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Wie meta darf's denn sein? - Oder: Ist Fate ein Theorie-Schwafel-Spiel?

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ArneBab:

--- Zitat von: SeldomFound am 16.06.2019 | 12:27 ---aber eine Adaption von DSA-Regeln auf Nicht-DSA-Systeme habe ich noch nicht gesehen.

--- Ende Zitat ---
Ich kannte eine Gruppe, die DSA in Space gespielt hat. Wurde zwar nicht veröffentlicht, geht aber auch.

Wisdom-of-Wombats:

--- Zitat von: Caranthir am 16.06.2019 | 20:36 ---Und genau an der Stelle gibt Fate sehr viele Hinweise und Hilfestellung für SL und Spieler, wie man dieses gemeinsame Verständnis erreicht.
--- Ende Zitat ---

Ja, es gibt sehr viele Hinweise und Hilfestellungen, um ein Auseinanderbrechen des Systems an den Soll-Bruchstellen zu verhindern. Fate funktioniert nur, wenn ausnahmslos alle fast genau auf der selben Wellenlänge liegen. Das ist die größte Schwäche des Systems, die das Regelwerk nicht auflösen kann. Bei anderen Systemen hast Du genug Regeln, um auch dann noch rund zu laufen, wenn man SL und Mitspieler nicht auf der selben Wellenlänge liegen. Da die Regeln immer noch ein Gerüst für eine solide Darstellung der Welt liefern ohne sich komplett auf die Wellenlänge zu stützen. Daran liegt es vielleicht auch, dass man für Fate eher selten Mitspieler findet.


--- Zitat von: Caranthir am 16.06.2019 | 20:36 ---In manch anderen Rollenspielen hast du einen SL, der im Kampf quasi "gegen die Gruppe spielt". Der SL ist die Regelinstanz, beschreibt die Welt und kommt es zu Regeldiskussionen, schaut man im Buch nach. Aus meiner Spielpraxis heraus kommt es dann trotzdem noch zu Diskussionen, die sich ewig hinziehen

--- Ende Zitat ---

Genau, wenn der SL dysfunktional ist, fällt das Spiel mit jedem System. Nur bei Fate braucht der SL nicht dysfunktional zu sein, sondern nur nicht auf einer Wellenlänge mit Dir, um Deinen Charakter im System scheitern zu lassen. Denn ohne gemeinsames Verständnis bekommst Du keine Fate Punkte, kannst keine Aspekte einsetzen, etc. Effektiv bist Du dann komplett ausgeliefert - dort wo andere Systeme lesenden und verstehenden Menschen noch eine Möglichkeit offen lassen, auf klare Regeln zu verweisen.

Ich kenne nämlich bei anderen Systemen fast keine längeren Regeldiskussionen. Die modernen RPGs regeln das insgesamt alles viel klarer als noch vor 25 Jahren.

nobody@home:

--- Zitat von: Wisdom-of-Wombats am 16.06.2019 | 22:33 ---Fate funktioniert nur, wenn ausnahmslos alle fast genau auf der selben Wellenlänge liegen. Das ist die größte Schwäche des Systems, die das Regelwerk nicht auflösen kann. Bei anderen Systemen hast Du genug Regeln, um auch dann noch rund zu laufen, wenn man SL und Mitspieler nicht auf der selben Wellenlänge liegen. Da die Regeln immer noch ein Gerüst für eine solide Darstellung der Welt liefern ohne sich komplett auf die Wellenlänge zu stützen.
--- Ende Zitat ---

Merkwürdig -- ich würde das eher für eine Stärke von Fate halten. :think: Denn wenn die Gruppe ohnehin auf hinreichend verschiedenen Wellenlängen operiert, daß das auch tatsächlich in der Praxis ein Problem darstellt (und für weniger lohnen sich keine schlaflosen Nächte), dann müssen wir uns auch in anderen Systemen früher oder später zusammensetzen und abklären, was wir da eigentlich wollen. Statt dessen einfach nur Klappe halten und blind die Regeln machen lassen klingt weitaus eher nach einem Patentrezept dafür, bloß nicht einsehen zu müssen, daß es hinter der Fassade eben nicht "rund" läuft. Was will ich in so einem Fall also lieber: Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende?

ArneBab:

--- Zitat von: nobody@home am 16.06.2019 | 23:15 ---Merkwürdig -- ich würde das eher für eine Stärke von Fate halten. :think: Denn wenn die Gruppe ohnehin auf hinreichend verschiedenen Wellenlängen operiert, daß das auch tatsächlich in der Praxis ein Problem darstellt (und für weniger lohnen sich keine schlaflosen Nächte), dann müssen wir uns auch in anderen Systemen früher oder später zusammensetzen und abklären, was wir da eigentlich wollen. Statt dessen einfach nur Klappe halten und blind die Regeln machen lassen klingt weitaus eher nach einem Patentrezept dafür, bloß nicht einsehen zu müssen, daß es hinter der Fassade eben nicht "rund" läuft. Was will ich in so einem Fall also lieber: Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende?

--- Ende Zitat ---
Es gab von Wizards of the Coast eine Umfrage zur Gruppenzusammensetzung. Das Ergebnis war, dass in den meisten Grunden mindestens drei von vier Grundmotivationen zusammenkommen.

Da die meisten Runden auch Spaß haben, scheint das kein Schrecken ohne Ende zu sein. Es zeigt vielmehr, dass jedes Spielsystem für viele verschieden Spielstile gleichzeitig funktionieren muss, wenn es nicht für den Großteil der Spielrunden untauglich sein soll.

ArneBab:
Wobei ich hier mal noch was hinzufügen will: Mir hat bisher jede Fate-Runde, in der ich war, viel Spaß gemacht. Und ich halte es für eine große Stärke von Fate, dass es frei lizensiert ist. Dadurch ist eine Vielfalt an verwandten Regelwerken entstanden, die alle ihre eigenen Stärken haben, und durch die sich viele tolle Ideen verbreitet haben (z.B. bei Steigerungen auch mal nur Punkte zu verschieben). Obwohl wenn ich Meta-Probleme bei Fate sehe, halte ich es trotzdem ein solides Regelwerk. Ich weiß allerdings noch nicht, wie es sich in einer langen Kampagne anfühlt. Ich hoffe, dass ich das bald herausfinden werde.

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