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(gibt es ...) Amoklauf des Guten als Setting ?

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Achamanian:
Mir fällt bei der Literatur noch im weiteren Sinne die Wüstenplaneten-Saga ein, die sich vor allem ab Band 2 viel mit der Vorstellung befasst, dass ein im Prinzip wohlmeinender, in weite Zukunft blickender Überherrscher ein grausig-faschistoides Regime errichtet, weil er weiß, dass die Menschheit dadurch innerhalb einiger Tausend Jahre eine wichtige Lektion lernen wird und dann ein goldenes Zeitalter kommt ...

KhornedBeef:

--- Zitat von: Rumpel am 13.03.2019 | 12:51 ---Halte die Ausgangsfrage in der Form auch für unsinnig.
Wenn man Gut und Böse allerdings durch Ordnung und Chaos ersetzt, findet man sicher schnell viel Inspiration, angefangen natürlich mit Michael Moorcocks Universum, der ja genau deshalb auf "Gut" und "Böse" als Prinzipien verzichtet hat, damit er die weitreichenden und auch negativen Implikationen von Prinzipien wie "Ordnung" und "Stabilität", die normalerweise einfach dem Guten zugeschlagen werden, untersuchen konnte.

--- Ende Zitat ---
+1
"Gut", "Rechtschaffen/Geordnet" und "Licht" sind ja nicht unbedingt dasselbe. Also unterscheide ich mal:
Gut: Die Welt ist ja nicht so un-gut, weil "die Guten" Netflix gucken und chillen, und alles darauf wartet, dass jemand ihre Chipstüte verschüttet und sie "Amoklaufen". Wer immer "die Guten" sind (Ghandi?), sie können die Welt nicht erobern, und wenn sie könnten, könnten sie damit das Böse nicht erobern, den dieser Kampf findet ja, poetisch gesprochen, in den Herzen statt. Und das ist unabhängig davon, was man jetzt Gut oder Böse findet, moralisch.
Ordnung: Siehe Rumpel. Das kann man sich überlegen. Allerdings gibt es da auch keine Phase der Tatenlosigkeit der Ordnungsmächte
Licht: Nehme ich mal als das Heilige, das Höhere, das auch ethisch jenseits menschlicher Erwägungen ist...kurz, Gott. Das hat am meisten Potential (weil man beim Erfinden willkürlicher sein darf), und, Überraschung, die Geschichte haben ja auch schon Leute geschrieben, nennt sich Altes Testament. Darauf zu klauen ist natürlich erlaubt.

Luxferre:

--- Zitat von: hassran am 13.03.2019 | 13:13 ---Zumindest hilft es mehr als den Threadersteller zu analysieren...

Ist jetzt bei weitem keine Frage, deren Konstruktion und Subtilität für Begeisterung sorgt, aber noch kein Grund aus väterlichem Großmut dem Threadersteller zu erklären, warum seine Frage "schlecht" und "gaga" sei. Selbst wenn ich nicht genau verstehe, was der Threadersteller will, kann ich versuchen die Frage besser zu verstehen.

--- Ende Zitat ---


Mal davon abgesehen, dass Du mit väterlichem Großmut und Deiner Analyse meines Ansinnens hier völlig falsch liegst ... gebe ich Dir recht, dass ich mir "gaga" hätte sparen können.

Es gibt Menschen, die aus Kritik durchaus etwas ziehen und sich fürs nächste Mal etwas besser vorbereiten, wenn ihnen ein Thema auf der Seele brennt. Dann wird auch konstruktiv diskutiert und jedermann/-frau bringt sich gern ein. So meine Erfahrung hierzuforum.
Dieses Eingangsposting liest sich, wie recht oft, nicht sonderlich überlegt.
Niemand erwartet hier akademische Inhalte und wohlfeile Formulierungen. Aber etwas mehr konkretes Futter darf man gern mitbringen, wenn man den Schwarm bemühen möchte, einem zu helfen.

tartex:
Die Guten sind natürlich die, die am lautesten schreien, dass sie die Guten sind. Wie sollte man das denn auch sonst objektiv feststellen?

ArneBab:

--- Zitat von: hassran am 13.03.2019 | 13:13 ---Zumindest hilft es mehr als den Threadersteller zu analysieren...

--- Ende Zitat ---
Finde ich auch.

Die Idee "jemand will was Gutes machen, wird mächtig, versucht es durchzuziehen, und zerstört damit alles" ist doch eine tolle Motivation.

Es gibt für Geschichten kaum tollere Antagonisten als diejenigen, die wirklich glauben, das richtige zu machen, dabei aber z.B. so zynisch geworden sind, dass sie durch ihre Handlungen zerstören, was sie eigentlich retten wollten.

Mal als Beispiel: Leute, die unsoziale Designfehler im Euro sehen, entscheiden, dass der Euro wieder weg muss, daher die AfD unter Lucke wählen, sie dann nach dessen Rauswurf weiter wählen, dabei billigend in Kauf nehmen, Neonazis in die Parlamente zu schicken - und dann Stück für Stück noch weiter abrutschen, weil die erste Entscheidung nicht falsch gewesen sein darf. Letzteres ist dann der Zusammenbruch, wenn selbst vielen der vormals Guten auffällt, dass sie böse geworden sind.

EDIT: Szenario angepasst, um das Abrutschen stärker zu verdeutlichen.

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