etwas wie ein Quickstarter, an den ich die ganze Zeit denke.
Mir ist leider nur zu bewusst, dass ich mich da selber einbremsen muss ;)
Ich hatte ja immer gehofft, dass die viel gelobten EInsteiger-Boxen von SpliMo den Sparagth zwischen Einsteigerfreundlich und kompatibel zum Gesamtpaket hinbekommen, aber soweit ich mittlerweile verstanden habe, sind das ja dann auch eher zwei getrennte Spiele, die auf den gleichen Grundprinzipien beruhen.
--- Zitat von: ArneBab am 6.03.2019 | 21:00 ---Ich sehe optionale Regeln dann als die Konsequenz, zu sagen:
"Ich baue mein Regelwerk so, dass es auch ohne diese Regel rund läuft".
Wenn eine Regel optional ist, gehe ich davon aus, dass das Regelwerk sowohl mit als auch ohne diese Regel ein stimmiges Ganzes ergibt.
--- Ende Zitat ---
Genau das wäre mein Grundgedanke. Optional heißt absolut nicht benötigt, gibt nur etwas mehr "flavor". Zumindest denke ich es so.
ArneBab:
--- Zitat von: BBB am 6.03.2019 | 22:47 ---Genau das wäre mein Grundgedanke. Optional heißt absolut nicht benötigt, gibt nur etwas mehr "flavor". Zumindest denke ich es so.
--- Ende Zitat ---
Nicht benötigt, aber passend und mit Mehrwert.
Etwas wie ein weiteres Zahnrad, durch das neue Möglichkeiten geschaffen werden, das aber mit allen bestehenden Regeln und auch mit allen anderen Optionalregeln zusammen funktionieren muss.
Deswegen sind auch Optionalregeln gefährlich: Wenn ich ein Gesamtregelwerk habe, muss ich nur prüfen, ob alle Regeln zusammen funktionieren. Das heißt, ich muss für jede Regel prüfen, ob sie mit dem Gesamtwerk funktioniert.
Wenn ich Optionalregeln habe, muss ich für jede Regel prüfen, ob sie mit jeder möglichen Kombination von Optionalregeln funktioniert. Nehmen wir an, wir haben die Grundregeln G und Sets von Optionalregeln A, B und C. Nachdem wir die Grundregeln geprüft haben (ähnliche Arbeit wie beim Gesamtwerk), müssen wir die einzelnen Kombinationen prüfen:
GA, GB, GC, GAB, GAC, GBC, GABC.
Für jede der Kombinationen müssen wir wieder prüfen, ob alle Regeln funktionieren. Der prinzipielle Aufwand davon ist vereinfacht gesagt 8x so hoch wie bei einem festen Gesamtregelwerk.
Wenn wir genauer schauen stimmt das nicht ganz, weil Optionalregeln oft nur in bestimmten Situationen greifen, so dass wir nicht wirklich auf den achtfachen Testaufwand kommen. Aber es zeigt, dass eine Regel als Optionalregel einzuführen teurer ist, als sie als Grundregel einzuführen (wo sie auch nur in bestimmten Situationen greifen würde), und dass die Kosten umso mehr steigen, je mehr Optionalregeln es bereits gibt.
Soviel dazu aus meinem aktuellen Elfenbeinturmgedankenspiel, das seltsamerweise aus dem Lesen eines Warhammer Fantasy Romans erwachte :-)
BBB:
--- Zitat von: ArneBab am 7.03.2019 | 00:47 ---Nicht benötigt, aber passend und mit Mehrwert.
Etwas wie ein weiteres Zahnrad, durch das neue Möglichkeiten geschaffen werden, das aber mit allen bestehenden Regeln und auch mit allen anderen Optionalregeln zusammen funktionieren muss.
--- Ende Zitat ---
Ganz genau, das ist der Grundgedanke...
--- Zitat von: ArneBab am 7.03.2019 | 00:47 ---Deswegen sind auch Optionalregeln gefährlich: Wenn ich ein Gesamtregelwerk habe, muss ich nur prüfen, ob alle Regeln zusammen funktionieren. Das heißt, ich muss für jede Regel prüfen, ob sie mit dem Gesamtwerk funktioniert.
Wenn ich Optionalregeln habe, muss ich für jede Regel prüfen, ob sie mit jeder möglichen Kombination von Optionalregeln funktioniert.
--- Ende Zitat ---
Shit, daran hab ich überhaupt nicht gedacht. Aber du hast vollkommen Recht!
Da muss ich auch nochmal in Ruhe drüber nachdenken.
Im Endeffekt würde es da aber wahrscheinlich helfen, wenn man es macht, wie von YY vorgeschlagen: Erst das große Ganze inklusive aller optionaler Regeln aufziehen, schauen dass es stimmig ist, und dann zurückentwickeln. Sprich: Top down statt bottom up.
Dürfte das Risiko, dass irgendetwas nicht zueinander passt, erheblich minimieren (wenngleich nicht gänzlich ausschließen).
BBB
bobibob bobsen:
--- Zitat ---Shit, daran hab ich überhaupt nicht gedacht. Aber du hast vollkommen Recht!
Da muss ich auch nochmal in Ruhe drüber nachdenken.
--- Ende Zitat ---
Genau deshalb mag ich sie nicht. Ich habe mir damit schon so manches Spiel kaputt gemacht was ich eigentlich möchte.Zurückrudern funktioniert dann meist nicht besonders gut.
KhornedBeef:
Wieso funktioniert zurückrudern nicht? Schmeiß die Regel halt wieder raus. Das ist ja nur dann ein Problem, wenn man, wie auch ganz früher,so etwas sehr brettspielig denkt, dass das spiel kaputt ist, wenn es nicht mit komplett richtigen Regeln durchgezogen wurde, oder Charaktere "erschummelt" sind. So ein verquerer Gerechtigkeitsgedanke halt. Oder allenfalls bei so hyper-powergaming-systemen, wo man aufgrund der Regel dann "verskillt" hat.
Im übrigen, es muss nicht alles mit allem getestet werden. Wenn ich eine optionale Regel furs Segeln einbaue, weil die Spieler das viel machen und gerne selbst steuern würde, anstatt Geld dafür zu bezahlen, passiert mit der Balance des Systems genau nichts. Jedenfalls bei den Systemen die ich bespiele. Testaufwand: 0
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