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D&D: Welche Favoriten?

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JS:
D&D ist inzwischen altehrwürdig und hat seit D&D 1 viele Editionen und Derivate (Pathfinder, 13th Age usw.) zu bieten. Mich interessiert, welche beiden Allzeitfavoriten ihr heute habt und warum - unabhängig von Settings und Nostalgie ("Kampagne war so schön damals...").

Bitte vermeidet hier aber Systemkriege, um andere davon zu überzeugen, daß ihre Favoriten doof und böse sind.

Ich kenne und spielte D&D 1, AD&D, AD&D 2, D&D 3, D&D 3.5, D&D 5 und 13th Age.
Ich besitze auch Pathfinder 1, D&D 4 und Schatten des Dämonenfürsten, kenne sie aber nur vom Lesen und nicht aus der Spielpraxis.

Bei mir hat die 3.5 einen sehr hohen Stellenwert mit all ihren Details und Erweiterungsmöglichkeiten. Aber durch ihre ausufernden Regeln und immer mehr Optionen, die balancetechnisch eher suboptimal waren, verlor sie im Laufe der Zeit an Konsistenz und Reiz. Die 5E kommt in der Beliebtheit nah heran und ist mMn ein Schritt in die richtige Richtung, muß sich bei uns aber noch bewähren. Sie hat Chancen, 3.5 als Favoriten abzulösen.

Mein zweiter Favorit ist 13th Age, weil es so viele neue Akzente und Freiheiten nach dem Korsett der 3.5 & 4 brachte, daß es sich von Anfang an toll und flüssig spielen und leiten ließ. Trotzdem hat auch 13A seine dunkle Seite, weil man dann stellenweise wiederum zuviele Lücken und Freiheiten hat und wie mit einem Baukasten arbeiten muß.

5E und 13A würde ich immer wieder gerne spielen, Pathfinder 1 und 4E gerne mal in der Praxis kennenlernen. 3.X hatte seine große Zeit bei mir und steht in der Ruhmeshalle, müßte aber heute mit Blick auf die 5E nicht mehr sein oder zumindest nicht mehr mit allen Zusatzbüchern.

schneeland:
Mein Erstkontakt mit D&D war AD&D2nd - vor allem in Form von Videospielen (Eye of the Beholder, Baldur's Gate). Und auch wenn ich es später als Pen&Paper-Version nie besonders viel gespielt habe, ist es für mich bis heute stilbildend durch das reichhaltige Settingsmaterial, das damals erschienen ist (auch auf deutsch). Ich würde das System nicht unbedingt nochmal spielen wollen (mich allerdings auch nicht offensiv dagegen wehren, wenn jemand das vorschlüge), aber es bekommt trotzdem einen soliden zweiten Platz in meiner persönlichen D&D-Hierarchie.

Mein Favorit unter den Editionen bleibt die Dritte - zum Einen, weil ich hier die meisten Erinnerungen an schöne Spielabende haben (D&D3 startete quasi parallel zu meinem Studienbeginn und fiel damit in meine aktivste Rollenspielzeit), zum Anderen, weil die Mechaniken für mich lange Zeit wirklich solide funktioniert haben. Jetzt waren meine Ansprüche damals auch etwas geringer, aber unter den Editionen, mit denen ich mit intensiver beschäftigt habe (AD&D2, D&D3/3.5, D&D5) kommt D&D3 dem idealen System am nächsten und bot mir v.a. über das Skillssystem das Gefühl, vielfältige Charakterkonzepte umsetzen zu können (heute würde ich sagen, dass Skillsystem ist auch kaputt, aber die Einsicht entwickelte sich erst sehr langsam). Einschränkend muss man sagen, dass wir lange Zeit regeltechnisch nur mit den Grundbüchern gespielt haben und nur Erweiterungsbände nur sehr selektiv genutzt haben, und außerdem vor allem die Level 3 bis 12 bespielt haben. Die richtig kaputten Teile kamen also nicht unmittelbar zum Tragen. Erst in den letzten beiden Kampagnen standen alle Erweiterungsbücher offen und da stellte sich dann auch heraus, dass das System irgendwie unter seinem eigenen Gewicht kollabiert ist. Vielleicht war aber nach fast 15 Jahren D&D3 auch einfach die Luft raus.

D&D5 war dann erstmal willkommener frischer Wind. Allerdings wirkt die Edition für mich an vielen Stellen wie nicht zu Ende gedacht (Advantage/Disadvantage ist sehr grob-granular und das Gewinnen von Advantage gefühlt erstaunlich kleinlich verregelt für etwas, das sich auch gut über den Daumen peilen ließe; die Erschöpfungslevel wirken wie eine gute Idee, sind aber deutlich zu schwer abzubauen) oder treffen nicht mein Spielgefühl (praktisch nicht vorhandenes Skillsystem; sehr viele Powers, die über die Level gewonnen werden; Entscheidungen, die meinem Bedürfnis nach Simulationismus Light zuwiderlaufen). Richtig vergällt hat mir diese Edition allerdings die Produkt- (Hintergrundmaterial nur noch als Teil von Kampagnen) und Übersetzungspolitik (früher übersetzte Begriffe werden jetzt nicht mehr übersetzt) von Wizards of the Coast, sowie die nicht wirklich überzeugende Übersetzung von Ulisses.

Edit:
Nachdem das jetzt ein paar Mal genannt wurde, kann ich ergänzen: Dungeon World funktioniert für mich als leichtgewichtiges D&D-Derivat ziemlich gut (erschien mir nur vorher zu weit weg vom Stamm).

Kaskantor:
Ich halte mich etwas kürzer:).

Den ersten Kontakt hatte ich mit AD&D deutsch. Da war ich irgendwas zwischen 12-14.
Danach war lange nichts mit Fantasy bis irgendwann ein Kumpel DnD 3 gekauft hatte und wir das neben SR gespielt haben. Er kannte nur Baldurs Gate aus dem Universum und somit war bei uns FR schon zwangsläufig gesetzt.
Dann gabs wieder ein Fantasy-Päusschen und ich kam an einen wirklich guten DnD SL der für dieses Spiel lebte und lebt. Dort spielten wir die 3.5 obwohl die 4er schon raus war und in der Gruppe war die Mehrheit dafür gewesen die ältere Version zu spielen.
Das war das erste Mal wo ich so richtig intensiv DnD spielte, in einer Gruppe aus Hardcorlern. Ich sollte mit einem Stufe 10 Char einsteigen und habe mich für einen Cleric entschieden (ich bekam 15 Bücher auf Englisch und eine Woche Zeit, für den kompletten Char mit Magic Item-Vorschlägen Backgroundstory usw. Ich hatte bis dahin kaum ein englisches Buch gelesen.) was soll ich sagen, dass war wohl die intensivste Rollenspielerfahrung, die ich je hatte. Wir haben einmal die Woche Abends und einmal im Quartal ein komplettes WE gespielt. Dadurch das wir alle beim gleichen „Verein“ gearbeitet haben, konnten wir uns da einen Raum halten, den wir zu einer kompletten Rollenspielbude umgearbeitet haben.
Angefixt durch dieses habe ich dann parallel noch eine Gruppe ins Leben gerufen. Da kam auch gerade PF auf deutsch und da es neu und etwas überarbeitet war, spielten wir dieses System und da habe ich auch das erste Mal eine komplette Kampagne fertig von Anfang an zu Ende gespielt.
2014 kam dann die 5. Edition heraus. Ich übernahm hier hauptsächlich den SL und ich finde das dieses System aufgrund der Vereinfachung mein liebstes Original DnD System ist. Also für mich war es eine Steigerung zu PF, welches einfach irgendwann zu krass mit den Zusatzbänden für mich wurde.
Zwischenzeitlich habe ich mir auch einige Bücher der 4e besorgt und wir haben das leider nie gespielt. Ich hätte es gerne getestet um mir ein eigenes Bild zu machen.
13th Age hatte ich ebenfalls und fand es auch cool, aber auch nie gespielt. Meine Gruppe ist da leider nicht experimentierfreudig genug.
Zu guter letzt kam ich zu DW und finde dieses mit DnD5 für meinen Leitstil am passendsten. Ich nenne es hier, da das Vorbild AD&D nicht von der Hand zu weisen ist.

Joar soviel zu dem Thema DnD von meiner Seite aus:).

Maarzan:

Start D&D rote Box.

Favorit: AD&D 2nd.
Die hatte zwar auch noch erhebliche Mängel, aber es ging bis da von Edition zu Edition aufwärts - OK, zum Ende der 2nd waren schon einige Degenerationserscheinungen sichtbar mit den inflationären Splatbooks.
3rd war dann die erste, wo ich mit grundlegenden Designentscheidungen dann Probleme hatte, bzw. ich einfach der Meinung war, dass das was die da abgeliefert hatten inzwischen unentschuldbar halbgar war.

ghoul:

--- Zitat von: Maarzan am 29.06.2019 | 17:10 ---Start D&D rote Box.

Favorit: AD&D 2nd.
Die hatte zwar auch noch erhebliche Mängel, aber es ging bis da von Edition zu Edition aufwärts - OK, zum Ende der 2nd waren schon einige Degenerationserscheinungen sichtbar mit den inflationären Splatbooks.
3rd war dann die erste, wo ich mit grundlegenden Designentscheidungen dann Probleme hatte, bzw. ich einfach der Meinung war, dass das was die da abgeliefert hatten inzwischen unentschuldbar halbgar war.

--- Ende Zitat ---

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