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[Film] Joker (2019)
Sashael:
Ich hab mir jetzt mal ein paar Kritiken durchgelesen. Was mir aufgefallen ist, ist dass die positiven Kritiken die Inszenierung in den höchsten Tönen loben und die negativen Meckerer sich auf das Batverse beziehen.
Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?
Jiba:
Also rein filmisch gesehen gibt es kein Batverse, bzw. DC-Verse. Da gibt es doch einen Haufen Filme die nichts miteinander zu tun haben.
BBB:
--- Zitat von: Sashael am 14.10.2019 | 09:04 ---Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?
--- Ende Zitat ---
Hm, ich versuche mal ohne zu spoilern eine Antwort zu geben:
Wenn du nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen, psychisch kranken Mörder suchst, wirst du sehr glücklich.
Der Joker ist am Ende des Films mMn noch nicht "fertig", er hat gerade erst begonnen sein anderes/wahres Ich zu entdecken. Noch fehlen da ein paar Bausteine zu einem kompletten Joker.
Wenn du eine Originstory zu einem manipulativen Sadisten willst, wirst du also eher enttäuscht.
Tegres:
--- Zitat von: Sashael am 14.10.2019 | 09:04 ---Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?
--- Ende Zitat ---
Du wirst sehr zufrieden rausgehen.
Die Einbindung ins Batman-Universum fand ich übrigens sehr gelungen. Ich bin allerdings kein Comic-Fan, sondern meine Aussage bezieht sich mehr auf die abstrakte Figur Batman und ihr popkulturelle Verarbeitung. Mir geht es da übrigens wie bei Buchverfilmungen. Solange ein Film dem Kern einer Vorlage treu bleibt oder sie auf eigene gelungene Art und Weise interpretiert, ist das vollkommen ok. Wenn dafür Sachen geändert werden müssen, finde ich das sogar begrüßenswert, schließlich soll ein Film ja auch für sich stehen und keine "Abfilmung" einer Vorlage sein.
Coltrane:
Ich fand es eher so mäh, dass der Joker als Opfer dargestellt wird. In meinen Augen nimmt es der Figur sehr viel von ihrem Charme, dass sie eben nicht mehr wie bei Ledger als autonomes Subjekt, das sich keinem Diktat beugt, gezeigt wird, sondern als Produkt von psychische Erkrangungen, Missbrauch und Demütigungen. Aber wahrscheinlich ist das einfach der Origin Story geschuldet. Persönlich hätte ich es trotzdem besser gefunden, wenn die Erklärungsversuche doch ein wenig origineller ausgefallen wären oder wie bei Funny Games ganz auf sie verzichtet worden wäre.
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